[Gitarre] Peerless Songbird (Epiphone Casino)

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Hallo,

ich wollte die Gelegenheit nutzen und eine Gitarre vorstellen, bzw. auch ein Label, welches in Deutschland bislang noch sehr unbekannt ist und auch in dieser Form noch nicht lange existiert. Es handelt sich um die Peerless Gitarren - Peerless ist ein Werk in Korea, dass (soweit es im Internet nachzulesen ist) schon seit den 70er Jahren für große Hersteller, wie u.a. Gibson und Gretsch produziert hat und sich auf akustische und semi-akustische Gitarren spezialisiert hat.

Das Label "Peerless" an sich gibt, es, soweit ich es korrekt nachgelesen habe, erst seit Ende 2007 - evtl. eine Maßnahme vom Werk, das selbige nicht aufgrund der ganzen Abwanderungen Richtung China in die Pleite zu manövrieren?!

Wie auch immer, sämtliche Gitarren sind im mittleren Preissektor anzufinden, es sind keine Top-Of-The-Line Produkte, aber ziemlich solide Gitarren für Leute, die evtl. Ihre Sammlung noch erweitern wollen, weniger Geld zur Verfügung haben oder halt hauptsächlich die Gitarre als Hobby sehen und ihr Budget nicht ausreizen wollen.

Geändert hat sich bei der Herstellung der Peerless Gitarren, dass nun kleinere Stückzahlen gefertigt werden und somit auch bessere Qualitätkontrollen stattfinden können - bestimmt keine schlechte Kertwende, wenn man den Müll betrachtet, den manche Hersteller feilbieten.

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Zur Gitarre:

Als Review möchte ich diesen Bericht lieber noch nicht bezeichnen - die Gitarre habe ich nun erst ca. zwei Wochen. Für genauere Aussagen ist es doch noch etwas zu früh...aber, soviel kann ich schon einmal berichten:

Die Gitarre kam perfekt eingestellt zu mir, lässt sich wunderbar leicht bespielen, wiegt durch die vollakustische Bauweiße sehr wenig und ist alles in allem wirklich toll verarbeitet. Die Mechaniken arbeiten (soweit ich es aktuell beurteilen kann) stimmstabil und sind leichtgängig. Einen Knochensattel hat die Gitarre ab Werk - längst keine Selbstverständlichkeit, selbst nicht in höheren Preisregionen! Die Tonabnehmer bieten einen sehr schönen Sound und haben eine gute Dynamik - ist der Amp also passend eingestellt, kann sehr gut über die Anschlagstärke zwischen z.B. clean und angezerrt gewechselt werden.
Es gibt auf jeden Fall hochwertigere Tonabnehmer, die insgesamt noch differenzierter klingen - vor allem verzerrt, aber was man hier bekommt ist alles andere als schlecht und die Gitarre ist bauartbedingt so oder so eher für gute Clean-Sounds prädistiniert.

Wenn man den Amp lauter aufdreht, mischt sich auch die akustische Note sehr schön mit in den Sound und dann erwischt man sich auch ziemlich schnell dabei, wie man ein paar Parts a la 60er / 70er Jahre vor sich hin spielt. Mit einem guten Clean-Amp ist diese Gitarre wirklich herrlich.

Der Neck PU bietet einen ziemlich dunklen, vollem Klang, in Zwischenstellung lässt sich die Sache durch 2x Volume und 2x Tone gut nach eigenen Wünschen mischen - der Steg PU ist schön "spritzig" und wohl für angezerrte Rythmus-Parts mit am besten geeignet.

Rückkopplungen gibt es bauartbedingt auch schnell mal - für allzu laute Sachen ist die Gitarre also höchstens beschränkt geeignet. Allgemein kommt es viel auf die Eingangslautstärke an - die Amplautstärke an sich ist nicht unbedingt das entscheidende Kriterium - am besten immer erst die Volume-Potis an der Gitarre runterdrehen und dann bei den gewünschten Amp-Setting langsam hochfahren, bis man an die Grenze für kontrolierbare Feedbacks kommt...

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Negatives:

Hier gibt es zum Glück eher Kleinigkeiten - zur Haltbarkeit der Elektronik kann ich aktuell natürlich noch nichts sagen, aber wenn man mit den Fingern an der Binding-Kante entlang fühlt, merkt man einige kleine Unebenheiten / winzige Lacknasen. Stören tut das ansonsten nicht.

Am Steg schaut oben die Bolzen-Schraube etwas hervor und ist etwas krazig, eine besser abgerundete Schraube würde die Gitarre von der Haptik her bestimmt gleich höherwertiger wirken lassen - an dieses kleine Manko gewöhnt man sich aber schnell, scharf ist die Schraube zum Glück nicht.

Ansonsten gibt es noch bei der Befestigung vom Saitenhalter zwei kleine Schrauben, die etwas scharfkantig sind - hier dürfte es aber auch kein Problem sein zwei neue rein zu schrauben - an die Stelle kommt man auch höchstens, wenn man seinen Gurt anbringt...

Auf der Rückseite gibt es ein paar etwas hellere Stellen, das könnte entweder ein Lackfehler sein, oder die Maserung ist evtl. eine Folie, die nicht ganz perfekt aufgebracht wurde. Wie auch immer keine ernsten Mängel, spielerisch ist diese Gitarre wirklich toll.

