Gesamtlösung Flügel-Aufnahmen

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Hallo,
ich suche eine universelle Recordinglösung. Momentan habe ich 2 Rode NT5, ein Studio Projects C1 mit VTB1 und dazu von Cakewalk das AU 25-EX. Das hat bisher prima gereicht, aber jetzt möchte ich doch langsam mal wirklich hochwertiges Equipment, um vor allem meine Klavierkompositionen aufzunehmen, aber auch für Filmmusik (da arbeite ich vor allem mit VSTi, aber es kommen öfters auch echt Solo-Instrumente eingespielt dazu).

Der Flügel, um den es geht ist ein Seinway D aus New York und steht in einem mittelgroßen Saal in einem Rathaus (gehört zu meiner Uni und wird nie benutzt, ist ein super Teil) mit Parket (ca 20m x 10m oder so). Ansonsten mache ich regelmäßig Cello und Geigenaufnahmen, Nylonsaiten Konzertgitarre und bald wollte ich auch eine mit Stahlsaiten kaufen. Es wäre auch super, wenn ich zB Klavier und Cello oder Klavier und Gesang (klassisch & pop)aufnehmen könnte.

Meine bisherigen Kandidaten als Mikros wären sowas wie 2 Neumann KM130, KM183 oder Schoeps MK2.
Als nächtes kommt das große Fragezeichen, extra Verstärker oder nicht? Ich finde die Geräte von Avalon ja schon seit jeher ausgesprochen sexy, aber das schlägt dann ja nochmal echt deftig in den Geldbeutel:redface:
Das führt gelich zur nächten Frage. Wenn ich einen extra Verstärke habe, brauche ich dann lediglich einen AD/DA Wandler? Lohnt sich all der Aufwand, also bekomme ich so einen "informationsreicheren" Klang?

Als Option könnte ich ja auch einface ein Interface anschaffen, so wie ich jetzt quasi schon habe. RME wäre da wohl die Marke meiner Wahl, Apogee fällt raus wegen der fehlenden Windowsunterstützung. Halt so in Richtung UFX, UCX. Falls ich zu der Preamp -> Wandler Methode greifen würde (zB RME ADI4 D ?) dann müsste ich noch die passende RME Soundkarte kaufen? (zB RME HDSPe AIO) Irgendwie finde ich das alles ziemlich verwirrend:D

Wäre schön, wenn mir jemand unter die Arme greifen könnte mit einer Gesamtlösung (für PC übrigens, falls das ganze auch an Laptop anschließbar ist, wäre das ein Bonus, ist aber NICHT erforderlich). Ich freue mich auch über ALternativen mit besserem Preisleitungsverhältnis und über ausgewogene Komponenten. Nicht, dass ich dann plötzlich T-Bonemikros an den Avalon 2022 anschließe:p Meine jetzigen Mikros würde ich übrigens vorerst behalten, einerseits um noch Nierenmikrofone als Alternative zu haben und ein Mikrofon für Gesang. Das würde dann aber später auch ersetzt werden, wenn es der Geldbeutel dann zulässt (Brauner zB).

Also nocheinmal zusammenfassend meine Anforderungen:
2 neue Mikrofone für Instrumente: Flügel, Gitarre, Streicher
Soundkarte/Wandler/blabla mit mind 4 hochwertigen Eingängen

Wie immer: So günstig wie möglich, so teuer wie nötig. Ich setze jetzt mal einen groben Preisrahmen bei 5000€, ich könnte halt auch später noch Dinge nachkaufen, allerdings steigert sich bei mir als jobbendem Studenten der Kontostand nicht unglaublich schnell.

Vielen Dank für alle Tipps und Erklärungen!
Armin
 
Eigenschaft
 
bei den mikrofonen liegts du mit neumann, schoeps und gefell schon richtig, für welche man sich am ende entscheidet ist geschmackssache, das musst du für dich selber herausfinden. ich selbst besitze ein pärchen KM184 und bin sehr zufrieden.

