Gitarrensoli Live nicht zu hören?

  • Ersteller Sepp_Dieter
  • Erstellt am
... ich finde ja auch, dass man nicht pauschalieren sollte.

Trotzdem: Ich habe viele Mitschnitte von meinen Gigs. Und da ist es eben einfach so: Ein maßvolles Boosting des (Gitarren)solos (ca. +3 dB im Master) hilft einfach.

Das Solo kommt schon mal auf der Bühne ein wenig prägnanter raus und dann ist es fast immer so, dass nach 2 Takten der Fader auch noch mal nachgeschoben wird (Weckruf). Wenn man das Boosting übertreibt, muß man sich allerdings nicht wundern, wenn nur noch das Solo zu hören ist (weil der Tonman aus Angst sein Gain einzieht).

Die Anmerkungen bezüglich Mischern und Bands sind sicher auch berechtigt. Auf 10 Tonis kommen eben auch 2, die mit verschränkten Armen am Pult stehen. (Achtung nicht repräsentativ!!!) Das nenn ich nicht Mischen.

Und ich habe Beispiele, da wird beim Keysolo die Gitarre lauter, der Sänger möchte mehr Monitor und daraufhin platzen dem Drummer fast die Ohren, weil am Drumfill gedreht wird, ich stelle das Mikro ein wenig off Axis an meine Box, Der Toni richtet es wieder auf die Kalotte und beschwert sich dann in der Pause über meinen zu spitzen Sound...:gruebel:

Ebenso gibt es genügend Bands, die einfach nicht klingen. Da hilft auch das Soloboosting nicht.

Es ist ein Detail, mehr nicht. Und in einer gut klingenden Band mit einem guten Mischermann sollte das schon gehen. Bei Festivals, wo eine Band nach der anderen abgefertigt wird, und die Leute vom Technikdienstleister so um die 18 Stunden am FOH stehen, sollte man auch keine Wunder erwarten. Da machen die häufig einfach einen Sicherheitsmix. Und das kann ich auch irgendwo verstehen....

Die Lösung: Ein eigener, engagierter Tonmensch. Aber den muß man erst mal finden.

LG Jörg
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist mir auch schon so gegangen, gerade auch in kleineren Locations, wo man eigentlich einen guten Sound erwarten würde. Das liegt meiner Meinung nach - um ganz ehrlich zu sein - in erster Linie an den oft entweder wenig talentierten oder aber wenig engagierten (oder beides) Leuten am Mischpult. Klar, das lässt sich mit EQ oder Booster insofern lösen, dass man dann auf der Bühne den Job des Tontechnikers erledigt, wobei man dann wiederum immer noch nicht weiß, ob es "auf der anderen Seite" auch so klingt, wie es soll. Prinzipiell sollte es meiner Meinung nach übrigens so sein, dass die Musiker sich in der Dynamik aufeinander einstellen, sodass z. B. Rhythmusgitarre und Schagzeug etwas zurückstecken, wenn ein Gitarrensolo ansteht. Das Zeitalter von Brachialrock und Übertechnisierung fördert leider oft, dass jeder seinen Kram macht und wenig auf das große Ganze hört.
 
Kenn ich auch, da wir keinen zweiten Gitarristen haben und ich als Keyboarder meistens in den höhreren Lagen rumfuhrwerke spiel ich beim Gitarrensolo auch immer ne Oktave tiefer. Wobei ich selbst dann Probleme habe, das Solo richtig gut zu hören, obwohl unser Gitarrist sonst eigentlich immer der ist, der die Gesamtlautstärke auf ein unterträgliches Maß hochtreibt... Hm.

Wir haben auch bald unseren ersten Auftritt, am besten ich sprech das in der nächsten Probe mal an.
 
Also bei uns gibt's da (zum Glück) wenig Probleme: Unser Gitarrist hat an seinem ENGL Savage ne Lead Boost Funktion, die genau so weit anhebt, dass die meisten Tontechniker bisher mit dem lauteren Signal klarkamen und nicht nachregeln mussten.
 
