[Gitarre] Paul Reed Smith SE SingleCut

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Hey Folks,

so, es gab mal wieder etwas neues im Anflug des Les Paul GAS. Ich hatte schon ein paar Japanische und Koreanische Les Pauls in der Vergangenheit, doch so glücklich war ich damit nie, so dass bis auf eine englische FretKing Les Paul Junior, alle wieder gegangen sind. Nun packte mich das Les Paul Fieber wieder, bzw. tat es das, als die PRS SE SingleCuts auf den Markt kamen. Nun fand ich endlich ein nettes Angebot und schlug einfach mal zu, viel verlieren kann man bei gebrauchten Gitarren ja nicht wirklich!:great:

Les Paul ok, aber warum PRS SingleCut?

Mit Les Pauls wurde ich noch nie richtig warm, sie sind dick, spielen sich für mich in den oberen Bünden nicht so gut und sind schwer. Außerdem muss man erst einmal eine schöne finden, da ich kein konstitutiver Les Paul Spieler sind, sollte sie auch nicht so viel kosten und die Japaner ziehen in letzter Zeit ja ganz schön an. Daher wollte ich mal was neues probieren, gerade da mir meine ebenfalls modernere FretKing mit ihrer Ergonomie sehr gut gefällt. Da ich einen Selbstbau einer Les Paul plane, ist die PRS wohl auch eine Art Schablone...:great:

Ich mag die moderne und durchdachte Form dieser Gitarren sehr, sie sind leicht, spielen sich verdammt gut, hängen äußerst gut am Gurt, die 25" Mensur nimmt etwas den Mulm und spendet Glocke und Schimmer.

PRS SE?

PRS, Paul Reed Smith, ist eine amerikanische Edelmarke, die sehr gute Instrument fertigen, allerdings im Hochpreissegment. Die PRS SE, für Student Edition, ist ein Versuch von PRS, auch auf dem Amateur und Semi Profi Sektor etwas Fuß zu fassen. Laut P.R. Smith wählte er die Firma in Korea eigens aus und sorgt dort für eine hohe Kontrolle und ein gutes Qualitätsmanagment, da er, wie er sagt, nicht den Fehler anderer Firmen begehen wolle...:great: Er möchte mit der SE Serie einen Einstieg in die PRS Welt schaffen, und eben mit diesen Gitarren auch schon überzeugen und punkten, sein Perfektionismus ist bei den SE's also auch zu verspüren.

Die Single Cut schlägt derzeit mit 770€ zu Buche, dafür bekommt man folgendes:

Hals: Mahagoni einteilig, eingeleimt
Body: Mahagoni, 2-teilig
Decke: Ahorn massiv 3-teilig, aufgeleimtes Riegahornfurnier
PU's: PRS Designed
Tuner: PRS
Bridge: Wrap Around Stoptail Piece

Erster Eindruck

Optisch eine gelungene Komposition. Der Aufleimer ist gelungen, wirkt absolut nicht billig, sondern sogar recht gut, schimmert sehr schön und hat einen netten 3D Flame Effekt mit Tiefenwirkung. Die Gitarre wiegt äußerst wenig, etwa 2,8Kg, was ich als genial bezeichne... Die Tuner laufen sehr smooth, der Sattel ist perfekt, die Bridge PRS typisch, genial im Design, im Feeling und im Ton. Die Bedienelemente sind super erreichbar und von guter Qualität, das Elektronikfach ist sauberst. Die Bünde sind absolut tadellos abgerichtet, die Griffbrettkanten manuel gerundet, somit die Saitenlage schepperfrei und äußerst flach.

Der Hals ist nicht allzu dick, eher alla Gibson 60s, liegt aber als C sehr gut in der Hand, komme damit gut klar. Er ist bis zum 22.Bund wirklich sehr gut bespielbar und alles ist sehr gut zu erreichen durch den abgerundet eingeleimten Hals und das Handshaping. Am Gurt hängt sie mit dem Schwerpunkt am Body super.

