Gesangstechn. Unterschiede zw. Disney & klassisch

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Ich habe mittlerweile herausgefunden, dass es nicht hauptsächlich daran liegt, dass ich mich in Disney Songs so gut einfühlen kann und diese Art von Musik deshalb viel besser und schöner singen kann, als klassische Lieder. Wenn es daran liegen würde, könnte ich nämlich auch andere einfache Songs, die nicht von Disney sind, singen, was aber nicht der Fall ist. Meine Vermutung ist nun schlicht und einfach, dass es an der Gesangstechnik liegen könnte, welche Disney Songs zu klassischen Liedern unterscheidet. Die Frage ist nur, woran genau liegen die Unterschiede?

Dies zu erfahren, würde es mir nämlich sehr viel einfacher machen, mein Liedgut danach auszuwählen, was ich auch singen kann und nicht einfach danach, was mir gefällt und dann festzustellen, dass es nach Mist klingt, wenn ich es singe. Entsprechend könnte ich dann mein Repertoir danach auswählen und mich auch Gesanglich in eine Richtung bewegen, die auch stimmlich zu mir passt, was zumindest ich als sinnvoller ansehe.

Also ich bin immernoch der Meinung, dass der Musical-Gesang viel eher meine Richtung ist, als der klassische Bereich. Abgesehen, dass jene Disney-Lieder, die ich bisher gesungen habe, auch von Musical-Sängerinen gesungen wurden und ich auch schon ein Stück aus "Mozart!" gesunen habe. Sogar, wenn ich bei der Phantom der Oper DVD mit singe, was nun wirklich für einen Anfänger anspruchsvolle Tonhöhen mit sich bringt, klingt es immernoch deutlich besser, als wenn ich klassiche Lieder singe. Und zumindest bei der deutschen Syncronisation werden die Hauptdarsteller des Films von Musical-Sängern gesungen.

Jedenfalls wäre es entsprechend für mich naheliegend, dass es an den gesangstechnischen Unterschieden zwischen Klassik und Musical liegt. Nun geht wohl Disney nicht umbedingt in Richtung Musical, allerdigns werden viele Disney Songs ja von Musical-Sängerinnen gesungen. Da ich aber nicht nur spekulieren willl, versuche ich nun erst einmal die gesangstechnischen Unterschiede zwischen Disney Songs und klassichen Liedern herauszufinden und hoffe, dass mir da jemand weiter helfen kann.

Liebe Grüße, Susana
 
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Hallo Susana,

Du hast Recht, dass Disney in etwa Richtung Musical geht. Aber eher ältere Musicals als das Beltgekreische, was man heute hört. Dass sich deine Stimme bei Disneysongs am wohlsten fühlt, liegt vielleicht daran, dass deine Stimme sich da am besten entfalten kann, weil es am meisten in ihrer Natur liegt. Das scheint es häufig zu geben, dass sich die Stimme ihr Genre irgendwie von selbst aussucht. Meine Stimme klingt auch am besten wenn ich Celtic Folk, Gothic, Popballaden und im klassischen Bereich Lied und Oratorium singe, weil sie sich in den Bereichen von der Schokoladenseite zeigen kann und sich da am wohlsten fühlt.
Irgendwo hatten wir schon einen Thread mit dem Vergleich zwischen Klassik und Musical. Da ist er: https://www.musiker-board.de/gesang...wischen-klassischer-stimme-musicalstimme.html
Das kann man so ungefähr auch auf Disney übertragen und da spreche ich jetzt vor allem von den lieblichen Klischee Heldenstimmen. Im Gegensatz zur Klassik mehr Vordersitz, kleineres Ansatzrohr bei Kopfstimme, glatter, runder Belt, aber nicht zu hoch, dezenteres Vibrato beim Ausklingen. Bei Komik Stimmen ist das etwas anders, da sind denke ich mehr Eigenart und andere Artikulation gefragt. Aber wie gesagt, können die Stimmen bei Disney auch verschieden sein. Bei Hercules hat man z.B. mehr auf Gospel gesetzt weswegen die Stimmen schärfer (mehr Belting) sind und bei Tarzan singt Phil Collins. Bei älteren Disneyfilmen (Schneewittchen, Bambi, Mary Poppins) klingen die Stimmen auch ein Tick klassischer (mehr Kopfstimme).
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke dir für die ausführliche Erklärung. :)

Also was es mir auf jeden Fall angetan hat, sind Songs, die von Jana Werner gesungen werden (Arielle, Schöne und das Biest, Mozart, Phantom der Oper...) Da klappts eben einfach, is halt so. Keine Ahnung warum. Nur will ich auch nicht ausschließlich Lieder nachsingen, die sie zuvor gesungen hat, sondern schon auch meinen "eigenen" musikalischen Weg gehen und nicht nur auf die als "Vorsängerin" angewiesen sein.

Es würde mir auf jeden Fall helfen, heraus zu bekommen, in welchem "Bereich" mein "Talent" liegt, denn quer Beet nur das zu singen, was mir gefällt, wird mich wohl auf Dauer eher weniger weiter bringen. (ich hab viel was mir gefällt!) Und nur mal angenommen es würde sich dann bei mir doch in Richtung Musical heraus kristallisieren, könnte ich dann eben auch gleich in die Richtung gehend weiter üben, anstatt frustriert festzustellen, dass Lieder im klassik oder Pop Bereich überhaupt nicht klappen.

Wie würdest du denn Schöne und das Biest, Arielle, Anastasia etc. einordnen? (Mulan zum Beispiel bekomme ich auch überhaupt nicht hin!)

Ich wills mir eben auch nicht unnötig schwer machen, gerade weil ich noch Anfänger bin und mir das alles mühsam selbst beizubringen versuche. Und ich fände es schon ärgerlich, wenn ich dann viele Monate am Üben bin aber dann feststelle, dass es total in die falsche Richtung geht und nochmals neu anfangen darf. Zumal ich mir das auch nicht einfach vorstelle, mir zum Beispiel erst klassische Techniken anzulernen und es sich dann größtenteils wieder abgewöhnen zu müssen. Dann doch lieber gleich mit dem "richtigen" anfangen...

