Gitarren einspielen im Schnelldurchgang - unglaublich, aber es funktioniert

Keine Ahnung, ob hier noch einer liest, aber manche Posts erinnern mich direkt an die Reaktionen auf bzw. in 'meinem' Thread mit dem Sinn oder Unsinn von Billiggitarren. Was mir immer wieder das Lesen verleidet, ist die Polemik und die herablassende Art & Weise, mit der sich manch Einer äußert:rolleyes1:. Zum Kniefallen klasse fänd' ich's, einen Thread durchzulesen, dessen Posts sachlich, und nicht durch persönliche Befindlichkeiten & Vorbehalte oder was auch sonst, motiviert sind :hail: Ist es eine deutsche Primärtugend, sich das Leben gegenseitig schwer zu machen, anstatt beim Gegenüber zunächst mal eine gute(!) Absicht zu vermuten?? Wären wir nicht alle irgendwie immer auf der Suche nach der Weisheit, die unseren Instrumenten den endgültigen und einzigartigen Superklang ermöglichen, hätten wir hier vermutlich nicht gelesen, oder? :gruebel:

Zum Thema: ich gehöre nicht zu den Voodoo-Gläubigen, und Corkonians Fake-Beitrag fand ich ebenso amüsant, wie passend. Aber: ich habe mich vor kurzem noch mit einem gelernten Gitarrenbauer über genau dieses Thema unterhalten. Ich habe gesehen, was er baut, wie er arbeitet und daher keine Bedenken, ihn als meine Referenz anzuführen (wer würde mir schon glauben?). Auch ohne wissenschaftliche Studie war für ihn selbstverständlich, das jede Art von Schwingung einen Einfluss auf den Klang der Gitarre hat, unabhängig davon, ob sie elektronisch oder mechanisch erzeugt wird. Mal äußere Einflüsse wie Umwelt, Saiten, Holzqualität und feuchte Träume außer Acht gelassen, die kristalline Struktur des Harzes reagiert wie auch die Holzfaser auf die einwirkende Schwingung und richtet sich entsprechend aus. Bei einer ausgedörrten, mit rostigen Drähten gefesselten Holzkiste dauert's erheblich länger, als bei einer jungfräulichen Gitarre, die aus der Fertigung kommt. Das Ergebnis hängt logischerweise vom Instrument ab. Auch eine in den oberen Lagen 'tote' Gitarre kann sich noch entfalten. Die Dauer ist das Entscheidende - heißt im Klartext: spielen, spielen, spielen:m_git2:.

Durch meine High-End-HiFi-Phase weiss ich aus eigener Erfahrung, das sich klangtechnisch 'ne Menge hörbar machen lässt, was ich vorher für Unfug gehalten habe. Allerdings bezweifele ich, dass, von Ausnahmen abgesehen, Äußerungen wie z.B. "...die Gitarre hat sich wunderbar geöffnet..." oder "...ich höre den Unterschied zwischen einer Mahagoni- oder Bubinga-Zarge..." mehr sind, als Wunschvorstellung oder überlieferte Binsenweisheit.

Was ich auch zur Klangverbesserung anstelle, die Frage ist doch, bis zu welchem Punkt ist so ein Bohei sinnvoll, und ab wann wird's zur Ersatzbefriedigung. An dieser Stelle kann jeder mit oder ohne Augenzwinkern aussteigen und dem Sandkasten-Kollegen seine Förmchen lassen. Wenn jemand seine Gitarre zum Vibrator umbaut und damit den Spaßfaktor steigert, ist's doch super. Ich bin mit meinem erstmal glücklich:cool:.

Gruß
TAMA etc.
 
Ja, so unterschiedlich sind die Empfindungen an der Stelle... Watt dem Eenen sin Uhl, is dem Annern sin Nachtigall. ICH bin sehr froh und dankbar, dass es genug Leute gibt, die die E*er haben, aufzustehen und "Schwachsinn!!!" zu rufen, anstatt sich vor lauter Toleranz und political correctness einzuschei*en (Damit bist nicht du gemeint!!!).

