Gitarren+Verstärker durch die Technik kaum zu identifizieren

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Ich weis ja nicht wie es euch so ergeht, aber ich oute mich jetzt mal.

Ich kann mittlerweile überhaupt nicht mehr erhören, welche Art Gitarre, oder Amp aus den Lautsprechern meiner Anlage tönt...oder der Typ auf der Bühne spielt.
Da braucht es noch nicht einmal einen Kemper. Es gibt so viele Multieffekt Geräte, mit Speaker und Amp Simulation.....no way..ich kann es nicht mehr auseinanderhalten.
Strat Fender....Paula Marschall okay...dann ist aber Feierabend.
Wenn auf dem Cover der Cd kein Bild ist...ich es nicht weis, oder ich bei einem Konzert meine Brille nicht auf habe...keine Chance.

Und das obwohl ich seit knapp 40 Jahren spiele und jeden Tag Musik höre.

Klar...auch ich liebe Custom Shop Strats und handwired Boutique Amps....weil ich sie haben wollte.
Aber...und da bin ich auch ehrlich zu mir selbst...wenn es nur um den Sound gehen würde...könnte ich mir den ganzen teuren Krempel sparen..

RL Burnside...mein Idol...und ich glaube nicht, dass er wegen einer Mode keine Strümpfe hatte
 
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Jau...vielleicht kann ein Mod das auslagern..gehört eigentlich nicht her.
 
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Stimmt Günter47!

Ein schönes Beispiel dafür ist immer das Solo von "Another Brick In The Wall". Eine direkt ins Pult gespielte Les Paul und eben keine Strat. Ob das jetzt P90-s waren weiß ich nicht mehr...

Aber im Grunde genau was Du sagst. Präzise herauszuhören, was für ein Instrument mit welchem Verstärker dort spielt wird immer schwieriger. Wenn es denn im Studio klassisch Gitarre mit einem Amp ist, dann kommt noch die Box, das Mikro oder die Batterie an Mikros in verschiedenen Aufstellungen dazu. Im Channelstrip der Vorverstärker, der Kompressor, ein oder zwei Filter- bzw. EQ-Stufen dazu. Das Ganze wird dann in den Mix eingepaßt oder vielleicht sogar nur im Reamping-Modus aufgenommen und danach werden dann Amps und Cabinets plus Effekte etc. hinzugefügt. Zweite Spur gefällig? Dann auch noch diese oder gleich fünf, von denen dann zwei komplett anders
EQ-ed werden und eine Verzögerung zwischen 20 und 30 ms erhalten. Heute kann man mit Modeling dann auch noch den Gitarrentyp oder die Box verändern. Das sind unendliche Möglichkeiten...

Ich bin ein klassischer Röhrenamp-Spieler, habe jedoch für die Bands in denen ich jetzt spiele komplett auf Modeling umgestellt. Ich kann mich nicht mehr so in meinen Sound hineinlegen, mußte jedoch auch schon vorher immer Soundkompromisse machen, damit es in das Bandgefüge paßt. In Zeiten von Digitalmixing und InEar ist das alles für mich völlig ok. Ich spiele soundtechnisch songdienlich für die Band und da paßt das Modelingequipment für mich sehr gut. Immer nach dem Grundsatz: "Wenn es gut klingt, dann ist es auch gut!" Ja, das Spielgefühl ist anders als am Tubeamp, aber keine Sau im Publikum hört, wie ich es gemacht habe. Beim Blindtest würde die obligatorische Musikerpolizei, meiner Meinung nach, auch versagen.

So und jetzt können mich alle mit faulem Obst und Exkrementen bewerfen.

Viele Grüße, Ray
 
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Jau...vielleicht kann ein Mod das auslagern..gehört eigentlich nicht her.
ich finde schon, dass es hier hinein passt, denn ich bin auch so einer , der das ganze Geruschel schon nicht mehr auseinander halten kann. Was Manche da so hören, oder hören wollen, geht langsam weit über mein Hörvermögen hinaus.
Und warum muss ich denn auch ganz genauso klingen wie irgendein Gitarrist, gelingt doch meist sowieso nicht.
Ein wenig eigenständig darf es bei mir schon klingen.
 
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Moin,
habe mal eine Auslagerung versucht. Wenn der (sicherlich suboptimale) Titel nicht passt, bitte Info bzw. diesen Beitrag melden. Vielen Dank
 
Passt....vielen Dank.
 
Eine Vielzahl an Mikros gibts doch schon lange. Speakertausch im Cab ist auch nichts neues und große Musiker, die auch mal verschiedene Ampodelle gleichzeitig spielen sind auch nicht neu. Die Liste könnte man nun ewig weiterführen. Letztendlich ists nicht neu, dass man nur raten kann, was da auf der Aufnahme zu hören ist.
 
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Was dann aber auch heißt....um den Sound von XY zu bekommen, brauche ich nicht unbedingt das selbe Equipment.
 
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Letztendlich ists nicht neu, dass man nur raten kann, was da auf der Aufnahme zu hören ist.
gutes Stichwort
Jimi Page hat Kashmir mit einer Tele aufgenommen
Hat jemand schon Mr. Page mit einer Tele gesehen, ich nicht
 
 
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Was dann aber auch heißt....um den Sound von XY zu bekommen, brauche ich nicht unbedingt das selbe Equipment.
Das ist meistens nicht die Hauptsache.

