[Gitarre] - Fender Jim Adkins JA-90 Telecaster Thinline

Uli
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Daß Jim Adkins Gitarrist bei Jimmy Eat World ist, habe ich erst durch die Artikelbeschreibung der Gitarre herausgefunden, die mir bei einem Spaziergang durch die Gitarrenabteilung im Musikhaus aufgefallen war. Sicher gibt es genügend Gitarristen, bei denen die hier beschriebene Jim Adkins Tele Brechreiz auslöst, weil sie nicht mehr viel mit dem puristischen Brett der ersten Fender Sternstunden zu tun hat, aber mir gefällt sie nun mal und über Geschmack kann man nicht streiten. Eigentlich sollte man ja eher kein Instrument kaufen, nur weil es einem gefällt, aber ich glaube, daß ich nicht alleine bin mit dieser GAS auslösenden Charakterschwäche...wenn nicht das Geld der natürliche Begrenzer wäre, käme man wahrscheinlich ohne hochalpine Ausrüstung durch so manche Musikerwohnung nicht mehr durch...

Ich hatte bereits eine Tele mir recht typischem Klang, die ich dann aber irgendwann veräußerte, weil sie nicht mehr so richtig in meine aktuelle Musikrichtung passte, die sich zu der Zeit immer mehr Richtung Blues veränderte, wo das typische Tele-'Twang' nicht so wirklich oft gefragt ist. Nachdem ich mich also in diese rote Schönheit verguckt hatte, mußte ich sie natürlich anspielen und der Höreindruck war Anlaß, mich etwas näher mit den Ausstattungsmerkmalen zu beschäftigen.

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Optik und Handling
Auf den ersten Blick gleicht die Jim Adkins Tele einer 'normalen' Thinline, auf den zweiten Blick gibt es aber ein paar ganz gravierende Umterschiede!
Zunächst einmal handelt es sich gar nicht wirklich um eine Thinline, denn das F-Loch bietet nur den Blick in eine gefräste Hohlkammer und nicht in einen wirklichen 'Hollowbody'. Trotzdem ist sie vergleichsweise leicht, der Body ist aus Esche, deren Maserung durch die PU-Lackierung scheint, was zumindest mir gut gefällt.

Dreht man die Gitarre um, wird ein eklatanter Unterschied zur 'echten' Telecaster offenbar: der Hals ist bei der Jim Adkins nämlich eingeklebt und nicht geschraubt! Nicht nur diese Tatsache erinnert eher an eine Les Paul, auch die auf der Rückseite erkennbaren Abdeckplatten der Elektronik hat man dort schon einmal gesehen.
Tatsächlich besitzt diese Gitarre ebenfalls vier Potis und einen Toggle Switch wie das Gibson Modell, selbst der perfekt ausgearbeitete Übergang vom Hals zum Body ist eher Fender untypisch.

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Frontseitig legt auch das Stoptail und die verstellbare Brücke den Vergleich mit einer Paula nahe, wenngleich sie auch Fender zur Vermeidung von Plagiatsprozessen nicht 'Tune-O-Matic', sondern 'Adjusto Matic' nennt. Während einige Quellen behaupten, man hätte die Nähe zum Konkurrenzmodell so weit getrieben, daß man der Jim Adkins auch einen Mahagonihals spendiert hat, ist Fender selbst anderer Meinung und weist als Material Ahorn aus.
Durch den 'Matching Headstock' läßt sich das auch nicht überprüfen, einig ist man sich allerdings, daß es sich beim Griffbrett um Palisander handelt. Das Pickguard ist passend zu den Pickups schwarz und dreilagig, von der Form her für meine Begriffe gelungener, als das der klassischen Thinline.

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Was die Tonabnehmer betrifft, so sollte man auf den ersten Blick meinen, daß man da wohl etwas moderneres einsetzen wollte als die klassischen Telecaster-Modelle aus den 50er Jahren. Richtig ist, daß zwar auch die eingebauten Seymour Duncan Typen Singlecoils sind, die Entwicklung geht allerdings auf Gibson Typen von 1946 zurück, womit man beim Klang dann doch wieder recht Gibson-mäßig bluesig ist.

Die Kopfplatte ist zumindest reinrassig Tele, wenn auch in Bodyfarbe lackiert. Mittlerweile gibt es das Modell auch in nature, vielleicht hat man im Zuge dessen auch vom Mahagonihals auf Ahornhals umgestellt.