Bei dem Link sind auch sehr viele hilfreiche Erklärungen dabei, da hab ich mir schon einiges heraus geschrieben, vielen Dank! Immerhin bin ich nun froh, schonmal den Ansatz für meine stimmliche Richtung gefunden zu haben. Ständig Lieder zu üben, ohne den kleinsten Fortschritt zu bemerken, frustriert da schon ziemlich. Da ist es schon ein Segen, wenn man dann merkt, dass es nicht an einem selbst, sondern größtenteils am Bereich der Musik liegt. Umso größer war die Freude, als ich dann endlich Lieder gefunden hatte, bei denen es mit dem Singen gut geklappt hatte und auch endlich die körperlichen Übungen Wirkung zeigten! :)

Nur ist "Disney" ja kein Bereich, wie Rock, Pop, Klassik etc. doch wenn man es (wie du sagst) eventuell in Richtung Musical ordnen könnte, kann ich da ja mal dahinter bleiben und einfach auch mal Musicals ausprobieren, die nicht von der guten Frau Werner gesungen werden. Herzlichen Dank! Susana
 
Ich denke, dass bei dir das Genre nicht so eine große Rolle spielt, sondern mehr die Songauswahl. Mulan würde ich zum Beispiel in dieselbe Kategorie stecken wie Arielle, Belle und Co. Die lieben, mädchenhaften Disney Heldinnenrollen eben (und Mulan wird im Deutschen auch von Jana Werner gesungen). Dass du die Disneysong mit anderen Sängerinnen nicht singen kannst, liegt wohl daran, dass diese Sängerinnen mehr belten und die Lieder schlicht und einfach zu schwierig oder zu hoch für dich sind (denke da gerade an Pocahontas, Hercules). "Spiegelbild" von Mulan ist auch recht hoch, weswegen du das Lied wohl nicht schaffst. Hmm, also ein wunderschönes, aber relativ einfaches Disneylied, das mir einfällt, wäre Candle on the water von Pete's Dragon. Versuch dich doch mal daran.
Und ich denke schon, dass du Pop singen kannst. Du musst halt nur die richtigen Lieder finden. Ein paar (für mich) einfache Lieder, die ich teilweise mit der Coverband gespielt habe, wären z.B.
"Time after Time" von Cindy Lauper, "White Flag" von Dido, "Weil es Liebe ist" von 2raumwohnung, "Nobody lives without love" von Eddi Reader, mehrere Songs von The Corrs und Ace of Base. Vielleicht findet sich auch da der ein oder andere geeignete Song für dich. Es ist nämlich wirklich besser, wenn man erst mal mit einfachen Liedern anfängt, damit man auch ein Erfolgserlebnis hat und hören kann wie gut die Stimme klingt. Wenn man gleich mit schwierigen Liedern anfängt und diese selbst nach größten Mühen immer noch schlecht klingen und man sich zum Singen quälen muss, macht das ganze keinen Spaß und man kommt auch nicht weiter, wenn man sich ständig überfordert.
 
Stop, watte mal, Komando zurück bitte!

Mulan zum Beispiel bekomme ich auch überhaupt nicht hin

Ich meinte Pocahontas. Mulan hab' ich noch gar nicht ausprobiert... Tschuldige für die Verwechslung!

Also ich hab an Pop Songs, egal ob nun Balladen oder etwas peppiger, wirklich schon sehr vieles durchprobiert. Es wird nichts, egal welche Lieder. Ich hab zwar jetzt nur 2 Hörproben (und beide von Disney Songs) hochgeladen, doch die gesanglichen Unterschiede, wenn ich Disney singe oder wenn ich Pop oder klassisch singe, sind wirklich deutlich hörbar. Was ich zum Beispiel bei meiner zweiten Hörprbobe hochgeladen habe (die mit Arielle) so "schön" (zumindest anhörbar) klingt das bei Weitem nicht, wenn ich Pop oder klassik singe. Und wenns eben nicht geht, dann wäre zumindest für mich das sinnvollste, in dem Breich zu bleiben, wo es eben klappt. Aus welchen gesangstechnischen Gründen auch immer... Vielleicht auch, weil man da auch nicht so lange die Töne halten muss??

Das Einfachste wäre wohl, wenn mir jemand schlicht und einfach sagen könnte, dies und jenes ist dein Musik-Bereich, da passt deine Stimme am Besten hinen und da klappts auch von den Techniken am besten. Aber das wird man mir hier wohl nur mit 2 Disney Hörproben nicht sagen können, denke ich. Und ich möchte eben auch nicht an bestimmte Lieder "gebunden" sein, die zufällig passen, sondern meine Liedauswahl etwas freier gestalten können...
 
Ich beziehe mich mal auf die Hörproben. Ganz streng genommen kann bei deinem jetzigen Status eigentlich noch keine Aussage darüber gemacht werden, was dir liegt und was nicht. Es mag sein, dass es dir so vorkommt, als würdest du diese Lieder besser hinkriegen als andere. Das kannn eine Täuschung in der Wahrnehmung sein . Vielleicht liegen diese Lieder auch ganz einfach mehr in deinem jetzigen Tonumfang.

Auch über deinen "Talentbereich" kann man noch keine Aussage machen. Nun bist sicher kein außerordentlich begnadetes Naturtalent, aber auf der anderen Seite machst Du auch nicht mehr falsch als andere Anfänger.

Singen - Musik an sich - hat auch viel mit Spaß, Spiel und Intuition zu tun. Deine Gedanken, deine Angst, etwas Falsches zu lernen, mögen verständlich sein, aber sie halten dich im Grunde vom Singen ab. Du tust dir mit diesem Ballast in deinem Kopf keinen Gefallen.

Sing das, was dir ein gutes Gefühl bereitet. Wenn das im Moment Disney-Zeugs ist, dann nimm halt das. Wenn sich deine Fähigkeiten verbessert haben, wirst du dir von ganz allein neue Herausforderungen suchen und auch andere Sachen singen wollen.