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Preis: 598€ - inkl. Koffer in guter Qualität - inkl. Versandkosten aus England und vor allem - kein Zoll, da England ja in der EU ist

gekauft wurde problemlos in folgendem Shop (Gitarre nach Zahlung innerhalb von fünf Werktagen, gut verpackt, erhalten):

http://www.jamguitars.co.uk/mainmenu.htm

gezahlt habe ich per PayPal
- ist nach meinen bisherigen Kenntnissen der einfachste Weg - hat mich zwar ca. 16€ extra gekostet, aufgrund der Paypal-Gebühren, aber das macht es nicht fett

eine Sounddatei gibt es hier
(man verzeihe mir die Stimme am Anfang ;) ):
http://rapidshare.de/files/40227380/Nothing_more_to_say.mp3.html

und hier noch die Hersteller-Homepage (einige Modelle werden scheinbar noch nicht gelistet):
http://www.peerlessguitars.co.uk/#/electric/4523582253

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Fazit bislang:
Zu bereuen gibt es bei der Gitarre für den Preis bislang absolut nichts. Sie klingt gut, lässt sich einwandfrei bespielen und ist durch das geringe Gewicht sehr rückenschonend.

Vor allem ist Sie eine Alternative zu der Flut an China-Gitarren, die aktuell auf dem Markt sind und wird immerhin in einem Werk gefertigt, dass schon Jahrzehnte lang in dieser Branche tätig war.

Gitarren vom Peerless-Label lohnen sich aktuell nur als Eigenimport, in Deutschland gibt es meines Wissens bislang erst einen Shop, der diese anbietet, allerdings für Preise um 1000€ - und hier weiß ich nicht mal, ob der Koffer dabei ist. Bei Bestellung im Ausland sollte man nachfragen, ob ein Koffer dabei ist - die preislichen Differenzen erklären sich evtl. durch dessen Wegfall. Ohne Koffer dürfte der lange Postweg allerdings ziemlich riskant sein.

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Abschließend noch ein paar Bilder - Peerless Songbird in Antique Sunburst:
 
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Hier mal noch ein Link zu einem Soundfile, bei dem auch der trockene Akustik-Sound mit reinmischt. Aufnahmemikro war ziemlich nah an der Gitarre, Amp stand weiter weg. Der Sound ist also akustisch gemischt mit dem verstärkten und meine zarte Stimme mit Impro, wobei das Englische dann nicht unbedingt durchgehend einen Sinn ergeben muss :D

http://rapidshare.de/files/40280916/Somehow.mp3.html (ca. 5,6 MB)

Die Gitarre finde ich wirklich richtig genial. Die "Verarbeitungsmängel" sind minimalst und für die spielerische Seite nicht von Bedeutung - alles in allem ist die Verarbeitung wirklich hervorragend. Bespielen lässt sich das Teil aber wie Butter - geht fast wie von selbst und der Klang ist toll. Als Import definitiv eine fette Empfehlung von mir.
 
Schöner Bericht und natürlich auch ne wunderbare Gitarre :) Die Leute bei Peerless bauen wirklich tolle Sachen. Die Epiphone Modelle aus diesen Werken haben oftmals die schönsten Hölzer (ich erinnere mich an eine Casino mit einem Wölkchenahorn(-Furnier) Korpus!) und stehen zusammen mit den Unsung-Epiphones an der Spitze des mittleren Preissegments. Dass die auch eigenständig produzieren wusste ich nicht, sehr interessant. Sieht sogar noch etwas hochwertiger aus als das (originale) Modell von Epiphone.

MfG
 
Negatives:
Am Steg schaut oben die Bolzen-Schraube etwas hervor und ist etwas krazig, eine besser abgerundete Schraube würde die Gitarre von der Haptik her bestimmt gleich höherwertiger wirken lassen - an dieses kleine Manko gewöhnt man sich aber schnell, scharf ist die Schraube zum Glück nicht.

Ansonsten gibt es noch bei der Befestigung vom Saitenhalter zwei kleine Schrauben, die etwas scharfkantig sind - hier dürfte es aber auch kein Problem sein zwei neue rein zu schrauben - an die Stelle kommt man auch höchstens, wenn man seinen Gurt anbringt...

Ein kurzer Nachtrag noch zu den zwei negativen Punkten (siehe Zitat), die ich in meinem Review angesprochen hatte.

Die Schrauben am Steg haben einmal einen Schlitz, mit dem man die Schraube weiter in den Korpus drehen kann - unterhalb vom Steg sind dann noch die beiden Räder, mit denen man die Höhe des Steges reguliert. Man braucht also nur die eigentliche Schraube mit einem Schlitzschraubendreher weiter reindrehen und schon steht sie nicht mehr vor. Das Rad wird dann entsprechend wieder etwas höher geschraubt, um wieder die korrekte Saitenlage zu bekommen.

Dieser negative Kretikpunkt ist also nicht mehr relevant.


Beim zweiten erwähnten Punkt habe ich mittlerweile die zwei neuen, kleinen Schrauben drin - hier stört also auch nichts mehr.

Es bleiben somit höchstens noch die leichten Unebenheiten vom Lack am Binding (wirklich minimal) und die evtl. kleinen Lackfehler (wenn es überhaupt welche sind) auf der Korpusrückseite...

Im Grunde finde ich keine wirklich relevanten Verarbeitungsmängel. Die Gitarre spielt sich toll und bleibt definitiv in der Sammlung.
 
Das Problem mit den Schrauben am Steg hatte ich bei meiner Casino auch und habe es auch auf die selbe Weise gelöst. Hätte ich dir eig. auch mal sagen können was man da machen muss, sorry! :redface:

MfG
 

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