Also im Grunde nur positiv, ich kann gar nichts finden.

Sound

Der Sound ist im Allgemeinen in etwa 70% Paula, 20% SG und noch 10% Fender Schimmer. Sie klingt süßlich und rund, brummt und singt mit seidigen dicken Bässen und schimmernden Höhen, dabei ist aber immer ein hauch mehr Mitten als ich es von einer Paula kenne, das kenne ich nur von einer SG, diese besonderen Hochmitten, die der SG die Aggressivität im Zerrbetrieb verleihen, die sind mit dabei. Die Höhen und Bässe haben zusätzlich zum Gewohnten Paula Klangbild ein Plus an Draht, die Töne sind artikulierter und direkter, das Cremige wird also von einem Crisp begleitet, den ich gerade im Zerrbetrieb sehr gut finde. Meiner SE tut das sehr gut, da sie deutlich dunkler klingt also eine, welche ich mal im Musikhaus spielte.

Den Sound finde ich sehr schön, sie hat einen schönen Charakter und klingt so gar nicht nach Fernost Massenware, und ich habe Ohren, die Gutes kennen. Sie besitzt eine tolle Klangfülle, hat einfach Tone, ein geniales Sustain und eine unheimliche Dynamik, ohne dabei auf die leichte Violinenartige Tonentfaltung einer Paula zu verzichten, dieses ist aber etwas direkter, als bei einer normalen 24,75" Paula. Das macht sie zugleich aggressiver im Zerrsound, beugt Muddyness vor und lässt Akkorde etwas besser auflösen. Vermutlich wird ein reiner Blues Solist eine 24,75er bevorzugen.

Die PU's finde ich gelungen, sie haben einen recht hohen Output und verschlucken schon mal hier und da ein paar Nuancen, also mit einem Seymour Duncan 59 kommen sie in meinen Augen nicht mit, aber sie sind anständig, bis man die Gitarre wirklich kennt, dann werde ich vermutlich den Bridge PU mal gegen etwas zahmeres wechseln.

Aufgrund meiner wirklichen Verblüffung, was ich hier für 770€ bekommen habe, ging ich auf die Suche nach dem Grund. Das führte mich natürlich in die Halstasche des NeckPU um zu schauen was für ein Neck Joint ausgeführt wurde, da dieser entscheidend, wie ich finde, am Sound teil hat. Gut, was fand ich, einen perfekt eingepasst, Long Neck Tenon, auf voller Halsbreite durch das gesamte Fach, das kenne ich sonst nur von wirklich guten Gitarren, da hat PRS wirklich absolut lobenswerte Arbeit geleistet so etwas zu diesem Preis zu machen, sehr lobenswert.

Fazit

Tolle Gitarre, wirklich. Ich suche nicht mehr nach alten Japanern um den Sound zu finden, das kann man sich getrost sparen, hier hat man perfekteres Workmanship. Die Optik ist absolut Geschmackssache, ich mag sie, aber viele auch nicht.

Bilder

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LG

Flo
 
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nettes review und schöne bilder:great:

da ich aus den gleichen gründen wie du LPs aus dem weg gehe, wollt ich nur wissen, wie denn die auflage vom rechten arm ist bei der Singlecut? mich stört bei LPs immer die korpuskante, bin da zu verwöhnt von strats;)
 
@Atrox: Die Armauflage entspricht eines ganz entspannten Stratfeelings. Sie ist dünner, und hat ein Bauchrouting, liegt fast genauso, auch am Gurt.