Oder anderes formuliert: Lies dir mal deine eigene Signatur durch und nimm sie dir zu Herzen:

Musik ist die Sprache der Seele, sie ist Gefühl als Klang.
Genau: sie ist nicht die Sprache des Kopfes, sie ist genau wie das Gefühl nicht kalkulierbar - sie sucht sich ihren eigenen Weg
Gesang ist nicht nur eine Abwesenheit von Stille,
Richtig: denn er ist die Anwesenheit dessen, was DU als Musik und als Gefühl empfindest
sondern eine Musik, die den Menschen
Auge und Ohr öffnet - für eine andere Welt.
Und zwar bestenfalls für Deine - wenigstens zum Teil

Ob das nun wahr ist oder nicht: Momentan tust du genau das Gegenteil von dem, was du damit propagierst. Du versucht, Musik und Veranlagung zu kontrollieren und einen unbedingt sicheren Weg zu finden - aber Musik ist nicht Sicherheit. Sie ist, was du draus machst. Wenn Du Sicherheit und Planbarkeit willst, musst du dir ewas anderes suchen. Mit den dazugehörigen Unsicherheiten - die jeder mehr oder weniger hat - muss man sich arrangieren. Die nimmt einem keiner ab. Das gilt besonders für Autodidakten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Einfachste wäre wohl, wenn mir jemand schlicht und einfach sagen könnte, dies und jenes ist dein Musik-Bereich, da passt deine Stimme am Besten hinen und da klappts auch von den Techniken am besten.


Ja, das wäre einfach ;-)
Aber unmöglich, da muss ich antipasti Recht geben.
Ich habe deine Arielle Hörprobe auch gehört und ich denke, du bist auf einem Stand, bei dem sich alle stilistischen Fragen noch total erübrigen. Die Anderen haben es schon gesagt: Nimm leichte Lieder, die du vor allem auch emotional gut erfassen kannst und probiere dich daran aus. Vielleicht wäre es auch gut für dich, dich mal etwas weniger zu "veräußerlichen". Du scheinst viele Aufnahmen zu machen und dich anhand dieser Aufnahmen ständig zu bewerten. Versuch doch einfach mal zu SINGEN. Gesang muss niicht perfekt sein, denk mal an unsere Satellite-Lena ;-) Sie kann echt nicht toll singen, aber sie hat Gefühl, Ausstrahlung und Spaß. Und ich glaube kaum, daß eine wie Lena sich selber andauernd bewertet. Versuch mal, einfach deine Songs zu FÜHLEN, während du singst. Und nimm dich eine Weile mal nicht selber dabei auf.
Tatsache ist, daß dein Gesang (noch) nicht wirklich "gut" ist: Du hast Schwierigkeiten mit der Intonation, mit der Rhythmik UND mit der Emotion. Und auch stimmbildnerisch gäbe es bei dir noch einiges zu tun: Die Stimme läuft noch nicht, ist im Grunde noch kein Instrument. Das alles kann man lernen, wobei es sehr hilfreich ist, wenn man nicht versucht, das Rad ganz neu zu erfinden, sondern sich jemanden sucht, der es schon kann, um von diesem jemand (GesangslehrerIn) zu lernen ;-) Auch eine Gesangsgruppe kann hilfreich sein, am Besten kein Chor, sondern eine Gruppe, in der du auch mal Solos oder zweite Stimmen singen kannst und in der es erlaubt ist, herumzuimprovisieren.
Daß du die Jana-Werner Songs nach deinem Empfinden besser singst als andere hat meines Erachtens möglicherweise damit zu tun, daß du die Sängerin magst und dir vielleicht auch ihre Emotionen abhörst. Offensichtlich liegt sie dir nahe. Also was spricht dagegen, erst ein mal dabei zu bleiben? Das ergibt sich nachher dann schon von ganz alleine.


Sei gegrüßt,
Shana
 
Na, ich sag ja selbst, dass man an Hand meiner beiden Hörproben bestimmt keine Aussage darüber machen kann, welcher mein Bereich sein könnte. Nur: Das, was ich bei den Hörproben abgeliefert habe, klingt schon um Welten besser, als wenn ich Pop oder klassisch singe. Und die "einfach nur singen" Phase, das mach' ich in meiner Freizeit, wenn der Radio läuft oder wenn ich CDs anhöre. Wenn ich aber Singen übe, dann ist da für mich auch die Kontrolle mit dabei. An sonsten wüsste ich nicht, wraum ich singen üben sollte. Dann könnte ich mir die Zeit sparen und einfach nur wie sonst auch bei Radio Liedern mitsingen. In einem Gesangsunterricht kontrolliert die Lehrerin aber auch, ob ich richtig singe oder nicht. Und entsprechend werden die Fehler dann korrigiert, wodurch ich es richtig lerne. Und ich mache nichts anderes, als meine Fehler zu korrigieren, wenn ich übe.

Was die gute Frau Werner betrifft, steht sie bei mir nicht ganz oben. Gibt ja auch nicht viel von ihr zu hören. Gibt da durchaus noch ein paar andere Sängerinnen und auch Sänger, dessen Gesang mir innerlich sehr tief geht. Aber auch von denen etwas zu singen, klingt bei mir nicht entsprechend. Trotz, dass es von der Schwierigkeitsstufe her durchaus vergleichbar mit den Disney Songs ist. Oder auch Lieder aus meinem damaligen Gesangsunterricht oder auch vom Chor in dem ich singe. Von der Schwierigkeit alles machbar und auch sehr schöne Lieder dabei. Nur: Wenn ich davon etwas singe... ihr wisst ja, was jetzt kommt. Und eine Gesangslehrerin hab ich zur Zeit nunmal leider nicht zur Verfügung, so toll und praktisch das auch wäre.

Mal zurück zum Thema: Vielleicht lieg der Unterschied zwischen Disney und Klassik auch an der Länge des Töne haltens? Soweit mir das meine Ohren zumindest verraten, wird doch bei Disney Liedern eher ein Text bzw. eine Geschichte in gesungener Form erzählt. Aber bei Pop Songs oder klassischen Liedern wird eher nur gesungen, ohne den Hintergrund eine Geschichte erzählen zu wollen. Und somit besteht ja zwischen Disney Songs/Musicals (in beidem wird ja erzählt) und klassischen Liedern durchaus ein deutlicher Unterschied.