In diesem Sinne: "Schwachsinn!!!" :D
 
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Auch ohne wissenschaftliche Studie war für ihn selbstverständlich, das jede Art von Schwingung einen Einfluss auf den Klang der Gitarre hat, unabhängig davon, ob sie elektronisch oder mechanisch erzeugt wird. Mal äußere Einflüsse wie Umwelt, Saiten, Holzqualität und feuchte Träume außer Acht gelassen, die kristalline Struktur des Harzes reagiert wie auch die Holzfaser auf die einwirkende Schwingung und richtet sich entsprechend aus.

Völlig d'accord. Die Frage ist nicht, *ob* es einen Einfluss gibt, sondern die nach dessen Größe und "Richtung".

Bei einer ausgedörrten, mit rostigen Drähten gefesselten Holzkiste dauert's erheblich länger, als bei einer jungfräulichen Gitarre, die aus der Fertigung kommt. Das Ergebnis hängt logischerweise vom Instrument ab. Auch eine in den oberen Lagen 'tote' Gitarre kann sich noch entfalten. Die Dauer ist das Entscheidende - heißt im Klartext: spielen, spielen, spielen

Hmm, wenn jede Schwingung das Ergebnis beeinflusst: Ist es zwingend, dass ein Instrument durch das Spielen immer besser wird? Oder kann es auch ins Gegenteil umschlagen? Auf den Punkt: Wirkt sich Materialermüdung immer positiv aus? Wenn eine Holzkiste ausgedörrt ist - reißt sie dann gleich ein? Sind die Verleimungen der Wintetsch-Instrumente irgendwann so spröde, dass die Kopplung der ach so toll aufwändigen massiven Böden und Zargen gar nicht mehr so direkt ist? Oder klingen sie gerade deswegen so gut?

Durch meine High-End-HiFi-Phase weiss ich aus eigener Erfahrung, das sich klangtechnisch 'ne Menge hörbar machen lässt, was ich vorher für Unfug gehalten habe. Allerdings bezweifele ich, dass, von Ausnahmen abgesehen, Äußerungen wie z.B. "...die Gitarre hat sich wunderbar geöffnet..." oder "...ich höre den Unterschied zwischen einer Mahagoni- oder Bubinga-Zarge..." mehr sind, als Wunschvorstellung oder überlieferte Binsenweisheit.

Vieles geht; ich denke, dass im HiFi-Bereich das a/b-Vergleichen einfacher ist.

Was ich auch zur Klangverbesserung anstelle, die Frage ist doch, bis zu welchem Punkt ist so ein Bohei sinnvoll, und ab wann wird's zur Ersatzbefriedigung.

Als Wissenschaftler finde ich vieles spannend. (Als Musiker soll das Instrument einfach nur passen.)
 
Hmm, wenn jede Schwingung das Ergebnis beeinflusst: Ist es zwingend, dass ein Instrument durch das Spielen immer besser wird? Oder kann es auch ins Gegenteil umschlagen? Auf den Punkt: Wirkt sich Materialermüdung immer positiv aus? Wenn eine Holzkiste ausgedörrt ist - reißt sie dann gleich ein? Sind die Verleimungen der Wintetsch-Instrumente irgendwann so spröde, dass die Kopplung der ach so toll aufwändigen massiven Böden und Zargen gar nicht mehr so direkt ist? Oder klingen sie gerade deswegen so gut?
Sind für mich rein theoretische Fragen, die in meinem Alltag auch nicht relevant sind. Weder habe ich eine gesunde, noch eine rettungsbedürftige 5000-Euro-Gitarre, noch beschäftige ich mich mit der Vintage-Szene. Wenn eine Gitarre einen Riss in der Decke hat, ist für mich nicht von Bedeutung, wann, sondern wodurch er höchstwahrscheinlich entstanden ist und was der Besitzer machen sollte, um den nächsten zu vermeiden. Zur Reparatur nehme ich flüssigen Leim, der ist ebensowenig vintage, wie Sekundenkleber oder Lack für die Ausbesserung tiefer Kratzer. Auch die Rissklötzchen bestehen aus vergleichsweise neuem Holz. Wenn ich eine Gitarre bekomme, ist sie so, wie sie eben ist, und ich sehe, was sich machen lässt. Wellige Decke oder in sich verdrehter Hals bleiben ebenfalls, was sie sind und somit vertane Zeit. Wenn ich mit dem Ergebnis zufrieden bin, bin ich zufrieden.