[...] Prinzipiell sollte es meiner Meinung nach übrigens so sein, dass die Musiker sich in der Dynamik aufeinander einstellen [...]

"Was heisst hier Dynamik? Ich kann nicht mehr lauter!"

:) Banjo
 
Klar, das lässt sich mit EQ oder Booster insofern lösen, dass man dann auf der Bühne den Job des Tontechnikers erledigt, wobei man dann wiederum immer noch nicht weiß, ob es "auf der anderen Seite" auch so klingt, wie es soll.

...nur das tun, was man tun kann. Und ein Soloboost ist eine Sache, mit der man dem Soundmann das Leben erleichtern und sich selber ein wenig besser fühlen kann.

Viel Trouble gibt es allerdings auch um nix, weil die Gitarristen im Publikum hinterher immer sagen, die Gitarre war zu leise. Rat mal, was den Drummern zu leise war: Richtig die Snare. Selbst wenn allen Brillenträgern unter den Zuschauern die Gläser gerissen sind...:D

Man soll sich auch nicht verrückt machen. Wenn ein Solo absäuft ist das schade aber mal ehrlich: Wichtiger ist doch wohl der Gesamtsound. Dazu trägt die Band ich sage mal 80% der Verantwortung. Das kann ein schlechter Tonmann dann zwar zu 100% vermischen, aber andersrum geht es leider gar nicht.

LG Jörg
 
Mal aus Tontechnikersicht:

Ich Mag es wenn sich der Gitarrist beim Solo selbst (maßvoll) boostet, bei mir nicht bekannten Bands kanns ssonst schon vorkommen dass ich ein Solo nicht mitbekomme, außerdem ist man ja immer etwas zu spät dran, es sei denn es wird angekündigt..... :D

außerdem laufe ich auch regelmäßig durchs Publikum um mal zu hören wie es an den verschiedenen stellen passt (mir ist bisher noch kaum ne wirklich optimale abdeckung der gesammten Publikumsfläche und auch noch kein Optimaler Mischerplatz untergekommen, so dass man immer etwas den besten Kompromiss suchen muss), also ist in der Zeit auch kein Solo featuren möglich......

übrigens ist es in kleinen locations häufig schwieriger die Solo-Gitarre nach vorne zu mischen wenn die Band /der Gitarrist das nicht selbst erledigt......
Gerade wenn 4x12er oder so ordentlich aufgerissen sind, dann ist die Rhytmusgitarre ohne auf der PA schon so laut, dass sie die Sologitarre leicht verdecken kann.....
(viele kleine Locations haben einfach ne zu kleine PA, wenn da dann schon Vocals und Bassdrum drübergehen bleibt für die Gitarre nicht mehr soviel übrig.....)
 
Man soll sich auch nicht verrückt machen. Wenn ein Solo absäuft ist das schade aber mal ehrlich: Wichtiger ist doch wohl der Gesamtsound.

Hast recht, aber so sind die Gitarristen. Und wenn bei einem 90-Minutengig ein Solo untergeht, ist es immer das mit dem meisten Herzblut :rolleyes:

Ich Mag es wenn sich der Gitarrist beim Solo selbst (maßvoll) boostet, bei mir nicht bekannten Bands kanns ssonst schon vorkommen dass ich ein Solo nicht mitbekomme, außerdem ist man ja immer etwas zu spät dran, es sei denn es wird angekündigt.....

Normal, welche kleinere Band hat schon einen eigenen Tonmann. Wenn man hintereinander 5 fremde Bands mischt, von denen ein Teil mit Bühnendisziplin womöglich nicht viel am Hut hat, hat man andere Sachen zu tun als auf ein Solo zu achten.

Tonleute können aus Gold Scheiße machen (die schlechten) aber nicht aus Scheiße Gold (nicht mal die besten).

