Gene und Meme

  • Ersteller Günter Sch.
  • Erstellt am
Kai-Ser schrieb:
Ich würde da jetzt in meiner Hilflosigkeit das Herz als Ursprung sehen, als Umschreibung für etwas was ich nicht beschreiben kann.
Kai-Ser schrieb:
und dann liegen Gene und Meme ja nicht weit auseinander?!


Das herz mag poetischer klingen als die unansehnliche masse , die sich in unserer schädelkapsel verbirgt, ist aber unschuldig, auch wenn es in bestimmten situationen schneller und kräftiger schlägt.
Der begriff "meme", so bin ich sicher, wird sich nicht durchsetzen, und das, worüber wir hier zu reden versuchen, findet evtl. im frontallappen statt, den kein anderes lebewesen hat. Bei überschreitung einer kritischen masse und einhergehender strukturierung beginnt das großhirn, sich selbst zu bespiegeln und "ich-gefühle" zu entwickeln. Aber dieses "ich" gibt über weite strecken den taktstock ab, etwa nachts, (oder wer wäre herr seiner träume?), deutlich bei post-narkotischen erlebnissen oder massenpsychosen. Unser wach-kritisches bewusstsein narrt uns, wenn wir in irrtümern beharren, einem guru oder fähnlein, einem idol, gar einem"süßen boy" (mamma mia!)nachlaufen, falsche hoffnungen hegen oder unbegründete furcht. Manche tiefgründige erfahrung ist nur zu zweit möglich, bei anderen bedarf es der masse ("nischt los", wenn gähnende leere in konzert- oder tanzsaal ist), worin beruht der reiz von volksfesten, konzerten, discotheken als das "ich" unter vielen zu verlieren, sich eins fühlen, "seid umschlungen, millionen, diesen kuss der ganzen welt!" Prosaisch ausgedrückt, bilden sich unter bestimmten bedingungen botenstoffe, die solche übertragungen ermöglichen, ob auf dem Petersplatz oder in Woodstock, in Bayreuth, der Arena von Verona, oder in der nächsten kneipe um die ecke. Jenes geheimnisvolle fluidum, das überspringt von mensch zu mensch, grenzen überwindet, gesucht und selten in reiner form gefunden wird. Nicht unerwähnt bleiben sollte der missbrauch in aufmärschen und ritualen etwa in diktaturen, die erzeugung kollektiver begeisterung für falsche ideale. Dafür gibt es bestimmte rezepte, und wenn es um gesundheit, schönheit und wohlbefinden geht, fallen wir immer wieder auf die tricks herein, denn nichts verkauft sich so gut wie schmeichelhafte illusionen.
Genug geschwätzt, wir werden und müssen nicht alles wissen, meinerseits beende ich das thema, danke den mitstreitern, wir begegnen uns gewiss wieder,

"und die nachtgespenster zogen vorbei mit langen gesichtern,
ob ich weise oder törig, völlig unbekümmert" .
 
...Leb wohl, Günther,

dann will ich auch mal meiner Wege ziehn. Allein mit meinem Ich- Gefühl. Unwissend, und großhirnverspiegelt. Wem der Guru oder das Idol nacheifert wird wohl ungewiss bleiben! Ausgeliefert dem wachkritischen Frontallappen und seiner Narrenschar, steh ich, taktlos und willenlos eben diesem ausgeliefert, der mich fortwährend und massenhaft küsst, in meiner Masse. Gänzlich besprenkelt mit dem Fluidum des großen Drachen, versuche ich zu reden, doch ich hör mich nicht. Nichts hab ich gelernt, ich armer Narr. Muß weiter umherirren, dumm und ahnend, daß ich nicht der Alle bin. Die lange Nacht umdunkelt mein ich, umschlingt deren Geist, der doch meiner ist; meine Vision deren Illusion preis gebend. So will ich Dich denn ziehen lassen, Günther. Lebe wohl.

Bigdrum


..... großes Kino!!!!!! ...ganz großes Kino!!!!!
 

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