Ja, so unterschiedlich sind die Empfindungen an der Stelle... Watt dem Eenen sin Uhl, is dem Annern sin Nachtigall. ICH bin sehr froh und dankbar, dass es genug Leute gibt, die die E*er haben, aufzustehen und "Schwachsinn!!!" zu rufen, anstatt sich vor lauter Toleranz und political correctness einzuschei*en (Damit bist nicht du gemeint!!!).
Schon richtig, aber unnötiges Aufregen schadet dem Blutdruck und erhöht nur den Umsatz der Pharmaindustrie. Etwas mehr Gelassenheit hilft dafür allen Beteiligten im Forum.
 
Hai-End HaiFai hat genauso wie das Tonerite (oder Elfenstaub) oft nur noch mit Voodoo zu tun.
Auch ich hatte mal eine Burmeester/Linn/Magnat MP02-Phase und habe bereitwillig unterarmdicke sauerstoffreie Kupferkabel mit optimierter Stromrichtung gekauft und die Innen- und Aussenkanten meiner CDs mit verschiedenen Stiften bemalt und lange testgehört, ob der Edding fuer eine Mark besser oder schlechter ist als der superteure schwarze Wunderfilzstift ... und festgestellt, dass ab einer gewissen Qualitätsstufe die erzielbaren (oder für mich hörbaren) "Verbesserungen" bestenfalls subjektive Veränderungen waren. Oder leider meist sehr teuer verkauftes Schlangenöl.
HiFi ist aber nunmal tot. Es kommt auch nix nach, da die Jugend den jochkomprimierten MP3 Klang gewohnt ist ... aber das fing ja schon mit den "Loudness Wars" im Radio an ... und die "alten" hören eh' nix mehr (auch ein Grund, warum ich das HaiFai aufgegeben habe).
Aber vieles von dem Voodoo läuft halt immer noch herum und genau wie ich damals gegen die Voodoo-Gläubigkeit, die sich oft genug in "je teurer, je besser" manifestiert hat, gekämpft habe, kämpfe ich auch heute gegen Voodoo wo ich ihn sehe. Wenig ist objektiv, vieles ist subjektiv und das lasse ich durchgehen, aber Voodoo ... sorry....
 
Zum Thema: ich gehöre nicht zu den Voodoo-Gläubigen, und Corkonians Fake-Beitrag fand ich ebenso amüsant, wie passend. Aber: ich habe mich vor kurzem noch mit einem gelernten Gitarrenbauer über genau dieses Thema unterhalten. Ich habe gesehen, was er baut, wie er arbeitet und daher keine Bedenken, ihn als meine Referenz anzuführen (wer würde mir schon glauben?). Auch ohne wissenschaftliche Studie war für ihn selbstverständlich, das jede Art von Schwingung einen Einfluss auf den Klang der Gitarre hat, unabhängig davon, ob sie elektronisch oder mechanisch erzeugt wird. Mal äußere Einflüsse wie Umwelt, Saiten, Holzqualität und feuchte Träume außer Acht gelassen, die kristalline Struktur des Harzes reagiert wie auch die Holzfaser auf die einwirkende Schwingung und richtet sich entsprechend aus. Bei einer ausgedörrten, mit rostigen Drähten gefesselten Holzkiste dauert's erheblich länger, als bei einer jungfräulichen Gitarre, die aus der Fertigung kommt. Das Ergebnis hängt logischerweise vom Instrument ab. Auch eine in den oberen Lagen 'tote' Gitarre kann sich noch entfalten. Die Dauer ist das Entscheidende - heißt im Klartext: spielen, spielen, spielen

