Gitarren und Amps richtig Kaufen.

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eguana
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Ich hab dazu kein Thread gefunden also wollte ich einfach mal loslegen.

Es geht darum wie man Gitarren und Amps mit Verstand kauft und somit eventuell sinnfreie Threads wie " ich habe 1000 Euro und Suche ne Gitarre " zu minimieren. Viele machen sich einfach nicht mehr wirklich Gedanken darüber was sie wirklich brauchen.

Also gliedern wir das mal damit man die Übersicht behält.

1.) Das Buget überdenken.

Also der erste grosse Fehler liegt oft schon in der Frage " wieviel soll ich investieren " . Einen Instrumentenkauf sollte man immer als Investition sehen , d.h. das man im bestmöglichen Fall die Ausgaben auch wieder reinholt. Auch wenn man als Musiker chronisch unter GAS leidet macht es wenig Sinn mehrere tausend Euros in Equipment zu investieren um 2 mal im Jahr auf der Bühne zu stehen,oder sich nen 100 Watt Amp zu gönnen um in der Wohung zu spielen . Dies ist nur zu , wenn man es sich auch leisten kann und die eigene Familie nicht für eine originale Gibson Les Paul am Hungertod nagt.

2.) Das Epuipment überdenken.

Der 2te grosse Fehler liegt oft in der Verhältnissmässigkeit des Equipments. Gitarre und Amp und Box sind das elemetare System , und dies sollte auch im Gleichgewicht sein. Es gilt " Das System ist nur so gut wie das schwächste Glied in der Kette" . Tolles Topteil + miese Box = mieser Sound. Tolle Gitarre + mieses Topteil = mieser Sound.
Es bringt nichts ne 2000 Euro klampfe zu kaufen um über nen 50 Euro Top zu spielen.
Man sollte immer versucht sein alles auf einem Level zu halten. Ihr habt ein Budget von 1500 Euro... dann kauft euch ne Gitarre ne Box und nen Top für +- 500 Euro... alles andere geht nach hinten los.

3.)Selbst ist der Mann

So nun zum grössten Problem , vorallem für dieses Board. Fragt nicht , " ich hab 500 Euro , welche Gitarre solls werden?" . Wir wissen es nicht! Der Markt ist viel zu gross und jeder von uns hat andere Vorlieben. Das fängt schon bei der Haptik an. Eine Gitarre kann laut Specs toll klingen....aber vllt liegt euch das Halsprofil nicht, oder die Bridge ,oder die Bundierung.
Da hilft nur ... Selbst informieren und Anspielen gehen. Wir reden hier ja von einer Investition !!! und die sollte immer mal eine Tagesreise wert sein .
Und wenn ihr dann noch zwischen 2 oder 3 Gitarren unklar seit, dann gibts hier sicher Leute die euch helfen können.

4.) Den Kopf benutzen oder Qualität statt Quantität

Es gibt beim Equipmentkauf natürlich ein paar Dinge zu beachten. Wenn ihr nicht viel Geld habt, dann denkt logisch. Eine Gitarre für 400 Euro z.B. und mit aktiven PUs , FR-Trem und sonst was ausgestattet ist muss irgendwo abstriche machen. Holz, Verarbeitung, Qualität. Wenn ihr nicht das Budget habt ,dann kauft lieber eine puristisch aufgebaute Gitarre oder Amp in der Regel stimmt da die Qualität ehr.

5.) Gebrauchtkauf.

Bietet sich an um Geld zu sparen. Bei Boxen meist kein Problem . Die sind einfach Aufgebaut und in der Regel sehr robust. Bei Amps siehts da schon anderes aus. Am besten solltet ihr den Verkäufer fragen ob ihr mal ne Woche testen könnt . Bei Gitarren gilt auch einfach antesten und schauen ob nix gebrochen ist ...



Trotzde
 
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Sehr gut :great:

Was vielleicht noch erwähnen kann:

6.) Optik trügt

Ich habe es schon oft erlebt, dass Leute mit einem Katalog/Prospekt zu mir gekommen sind und mich gefragt haben "Boah, die Gitarre schaut ja geil aus. Die möcht ich mir holen. Was denkst du?"

Wie schon oben erwähnt - Optik trügt - vor allem am Prospekt oder im Internet! Sie sagt nichts über Bespielbarkeit und Sound aus. Hier hilft wie gesagt nur der Besuch eines größeren Musikladens um dort alle in Frage kommenden Modelle mal

a) ANZUGREIFEN - wie eguana schon gesagt hat, jeder präferiert einen anderen Typ Gitarre. Hierbei spielen Gewicht, Halsprofil, Mensur, usw. eine Rolle
b) ANZUSEHEN - wie ist die Gitarre verarbeitet? Sind die Bindings sauber gezogen (falls vorhanden)? Ist die Lackierung einwandfrei?
c) FÜHLEN - Sind die Bundstäbchen an den Enden abgeschliffen? Sind die Mechaniken leichtgängig und stabil?
d) ANTESTEN - Wie ist der Sound? Vergleiche es mit so vielen Gitarren über so viele Amps wie möglich! Auch als Laie wird man überrascht sein, welche Unterschiede hörbar sind - WENN man sich nur genügen Zeit dafür nimmt.