beim rest der aufnahmekette gibt es auch mehrere optionen. wenn du vorhast dein equipment an unterschiedlichen orten zu benutzen würde ich auf eine möbile interface-lösung setzen, die stehen dank guter treiber kaum noch PCI-lösungen nach. wie du dein system aufbaust ist auch wieder eine frage des geschmacks, aber hier auch eine preisfrage. besorgt man sich einzelbausteine, wird das system am ende teurer als eine all-in-one-lösung. dafür hast du mehr auswahlmöglichkeiten.
du benötigst auf jeden fall vorverstärker, wandler und ein interface. das von dir angesprochene RME UFX hätte alles in einem gerät vereint, das avalon-gerät wäre nur ein preamp und du bräuchtest noch wandler und interface dazu (könnte zB auch das UFX, das ja noch einfache line-eingänge hat).
eine mögliche lösung für dich wäre ein all-in-one-gerät wie das RME, bei dem du bei bedarf mit den analog- und digital-eingängen noch mit zusätzlichen komponenten nachrüsten kannst, falls du bedarf hast.

mischst du deine produktionen selber fertig? hast du eine geeignete abhörmöglichkeit?

falls du schon eine gute abhöre hast oder keine brauchst, würde ich mir überlegen noch mit guten großmembranern nachzulegen. gerade für klassische instrumente und aufnahmen ist der raumanteil wichtig, da sich der klang der meisten instrumente erst im raum richtig entfaltet.
 
Ich hatte vor ein paar Monaten als Pianist mit einem Geiger einen Studiojob, wo der Flügel mit 2xBrauner Phantom Classic aufgenommen wurde. Wir haben Salonmusik von ca. 1880 aufgenommen, ich war extrem positiv vom Klavierklang überrascht. Wäre eine Überlegung wert.

Harald
 
Vielen Dank euch beiden, aber jetzt bin ich noch etwas mehr verunsichert. Fange ich mit Großmembranmikros den Raumklang besser ein? Ich dachte gerade bei der Höhenwiedergabe bin ich mit Kleinmembranmikrofonen besser dran wegen weniger Partialschwingungen. Und Kugelcharakteristik wollte ich warscheinlich eh.

Mit dem Gedanken an zwei Großmembranmikrofone habe ich bereits auch gespielt, besonders das Valvet x fand ich klanglich sehr interessant. Zwei Stück davon fallen aber aufgrund des Preises raus, da liege ich ja schon bei 4000€.

Abhören geht eigentlich ziemlich gut bei mir, ich hab trotzdem keine "richtigen" Abhörmonitor. Ich hab zwei große, ältere Boxen von "Monitor Audio" hier stehen. Die sind sehr linear, zusätzlich habe ich mir mal ein Messmikrofon ausgeliehen und die Akustik noch optimiert. Zum Aufnehmen und Prüfen hab ich außerdem noch gute AKG Kopfhörer. Vielleicht rüste ich da später auch noch mal nach.

Grüße
Armin
 
Moin,

um noch 2 weiter deutsche Hersteller ins Spiel zu bringen:
Dem Beyerdynamic MC 840 sagt man gutes nach (ich kenn sie nicht). Ebenso ist MBHO definitiv einen Blick wert. Auch da kenne ich die höherwertigeren Serien nicht, aber was die machen, hat Hand und Fuß.

Ein kleiner Hinweis am Rande noch: Vergiss nicht das KnowHow ;) Grade das Thema Flügel-Mikrofonierung ist extrem detailreich - das ist quasi die Königsdisziplin des (v.a. klassischen) Recordings. Mir ist schon klar, dass du das Ding nicht mit 20 Mikros umgeben willst. Aber auch mit 2-4 Mikros bleibt viiieeel Platz für Feinschliff.

MfG, livebox
 
Huhu,

Microtech Gefell - hab ich schon ab und an von gehört, aber noch nie "gehört". Ich hab mit Google einen ungefähren Preis von so 1400€/Stück ausmachen können, das wäre ansich noch machbar, die Schoeps kosten ja auch etwa soviel (etwas weniger). Der UA Apollo Quad sieht gut aus, ich denke, wenn es soweit ist bestell ich den und das RME Modell meiner Wahl und mach dann ordentlich Vergleichshören.

Ich denke, ich werde bei der Mikrofonwahl einfach mal den Tonmeisten Deutschlands vertrauen, die in Konzerthallen Schoeps Mikros einsetzten und die testen. Bin da seeehr gespannt. Am liebsten dazu natürlich den VSR 5 U, aber der fällt mit 3000€ einfach mal eiskalt raus:redface: Vielleicht später, wenn ich richtig Geld verdiene....