Das hier ist genau mein größtes Problem mit den ganzen einschwingen- und einspiel-Diskussionen. Obwohl die sachlichen Argumente normalerweise von den Skeptikern kommen, wirft man ihnen gern Überheblichkeit, Skepsis und fehlende Sachlichkeit vor. ich weiß letztendlich nicht wen du mit welcher Kritik ansprichst, aber da das oft genug so abläuft wie gerade dargelegt geh ich auch mal davon aus dass du gerade in Bezug auf den zitierten Text nun doch eher auf der Einspiel-Seite stehst.
Das Problem das ich immer wieder mit der typischen pro-Einspielen-Argumentationslinie habe ist, dass an allen Enden die Argumente und die Beweise fehlen. Wenn man die Beiträge runterbricht ist es am Ende nur noch eine Verkettung von Mutmaßungen bunt um eine Glaubensfrage herum gestrickt.

Nimm deinen obigen Absatz - Ich weiß nicht genau was du damit sagen möchtest, denn einerseits schreibst du, du glaubst nicht an den voodoo, andererseits lässt du keinerlei zweifel daran, dass ein Einfluss existiert. Aber was den reinen Text angeht - es steckt letztendlich kein Argument drin das unterstützen würde, dass es den Einspieleffekt tatsächlich gibt. Letztendlich basiert der Absatz auf einer Behauptung. Das ist die Behauptung dass die kristalline Struktur des Harzes ebenso wie die Holzfaser auf die einwirkende Schwingung reagiert und sich danach ausrichtet. Das ist ja nicht das Argument, das ist nicht der Beleg, das ist eine Behauptung und somit im Zuge der Wahrheitsfindung letztendlich wertlos. Dass ein Gitarrenbauer so etwas sagt kann durchaus sein, aber das macht es nicht wahrer. Ein anderer Gitarrenbauer wird vermutlich etwas anderes sagen. Denn auch unter Gitarrenbauern gibt es einige, die ans Einspielen glauben und einige die es nicht tun. Das haut auch nichts damit zu tun dass du keinen Zweifel an seiner Arbeitsweise hast. Hier argumentierst du mit einer Scheinverbindung die nicht reell existiert. Dann schreibst du noch, dass dem Gitarrenbauer, so etwas auch ohne wissenschaftliche Studie klar ist. Was ich sehr witzig finde ist, dass du es wie ein Argument klingen lässt. Er braucht keine wissenschaftlichen Studien, das ist ihm auch ohne klar. Aber wie soll denn die Abwesenheit eines wissenschaftlich nachvollzogenen und reproduzierbaren Ergebnisses ein Argument für die Existenz des Einschwingens sein? Das erinnert mich ein wenig an die Argumentation der Mormonen darüber wie nachgewiesen wurde dass Joseph Smith ein Prophet war.

Die zentrale These, dass Harz und Holz sich nach den Schwingungen ausrichten (Die kristalline Struktur des Harzes und der Faden des Holzes) lässt sich leider auch nicht so einfach nachweisen. Erstens weil das tote Xylem des Holzes sehr starr ist und eine Neuausrichtung nicht so recht möglich ist ohne die Struktur zu zerstören - und zweitens weil Harz mitnichten eine kristalline Form hat. Ich weiß zwar nicht wie du oder dein Gitarrenbauer darauf kommen, aber Harz hat mit Kristallen so ziemlich garnichts am Hut.

Sobald man einen Post so verfasst, auf einer rein rationalen Ebene und durchaus sehr sachlich, bekommt man normalerweise von einem Einspieler vorgeworfen man sei mindestens mal ignorant und arrogant. Obige Argumente, so musste ich bisher fast immer bemerken, fanden eigentlich nie so richtig den Abnehmer. Dadurch bleibt es am Ende eine Glaubensfrage - was schade ist.
 
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MrPolli, Du bist ein Ketzer! Du stellst das in Frage, was doch alle ohnehin schon wissen! Und das, was alle wissen, das muss man weder belegen noch erklaeren, denn das ist doch "self-evident", wie man hier so schoen sagt.