Ich hab' gerade eben zum Vergleich was aus Cats gesungen, was ja nicht Jana Werner singt. Und es ist das gleiche Szenario, wie auch bei Arielle, Mozart! und allem anderen, was vergleichsmäßig deutlich besser klappt, als klassisches. Nur will ich eben Disney vom Gesang her auch nicht gleich in die Musical-Kategorie stecken. Und deswegen frag' ich ja hier, nach den Unterschieden zwishen Disney und Klassik, um dadurch eher auf die richtige Spur zu kommen. Und Vali hat ja auch schon viele hilfreiche Informationen gegeben. So, nun gucke ich mal, was für Rückmeldungen ich bezüglich meiner Definition des gesanglichen Unterschieds zwischen Disney und Klassik bekomme.

:) LG Susana
 
Hallo Susanna

"Disney" (und damit seien einfach mal alle entsprechend ähnlichen Produktionen mit singenden Zeichentrickfiguren mitgemeint) ist im Grunde auch Musical. Das siehst du schon dran, daß viele der Filme auch auf der Bühne inszeniert werden, wie z.B. Tarzan, Die Schöne und das Biest, Der Glöckner von Notre Dame usw.

Und in der Tat: Es geht in den Songs meist darum, daß eine Figur etwas von sich erzählt. Das ist ein Kriterium des
Musical-Gesanges. Die Disney Stücke sind teilweise auch keinesfalls leicht, eben weil viel erzählt wird und es viel Text gibt.

Klassische Songs haben meist eine lange Linie, auf der man den Klang entfalten kann. Das ist typisch für klassischen Gesang: Klangentfaltung:
Oder anders gesagt: In der Klassik versucht man, vor allem einen schönen, runden und perfekten Klang zu erzeugen, wenn nötig auf Kosten der Textverständlichkeit. Im Musical dagegen ist Textverständlichkeit extrem wichtig, zur Not auch auf Kosten des (Schön)Klanges.
Im Pop kommt es stark drauf an, welchen Song oder Stil du wählst, aber wesentlich ist immer die Authetizität der Sängerin, ihre Einzigartigkeit und der Ausdruck von Emotionen

Ich will dir wirklich nicht zu nahe treten, aber du bist echt noch nicht so weit, dir über stilistische Dinge den Kopf zu zerbrechen. Und doch: Das kann ich nach zwei bzw. einem Hörbeispiel sagen. Die Probleme, die sich da zeigen sind nämlich durchaus bezeichnend und ich habe als Gesangslehrerin einiges an Erfahrung damit.

Sich verbessern zu wollen ist im Grunde richtig. Ich frage mich nur, warum du so verunsichert bist, was deine Songauswahl betrifft, wo es doch eigentlich nur darum geht, etwas zu finden, was dir gefällt und was einigermaßen leicht und eingängig für dich ist. Das Arielle Stück ist im übrigen durchaus nicht leicht, auch wenn die Stimme im Original naiv klingt und das zeigt sich eben auch an deinen Schwierigkeiten, die du damit hast.

Memory aus Cats ist übrigens für mich absolut ein Stück für Fortgeschrittene und trotz großer Bekanntheit überhaupt nicht leicht und schon gar nicht naiv. Schon allein aus inhaltlichen Gründen ist es nicht für junge Mädchen geeignet, sondern etwas für weit reifere Stimmen. Falls es das Lied war, das du aus Cats gewählt hast.

Was sagte denn deine frühere Gesangslehrerin dazu?

Lieben Gruß,
Shana
 
Jetzt sind wir wieder beim Thema "Disney-Stimme". Der Unterschied zwischen den - ich nenne es mal "Zeichentrick-Stimmen" und anderen Gesangsgenres ist vor allem einer: zumindest bei den von dir vermutlich präferierten Songs setzen die Stimmen auf eine etwas überzeichnete, unschuldige, kindhafte Niedlichkeit oder Liebreiz - ähnlich wie die Zeichentrickfiguren selbst ja auch ge- bzw überzeichnet werden (Große Augen, kleine Nase: Kindchen-Schema). Und das entspricht wohl nach deiner eigenen Empfindung am ehesten deiner eigenen Interpreation. Eine emotionale Verwechslung eigentlich, die bei einer untrainierten, jungen Stimme schnell passieren kann. Denn da gibt es ja tatsächlch eine gewisse Übereinstimmung. So wie die Disney-Protagonistinnen hat auch die ungeübte Mädchen-Stimme etwas "Reines, Naives, Unverdorbenes". Aber das ist leider auch die einzige - winzige - Schnittmenge. Bei den Produktionen wird dieser Effekt aber bewusst erzeugt, bei dir ist halt einfach aus echter Unerfahrenheit vorhanden.

Das heisst : ich glaube nicht wirklich, dass Disney oder Cats bei dir besser klappt. Ich glaube nur, dass du dich dem einfach emotional näher fühlst.

Aber es ist momentan ohnehin gehupft wie gesprungen: Sowohl für Musical als auch für Klassik müsstest Du sowieso Unterricht nehmen. Und solange du den nicht nimmst, wrst du weder das eine noch das andere hinkriegen.

Mal zurück zum Thema: Vielleicht lieg der Unterschied zwischen Disney und Klassik auch an der Länge des Töne haltens? a

