Gitarren-Solo bei Linda Ronstadt's "When Will I Be Loved"

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Hallo zusammen,

unsere Band will den Titel "When Will I Be Loved" von Linda Ronstadt spielen, und ich versuch grad mir das Gitarren-Solo ab 0:59 rauszuhören.
Hat irgendjemand 'ne Ahnung wie die das technisch gemacht haben? Es klingt als ob da eine Art Harmonizer- oder Pitch-Shifter Pedal zum Einsatz gekommen wäre, aber die Aufnahme datiert von 1974 - damals gab's doch sowas noch gar nicht, oder? Event. sind es aber doch mehrere Gitarren übereinandergelegt?

Ich könnte es natürlich vereinfacht und einstimmig spielen - aber bei so Sachen packt mich immer der Ehrgeiz ;-)

Vielleicht hat jemand einen Tipp?

Danke und Gruß
-banjogit-
 
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Hi banjogit,

ich kenne ja jetzt Deine Aufnahme nicht, aber wenn ich mir mal so diesen Clip ansehe, habe ich den Eindruck, als wenn, -ähnlich wie bei "Jessica" von den Allman Brothers- der Harmonizer-Effekt dadurch zustande kommt, dass die zwei E-Gitarren ein streckenweise sehr ähnliches aber eben nicht identisches Solo spielen.
https://www.youtube.com/watch?v=rztAvYAxlVE


Grüße
Kylwalda
 
hey,

das sind zwei Gitarristen. So wurde das damals gemacht ;) (siehe "Jessica"). Funktioniert auch live. Wenn man so tight spielen kann.
(Wobei zugegebenermaßen diese TV Shows wahrscheinlich playback waren.)



edit
@Kylwalda haha, genau dieselben Gedanken :)
 
Jaja, das ist die Live-Variante, danke für Eure Links, aber mich hätte interessiert, wie sie es im Studio 1974 gemacht haben:

Das klingt schon mehr nach Effekt, als doppelte Gitarren.
Vielleicht kamen auch schneller laufende Tapes zum Einsatz?

Hm...
 
interessiert, wie sie es im Studio 1974 gemacht haben:

Das hatte damals Andrew Gold, Gitarrist (eher Multi-Instrumentalist) in Linda's Band, zusammen mit Produzent Peter Asher und Studioinhaber Val Garay gezielt und etwas zufällig ausklambüsert. Näheres dazu in diesem Artikel oder auch (in Kurzform) HIER.

Essenz des verlinkten Artikels:
  • Signal durchläuft MXR-Grafik-EQ (Zitat: "a way of adding high end to the direct signal before it went through anything.“It made it crispy, and gave it a synthetic texture. If you added it later, it would just create too much hiss")
  • Signal durchläuft zwei UREI-1176 Limiter, die seriell auf maximales Sustain komprimieren
  • Signal durchläuft ein Kepex Noise-gate mit schnellstmöglicher Release-Time
  • Signal wird mit einem EMT Sound Retardation System (Delay) moduliert (Eigentlich für grosse Events gedacht, hatte das von den Musikern zufällig vorgefundene EMT eine Art Aufnahmescheibe/-platte mit je drei Aufnahme- und Wiedergabeköpfen, die ein Echo von 25/125/250ms -ggfs. zusammen- erzeugen. "Blöderweise" war die Scheibe beschädigt, sodass sie beim Rotieren einen "windschiefen" Sound erzeugte)
  • Zusätzlich -vielleicht mit entscheidend- doppelte, oder gar trippelte Andrew Gold seine Gitarrenparts. Dabei wurde die Bandgeschwindigkeit bei Aufnahme jedesmal ganz leicht unterschiedlich justiert. Ebenso spielte Gold seine Solo-Parts auch auf jeweils ganz leicht herunter- bzw. heraufgestimmten Saiten. Ergibt also bei jeweils getrippelten Leads und Harmonieen insgesamt sechs Aufnahmespuren. Im Mix der Tracks, mit Gold's präzisem Einspielen der Parts incl. Slidings und Wahl unterschiedlicher PU-Positionen ergab das diesen einzigartigen, klirrenden/klingelnden/schwellenden Sound der Leads und Harmonieen
Ist doch ganz einfach gewesen....damals.....oder :D ??

Ein User im oben verlinkten Forum behauptete an dieser Stelle, dass er das auch so recht nah hinbekommen habe:
I used to play it with the key-adjustable harmonizer in Guitar Rig 2. Sounded surprisingly good.
;).

LG Lenny

€/P.S.: Da scheint doch Dein Ansatz
...als ob da eine Art Harmonizer- oder Pitch-Shifter Pedal zum Einsatz gekommen wäre...
nicht der verkehrteste zu sein ;) ......
 
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Wow, C_Lenny, das ist mal eine Antwort. Vielen, vielen Dank!
Zum einen wusste ich nicht, dass Andrew Gold das gespielt hat (ich ging immer von Waddy Wachtel aus, der ja auch viel für Linda gemacht hat), zum anderen dachte ich nicht, dass es sich um so einen komplizierten Sound-Prozess handelte - andererseits wiederum logisch, denn Boss Pedale wie den PS-6 gab es damals ja noch nicht.

Werde mich jetzt wohl mehr den Live-Versionen zuwenden um das zu realisieren, und hoffen, dass meine Bandkollegen mit dem Ergebnis zufrieden sind, bzw. den Kollegen dazu ermutigen mit mir zusammen die Twin-Guitars anzustimmen ;-)
 

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