Der Kanon ist doch, dass man eine Gitarre einspielen muss, ueber Monate - wenn nicht Jahre, damit die besten Klangeigenschaften zum Vorschein kommen. Allerdings ist dieses "Einspielen" ausschliesslich positiv, die Funktion hat keinen Wendepunkt, noch nicht mal einen Sattelpunkt, sie ist streng monoton steigend. Allerdings entwickeln sich nur "gute" Instrumente. Was ein "gutes" Instrument ist, laesst sich aber nur anhand der Entwicklung sagen.
Das "Einspielen" loest alle Verspannungen im Holz und damit kann das Instrument freier schwingen und besser klingen. Gegebenenfalls wird dann auch noch die zellulaere Struktur des Holzes durch die Schwingungen geordnet.

All das ist genauso offensichtlich, wie der Fakt dass die Sonne um die Erde kreist - das kann man ja jeden Tag neu sehen - und dass die Sterne Fixpunkte an einem siebenschaligen Himmel sind - mit der Erde in der Mitte. Schliessslich sind ja die Fixsterne auch fix, da aendert sich nix am Firmament.
Das ist Erfahrungswissen, das ist das Wissen auf dem unsere Welt gebaut ist, das ist das Fundament unserer Weltordnung.

Und wenn dann ein Ketzer dieses Fundament angreift, dann sind natuerlich alle Rechtglaeubigen dazu berufen den Scheiterhaufen anzuzuenden und das Fundament unserer Welt vor der Erosion zu bewahren.

Dass viele Instrumente ganz bewusst "auf Spannung" gebaut werden um dem Saitenzug und anderen Lasten Stand zu halten (z.B. die Boeden vieler Guild-Gitarren) wird hier ausgeblendet. Dass die dynamischen Kraefte, die durch die Saitenschwingung entstehen um Groessenordnungen unter den statischen Kraeften durch den Saitenzug liegen wird ausgeblendet und dass der Entropiesatz eine Ordung durch Chaos nicht erlaubt wird genauso ausgeblendet. Die "Autoritaeten", die angefuehrt werden um die eigene Position zu untermauern sind meist entweder genauso kompetent wie katholische Priester in Fragen der Ehehygiene oder haben selbst ein Interesse daran, dass diese Glaubesaxiome aufrecht erhalten werden ..."nein, das ist kein Mangel an der Gitarre, die Gitarre muss erst richtig eingespielt werden!"

Hinzu kommt, dass unser Gehoer hoechst subjektiv ist, eine Eigenschaft, die mich im Hai-Fai Wunderland schon viel Geld gekostet hat. "Das ist teurer, das muss besser sein!" und das unser Gehoergedaechtnis noch viel, viel subjektiver ist.

Allerdings ist das so, mit dem Glauben. Man glaubt an etwas und deswegen fragt man es nicht nach. Jeder, der nicht an das glaubt, an was ich glaube, der bedroht mein Weltbild... Glauben heisst nicht wissen.
 
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Hai-End HaiFai hat genauso wie das Tonerite (oder Elfenstaub) oft nur noch mit Voodoo zu tun.
Auch ich hatte mal eine Burmeester/Linn/Magnat MP02-Phase und habe bereitwillig unterarmdicke sauerstoffreie Kupferkabel mit optimierter Stromrichtung gekauft und die Innen- und Aussenkanten meiner CDs mit verschiedenen Stiften bemalt und lange testgehört, ob der Edding fuer eine Mark besser oder schlechter ist als der superteure schwarze Wunderfilzstift ... und festgestellt, dass ab einer gewissen Qualitätsstufe die erzielbaren (oder für mich hörbaren) "Verbesserungen" bestenfalls subjektive Veränderungen waren. ...aber Voodoo ... sorry....
Ganz so schlimm war's bei mir nicht, aber ich weiß genau, was Du meinst. Deinen 'Feldzug' gegen Voodoo kann ich auch nachvollziehen. Ich halte das 'Voodoo' ja auch weitgehend für Ersatzbefriedigung. Aber als ehemalige Hai-Ender wissen wir doch beide, das (für uns) Details in der Musik hörbar sind bzw. waren, die sich manchem 'normalen' Konsumenten nicht erschlossen haben, oder irre ich mich? (Außerdem, dass Burmester a...teuer ist, aber nicht klingt, weiß doch jeder...;-))

