Gemeinsam musizieren - Was ist für euch dabei die Kommunikation

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Hallo,

Was ist für euch die Kommunikation, wenn ihr zB mit anderen Musikern in einer Band gemeinsam improvisiert. Was ist für euch das "magische" dahinter, was euch zum durchdrehen bringt?

Wieso meint ihr kann es besonders gut, oder gar nicht funktionieren? Was ist für euch die musikalische Kommunikation?
 
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Ich denke es kommt drauf an, ob die Musiker, mit denen du jammst die selbe oder zumindest eine ähnliche Musikprägung haben ;)

Ich hab mal den "Fehler" gemacht und mit nem Metallgitarristen gejammt ... naja da lief absolut gar nix rund, weil auf den bössen Todesdistortion riffs von ihm einfach nix passen wollte und umgekehrt seine Highspeedsoli auch nich zu meinem Bluesshuffle passen wollten :D

Als ich allerdings mal mitn paar Leuten gejammt hab, die so ähnlich wie ich "vorbelastet" :)D) waren, lief alles viel flüssiger. Is ja auch iwo klar, wenn man nur Jazz, Blues und Rock hört hat man automatisch eine andere Spielweise und spontane Ideen als wenn man pausenlos Mega-Deth und trve, br00tal Stuff hören würde ;)

Bein den Blues-Vorbelasteten jedenfalls haben wir uns einfach nur die Tonart ausgemacht und dann gings schon los :D Einer fing was an, der nächste stieg so ein, dass es songdienlich (wichtig!!!) ist und es wurde wunderbar :D
 
also ich hab nachm Neil Young Konzert in ner Kneipe mit anderen Fans gejammt, mit denen ich noch nie zusammen vorher gespielt habe oder sie sonst vorher real getroffen hab ausser im internet

Jens fing einfach an einen Akkord und einen Groove zu spielen und ich bin drauf eingestiegen und hab Cowgirl In The Sand gesungen und das haben wir zusammen gespielt. Und Jens war völlig von den Socken und meinte, er hätte genau an denselben Song gedacht wie ich als er zu spielen begann.

Toll sind bei Jamsessions auch immer die identischen Reflexe , die die Leute fast unisono zusammen bringen. Das funktioniert natürlich nur ,wenn man aufeinander hört beim Spielen , aber das sind schon magische Momente wenn man ohne Absprache davor einfach den Song beim jammen laufen lässt und dann sich was tolles gemeinsames interaktives daraus entwickelt:)

Lustig dagegen wars bei Neil Youngs Band in Erfurt. Neil wollte Comes A Time spielen und die Band spielte zwar anfangs dieselben Akkorde aber das Intro für nen andern Song (ich schätz mal Sugar Mountain, bin aber nicht sicher) Neil Young brach dann im Intro ab und erklärte den Jungs welchen Song er spielen will und dann gings weiter. :D
 
Im Prinzip ist die Kommunikation ja das aufeinander hören plus darauf reagieren.
Und je nachdem wie man darauf reagiert (ob man mit etwas passendem antwortet oder nicht), so gut ist die Kommunikation beim gemeinsamen Musizieren..
 
der magische punkt meiner (bassist) kommunikation ist meistens das griffbrett des gitarristen :D

mein gehör braucht noch mehr training.

prinzipiell kann ich in sachen metal nur als gitarrist jammen. als bassist fällt mir nie was ein, und die immer wieder neuen riff-verrenkungen mancher metalgitarristen sind dermaßen unkonstant, so dass ich noch nie ne geute metaljamsession hatte.
mit ner metalband hat nur einmal ne jamsession gut gefunkt - und zwar als wir zum ruhigen cleanen übergegangen sind :D

ansosnten habe ich noch ne rock-/funkband, mit denen klappt es weitaus besser, weil die musik von sich aus dem jammen mehr zu bieten hat... würde ich mal behaupten. während die metalessens - das riff - genau nachgespielt werden muss damit es harmonisch klingt, funktioniert rock über akkorde. und da träumt der kreative bassist von: einmal achteln wir sie und bringen chromatische verbindungen dazwischen, dann wird ein schöner staccato grove unter gepackt, dann slappen wir den funkshit aus der box und am ende arpeggios jenseits des 15. bundes. und wenn sie dann noch nicht enden wollen, gibts den walking bass, und den blues kann man auch schnell anstimmen.
der bass hat da so viele möglichkeiten, den grundcharakter der imro zu bestimmen. im gegensatz zum metal, halte ich hier die kommunikation mit dem schlagzeuger für wichtig. das bedeutet ihn nicht nur mitreißen, sondern auch sich mal lenken lassen und das spiel mitgehen.
die gitarristen mit den akkorden und solierungen, sind meistens der bass/drums-sektion unterworfen, was sie natürlich niemals zugeben :)