Mein Know How ist natürlich immer verbesserungswürdig, aber ich hab bisher schon viel experimientiert und freue mich dann schon auf die langen Wochenenden, in denen ich mich einfach in dem Saal einniste, bis ich das perfekte Klangbild gefunden habe:D Bisher konnte ich ja nur mit Nieren herumexperimentieren, aber ich hab super Erfahrungen gemacht, wenn die Mikros etwa einen halben Meter auseinander stehen, der Flügel weit offen ist, die Mikros etwa über der Flügelhöhe sind und ca 2 Meter entfernt etwas nach recht versetzt (vom Zuschauer aus gesehen) oder auch mit ORTF Stellung.
 
Microtech Gefell ist der ehemalige Ost-Ableger von Neumann. Die bauen auch hervorragende Mikrofone. Soweit ich weiß, kannst Du die bei denen auch ausleihen. Natürlich ist gegen Schoeps auch absolut nichts zu sagen.
 
Bisher konnte ich ja nur mit Nieren herumexperimentieren, aber ich hab super Erfahrungen gemacht, wenn die Mikros etwa einen halben Meter auseinander stehen, der Flügel weit offen ist, die Mikros etwa über der Flügelhöhe sind und ca 2 Meter entfernt etwas nach recht versetzt (vom Zuschauer aus gesehen) oder auch mit ORTF Stellung.

Na das hört sich doch schon mal gut an! :)

Es könnte nur sein, dass du mit den neuen Mikros einen übermäßigen Mulm im Bass bekommst. Die NT-5 sind unten rum etwas schwach auf der Brust, für meinen Geschmack zu schwach. Macht sich schon bei tiefen Männerstimmen bemerkbar, und der Flügel geht ja noch deutlich tiefer runter.
Wenn du in Zukunft zu viel "Wabber-Wabber" unten rum hast, wäre der erste Ansatz, den Flügeldeckel nicht so weit zu öffnen wie bisher. Eine direkte Abnahme am Flügel wird damit deutlich schwieriger - aber da du die Mikros ja eh ein Stück weit im Raum positionierst, dürfte das keine negativen Auswirkungen haben.

MfG, livebox
 
Der UA Apollo Quad sieht gut aus, ich denke, wenn es soweit ist bestell ich den und das RME Modell meiner Wahl und mach dann ordentlich Vergleichshören.

Hi,

da spricht prinzipiell natürlich nichts dagegen, aber HÖREN wirst du da wahrscheinlich keinen großen Unterschied. Ich würde dir raten da vor allem auch auf die Bedienung und die Treiberstabilität zu achten wobei das bei einem Kurzzeittest natürlich schwierig wird. Für mich wäre hier RME sicher im Vorteil, da die deutlich mehr Erfahrung im Interfacebereich haben (Apollo ist das erste Interface von UA). Außerdem hat das UFX den Vorteil dass du sogar ganz ohne PC aufnehmen könntest (einfach HDD oder Stick dran hängen). Ob das auch als Backup in Verbindung mit PC möglich ist weiß ich gerade nicht sicher wäre aber auch sehr schön...
Zu den Mikros:
Wenn man an Schoeps denkt (mit denen man sicherlich nicht viel falsch machen kann) darf man natürlich DPA auch nicht vergessen!
Als Alternative für Großmembraner würde ich dir sonst noch ein AKG C-414 XLS (nicht XLII) Pärchen ans Herz legen. Die sind sehr universell einsetzbar (veränderbare Richtcharakteristik) und eignen sich auch als Gesangsmikro (besser als Brauner meiner Meinung nach, ist aber Geschmackssache).
Und dann noch als weitere Alternative die Microtech Gefell M930. Ich hatte die gerade bei einer Orchesteraufnahme als Hauptmikros und war sehr positiv überrascht. Die sind sehr schnell als ORTF eingerichtet (beigelegte Stereoschiene + Markierungen)...
 
Hi,

Für mich wäre hier RME sicher im Vorteil, da die deutlich mehr Erfahrung im Interfacebereich haben (Apollo ist das erste Interface von UA).