Das hier ist genau mein größtes Problem mit den ganzen einschwingen- und einspiel-Diskussionen.
Und warum hältst Du Dich dann nicht von diesen Diskussionen fern?
...dass du gerade in Bezug auf den zitierten Text nun doch eher auf der Einspiel-Seite stehst...
...nö!
... ich weiß letztendlich nicht wen du mit welcher Kritik ansprichst...
Warum wird immer gleich alles als Kritik gesehen, oder dass man auf der einen oder der anderen Seite steht? Es gibt auch Anregungen und Denkanstösse. Ich stehe auf keiner Seite und versuche, offen zu sein. Das Gespräch mit dem Gitarrenbauer war für mich ein Denkanstoss. Ich habe ihn angeführt, weil ich ihm als gelerntem Handwerker mit jahrelanger Erfahrung jenseits von Voodoo eine Kompetenz zuspreche, über die ich vermutlich nicht verfüge. War das so schwer zu verstehen? Und '...die Einen sagen so, die Anderen so...' ist auch nicht mehr, als 'ne Binsenweisheit. Der Rest Deiner Ausführung ist mir -bitte entschuldige- viel zu konstruiert. Wer was wann wie gesagt hat oder klingen lässt, ist nicht das Thema in diesem Thread und wenn wir uns auf dieser Ebene nicht verstehen, ist das leider so. Wenn Du aber mit dem Gitarrenbauer diskutieren möchtest, gebe ich Dir gerne seine Kontaktdaten:hat:.

...Der Kanon ist doch, dass man eine Gitarre einspielen muss, ueber Monate - wenn nicht Jahre, damit die besten Klangeigenschaften zum Vorschein kommen...Das "Einspielen" loest alle Verspannungen im Holz und damit kann das Instrument freier schwingen und besser klingen. Gegebenenfalls wird dann auch noch die zellulaere Struktur des Holzes durch die Schwingungen geordnet.
Eben! Ob die jetzt aber kristallin ist oder amorph, die Atombindung gerichtet ist, sich die Elementarzellen periodisch wiederholen und welche Gittertypen auftreten, ist mir völlig wurscht. Es ist eher selten, dass ich so tief in die Gitarre 'reingucke.

...All das ist genauso offensichtlich, wie der Fakt dass die Sonne um die Erde kreist...Das ist Erfahrungswissen...
Genau diese Erfahrung zeigt ja auch, dass ihr offensichtliches Wissen immer mal weitergegeben werden muß, damit nicht schon wieder jemand mit der Scheibe kommt:evil:. Und - welches Erfahrungswissen haben wir denn heute vermittelt?

Lassen wir dem TE doch seine Begeisterung und seinen Enthusiasmus. Er hat nicht mehr getan, als viele Andere hier im Forum auch - seine Begeisterung kundgetan! Warum soll ich ihm seine Intention für diesen Thread mit Nebenkriegsschauplätzen kaputtmachen? Die letzten Posts, meiner eingeschlossen, können ihn eigentlich nur frustrieren - und dass ist nicht meine Intention! Und da ich für ihn zur Zeit nichts Konstruktives anzubieten habe, klinke ich mich vorerst aus und gehe zu dem bekannten Örtchen, bevor aus (m)einer Flüssigkeit auch 'ne kristalline Struktur wird:oops:.

Gruß, Tama usw.
 
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Und warum hältst Du Dich dann nicht von diesen Diskussionen fern?

Warum sollte ich? Ich verstehe den Zusammenhang nicht.

Warum wird immer gleich alles als Kritik gesehen, oder dass man auf der einen oder der anderen Seite steht?

Was mir immer wieder das Lesen verleidet, ist die Polemik und die herablassende Art & Weise, mit der sich manch Einer äußert:rolleyes1:

Weil es sich ganz einfach wie Kritik liest. Und ich wusste nicht genau wen du damit im einzelnen ansprichst, deswegen hab ich das offen gelassen.

