Gesangsnotation eine Oktave höher?

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Sorry falls das eine 100mal beantwortete Frage ist aber ich konnte nicht so wirklich etwas finden:
Wird bei Gesangsnoten üblicherweise in der Notation eine Oktave nach oben verschoben? Dort wo ein C4 (also 261,63 Hz) klingt, steht in den Noten im Violinschlüssel dazu immer (dort wo ich nachgeschaut habe) ein "hohes C" also das C zwischen der dritten und vierten Notenlinie. Das entspricht auf dem Klavier aber doch jedenfalls dem C5 (also 523.251 Hz). Nun kenne ich mich mit den entsprechenden Konventionen und Regeln auch kaum aus. Die Gitarre wird ja auch eine Oktave höher notiert; dazu finde ich aber auch relativ viele Quellen. Bei gesang hab' ich da nichts so Eindeutiges gefunden...
 
Ich wünsche mir das zumindest.

Finde es doof, als Tenorsänger im Gospelchor die Stimme von Hilfslinien im BassSchlüssel abzulesen.
 
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Wird bei Gesangsnoten üblicherweise in der Notation eine Oktave nach oben verschoben?

Das wird hin und wieder durchaus gemacht, je nach Stil und Notationspraxis. Allerdings sollte dann auch klargestellt werden, dass der Klang eine Oktave tiefer als die Notation erfolgt, idealerweise durch einen oktavierenden Schlüssel:
1686913890499.png

Oder auch durch eine Spielanweisung "sounds 8vb" oder ähnlich.

Nun kenne ich mich mit den entsprechenden Konventionen und Regeln auch kaum aus.

Die Konventionen bei Gesang sind grundsätzlich die gleichen, wie bei Instrumenten: wenn es nicht klingend notiert wird, muss durch die Art des Instrumentes oder eine Spielanweisung klargestellt sein, wie zu transponieren ist.
 

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Danke euch. Den Hinweis auf den Violinschlüssel mit der 8 darunter hab 'ich auch gefunden. Kann es sein, dass der in der Praxis bei Populärmusik einfach weggelassen wird?

Mal ein zufälliges Beispiel aus meinem Fundus, Eric Clapton Tears in Heaven Unplugged (dies ist zwar nicht die Erste Zeile des Stückes, aber die erste Zeile in der die Gesangsstimme notiert ist):
Screenshot 2023-06-16 at 13.58.37.png

... und dann einmal die Gesangsspur mit fadr.com isoliert und in Audition die Pitch-Anzeige bemüht:
Screenshot 2023-06-16 at 14.08.56.png


Das "know" ist also ein E4 (329,63 Hz) und nicht wie die Notation suggerieren würde ein E5



Ist jetzt auch nicht so wirklich ein großes Ding, aber es wurmte/wunderte mich irgendwie...
 
Kann es sein, dass der in der Praxis bei Populärmusik einfach weggelassen wird?
Nicht nur da. Hab jahrelang Tenor in Kirchenchören und kleineren Ensembles gesungen. SEHR selten - außer bei den ganz großen Klavierauszügen - hab ich den Oktav-versetzten Schlüssel gesehen. Alles in normalem Violinschlüssel notiert. Stört aber irgendwann auch nicht mehr. Wenn ich mir auf dem Klavier ne Stimme erarbeite nehme ich meist selbst schon die "notierte" Oktave obgleich ich eine Oktave tiefer klinge.
 
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Die Oktave spielt manchmal eine "merkwürdige" Rolle. Beim Gesang hab ich mich als Tenor dran gewöhnt. Wo es mich immer wieder verwirrt ist die Orgel. Je nach Registrierung klingt die ja in ganz anderen Oktaven als notiert oder eben auch verschiedene Oktaven gleichzeitig (8 Fuß, 4 Fuß etc...). Ich spiele keine Orgel, hab also nicht in die Details geschaut, wie es da gelöst ist. Die wenigen Orgelnoten, die ich gesehen habe, standen alle in "normaler" Lage notiert ohne Versetzungsschlüssel, dann aber eben mit Registrierungs-Hinweisen, die die Oktave versetzen. Vielleicht aus Gründen der Lesbarkeit?
 