Man könnte ja noch ewig weiter ausführen...
 
Oh mein Gott, bei Punkt 1 habe ich ja total versagt!!!!

Ein ganzes Zimmer voll Equipment (Topteil sogar 120Watt) und nicht ein Auftritt/Probe im Jahr.

Ok, der letzte Satz rettet mich: Am Hungertuch nagen wir nicht..:D

Im übrigen sind Begriffe wie: sinnvoll, Verhältnismässig, bezahlbar, erforderlich usw. völlig Überbewertet :D
 
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Danke, dann bin ich ja nicht allein! Wollen wir diesbezüglich einen Userthread aufmachen..;) ?
 
Beim 1. Punkt kann ich auch nicht zustimmen, schließlich muss der Sinn im Musizieren ja nicht zwangsweiße das Profitmachen sein. Vielen, wie mir, ist auch der Spaß an der Freude das Geld wert. Ein Fernseher zahlt sich ja schließlich auch nicht aus.
Aber sonst sollte man diesen Thread wohl jedem Neuling empfehlen.
 
Beim 1. Punkt kann ich auch nicht zustimmen, schließlich muss der Sinn im Musizieren ja nicht zwangsweiße das Profitmachen sein. Vielen, wie mir, ist auch der Spaß an der Freude das Geld wert. Ein Fernseher zahlt sich ja schließlich auch nicht aus.
Aber sonst sollte man diesen Thread wohl jedem Neuling empfehlen.

Natürlich ist Punkt 1 nen bissel kompliziert. Musizieren ist ja auch Leidenschaft. Ich finde nur man sollte manchmal 2 mal Überlegen " Brauch ich das wirklich?"
 
der Thread sollte gepinnt werden und vllt noch um ein paar Sachen erweitert werden. Zb im Forum Schwerpunkt Metal wird immer gefragt: ich hab 2000€ und will Metal spielen was ist anzutesten? Da könnte man mal eine Zusammenfassung gängiger Modelle schreiben: 6505, 6505+, 3120, JSX, Herbert, XTC, Dual, Single, Triple, Jcm800/900, 5150III, Earforce, VHT etc.pp.
 
... 3.)Selbst ist der Mann...

Grundsätzlich hast du da schon recht, sofern es um einen fortgeschrittenen Spieler mit einer gewissen Erfahrung geht.

Aber einem Anfänger, der vielleicht seit einem Jahr spielt, auf seinem kleinen Modeller ein paar Griffe und Riffs gelernt hat und jetzt in einer Band spielt und dafür einen tauglichen Verstärker sucht, würde ich es nicht zwingend zutrauen, ohne femde Hilfe einen passenden Amp zu finden. Der geht dann vielleicht mit einem Amp nach Hause, der für sich alleine fett klingt, in der Band aber nicht mehr durchkommt.

Und manche Verstärker sind wohl auch nicht ganz einfach einzustellen. Wenn nun jemand, dem die Erfahrung fehlt, so einen Amp im Laden testet, gellingt es ihm vielleicht nicht, den Sound, den der Amp liefern könnte, auch einzustellen. Und denkt dann, daß dieser Amp nicht so toll ist, obwohl vielleicht genau dieser Amp bei richtiger Einstellung der Bringer für ihn gewesen wäre.

Daher denke ich, daß eine Kaufberatung durchaus Sinn machen kann. Da reicht es dann aber nicht, einfach nur zu sagen "probier' mal xy, hab ich auch ...", sondern dann müßte man auch noch sagen, in welchem Setup und mit welchen Settings und in welcher Situation man das jeweilige Teil benutzt.
 
Aber einem Anfänger [...] würde ich es nicht zwingend zutrauen, ohne femde Hilfe einen passenden Amp zu finden.
Das seh ich auch so, bei Gitarren ist es ja logischerweise das Gleiche.
Ich würde aber an dieser Stelle anmerken wollen, dass einem vor Ort im Laden ein oder zwei Freunde oder Bekannte mit ausreichender Erfahrung mehr helfen können als Mitschriften aus dem Board, ganz einfach weil sie dabei sind. Als unser Sänger nach einer neuen Gitarre gesucht hat, sind wir zu viert los getiegert und es war gut so! Einer Gruppe fallen nunmal immer mehr Dinge auf, als einem Einzelnen, somit wurden einige Modelle wieder verworfen, die auf den ersten Blick perfekt waren. Da kamen dann wichtige Details, wie butterweiche Hälse, (!Achtung Wortmonster!) nicht-vernünftig-intonierbar-keit oder irgendwelche kleinen Sound-Kuriositäten zum Vorschein.