Wobei es auch Gegenbeispiele gibt. Es gibt Aufnahmen, da hört man sofort, dass eine Strat am Start ist - und das wird man mit keiner anderen Gitarre so leicht hinbekommen.
Das hier poste ich tatsächlich zum 3. Mal hier :redface:

EDIT: Wobei DAS (so locker) hinzubekommen sowieso nicht leicht ist ... ich würd's vielleicht nächstes Jahr hinkriegen wenn ich jeden Tag übe ....

Der Sound von Tony Iommi ist auch nicht einfach hinzubekommen - ausser mit dem richtigen Laney Amp. Auch mit dem kleinen Tony Iommi Signature klappts ganz gut. (Wie ich aus dem Video unten erfahren habe, gehts auch mit dem richtigen Pedal, sogar besser ?!)
Viel Gelaber, aber auch die richtigen Tonez
 
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Was dann aber auch heißt....um den Sound von XY zu bekommen, brauche ich nicht unbedingt das selbe Equipment.

Nein, braucht man nicht. Beim "Kopieren" geht es ja vor allem um....
a) die entsprechende Spieltechnik für den richtigen "Ton"
b) die eigene Interpretation(!) des Sounds von XY in den Ohren zu haben
c) Linien, Licks oder ganze Songs im Stile Gitarrist XY zu üben

Das "historisch korrekte" Equipment ist in den allermeisten Fällen tatsächlich nicht der entscheidende Punkt. Allerdings kann eine ordentliche Recherche in Sachen durchaus Equipment helfen.
 
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Der Sound von Toni Iommi ist auch nicht einfach hinzubekommen
Auch hier sind die Finger vordergründig.
Britischer Amp der angeblasen wird, mittige Gitarre dazu fertig. Scheißegal, ob die Kiste nu P90er oder Humbucker hat.
Für die letzten 10% fehlen tatsächlich einfach die Goodman Audio Speaker, gut zu hören beim guten Johan.

Ein Laney AOR ist aber sehr gut für frühe-Sabbath-Sounds-aus-der-Dose. Der TI15 ist auch Top dafür, der ist aber generell etwas sauberer abgestimmt als die Platten teilweise wirkten.
 
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Hey Günther47,
...habe ich schon vor ziemlich langer Zeit aufgegeben. Ganz früher war ja mal das erhältliche Equipment überschaubarer, aber selbst da gab´s ja schon Strategen die auf der Bühne riesige Stacks aufbauten, der zu hörende Sound stammte aber von einem AC 30, der irgendwo unter der Bühne stand:D.
Heute gibt´s m. E. keine "amtlichen" Pickups, Gitarren, Effekte und Verstärker mehr, und dann wird´s zumindest für mich schwer, aus der ganzen erhältlichen Gear noch wenigstens bei Live-Geschichten was ´rauszuhören. Studio ist dann noch mal ´ne andere Nummer...
Ich spiel´zwar überwiegend von der Gitarre in den Amp, ansonsten habe ich einen Modeler und ein Modeler-Floorboard. Damit lade ich einfach Sounds aus´m Netz. Da sind ein paar ganz gute Grundeinstellungen dabei, die man ein bisschen auf die Gitarre abstimmen kann.
Wenn ich Zeit habe, frickel ich da auch selbst ein bisschen rum.
C
 
Ich würde mal fast sagen, es gibt gewisse Amps/Gitarren, die klingen prägnanter als andere.

Bei Strat&Tele halte ich zumindest die Tendenz für hörbar, wobei man selbst da tricksen kann mit dem richtigen Setup. Guthrie Govan spielt soweit ich weiß manche Aristocrats-Songs mit der Split-Stellung (wie PRS) am Steg, das klingt dann schon trotz Humbuckern sehr nach Tele obwohl es meistens keine ist :D.

Den brüllenden Rectifier-Sound der End-90er/Anfang 00er-Crossover/Nu-Metal/Post-Grunge-Ecke zu identifizieren würde ich mir jetzt auch noch zumuten, der Sound ist aber auch schon sehr eindeutig. Ob es jetzt alte Linkin Park, alte Incubus, Limp Bizkit, Nickelback (auweia :redface:) oder Creed (ab dem zweiten Album) sind, der Sound und der Amp waren zu der Zeit ja überpräsent und dementsprechend einfach zuzuordnen.
 
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Ich glaube nicht daran, dass die Gitarre den Klang macht.
Im Direktvergleich, wenn der Gitarrist von Tele auf Paula wechselt, hört mans. Ansonsten behaupte ich, lassen sich alle anderen Faktoren so weit bewegen, dass die Gitarre absolut unwichtig wird.

Lediglich das eigene Spielgefühl mit der Gitarre macht hier den Kohl fett.
 
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Also mir geht es auch so, dass ich in den wenigsten Fällen nur am Ton erkennen würde, welches Gitarren/Amp Gespann benutzt wird. Das hat mich aber auch noch nie gestört. Wenn's gut klingt, freue ich mich drüber, wenn nicht, höre ich was anderes. Was mich aber erstaunt, ist die einhellige Zustimmung hier im Thread. Das Board ist schließlich voll von Kollegen, die blind erkennen wollen, ob eine 69er oder 70er Strat benutzt wird, ob die Brücke Cryo-behandelt ist, oder ab die Paula mit PU-Lack zugekleistert ist, oder durch hauchdünnes Nitro atmen kann... Das hat für mich aber rein gar nichts mit der aktuellen (Digital-)Technik zu tun, sondern war schon immer so.
 
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