Nein - bei Disney werden ebenfalls auch lange Töne gesungen. Nur dass du die scheinbar ignorierst und sie einfach kurz singst. Das ist mir auch bei deiner Hörprobe aufgefallen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich bleibe dabei und sage, dass es bei dir auch an der Songauswahl hapert, weswegen du meinst du könntest kein Pop oder was klassisches singen. Allein schon daran, dass du dich an Arielle, Pocahontas und Memory versuchst und meinst das würde ungefähr dem Niveau deines Chors und damaligen Gesangsunterricht entsprechen, sehe ich dass du den Schwierigkeitsgrad der Lieder nicht einschätzen kannst. Vielleicht hast du dir einfach zu schwierige Songs ausgesucht. Deswegen würde mich interessieren von welchen Popliedern du sprichst, denn Leona Lewis, Natalie Imbruglia, Avril Lavigne und Lena Meyer-Landrut trennen gesanglich Welten.
Und dass bei Klassik und Pop "nur" gesungen wird, kann ich nicht so stehen lassen. Wenn das auch deine Einstellung zu Klassik und Pop widerspiegelt, kann ich gut nachvollziehen, dass du dich in die Lieder nicht einfühlen kannst. Bei Klassik muss man erst mal zwischen Oper und Lied und Oratorium trennen. Bei der Oper verkörperst du wie auch im Musical eine Rolle. Der Text ist also eine direkte Rede von der Figur und man ist Teil einer Geschichte. Dass du dich da nicht einfühlen kannst - falls du überhaupt was aus Oper probiert hast, denn ich kenne keine für Anfänger geeignete Arie - liegt vielleicht daran, dass du als Zuhörer den Text und die Emotion nicht verstehst, denn die treten in der Oper zu Gunsten des perfekten Klangs zurück.
Dass du dich in Lied nicht einfühlen kannst, liegt vielleicht am Textverständnis. Lieder sind meist gesungene Gedichte und wenn man die Geschichte hinter dem Gedicht verstehen will, muss man zwischen den Zeilen lesen können. Die Geschichte versteckt sich nämlich etwas hinter der Form des Erzählens und wird nicht unmittelbar ersichtlich wie bei einer direkten Rede einer Figur.
Und bei Oratorium kann es auch sein, dass es dich thematisch nicht berührt. Aber auch da werden Geschichten erzählt, aber eben christliche Geschichten von Jesus, Maria, dem Herrn usw.
Bei Pop kann das verschieden sein. Pop ist nun mal kein homogenes Genre mit fest gesetzten Idealen. Die Eigenständigkeit ist nämlich eins der wichtigsten Kriterien und daraus schließt sich eben, dass sich die Künstler voneinander unterscheiden. Manche Poplieder erzählen straight forward ohne große blumige Ausschweifungen eine Geschichte, meist über die Liebe und ihre Nebenwirkungen. Andere nutzen lieber Metaphern oder erzählen die Geschichte eher indirekt. Aber im großen und ganzen werden in der Popmusik dem Hörer Botschaften mitgegeben und die können manchmal auch hochemotional überbracht werden. Natürlich gibt es auch Popsongs in denen nur sinnlose Zeilen runtergedudelt werden, aber die sind nicht so häufig.
 
Hallo ihr drei :)

Ich würde mal sagen, wir lassen mich und die Beurteilung über mich lieber mal außen vor. Ich hab' jetzt in eurem jeweils letzten Beitrag Dinge über mich gelesen, die ich als "Unterstellungen" auffasse, die zum Einen viel zu weit her geholt sind und zum Anderen auch völlig daneben liegen. Ja, dann würde ich nun wieder mit Richtigstellungen und dies ist gar nicht so, jenes ist anders etc. pp. anfangen. Zumal für eine treffendere Beurteilung einfach auch noch ein Paar Hörproben fehlen würden, die zum Einen im Orginal nicht von Frau Werner sind und die nichts mit Disney oder Musical zu tun haben. Dann würde man vielleicht eher verstehen, warum ich die Arielle Hörprobe im Vergleich dazu, wenn ich klassisch singe, als "gut" deklariere. Aber das ist ein anders Thema...

Gibts denn noch was im Bezgug auf den gesangstechnischen Unterschied zw. Disney und klassik, was noch nicht genannt wurde?

Was sagte denn deine frühere Gesangslehrerin dazu?

Na, die fragen wir mal lieber nicht. Hab' ja nicht ohne Grund bei ihr aufgehört... Aber ich hab' vorhin mal einer Musical Sopranistin, mit der ich vor nem Jahr mal telefonischen Kontakt hatte, eine E-Mail zu dem Thema geschrieben.
 
Susana, du scheinst die Kernaussage der sehr qualifizierten obigen Antworten nicht so recht verstanden zu haben: Es gibt keine direkte und kurze Antwort auf die Frage des Threadtitels. Du möchtest einen Unterschied erklärt bekommen, der hauptsächlich in deiner Wahrnehmung existiert und diese wiederum im Grunde auf mehreren Fehlern deinerseits beruht, die dir in diesem Thread (und ausführlicher in mehreren anderen) bereits genannt wurden. Somit ist es also nicht möglich, eine "neutrale" Antwort zu geben, die sich nicht auf dich bezieht.

Ich kann es ja verstehen, dass du derlei "Belehrungen" nicht gerne hörst, obwohl du doch nur eine konkrete Frage gestellt hast. Aber geh bitte davon aus, dass sich hier mehrere sehr kompetente Personen wirklich um dich bemühen und du bereits zahlreiche sehr gute Tips und Empfehlungen bekommen hast. Es würde dich sicher besser voranbringen, wenn du etwas weniger Zeit hier im Forum verbringen würdest und etwas mehr damit, die Tips in die Praxis umzusetzen. Zur guten Sängerin kann man sich nicht hinfragen, dahin muss man sich singen. Bei dir ist immer noch einfach viiiel zu viel Kopf im Spiel.

Mir ist es btw ein Rätsel, wie es sein kann, dass du seit Jahren zu allem Möglichem mitsingst, dir aber trotzdem nicht klar ist, welche Art von Musik du gut singen kannst. Hörst du etwa eher selten Musik? Oder nur eine ganz minimale Auswahl von Genres? In dem Fall ist wohl klar, was du dir unbedingt angewöhnen solltest...
Meine Empfehlung: Youtube-Surfen und dazu mitsingen. Du hast damit jede nur denkliche Musikrichtung direkt vor deiner Nase und kannst durch simpes Try&Error weitere Genres finden, die dir und deiner Stimme liegen.

Susana, du machst dir selbst Druck, als ob du bis zu einem bestimmten Termin ein Ziel erreichen müsstest, wie z.B. die Aufnahmeprüfung auf eine Musikakademie. Aber du hast doch überhaupt keine zeitlichen Vorgaben oder Deadlines. Letztendlich verzögerst du gerade durch diese Einstellung dein Vorwärtskommen. Höre ganz viel unterschiedliche Musik, singe einfach aus Spaß und finde dabei spielerisch mehr über die Musik und dich selbst heraus. Dann wird das schon. :great:
 
Huhu :)

Natürlich nehem ich alle Tips an und auch gerechtfertigte Kritik. Nur eben nicht Behauptungen, die nicht stimmen.