Ausserdem, also mir ist es damit immer gut ergangen, wenn ich eine E-Gitarre in die Hand nehme, mit der Intention mir eine zu Kaufen, check ich natürlich erstmal wie die sich so anfühlt, klar, und suche mir erstmal ein ruhiges Örtchen, um mir den trockenen Sound der Gitarre anzuhören. Flach, tot oder ähnliches heist sofort: gleich wieder weghängen, denn tot kriegt man den Sound immer, aber bei einem toten Trockensound leider nicht wieder lebendig.

Bevor ich anfange zu schwafeln mach ich mal lieber Schluss,

lg, Marv!
 
Bei Amps siehts da schon anderes aus. Am besten solltet ihr den Verkäufer fragen ob ihr mal ne Woche testen könnt . Bei Gitarren gilt auch einfach antesten und schauen ob nix gebrochen ist ...

Schon mal einen Amp gebraucht ge- oder verkauft? Wenn das jetzt nicht gerade im Freundeskreis passiert, finde ich den Hinweis etwas weltfremd :) Warum sollte ich einen Fremden das Ding eine Woche lang ausprobieren lassen? Unter Freunden mag das was anderes sein, ich hatte da mal ne Gitarre ein halbes Jahr, bevor ich sie dem Kumpel abgekauft habe. Oft kennt man das Equipment dann ja auch schon länger.
 
Das Problem liegt meines Erachtens daran, es gibt immer weniger kl. Muckerläden wo man ein persönlichen Kontakt aufbauen konnte. In meinem Laden war es immer möglich eine Gitarre oder einen Amp mit nach Hause oder in den Ü-Raum zu nehmen und ausführlich zu testen. Passte es nicht ging es problemlos zurück. Dazu waren
die Läden auch immer eine Begegnungsstätte für Mucker die einem mit Rat und Tat zur Seite standen. Die Zeiten ändern sich, nicht immer zum besseren.
 
Natürlich ist Punkt 1 nen bissel kompliziert. Musizieren ist ja auch Leidenschaft. Ich finde nur man sollte manchmal 2 mal Überlegen " Brauch ich das wirklich?"

Naja!
Wenn dem so wäre, würden wir alle Dacia fahren.
 
E
  • Gelöscht von Banjo
  • Grund: Boardregel #8 beachten!
Das Problem liegt meines Erachtens daran, es gibt immer weniger kl. Muckerläden wo man ein persönlichen Kontakt aufbauen konnte. In meinem Laden war es immer möglich eine Gitarre oder einen Amp mit nach Hause oder in den Ü-Raum zu nehmen und ausführlich zu testen. Passte es nicht ging es problemlos zurück. Dazu waren
die Läden auch immer eine Begegnungsstätte für Mucker die einem mit Rat und Tat zur Seite standen. Die Zeiten ändern sich, nicht immer zum besseren.

Grundsätzlich stimme ich Dir voll und ganz zu. Antesten geht allerdings immer noch, da ja fast alle mitzlerweile eine Art "Moneyback" anbieten. Ok, ich muss das Equipment erstmal bezahlen um es vorher zu testen, das finde ich allerdings auch gut so. Denn das macht nur der, der auch ernsthaft Interesse dran hat. Zumindets bei hochpreisigeren Zeug...
 
2.) Das Epuipment überdenken.

Der 2te grosse Fehler liegt oft in der Verhältnissmässigkeit des Equipments. Gitarre und Amp und Box sind das elemetare System , und dies sollte auch im Gleichgewicht sein. Es gilt " Das System ist nur so gut wie das schwächste Glied in der Kette" . Tolles Topteil + miese Box = mieser Sound. Tolle Gitarre + mieses Topteil = mieser Sound.
Es bringt nichts ne 2000 Euro klampfe zu kaufen um über nen 50 Euro Top zu spielen.
Man sollte immer versucht sein alles auf einem Level zu halten. Ihr habt ein Budget von 1500 Euro... dann kauft euch ne Gitarre ne Box und nen Top für +- 500 Euro... alles andere geht nach hinten los.


Das sehe ich anders: Eine Gibson Les Paul Standard Classic klingt auch, trotz des erheblichen Preisunterschiedes an nem Class 5 oder Special 6 fett und ist für den Hausgebrauch mit Sicherheit schöner, also eine der teureren Epiphone Les Paul und ein Haze 40... Bei Punkt 2 darf man meiner Meinung nach nicht verallgemeinern.

Trotzdem ist eine Kette nur so stark wie Ihr schwächstes Glied... Deshalb würde ich auch Instrumentenkabel und Patchkabel und weiters Zubehör hervorheben. Hier wird oft unterschätzt!

Grüße
 
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