doch wie die kommunikation nun funktioniert kann ich nicht genau sagen. augenkontakt ist es bei mir nicht. körper und musiksprache eben, wenn man merkt, dass der rhytmusgitarrist langsam aufbauend in einem takt immer lauter wird, so weiß man, dass es gleich knallen soll (und dann bekommt er absichtlich ruhige akkorde auf dem bass :D - aber aus solchen späßen können sehr interessante und musikalisch wertvolle klänge entstehen).

ich kann nur jeder band raten immer ein wenig das jammen zu üben und nicht zu peinlich berührt sein, wenn man mal nicht darauf kommt was der gitarrist grade für einen akkord spielt.
und was machen die deathmetaler? tja schafft euch den bluesrock drauf. ist wunderbar zum improvisieren und über den tellerrand zu gucken ist die pflicht eines jeden ernst zu nehmenden musikers :)

hach wenn jetzt noch ein rosa ponny über die wiese trappeln würde wäre das ein zu schöner text.... moment ich hab da was

Web-Pink_pony02.jpg
 
Also ich bin durch und durch metal gitarrist. metal war der grund, warum ich`s gitarre spielen angefangen hab, und metal war der antrieb, der mich am anfang jeden tag, teilweise stunden lang zum üben gebracht hat.

probleme mit jams hat ich trotzdem noch nie...

liegt vieleicht daran, daß metal für mich in den `60er jahren mit leuten wie Jimi Hendrix oder bands wie Ten Years After oder natürlich The Who... anfängt ;)

ich mein, wenn man ein wenig über den tellerrand schaut, offen für alles ist und sich auf die "art" seiner mitmusiker einlässt, ist es sowas von wurscht, welchen stil der einzelne bevorzug spielt.
die magie ensteht durch das zusammenspiel, wenn man den punkt erreicht, an dem man nur noch die gesammtheit der musik wahrnimmt und es sich praktisch zu nem "selbstläufer" entwikelt.

wenn`s im nacken zum kribbeln anfängt oder einem ein eiskalter schauer über den rücken läuft. wenn man aufhört zu spielen und erst mal schweigen herrscht, weil jeder nur noch baff ist und man sich schließlich in die augen schaut und nur noch lachen muß...

jo, dann hat`s funktioniert :)

wie erreicht man so etwas ???

ich denke, man muß vor allem lernen "los zu lassen". man darf nicht mehr denken, was man spielt - man muß es "fühlen".
sch**ß drauf, wenn`s zum einstieg etwas schräger wird. manchmal braucht man halt n`paar takte bis man sich findet, manchmal ist die magie vom ersten ton an spürbar...

aber eines ist gaaaaaanz wichtig: NIE DEN MUT VERLIEREN !!!

immer wieder ins "kalte wasser" springen...
sooooo schnell ersäuft man nun au wieder net ;)

gruß
 
Für mich ist dieses 'Magische', dass einfach ein kompletter strukturierter Aufbau eines Musikstückes entstehen kann - Es beginnt mit einem Riff, einer Idee... dann fällt z.B. dem Gitarristen noch was anderes ein, ein anderes Thema und zack, alle Mitmusiker stellen sich darauf ein.
Ich finde es wichtig, nicht nur selbst die geilen Soli usw. rauszuhauen, es geht viel mehr darum, den anderen auch Freiräume für ihre Improvisationen zu lassen - kommt leider bei manchen Leuten viel zu kurz.

In unserer Band entstehen neue Stücke meist aus Jamsessions, in sowas steckt wirklich viel kreative Energie drin - Für mich persönlich viel besser als wenn man sich hinsetzt und sagt 'so, jetzt schreiben wir mal ein Lied, Person A, denk dir mal n cooles Intro aus'. Soll Leute geben, die sowas auch können - Ich nicht xD.


Gruß Priceless
 

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