Wenn es auf die Frage bezüglich des gesangstechnischen Unterschiedes zwischen Disney und Klassik, keine Antwort gäbe, könnte man ja nicht einmal den Unterschied zwischen Musical und Klassik benennen. Wobei man doch, wenn man Disney und Klassik vergleicht, die Unterschiede sogar hört. Wäre Disney und Klassik das gleiche, würde es bestimmt nicht anders heißen. Wenn ich bei Musik mit singe, höre ich selbst nicht heraus, wie ich dabei klinge. Deshalb nehme ich mich, wenn ich übe, doch auch selbst auf. Und >ich< kann >für mich< nunmal meinen Bereich nur finden, wenn ich die gesangstechnischen Unterschiede kenne.

finde dabei spielerisch mehr über die Musik und dich selbst heraus

So weit war ich schon. Nur ist Disney wie gesagt kein Genre und ich will Disney auch nicht einfach mal eben in die Musical-Kategorie stecken. Und ich singe privat ja auch viele andere Lieder, die ich eben nicht hier als Hörprobe hochlade. Somit kenne ich den Klang meiner Stimme zu entsprechenden Bereichen und weiß, wo ich es erst gar nicht mehr ausprobieren brauche. Und an Hand von 2 Disney Songs die ich als 40sek Hörprobe hochgeladen habe, erkennt man vielleicht meinen Stand in jenem Augenblick, doch das kann, wenn ich einen Tag später singe, schonwieder anders klingen. Und 2 sehr kurze Hörproben, die auch noch beide Disney Songs sind, sagen nicht wirklich viel über meine Stimme aus, um mich danach beurteilen zu können.

Wenn ich nun als Beispiel eine dreiviertel Stunde bei einer Gesangslehrerin eine Probestunde/Schnupperstunde habe, macht sie verschiedene Gesangsübungen mit mir, lässt mich vielleicht auch verschiedene Lieder ansingen. Dann hat sie den kompletten Umfang meiner Stimme gehört und könnte dann auch beurteilen, in welchen Bereich ich am ehesten passen würde. Aber mit 2x 40 Sekunden Hörprobe wird mir das kein Gesangslehrer der Welt sagen können. Somit kann man an Hand meiner Hörproben hier im Forum über gewisse Dinge meiner Gesangsstimme auch nicht urteilen. Tips, ja und liebend gerne. Aber bitte nicht Urteilen.
 
Susana, so wird das nichts.
Du zäumst das Pferd von der falschen Seite auf bzw. Du willst das Haus vom Dach her aufbauen statt mit dem Keller zu beginnen.
Ohne Unterricht bzw. Stimmbildung kann man in aller Regel nicht einfach Musicalsongs singen, klassische Stücke schon gar nicht, bei vielen geht ein jahrelanger Prozess voraus, bis sie in diesen Genres technisch und ausdrucksmäßig so sicher sind, daß man sich das auch wirklich anhören kann.
Warum suchst Du dir nicht erst einmal ein paar einfachere Popsongs auf und baust die Stimme darauf auf ? Dann steigerst Du nach und nach den Schwierigkeitsgrad - und irgendwann gelingt Dir dann auch ein schwieriges Musicalstück.
 
Susana, anhand der kurzen Hörproben lässt sich deine Stimme nicht exakt kategorisieren, das ist richtig. Aber hat dir hier denn jemand gesagt, dass du mit deiner Stimme ganz sicher in diesem oder jenem Bereich der Musik am besten aufgehoben wärst? Ich könnte mich nicht erinnern. Es gab ein paar Vermutungen (die ausdrücklich als Vermutung genannt wurden). Aber eigentlich ging es in den konstruktiven Kritiken immer um viel allgemeinere Dinge als um eine Zuteilung deiner Stimme zu einem bestimmten Genre. Diese Zuteilung hast du selbst vorgenommen

Speziell noch in Ergänzung mit den zahlreichen Informationen die du hier in den letzten Wochen zu deinen Fähigkeiten und Problemen gegeben hast, lassen sich jedenfalls verschiedene Aussagen ziemlich klar treffen. (Ansonsten wäre der ganze Hörprobenbereich ja auch ziemlich sinnlos):
- Du bist nicht unmusikalisch, kannst also singen lernen
- Du hast noch diverse Defizite auf ganz unterschiedlichen Ebenen. Wurde ja alles bereits ausführlich genannt.

Du bist der Meinung, über die Phase des spielerischen Kennenlernens der fast unermesslichen Welt der Musik und deiner Stimme bereits hinweg zu sein? Warum dann dieser Thread? Hättest du bereits seit Jahren unzählige Songs aller möglichen Genres ausprobiert und dabei festgestellt, dass das einzige was du singen kannst, einige "Lara-Werner-Songs" sind, wären deine Fragen nach passenden Genres/Songs sinnlos und man müsste dir wegen erwiesenen Talentmangels vom Singen abraten. Glaube ich aber nicht. Du hast einfach noch nicht genug ausprobiert.

Die Frage nach dem klanglichen Unterschied zwischen Disney und klassisch ist ungefähr so, als ob man nach dem klanglichen Unterschied von Klassik und "Klaviermusik" fragen würde: Es geht auch in diesem Fall um zwei völlig unterschiedliche Ebenen, die sich gegenseitig überschneiden und durchdringen. Die Frage ist somit unbeantwortbar, da falsch gestellt.

Du gehst imho gerade ein wenig in die Defensive, so als du dich irgendwie persönlich angegriffen fühlst. Das will hier sicher niemand. Aber verhätschelt wird hier eben auch keiner. Du fragst Profis um Rat - dann nimm diesen Rat auch an. Wenn dir das nicht reicht, bleibt einzig und allein der Gang zum Gesangsunterricht.
 
Wenn es auf die Frage bezüglich des gesangstechnischen Unterschiedes zwischen Disney und Klassik, keine Antwort gäbe, könnte man ja nicht einmal den Unterschied zwischen Musical und Klassik benennen. Wobei man doch, wenn man Disney und Klassik vergleicht, die Unterschiede sogar hört. Wäre Disney und Klassik das gleiche, würde es bestimmt nicht anders heißen.