Ach übrigens Campfire: ist Remshalden immer noch so langweilig? :D
 
Die Lösung: Ein eigener, engagierter Tonmensch. Aber den muß man erst mal finden.
Ooooch, das Finden ist nicht das Problem, davon gibt es einige. Ich hätte da auch einige Telefonnummern für dich. Das Problem ist eher, dass dich das ca. 250 Euronen pro Abend kostet. ;)
 
Ooooch, das Finden ist nicht das Problem, davon gibt es einige. Ich hätte da auch einige Telefonnummern für dich. Das Problem ist eher, dass dich das ca. 250 Euronen pro Abend kostet. ;)
Was dann bei nem "hochdotierten" Kneipengig bedeutet,
daß die Bandmitglieder für lau gespielt haben... :D
 
muss man halt den Keyboarder zum Mischer umschulen.
Dann klingt das gleich doppelt besser *duck* :D
 
Ooooch, das Finden ist nicht das Problem, davon gibt es einige. Ich hätte da auch einige Telefonnummern für dich. Das Problem ist eher, dass dich das ca. 250 Euronen pro Abend kostet. ;)

viele, die für das angesprochene Sümmchen den/die Tonmann/frau machen, aber nur einen wirklich Guten. Und der macht auch bei uns den Ton.:p

Also es gibt Einige, die das ordentlich machen, aber Wenige mit technischem und musikalischem Verstand und Gefühl für die Sache. Nett soll er/sie dann ja auch noch sein....

LG Jörg
 
Zuletzt bearbeitet:
...
Man soll sich auch nicht verrückt machen. Wenn ein Solo absäuft ist das schade aber mal ehrlich: Wichtiger ist doch wohl der Gesamtsound.

Aufgrund von der Aussage kann man sich den Leadgitarristen auch einfach sparen.
Wozu üben wir die ganzen dinger wie die irren wenns ja eh keiner hört?
Seh ich nicht ein. Ich bin teil der Band und wenn man mich nicht hört stimmt da was grundlegendes nicht.

Was allerdings stimmt ist, das es nicht immer der Toni ist der da scheisse baut. Gepflegt genutzte Volume Pedale helfen da sehr. Sollte man sowieso im Effektboard haben.

mfg
Ein angesäuerter Leadgittarist.
 
viele, die für das angesprochene Sümmchen den/die Tonmann/frau machen, aber nur einen wirklich Guten. Und der macht auch bei uns den Ton.:p
Huiuiui, weit, weeeeiiiit, weeeeeeeeeeiiiiiiiiiiiiiit aus dem Fenster gelehnt... ;)
 
Aufgrund von der Aussage kann man sich den Leadgitarristen auch einfach sparen.
Wozu üben wir die ganzen dinger wie die irren wenns ja eh keiner hört?
Seh ich nicht ein. Ich bin teil der Band und wenn man mich nicht hört stimmt da was grundlegendes nicht.


Ich denke was georgyporgy sagen wollte ist, dass es auf den Gesamtsound und Performance der Band ankommt und nicht darauf ob sich jeder einzelne darin genug profilieren konnte. Schließlich besteht eine Band aus mehr als einem Gitarristen und jeder davon übt mindestens genau so viel
 
Das ist ja eine heftige Diskussion hier....
So ganz verstehe ich das Problem nicht. Warum soll denn der Toni am Pult nachmischen, wenn der Gitarrist ein Solo spielt? Im optimalen Fall spielt der Gitarrist das Solo entweder sowieso ne Spur lauter (macht er doch im Proberaum auch, oder?) oder wie halt Banjo vernünftigerweise ganz am Anfang erwähnt hat, bekommt er den entsprechenden Platz, dass er gar nicht nachregeln muss. Im Grunde alles eine Disziplin der Band. Schon mal was von gegenseitigem Supporten auf der Bühen gehört?
Wenn sich natürlich das ganze schon bei Lautstärkelevel 11 abspielt, und beim Solo noch einer draufgesetzt werden muss, dann habt Ihr eh verloren. Dann möchte ich mir das aber auch nicht anhören müssen.