LG

Flo
 
Hi PerregrinTuk,

danke für das schöne Review.
da ich seit einigen Wochen auch in Besitz einer SE Singlecut bin (meine ist schwarz), kann ich Deine Beobachtungen voll bestätigen. Auch ich bin restlos begeistert von dem Teil - Sound und Verarbeitung sind wirklich erste Sahne.
Sie ist sehr vielseitig und hat trotz Paula-Anleihen einen eigenen Charakter und ist für mich besser bespielbar als eine Gibson..
Das einzige, was ich vielleicht mal ändere ist der Sattel (wird wegen seiner Härte in einigen Reviews kritisiert und auch bei mir ist eine Saite etwas schwergängiger zu stimmen - vielleicht reicht aber auch etwas nachfeilen oder es gibt sich mit der Zeit von alleine).
Die original PRS-Sättel sollen aber perfekt passen.

Viele grüße
gmc
 
@gmc:

Der Sattel hatte mich sogar überrascht, da er viel besser ist, als alles was ich bisher bei "neuen" Gitarren so hatte. Das Material taugt und er ist sehr leichtgängig und trotzdem äußerst passgenau.

Wenn sie nun noch 4 Knöpfe alla Paula hätte...aber das ist nicht zwingend.

Achja, gibt es die in Schwarz überhaupt? Mal ein Foto?

LG

Flo
 
Gutes Review. Hab vor längerer Zeit auch mal 'ne weiße Tremonti SE angespielt, und die fand ich gar nicht mal übel.

Wie du schon erwähnst sind sie nicht typisch LP. Dünner, leichter, Korpusshaping, und 'ne völlig andere Ausstattung (Bridge, Potianzahl)

Ich mag die Teile eben wegen dieser Schlichtheit. Und dazu haben sie noch eine der schönsten Kopfplattenformen im großen Gitarrendschungel.
 
Hey,

ja das stimmt, sie sind schon etwas anderes. Die Tremonti ist übrigens etwas anders, ihre Decke ist nicht aus Ahorn, sondern aus Mahagoni, ähnlich einer LP Custom, und außerdem ist der Hals dicker im Shaping. Sie klingt ein gutes Stück mittiger und bassiger und hat sanftere Höhen, mir etwas zu sanft.

Die Bridge ist übrigens mein Favorit im Gitarrendschungel!

Die Kopfplatte gefällt mir auch ja, aber das ist weniger entscheidend!:great:

LG

Flo
 
ok , dann will ich mal:
Black is beautiful ...
 

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Richtig heiß, wusste gar nicht das es sie auch in dieser Farbvariante gibt! Sehr nett!

Ich entschied nach Preis, der war gut, und die Gitarre scheint absolutes Schicksal im Klang, mit gefällt das Sunburst nämlich eigtl. nicht mal so gut!:great:

LG

Flo
 
bei mir war sie in schwarz verfügbar und 2 Monate wollte ich auf die sunburst nicht warten, gefällt mir aber auch. Letzlich bin ich mit der schwarzen aber zufrieden, paßt gut in die Sammlung ;)
Wir GAS-geplagten haben's schon nicht leicht ...

Gruß
gmc
 
[...]
Mit Les Pauls wurde ich noch nie richtig warm, sie sind dick, spielen sich für mich in den oberen Bünden nicht so gut und sind schwer. Außerdem muss man erst einmal eine schöne finden...

Guten Morgen.

Schönes Review :great: mit guten Bildern!
Wenn die SE Singlecut wirklich so gut ist wie du schreibst (und daran habe ich kaum Zweifel), ist sie bei dem Preis ein guter Deal.
Eine klangliche Mischung aus 70% LP und 20% SG finde ich persönlich sehr interessant.

Zu obigen Äußerungen möchte ich aber kurz Stellung beziehen.
Die Dicke der Les Paul bringt den Sound. Dünnere Les Paul-Kopien wie die LTD EC klingen meist nicht 100% nach Les Paul.
Gewicht: eine LP muss nicht schwer sein, zumindest nicht über 4 Kilo.
Die chambered Gibsons sind z.T. sogar recht leicht.
Bespielbarkeit höherer Lagen: das ist so, das kann stören, hat mich aber nie gestört da ich wenig in den Lagen über dem 17ten Bund spiele. Und wenn, dann nehme ich halt eine SG oder so ;-) ...
Eine schöne LP findet man meinem Geschmack nach schnell, denn alleine durch die schöne Form sehen die meisten gut aus, meinem Geschmack nach.