Und was ist dann jetzt noch deine Frage an uns?
Einige Unterschiede wurden bereits genannt und außerdem hörst du ja auch selber, daß es Unterschiede gibt.
Alles klar?



Nur ist Disney wie gesagt kein Genre und ich will Disney auch nicht einfach mal eben in die Musical-Kategorie stecken.

Filme mit singenden Zeichentrickfiguren sind eine Sparte des großen Bereiches "Musical":


Und ich singe privat ja auch viele andere Lieder, die ich eben nicht hier als Hörprobe hochlade. Somit kenne ich den Klang meiner Stimme zu entsprechenden Bereichen und weiß, wo ich es erst gar nicht mehr ausprobieren brauche. Und an Hand von 2 Disney Songs die ich als 40sek Hörprobe hochgeladen habe, erkennt man vielleicht meinen Stand in jenem Augenblick, doch das kann, wenn ich einen Tag später singe, schonwieder anders klingen. Und 2 sehr kurze Hörproben, die auch noch beide Disney Songs sind, sagen nicht wirklich viel über meine Stimme aus, um mich danach beurteilen zu können. .

Du hast natürlich Recht damit, daß Gesang auch tagesformabhängig ist.
Aber an anderer Stelle hast du auch betont, daß dies eines deiner BESTEN Stücke ist.
Wenn es das ist kann jede erfahrene Gesangslehrerin daran hören, auf welchem Stand du gesanglich bist.
Warum sollte es da mehr Zeit benötigen? Und warum solltest du die erste Passage mit all ihren Fehlern hochladen, wenn die zweite viel besser gelungen wäre?

Übungen sind eine ganz andere Sache, denn in Übungen werden bestimmte stimmbildnerische oder musikalische Aspekte idealisiert. Wenn das klappt versucht man in einen Song zu übertragen, was in der Übung vorweg genommen wurde. Du willst ja aber sicher nicht die weltbeste Übungs-Sängerin werden ;-)
Ich denke, die kurze Songfrequenz zeigt schon recht gut, wo deine Stimme momentan steht.

Deine gesanglichen Fähigkeiten sind momentan weder für Disney, noch für andere Musicals, noch für Klassik ausreichend. Du wirst den Songs nicht gerecht. Das heisst aber nicht, daß du sie nicht auf deine Weise singen und üben kannst. Wenn dir Disney gefällt und du dich damit am wohlsten fühlst kannst du damit doch weitermachen. Dann such dir halt davon die leichteren Stücke aus.

Ich fürchte allerdings, daß du autodidaktisch keine so großen Chancen hast. Es gibt doch auch noch andere Gesangslehrerinnen als die, die du verlassen hast.


Einen lieben Gruß,
Shana
 
Susana - du erinnerst mich mittlerweile schon ein wenig an unseren guten Tobia ....

Wenn es auf die Frage bezüglich des gesangstechnischen Unterschiedes zwischen Disney und Klassik, keine Antwort gäbe, könnte man ja nicht einmal den Unterschied zwischen Musical und Klassik benennen. Wobei man doch, wenn man Disney und Klassik vergleicht, die Unterschiede sogar hört. Wäre Disney und Klassik das gleiche, würde es bestimmt nicht anders heißen.

Hier bringst zwei Dinge durcheinander: klassische Gesangstechnik und Klassik als Musikgenre sind sind zwei Paar Schuhe. Wenn nicht sogar drei, wenn man Klassik nicht als Überbegriff für Kunstmusik allgemein sieht, sondern als einzelne Epoche des 18. Jahrhunderts. Da sollte man schon eher Oper und Musical als Vergleich nehmen.

Aber das ginge zu tief in die wissenschaftliche und theoretische Materie und in die große E- und U - Musik-Dikussion. Die Unterschede zw klassichem Gesang und populärem Gesang wurden dir ja schon gut erklärt.

Musical ist kein eigener Stil mit starren Klangregeln. Es ist ein musikalischer Stilmix aus unterschiedlichen populären zeitgenössischen Strömungen - daher haben ätere Musicals (My Fair Lady) gerne mal einen operettenhaften Sound mit klassichem Stimmansatz und neuere nicht selten einen poppigen, teilweise sogar rockigen Sound. Das ist stilistisch aber dennoch sehr frei.

Die von Disney geprägten Zeichentrickmusicals (und deren Nachahmer von Bluth, Spielberg und Co) haben zwar sicher ihre eigene Note - aber es sind trotzdem Musicals und sie sind an keine bestimmte Richtung gebunden.
Das Disney und andere Zeichentrickmusicals sich sich ähneln liegt wohl auch daran, dass die gleichen Stereotypen in abgewandelter Gestalt immer wieder auftauchen : der junge Held (oder das weibliche Pendant) mt dem großen Wunsch oder dem großen Problem, der knuffige, dicke Kumpeltyp, die weise Vaterfigur, die frechen Heferlein drumherum usw .. demnach wiederholen sich die Stimmeigenschaften natürlich auch immer weder.

Und an Hand von 2 Disney Songs die ich als 40sek Hörprobe hochgeladen habe, erkennt man vielleicht meinen Stand in jenem Augenblick, doch das kann, wenn ich einen Tag später singe, schonwieder anders klingen. Und 2 sehr kurze Hörproben, die auch noch beide Disney Songs sind, sagen nicht wirklich viel über meine Stimme aus, um mich danach beurteilen zu können

Wenn jemand in einem öffentlichen Forum eine Hörprobe zur Bewertung postet, ist erstmal davon auszugehen, dass er nicht extra ein besonders missgelungenes Beispiel wählt. Im Übrigen ist es auch bei schlechter Tagesform in 40 Sekunden möglich, zu erkennen, wie weit jemand ungefähr ist. Dass du glaubst, dass dir diese Disney-Beispiele besonders gut liegen ist eigentlich ein klares Zeichen dafür, dass Du Dich noch nicht wiklich gut einschätzen kannst.

Es wird wohl eher so sein: wenn Du zB "So what" von P!INK sängest, dann wäre die klangliche Differenz zwischen Dir und dem Original natürlich etwas plakativer zu hören als bei einem Lied wie "ein Mensch zu sein" aus Arielle. Daher glaubst Du, das zweite läge Dir besser und würde dir keine Probleme bereiten. Aber das ist ein Irrtum. Deine Schwierigkeiten wären bei beiden gleich - nur fällt es bei dem einen oder anderen Song weniger auf..