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Die 'Signature' auf der Rückseite wirft die Frage auf, ob Jim Adkins vielleicht Analphabet ist und ihm zur Signierung ein freundlicher Fender-Mitarbeiter die Hand geführt hat oder ob er seinem fünfjährigen Sohn auch mal eine Freude machen wollte und den an seiner Stelle hat draufkritzeln lassen. Eine Unterschrift stelle ich mir jedenfalls anders vor, aber letztlich ist es mir auch ziemlich egal was draufsteht, ich hätte sie auch mit drei Kreuzen gekauft.

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Verarbeitung
Lackiert wurde die Gitarre vermutlich mit Klarlack, nachdem sie - ähnlich meiner LP worn brown - farbig gebeizt wurde. Nimmt man die Elektronikfach-Abdeckungen ab, kann man auch hier und da kleine ähnlich lieblose Farb-Übergänge sehen wie bei der Gibson, offenbar ist bei den großen Herstellern mehr Sorgfalt im Preissegment unter 1000 Euro nicht zu erwarten. Allerdings wurden die Gibson Kleckse immerhin in den USA erzeugt, für Fender hat man in Indonesien über die Ränder geschmiert. Auch im Chamber hinter dem F-Loch hat man sich nicht sonderlich viel Mühe gemacht, wenn man mit den Fingern entlang fährt, bemerkt man die nicht beschliffenen Fräskanten und für den Blick aufs rohe Holz des Bodens hätte sich sicher auch noch eine elegantere Lösung angeboten. Ansonsten ist die Gitarre aber Gitarrenbau-technisch einwandfrei.

Anders sieht es bei der Elektrik aus. Was mir als erstes nach dem Auspacken auffiel, war die Tatsache, daß der Toggleschalter nicht richtig befestigt war. Um das zu beheben, muß man die rückwärtige Abdeckung entfernen, um den Schalter beim Anziehen der Mutter festhalten zu können. Kleine Schlamperei, aber schnell behoben.

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Nach kurzem Spielvergnügen gab es plötzlich ein ziemliches Krachen im Verstärker und kurz danach erste Komplettaussetzer, die sich durch Schütteln der Gitarre beeinflussen ließen. Ich schloß daraus, daß es sich wohl um eine Kabelunterbrechung handelt und spätestens zu diesem Zeitpunkt wäre es eigentlich ein Garantiefall gewesen. Da ich aber einerseits den Rücksendeaufwand scheute und nicht wochenlang auf die Reparatur warten wollte, mich andererseits auch wegen der vermuteten Bagatelle selbst in der Lage sah, das zu richten, schaute als erstes nochmal beim Toggleschalter nach, aber der war einwandfrei verlötet. Als nächstes nahm ich mir das Potifach vor, wo es den größten Kabelsalat gibt und wo ich schon des öfteren bei Instrumenten Lötfehler entdecken und beheben durfte.

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Auch wenn die Potis nicht gerade die wertigsten zu sein schienen, war alles richtig verdrahtet und die Lötstellen in Ordnung. Da beim Auftreten des Fehlers aber jeweils die ganze Gitarre aussetzte, unabhängig von Pickup-Wahl und Potistellung, konnte der Fehler eigentlich nur dort zu suchen sein, wo die Signale beider Tonabnehmer bereits wieder zusammengeführt sind...in der Ausgangsleitung! Das Abschrauben der Montageplatte für die Ausangsbuchse brachte dann auch eine kalt gelötete Masseverbindung zu Tage und machte gleichzeitig offenbar, daß man - wie ich es auch bei meinem Fender Jazz Bass feststellen mußte - nichtmal den Bohrstaub aus den Fächern bläst, bevor man alles zuschraubt.

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Was mich weiterhin noch störte, war die nicht zufriedenstellende Stimmstabilität der Tuner, weshalb ich nach ein paar Wochen auf Fender Locking Tuner umgerüstet habe. Das ging ohne mechanische Veränderung oder neue Bohrungen und hat das Problem zumindest stark vermindert, wenn auch nicht ganz beseitigt. Hilfreich war in dem Zusammenhang noch eine weitere Maßnahme, nämlich die Umsaitung auf einen 10er Satz, das allerdings mehr, um dem Bluescharakter der Seymour Duncans entgegenzukommen. Die Halskrümmung und die Intonation waren korrekt eingestellt, die Brücke an einer Seite etwas zu hoch.