Die wenigen Orgelnoten, die ich gesehen habe, standen alle in "normaler" Lage notiert ohne Versetzungsschlüssel, dann aber eben mit Registrierungs-Hinweisen, die die Oktave versetzen. Vielleicht aus Gründen der Lesbarkeit?
Würde ich mal so annehmen. Die Notation sagt erst mal "hier drücken" und die Registrierung ist dann eben Instrument spezifisch...
Man kann das ja auch durchaus "taktisch" beim Arrangieren einsetzen: ganz weit rechts spielt es sich auf dem oberen Manual mit der rechten hand nicht ganz so ergonomisch. Dann könnte man "weiter in der Mitte" notieren aber durch entsprechende Registrierung tiefer klingen.
Sind aber auch nur Mutmaßungen für den Spaß darüber nachzudenken :)
 
Danke euch. Den Hinweis auf den Violinschlüssel mit der 8 darunter hab 'ich auch gefunden. Kann es sein, dass der in der Praxis bei Populärmusik einfach weggelassen wird?

Mal ein zufälliges Beispiel aus meinem Fundus, Eric Clapton Tears in Heaven Unplugged (dies ist zwar nicht die Erste Zeile des Stückes, aber die erste Zeile in der die Gesangsstimme notiert ist):
Anhang anzeigen 897750
... und dann einmal die Gesangsspur mit fadr.com isoliert und in Audition die Pitch-Anzeige bemüht:
Anhang anzeigen 897751

Das "know" ist also ein E4 (329,63 Hz) und nicht wie die Notation suggerieren würde ein E5

Anhang anzeigen 897752

Ist jetzt auch nicht so wirklich ein großes Ding, aber es wurmte/wunderte mich irgendwie...
Boah, was für'n Aufwand.

Wer bitte möchte denn das mit zig Hilfslinien notiert absingen oder abspielen?

Ok, man könnte 8vb anschreiben, aber das "Problem" das hier beschrieben wird ist doch einfach redundant.

Da kommt man doch vom eigentlichen Musikmachen weg. So wie der Gitarrenschüler, der nicht übt und stattdessen diskutieren möchte, warum es nicht 3/3 statt 3/4 heißt.
 
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Mal ein zufälliges Beispiel aus meinem Fundus, Eric Clapton Tears in Heaven Unplugged (dies ist zwar nicht die Erste Zeile des Stückes, aber die erste Zeile in der die Gesangsstimme notiert ist):
Ja, das ist einfach doof notiert.

In der Anfangszeit des Notendrucks (modulo Verwendung von C-Schlüsseln) sowie in der Anfangszeit des digitalen Notendrucks waren die „Extravaganzen“ der oktavierenden Schlüssel aber auch einfach oft nicht verfügbar, daher wurde der Tenorgesang wie ein transponierendes Instrument behandelt: in der Partitur für den Dirigenten steht es klingend (vmtl. im Baßschlüssel *schauder…*) und im Chorauszug lesbar, aber halt oktaviert. Solange Du nicht Countertenor bist und damit beides für Dich valide wäre, oder Dimash, der eh’ einen unmenschlichen Range hat, findest Du Dich aber in der Musik normalerweise in „Deiner“ Stimmlage ein.

Bei Blockflöten findest Du übrigens genau dasselbe: Sopranblockflöten müßten mit dem G8va-Schlüssel notiert werden, aber man findet eigentlich überall nur den G-Schlüssel, und daß das eine Oktave höher klingt wird impliziert (nichtmals explizit irgendwo erwähnt, leider), zumal durch die das Timbre sich eh’ wieder eine Oktave tiefer anhören als sie klingen.

tl;dr: Sollte ein G8vb-Schlüssel sein oder dranstehen, oder zumindest Tenor dranstehen (dann weiß man’s auch meist, weil Tenor im G-Schlüssel zwar ginge, aber mehr als selten ist), ist aber in der Praxis, gerade bei älteren (vor 2000? 2010? bei denen aus dem Computerzeitalter; vor 1900? bei denen aus dem Zeitalter davor) Noten, nicht so.
 
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