Der Kanon ist doch, dass man eine Gitarre einspielen muss, ueber Monate - wenn nicht Jahre, damit die besten Klangeigenschaften zum Vorschein kommen.
Das "Einspielen" loest alle Verspannungen im Holz und damit kann das Instrument freier schwingen und besser klingen. Gegebenenfalls wird dann auch noch die zellulaere Struktur des Holzes durch die Schwingungen geordnet.

Eben! Ob die jetzt aber kristallin ist oder amorph, die Atombindung gerichtet ist, sich die Elementarzellen periodisch wiederholen und welche Gittertypen auftreten, ist mir völlig wurscht. Es ist eher selten, dass ich so tief in die Gitarre 'reingucke.

Ich weiß nicht ob du Corkonians Beitrag richtig verstanden hast.

Wenn Du aber mit dem Gitarrenbauer diskutieren möchtest, gebe ich Dir gerne seine Kontaktdaten.

Das ist nicht notwendig. Ich glaub ich kann mir ganz gut vorstellen wie diese Diskussion abläuft.
 
Ich habe damals im Rahmen meiner Ausbildung zum Tontechniker an der SAE meine Diplomarbeit zu dem Thema geschrieben. Wer Interesse hat sich da mal durchzuwühlen, hier ist der Link:

www.wasteland-theory.com/DiplomarbeitAEDS606AU.pdf

Schöne Grüsse.

Alex
 
O je, o je! Da hat wieder mal jemand Äpfel mit Birnen verglichen. Hier geht es doch um akustische Gitarren und ich schütte doch auch keinen Hafer in den Tank meines Automobils, obwohl der den Pferden so schmeckt und sie stark macht! :eek:
Holz und E-Gitarren, muss man dazu noch etwas sagen? Und Aufnahmen, die man im Internet abrufen kann, sollen so feine Klangunterschiede - sofern vorhanden - erkennen lassen?
Bei psychologischen Tests benutzt man gewöhnlich Blindstudien, besser in doppel- oder dreifachblinder Form, so dass die Testpersonen und die Tester nicht wissen, um was es eigentlich geht.
Nicht wissenschaftlich, aber doch aufschlussreich war ein Biervergleich, den das ZDF-Magazin WISO vor einem Jahr mit den Marken Krombacher und Oettinger veranstaltete:
Beim Image schnitt natürlich Krombacher überlegen ab. Bei einem ersten Vergleich sollten dann beide Biere direkt miteinander verglichen werden, in allen Gläsern war aber Tettnanger Pils. Trotzdem fanden die Testpersonen, dass das Bier in den Krombachergläsern besser schmeckte.
Ein Blindtest mit zwölf Fussballern endete dann 7:5 - für Oettinger!
Gut ist also also alles was teuer ist. Kostete diese esoterische Gitarrenentdämpfung "nur" 70 Euro, die Wirkung wäre sicher deutlich schwächer.
Mir fällt gerade auf: Dieses Thema hat mich sehr verspannt, vielleicht sollte ich mal wieder Yoga machen - gibt's das eigentlich schon für Gitarren? :gruebel:
 
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Ich habe damals im Rahmen meiner Ausbildung zum Tontechniker an der SAE meine Diplomarbeit zu dem Thema geschrieben. Wer Interesse hat sich da mal durchzuwühlen, hier ist der Link:

www.wasteland-theory.com/DiplomarbeitAEDS606AU.pdf

Schöne Grüsse.

Alex

Also damit waerest Du bei mir als Dipolmarbeit nicht durchgekommen. Du hast die wesentlichsten Bausteine der Klangerzeugung naemlich nicht normiert. Saiten und Anschlag. Saiten altern. Saiten altern zum Teil sogar recht schnell und Saiten altern nicht linear. Dementsprechent ist bei den vorher- nachher Vergleichen schonmal die Saitenfrage im Raum. Auch sollte der Anschlag nicht menschlich und damit fehlerbehaftet, sondern durch eine reproduzierbar spielende Mechanik erfolgen. Wir alle wissen, dass schon kleine Unterschiede im Anschlagwinkel, im Winkel des Plektrums zu den Saiten und der Anschlqgsterke - oder auch Veraenderungen in der Fingernagel-Laenge ud Form erhebliche Veraenderungen im Klang hervorrufen.