Nach etwa einem halben Jahr hatte ich einen weiteren Fehler an der Elektrik, der auch auf einen Fabrikationsmangel zurückzuführen ist, ich werde ggfls in einem Folgepost näher darauf eingehen.

Fazit
Die Gitarre ist also im Prinzip eine verkleidete Les Paul mit Telehals, was ich durch das vorige Anspielen auch in etwa wußte und was mir gefällt. Das schlanke C-Profil des Halses kommt kleineren Händen entgegen und so ist es aus meiner Sicht auch wohl die Zielgruppe, denen der Body einer ES 335 zu wuchtig und der Hals einer Les Paul zu dick ist, um einen ähnlichen Klang hinzubekommen.
Die Optik ist auf jeden Fall ein Hingucker, auch wenn es sicher nicht jedermanns Geschmack ist, aber das trifft ja auf fast jedes Instrument zu. Für eine in Fernost - offenbar auch ohne erwähnenswerte Qualitätskontrolle - zusammengebaute Gitarre sind 650€ schon Geld, die Hälfte davon ist wohl dem Umstand geschuldet, daß Fender und nicht Squier oder irgend etwas anderes draufsteht.

Wenn man mal von der teilweise nachlässigen Verarbeitung absieht, ist die Idee dahinter zumindest nicht alltäglich und es ist insofern nicht verwunderlich, daß Fender sie aufgegriffen und realisiert hat, denn z. B. mit der Pawn-Shop Serie verfolgt man ja ähnliche Ziele, Instumenten eine Chance zu geben, die konzeptionell zwar Sinn machen, es aber aus irgendwelchen Gründen nie bis in die Produktion geschafft haben.
Mit guten Pickups und einem leicht bespielbaren Telecaster-Griffbrett bekommt man eine alternative Gitarre, die durchaus auch anders als nur bluesig kann, wie einige Aufnahmen im Netz beweisen. Man sollte sie aber keinesfalls mit der Gitarre verwechseln, die einem spontan in den Sinn kommt, wenn von einer Telecaster die Rede ist oder einen ähnlichen Klang erwarten. Wenn man sich darüber im Klaren ist und ggfls alle Kinderkrankheiten überwunden sind, kann das Schmuckstück durchaus eines der Lieblings-Schmuckstücke werden. :)


Ein paar Daten, weiteres bei Fender:
Bridge Pickup: Seymour Duncan® SP90-3B Vintage P-90
Neck Pickup: Seymour Duncan® SP90-1NRWRP Vintage Reverse Wound/Reverse Polarity P-90
Werkssaiten: Fender® USA 250L, NPS, (.009-.042 Gauges)
Sattelbreite: 42mm
Klangdemo: YouTube
Straßenpreis 2014: ca. 650€
 
Eigenschaft
 

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Optisch fand ich die Gitarre auch sehr heiß, aber die Verarbeitung bei dem Exemplar, das ich in der Hand hatte, war unter aller Kanone. (War auch aus Indonesien.) Gabs da nicht früher welche aus Korea oder so?
 
Optisch fand ich die Gitarre auch sehr heiß, aber die Verarbeitung bei dem Exemplar, das ich in der Hand hatte, war unter aller Kanone. (War auch aus Indonesien.) Gabs da nicht früher welche aus Korea oder so?
Hm...das kann ich leider gar nicht genau sagen. Ich glaube es eigentlich nicht, kann es aber auch nicht ausschließen. So weit ich weiß, ist sie seit 2009 auf dem Markt, meine habe ich 2010 gekauft.
Was die Verarbeitung betrifft, so glaube ich inzwischen, daß sie nicht herausragend schlechter verarbeitet ist als andere mittelpreisige Fender Gitarren, zumindest die in Mexico hergestellten Instrumente, von denen ich einige habe, haben sehr oft so kleine Schlampereien...selbst meine Gibson Les Paul hatte einen schräg eingebohrten Gurtpin und es fehlte eine Tunerschraube.

Ich denke, daß das einfach ein Ergebnis heutiger Produktionspolitik ist, zumal wenn sie in Billigländern stattfindet, wo der 'Gitarrenbauer' vllt gestern noch T-Shirts zusammengenäht hat und ein genau vorgeschriebenes Zeitkontingent hat, in dem er sich mit der einen Gitarre beschäftigen darf.
 