Das stimmt so nicht, das 2192 gab es seit rund zehn Jahren und hatte einen ausgezeichneten Ruf. Und was Preamps angeht, muss man denen auch nichts vormachen! Bei aller Liebe zu Produkten aus deutschen Landen, mit dem Apollo haben die Kalifornier ein tolle Kiste gebaut.
 
Das stimmt so nicht, das 2192 gab es seit rund zehn Jahren und hatte einen ausgezeichneten Ruf. Und was Preamps angeht, muss man denen auch nichts vormachen! Bei aller Liebe zu Produkten aus deutschen Landen, mit dem Apollo haben die Kalifornier ein tolle Kiste gebaut.

Das 2192 kannte ich nicht. Ich wollte damit das Apollo auch gar nicht schlecht reden- die Integrationsmöglichkeit von UAD PlugIns ist sicher auch eine tolle Sache und dass die tolle Preamps bauen können steht sowieso außer Frage...
Ich wollte nur hervorheben, dass bei Interfaces eben nicht nur die Hardware zählt sondern eben auch Dinge wie GUI und stabile Treiber. Wenn das beim Apollo alles passt spricht natürlich nichts dagegen...
 
Die Software von Universal Audio gehört bislang auch nicht zu den Zicken!
 
... Als Option könnte ich ja auch einface ein Interface anschaffen, so wie ich jetzt quasi schon habe. RME wäre da wohl die Marke meiner Wahl, Apogee fällt raus wegen der fehlenden Windowsunterstützung. Halt so in Richtung UFX, UCX. Falls ich zu der Preamp -> Wandler Methode greifen würde (zB RME ADI4 D ?) dann müsste ich noch die passende RME Soundkarte kaufen? (zB RME HDSPe AIO) ...
die einzigen Aufnahmen, die mich vom 'musikalischen' des Klangs her überzeugt haben, waren Vom Metric Halo ULN
Dafür würde ich eventuell wechseln, alles andere war einfach ok auf hohem Niveau und sehr sauber bis steril.
(was nicht unbedingt nachteilig sein muss, falls vintage Equipment ins Spiel kommt)
Aber aus dem Halo klang das alles von sich aus einen Ticken runder, einfach schön. Hat mich erstaunt.
Das kleine dürfte noch im preislichen Rahmen liegen, beim 8er kommt ein gewisser Schluckreflex... :D

cheers, Tom
 
Das UFX kann einfach mit angehangener Festplatte aufnehmen? :eek: Das macht es noch interessanter!:D
Wie gesagt, ich werd da mal vergleichhören dann und bin gespannt, ob man wirklich keinen Unterschied hört. Dann wntscheide ich halt nach Bedienbarkeit =) Die Metric sind tatsächlich alle doch extrem teuer, ich denke sooo dekadent brauch ich nicht werden:ugly:

Ich denke damit hab ich es erstmal, wenn ich dann demnächst irgendwann soweit bin und alles zusammenhabe und rumprobiert habe, melde ich mich einfach mal wieder und sage euch, wie mein Eindruck ist und womit ich zufrieden oder auch nicht bin:)

Danke für eure Eklärungen und Tipps!
 
Moin!

Für die wirklich hochwertige Abnahme in einem guten Studio könntest Du Dir 2 von den

zulegen. Die machen an einem hochwertigen Flügel eine sehr gute Figur. Wenn Du aber Live abnehmen willst, solltest Du doch lieber einen Schritt Richtung KM machen, obwohl Du auch die Brauner am Bühnenrand als Raummics einsetzen kannst. Der Sound ist sehr klar und wirkt total natürlich. Beim Liveeinsatz würde ich zu den Schoeps raten:

Natürlich 2 Stück, mit den passenden Zubehör kann man diese Teile auf der Bühne sehr gut verstecken, so sieht man stellenweise nicht, das man mit Mikrofonen arbeitet, was im Klassikbereich ja immer wieder gern genommen wird!:D Neumann würde ich da eher abraten, ein Blick zu Microtech Gefell ist auch lohnenswert. Das M930 Stereo ist eine kostengünstige sehr gute Lösung, wenn nicht noch Live mit übertragen werden muß, ansonsten würde ich es noch mit Kleinmembranern von MG unterstützen, reine Aufnahme reicht dann auch allein das Stereopaar aus. Ist aber etwas differenzierter als das Schoeps im Klang.

Greets Wolle
 

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