Dein Ziel darf nicht sein, dir drei bis vier Lieder zu suchen, bei denen Dir selbst die eigenen Defizte nicht ganz so extrem vorkommen und dir dann einzureden, das würde dir besser liegen. Das Ziel sollte sein, jedes Lied irgendwie singen zu können. Und bevor jetzt geschimpft wird: damit meine ich natürlich nicht, jeden Stil und jede Technik originalgetreu wiederzugeben oder kopieren zu können. Ich meine damit, dass bei jeder Interpretation klar hörbar sein sollte, dass der Interpret weiß, was er tut und am Ende adäquater Gesang bei raus kommt (unter Berücksichtigung aller anatomischen Grenzen, persönlichen Präferenzen und stimmlichen Eigenarten ). Das ist bei dir noch nicht der Fall.

Ich meine das wirklich nicht böse. Aber wenn du wirklich singen lernen willst dann hat es keinen Sinn, zuhause zu sitzen, ein bißchen rumzuträllern und sich die eigene Leistung schön zu reden. Ich schließe mich also den anderen an und empfehle dir Gesangunterricht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich gebe Shana vollkommen recht, daß eine erfahrene Gesangslehrerin sehr schnell hören kannst, wo Du in Deiner Stimmentwicklung stehst. Und ich wiederhole meinen Rat: arbeite zunächst mit einfacheren Popsongs - und es ist übrigens oft gar nicht so einfach, wie Du jetzt vielleicht glaubst, sie gut und überzeugend rüberzubringen ! Wenn Du sie sicher, sauber und natürlich auch emotional überzeugend singen kannst, dann kannst Du den Schwierigkeitsgrad nach und nach steigern, bis Du dort landest, wo Du eigentlich hinwolltest.
Jedenfalls ist es ein Unding, wenn Gesangsanfänger sich gleich an Musical versuchen. Das ist viel zu schwierig !

Nur mal so als Vergleich, damit Du dir besser vorstellen kannst, was ich meine: ich habe einst - es gab damals auch nichts anderes - mit einer klassischen Gesangsausbildung angefangen. Glaubst Du, ich hätte gleich ein Lied oder gar eine Arie hinbekommen ? Natürlich nicht! Wir haben im Unterricht im ersten Jahr fast nur am Stimmsitz gearbeitet, an der Stütze, an den Resonanzräumen und wie man sie nutzt, dann mit Vaccai angefangen, leichten Arietten, Dowland, irgendwann Schubert usw. Also den Schwierigkeitsgrad nach und nach gesteigert, je nach Ausbildungsstand. Es umgekehrt anzugehen finde ich völlig sinnlos. Meinen Schülerinnen rede ich Stücke, die noch zu schwierig sind, ebenfalls aus. Die kommen erst dran, wenn die leichteren Standards gut klingen, und bis es soweit ist, kann schon eine Zeit vergehen.
 
IMeinen Schülerinnen rede ich Stücke, die noch zu schwierig sind, ebenfalls aus. Die kommen erst dran, wenn die leichteren Standards gut klingen, und bis es soweit ist, kann schon eine Zeit vergehen.


Genau so mache ich es auch.
Wobei es natürlich Unterschiede geben kann. Was für eine Anfängerin zu schwer ist ist es für eine andere vielleicht nicht. Aber es gibt auch Grundsätzliches. Und dazu gehören die schweren modernen Musicalsongs, zu denen durchaus auch einiges aus Zeichentrick-Musical-Filmen zählt.
Zur Zeit sind die Musicals "Wicked" und "Elisabeth" sehr "in". Meine jungen Schülerinnen wollen am liebsten sofort "Ich gehör nur mir" üben oder, noch schlimmer, "Gutes Tun" und "Frei und Schwerelos". Ich lehne das total ab. Im klassischen Gesangsunterricht singt man auch nicht gleich die "Königin der Nacht". "Memory" aus Cats gehört für mich in eine ähnliche Kategorie. Wenn man das Stück ernst nimmt, denn es geht von leichter Kopfstimme über eine satte Tiefe bis in das hohe Belting bis c''.
"Ein Mensch zu sein" ist jetzt so schwer nicht. Aber es ist nicht ganz einfach, gerade daran Basics, wie die Atemanbindung zu lernen oder zu üben, da das Stück viel Text hat und dazwischen noch so halb gesprochene Passagen hat. Die Melodielinie ist dadurch für Leute mit Intonationsproblemen nicht leicht zu erfassen. Ich machte erst gestern eine ähnliche Erfahrung mit einer Schülerin, der ich aus Pocahontas "Farbenspiel des Winds" vorgeschlagen hatte. Das Stück ist eigentlich nicht so schwer, aber es stellte sich heraus, daß es der Schülerin schwer fiel, die Atemverbindung gerade an diesem Stück herauszuarbeiten. Zudem provoziert es Registerprobleme, da die Melodie häufig über den Bruchbereich führt. Wir haben uns dann auf ein anderes poppigeres Stück geeinigt, an dem sich das hoffentlich besser lernen lässt. Dann wird die Pocahontas sicher bald auch machbar sein.

Ich gebe antipasti Recht in der Vermutung, daß du noch keine wirkliche Vorstellung davon entwickelt hast, was dir "liegt". Das ist kein Fehler und durchaus normal bei Anfängerinnen. Damit rein autodidaktisch umgehen zu wollen ist allerdings sehr schwer, vor allem, wenn man, so wie du, eher kein Naturtalent ist. Das größte Problem ist dabei sicher die Intonationsschwäche, die dein Beispiel durchaus deutlich zeigt. Denn ich vermute, daß du das beim singen selber nicht genau wahrnimmst. Zudem muss es nicht ausschließlich am Gehör liegen, sondern kann auch stimmtechnische Ursachen haben.

Jedenfalls: Der Unterschied zwischen "Klassik" und "Musical" und die Frage, ob Disney auch Musical ist oder nicht, hat mit deinen gesanglichen Experimenten eigentlich nichts zu tun.


Shana
 

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