Mir gefallen die Bilder Deines Reviews sehr. Die Gitarre wäre als solche nicht auf meiner GAS Liste.
Bemerkenswert bei Deiner ist schon die Nähe zu Les Paul oder SG.

Eine Tele steht bei mir noch auf dem Wunschzettel drauf, aber die wird auch eine Auftragsarbeit werden wie meine Thinline (Danke für den Gegenbesuch!) und allenfalls von Silhuette des Korpus und der typischen Tele PU-Bestückung/Hardware als Tele zu charakterisieren sein.
Der Gitarrenbauer freut sich besonders, wenn der Kunde keine Kopie haben will.

Achja, Gewicht und Thinline: per se bedeutet Thinline nicht, dass man ein Leichtgewicht in den Händen halten wird oder am Gurt hängen hat.
Bei meiner - ja sie hat einen Korpus von 15 Zoll Breite - dachte ich auch: "Naja, die wird schon nicht so viel wiegen." Und dann wog sie trotzdem > 4 kg.
Die Dichte des Holzes darf man nicht unterschätzen.
 
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(...) Was die Verarbeitung betrifft, so glaube ich inzwischen, daß sie nicht herausragend schlechter verarbeitet ist als andere mittelpreisige Fender Gitarren, zumindest die in Mexico hergestellten Instrumente, von denen ich einige habe, haben sehr oft so kleine Schlampereien...selbst meine Gibson Les Paul hatte einen schräg eingebohrten Gurtpin und es fehlte eine Tunerschraube.

Ich denke, daß das einfach ein Ergebnis heutiger Produktionspolitik ist, zumal wenn sie in Billigländern stattfindet, wo der 'Gitarrenbauer' vllt gestern noch T-Shirts zusammengenäht hat und ein genau vorgeschriebenes Zeitkontingent hat, in dem er sich mit der einen Gitarre beschäftigen darf.

Sollte auch gar nicht heißen, dass alle diese Gitarren schlecht verarbeitet sind. Ich hatte nur eben grade ein ganz mieses Modell in der Hand. Passiert überall mal. ;)
 
Schönes Review!
Habe ich mir auch mehr oder minder aufgrund der Optik gekauft - allerdings im nachhinein eigentlich ganz schön, da ich als Fender-Spieler jetzt doch was "Les Pauliges" in der Sammlung habe.

Die Verarbeitung war bei mir durch die Bank spitze und die Technick macht auch keine Anstalten. Ledeglich die E-Fachabdeckung scheint minimal zu groß für die Ausfräsung zu sein - aber solange man sie nicht jeden Tag abschraubt, stört das ja eigentlich wenig.

Wer dieser "Jim Adkins" ist wusste ich übrigens nicht - war und ist mir auch egal :D. Ich muss auch festestellen, dass das so eine "hate it or love it" Gitarre ist. Ich hatte noch keinen Gitarristen hier der sagte "joa find ich janz okay!" , sondern bis jetzt gab es echt nur "Sau geil!Die ist ja heiß!", oder halt "Ih sowas schimpft sich Tele??Zum Henker mit dir". - Rein auf die Optik bezogen.
 
Achja, Gewicht und Thinline: per se bedeutet Thinline nicht, dass man ein Leichtgewicht in den Händen halten wird oder am Gurt hängen hat. Bei meiner - ja sie hat einen Korpus von 15 Zoll Breite - dachte ich auch: "Naja, die wird schon nicht so viel wiegen." Und dann wog sie trotzdem > 4 kg. Die Dichte des Holzes darf man nicht unterschätzen.
Das Gewicht kann ich noch nachliefern...mit 3,4kg ist sie ein paar Gramm schwerer als meine Les Paul (3,3kg). Die Holzdichte macht sogar innerhalb gleicher Holzsorten erstaunliche Unterschiede aus, so wurden z.B. in den 50ern bei Gibson deutlich dichtere Mahagonisorten verwendet als heute. Das wird aber vermutlich auch damit zusammenhängen, daß man damals noch 100+ Jahre alte Wildbäume dafür gefällt hat, während heutiges Mahagoni ja üblicherweise aus Plantagen kommt, wo man schnellwüchsige Sorten verwendet, um die Ernte noch zu erleben. Eine Zeit lang galt ja auch, je schwerer, desto Sustain, mittlerweile hat man wohl eingesehen, daß es da auch Grenzen gibt, die sich nicht mehr wirklich auf den Klang, sondern nur noch auf die Bandscheiben des Spielers auswirken, sonst würde wohl längst jemand Bodies aus Marmor fräsen...
Sollte auch gar nicht heißen, dass alle diese Gitarren schlecht verarbeitet sind. Ich hatte nur eben grade ein ganz mieses Modell in der Hand. Passiert überall mal. ;)
Sollte eigentlich nicht passieren, letztlich sind das ja Serienmodelle und bei einer Waschmaschine oder einem Auto erwartet man ja auch, daß produktionstechnisch ein Modell wie das andere ausfällt. Leider ist es aber mittlerweile tatsächlich so, daß es selbst bei Versendern manchmal die bessere Idee ist, sich im Ladengeschäft ein Modell auf Herz und Nieren zu prüfen und dann genau dieses Modell mitzunehmen, anstatt es anschließend zu bestellen.
 