Wenn ich ein Keyboardsolo hab, brauch ich mich nicht lauter zu machen, sondern der Gitarrist hält sich entsprechend zurück, sei es was die Tonlage/Freuquenzbereich angeht, in dem er sich bewegt, oder spielt zurückhaltender, untermauert nicht gerade mit heftigstem Powerchords. Und umgekehrt genauso.

Die Problematik bei zwei Gitarristen ist mir aber auch bekannt. Das fängt schon beim Bühnensound an, dann die Unsitte, das beide sich oft doppelt, anstelle dass einer mal gar nichts spielt, um dann den Effekt, wenn er wieder einsteigt, für sich zu nutzen.

Weniger ist manchmal mehr...
 
bei metal hast du aber oft einen harten abschlag, ist sehr schwer bei master of puppets "leicht" die saiten abzudämpfen und dann bei 220 bpm achteln anzuschlagen ;)

aber ein kleiner soloboost hilft der ganzen sache weiter, oder man hat von vornherein die perfekte equalizing mischung, dass man beides präzise hört ;)
 
Wie gesagt. Liegt viel an den Leadgitarristen selbst, da sie sich nicht mit Ihrem Sound beschäftigen ihn durchsetzungsfähig machen und weder boost noch volume pedal bedienen (können).

Ich mach das Live nur noch. Nie mehr ohne Volume Pedal.
Ich finde nicht das Dynamik in der Band die Aufgabe vom Toni ist sondern mehr der Band selbst zufällt.

Ich denke was georgyporgy sagen wollte ist, dass es auf den Gesamtsound und Performance der Band ankommt und nicht darauf ob sich jeder einzelne darin genug profilieren konnte. Schließlich besteht eine Band aus mehr als einem Gitarristen und jeder davon übt mindestens genau so viel

Haste schon recht. Aber ich seh das so, das ab vom Leadsänger der Sologitarrist halt der ist mit dem meisten "Showeffekt" und ein wild Gesicht verzerrender Gitarrist der sich beim Solo einen abhampelt und sich jeder im Publikum fragt warum zum teufel der so abgeht, weils keiner hört, ist irgendwie am Ziel vorbei :)

Klar ist das ein stück weit auch Profilierung. Aber das ist bei den anderen die Soli haben auch nicht groß anders.
Das liegt aber zum großteil an den Songs. Ich kenne jetzt wirklich keinen Song der unbedingt das Gitarrensolo bräuchte.
Alles nur rumgepose und Leute anstacheln.

Aber wenn mans halt kann wärs schön wenns auch wahrgenommen wird.
 
ich stelle auch immer wieder fest, dass es eine enorme diskrepanz zwischen einem "guten mix" aus techniker-sicht und einem "guten mix" aus musiker-perspektive gibt. leute, die musik macht IHR und nicht der typ am mischpult. der kann nix machen ausser frequenzen lauter und leiser zu machen, egal wie dick das pult/rack ist. wenn man bedenkt wie komplex musik ist, in hinblick auf arrangement, dynamik und intrumentierung, sind die eingriffsmöglichkeiten, die man mit den bisserl Faderschubbsen und EQ hat VERSCHWINDEND GERING.
fader rauf schieben oder "biss" reindrehen wenn ein solo kommt, kann man sicher machen, aber das wird nie so schön und homogen klingen, wie wenn das arrangement und die gesamte dynamik der band mit dem song dramaturgisch mitgeht. der oft erwähnte spannungsbogen.
so einfach kann man aus einen "hey, da kommt ja ein solo" (=einfach fader rauf) ein "WOW!!!! DAS SOLO" (=gut arrangierter und gespielter song) machen.
 

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