Die Bewertung der Stromaufnahme eines Elektromotors erscheint mir auch mit hinreichend vielen Fehlerquellen behqftet und ob hier eine Korrelation tatsaechlich vorliegt wuerde ich wenigstens ohne PLL-synchronisierte aktive Drehzahlregelung auch erstmal in den Raum stellen. Die passive Kontrolle durch die Strobos ist vielleicht gerade mal hinreichend genau, aber ich denke nicht, dass Du Dich da stundenlang hast Blitzdingsen lassen... Dementsprechend beruht die Bewertung der Stromaufnahme auf recht wackligen Annahmen.

Wenn ich mal mehr als 3 Minuten Zeit haben sollte, nehme ich Deine Arbeit gern auch detaillierter auseinander....
 
Wenn ich mal mehr als 3 Minuten Zeit haben sollte, nehme ich Deine Arbeit gern auch detaillierter auseinander....
Ja aber dann bitte nicht hier im Thread ... denn da wir hier bei den akustischen Gitarren sind, wäre das OT ;)
 
Ähnliches hab' ich mir auch gedacht. Mir hat auch ein unverändertes Referenzmodell gefehlt.

Whoops! Sorry, Peter... :redface:
 
D
  • Gelöscht von peter55
  • Grund: Ich bat bereits weiter oben um BTT!
Ich bitte nochmals darum, zum Topic zurückzukehren - thx!
 
Ich habe den Link mal wieder rausgenommen; woher diese unfassbare Arroganz kommt, ist mir aber absolut schleierhaft.
Diese Thema scheint mir für viele nicht normal diskutierbar zu sein. Ich wünsche aber weiterhin viel Spaß.

Schöne Grüsse.

Alex
 
Ich habe den Link mal wieder rausgenommen; woher diese unfassbare Arroganz kommt, ist mir aber absolut schleierhaft.
Diese Thema scheint mir für viele nicht normal diskutierbar zu sein. Ich wünsche aber weiterhin viel Spaß.

Schöne Grüsse.

Alex

Schade. Ich haette hier gern konstruktiv Kritik geuebt. Vielleicht in einem andren Thread?
 
woher diese unfassbare Arroganz kommt, ist mir aber absolut schleierhaft.
Diese Thema scheint mir für viele nicht normal diskutierbar zu sein.
sowas passiert, wenn die Ratio vom Glauben abgelöst wird. Religion hat leider immer was mit Eiferern zu tun.
 
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Einen (weiteren) Versuch, der Frage im Rahmen eines Versuchs nachzugehen, haben die Leute von GuitarHelp unternommen. Wer Polnisch kann, kann evtl. auch mit dem Text des folgenden Clips schlauer werden; ich musste mich auf die englische Beschreibung beschränken, die sich auf der Website befindet.

 
Einen (weiteren) Versuch, der Frage im Rahmen eines Versuchs nachzugehen, haben die Leute von GuitarHelp unternommen. Wer Polnisch kann, kann evtl. auch mit dem Text des folgenden Clips schlauer werden; ich musste mich auf die englische Beschreibung beschränken, die sich auf der Website befindet.

Die gute Polen haben hier aber weniger die Gitarre eingespielt, als sie ganz bewusst in einen optimaleren Zustand bezüglich der Feuchtigkeit gebracht. Hier kann man auch schön sehen, wie gutes Holz von Anfang an besser reagiert und natürlich weniger "Verbesserungen" zeigt als schlechteres. laminiertes, ofengetrocknetes ... was auch immer Holz.
Dumm nur, dass die "Verbesserungen" der Gitarren auch gleich wieder zurückgehen werden, wenn die Gitarre wieder "wie üblich" mißhandelt (zu feucht/zu trocken, whatsoever) wird....
 

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