Sollte eigentlich nicht passieren, letztlich sind das ja Serienmodelle und bei einer Waschmaschine oder einem Auto erwartet man ja auch, daß produktionstechnisch ein Modell wie das andere ausfällt. Leider ist es aber mittlerweile tatsächlich so, daß es selbst bei Versendern manchmal die bessere Idee ist, sich im Ladengeschäft ein Modell auf Herz und Nieren zu prüfen und dann genau dieses Modell mitzunehmen, anstatt es anschließend zu bestellen.

Du willst keine der "Nachbearbeitungsstätten" der Automobil-Hersteller sehen. ;) Bei einem Auto ist es, preislich, nur wesentlich schlimmer wenn da die Qualität schwankt. Deshalb setzen die Hersteller da Himmel und Hölle in Bewegung, wenn es sein muss.

Gewisse Toleranzen gibt es nunmal und was mit den Gitarren passiert, nachdem sie das Werk verlassen haben weiss ja auch keiner. Kann durchaus sein, dass ein Instrument perfekt aus der Herstellung kommt, dann aber z.B. über den Seeweg nach Europa dermaßen von Temperaturen und Salzluft maltretiert wird, dass am Ende hier eine Ruine im Laden steht.
Natürlich merkt man auch die geringeren bzw. kürzeren Qualitätskontrollen bei günstigeren Modellen, aber ich glaube selbst in den "Billigländern" kommen mehr gute Gitarren aus dem Werk als am Ende im Laden stehen.
 
Schönes Review! :great:

Auch ich besitze dieses rote schöne Stück seit einigen Jahren. Allerdings konnte ich bisher nicht über Verarbeitungsmängel klagen. Ggf. hat die ja der Vorbesitzer alle behoben ... ;)

Lange habe ich gebraucht, mich an diese TelePaula zu gewöhnen und mich letztendlich von all meinen Paulas getrennt.
Für mich ist sie die bessere Paula. Warum? Weil universeller im Klang und letztendlich leichter und für mich ermüdungsfreier zu bespielen ist.
Sie hat übrigens eine LesPaul-Mensur und fühlt sich daher überhaupt nicht wie eine reine Tele an. Lediglich die Halsstärke ist telemäßig.

Wer etwas Besonderes haben will: Zugreifen. Es gibt sie häufiger gebraucht ... ;)
 
Der Faden ist schon älter, trotzdem sollte man einen weiteren wesentlichen Unterschied zu den normalen Teles hinzufügen. Nämlich die kurze Mensur, die mit 628 mm exaktes Gibson-Maß hat.
 
Angeblich habe Fender die Mensur auf die fendertypische 648mm verlängert und fertigt seit gewisser Zeit die Hälse aus Ahorn. Ich habe solche JAs noch nie gespielt oder gar gesehen, aber wenn man dem INet traut...

Meine '09 und '11 haben noch beide 628mm und Mahagony-Hälse. Auch die Umrüstung auf Fender Locking tuners hat bei meiner '09 JA Neubohren gefordert, im Gegensatz zu der Gitarre des TS (naja, das hat meine '09 bereits hinter sich, denn die beide tragen jetzt die Hipshot open locking tuners, und diese wurden mit Hilfe von UMP, d.h. gar ohne Bohren, montiert ;) ).
 
Angeblich habe Fender die Mensur auf die fendertypische 648mm verlängert und fertigt seit gewisser Zeit die Hälse aus Ahorn. Ich habe solche JAs noch nie gespielt oder gar gesehen, aber wenn man dem INet traut...

Offenbar nicht, denn überall wird sie mit 24,75" angegeben, auch auf der Fender-Hompage.
 
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