Und damit sind wir bei dem Punkt, weswegen eine SE für mich nicht in Frage käme: die Korpusform finde ich nämlich eher häßlich, verglichen mit einer Les Paul. Und eine Brücke, bei der man die Oktavreinheit nicht für jede Saite einstellen kann, halte ich persönlich für eine Fehlkonstruktion.
Spätestens wenn man etwas unüblichere Saitenstärkenkombis verwendet, kann das zu schwer lösbaren Problemen führen.

Aber das ist nur meine subjektive Sicht.
Dir wünsche ich allzeit viel Spaß mit deiner SE :great:
Ciao
B.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Bandolero,

das die Dicke am Sound mitbestimmt ist mir schon klar, daher klingt die PRS ja auch anders als eine normale Paula, ähnlich wie eben auch die ESP. Jedoch mag ich diesen Sound, daher ist das das Gegenteil eines Mankos.

Zur Bridge, die Brück funktioniert wunderbar, und lässt sich auf Saitensätze ja noch kalibrieren, Hybridsätze mögen etwas schwierig sein, aber das kann man vernachlässigen meines Erachtens nach. Wen es stört, der baut eine verstellbare auf.

Zu den schönen LP's, ich finde es schwierig. Die einen haben keine schöne Deckefräsung, da fehlt eben die sexy Wölbung, die anderen eine komische Farbe, die nächsten eine doofe Kopfplatte, etc.pp. Ich finde es nicht leicht.

LG

Flo
 
Und damit sind wir bei dem Punkt, weswegen eine SE für mich nicht in Frage käme: die Korpusform finde ich nämlich eher häßlich, verglichen mit einer Les Paul. Und eine Brücke, bei der man die Oktavreinheit nicht für jede Saite einstellen kann, halte ich persönlich für eine Fehlkonstruktion.
Spätestens wenn man etwas unüblichere Saitenstärkenkombis verwendet, kann das zu schwer lösbaren Problemen führen.

Aber das ist nur meine subjektive Sicht.
Dir wünsche ich allzeit viel Spaß mit deiner SE :great:
Ciao
B.


Von PRS gibt es auch einstellbare Stoptail Brücken...
Ob die natürlich auch bei den SE Modellen passen ist fraglich - siehe Gibson/Epiphone

ciao
K.
 
Nachtag zur PRS:

Die PU's gefallen mir inzwischen richtig gut, nachdem ich mich an den höheren Output und den leicht mittigeren Charakter gewöhnt habe, sie haben einfach mehr an "Santana" Vibe, also diese süße und runde. Der Hals singt ungemein und die Bridge ist straighter Rock, und dabei kaum Matsch, erinnert etwas an den Super Distortion.

Werde sie drin lassen!

LG

FLo
 
Nachtag zur PRS:

Die PU's gefallen mir inzwischen richtig gut, nachdem ich mich an den höheren Output und den leicht mittigeren Charakter gewöhnt habe, sie haben einfach mehr an "Santana" Vibe, also diese süße und runde. Der Hals singt ungemein und die Bridge ist straighter Rock, und dabei kaum Matsch, erinnert etwas an den Super Distortion.

Werde sie drin lassen!

LG

FLo

Hallo!

Erstmal: echt tolles Review! Die Gitarre scheint wirklich ein Sahnestück für den Preis zu sein. Ich sehe mich auch gerade für eine neue um und ich denke es wird eine SE Singlecut! Noch ne Frage zu den Pickups: sind diese 2- oder 4-adrig? (Ich könnte mir nähmlich vorstellen, dass ich irgendwann einmal einen zusätzlichen Schalter zum Splitten der Pickups einbauen lasse und dazu müsste ich 4-adrige Pickups haben.)

Gruss, Marc
 
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