Dynamik Live: In wie weit möglich/erwünscht?

  • Ersteller the flix
  • Erstellt am
um nochmal speziell rock rauszugreifen: ich denke im rockbereich isses wichtiger mit dem arragement die dynamik zu machen bzw. die subjektive lautheit zu steuern als über volume oder gain (sollten sicherlich aber auch beachtet werden)
alleine riffs in der strophe und akkorde im refrain unterstützt von geschlossener hihat in der strophe und offerner hihat/crash becken wirken schon wunder obwohl die peaks immer gleichlaut sind. grade im rockbereich find ich zuu große dynamiksprünge zwischen z.b. strophe und refrain eher als störend. 6db oder so und gut is. bei breakdowns und steigerungen usw. machts aber dann natürlich ordentlich was her wenn man von fast schon unhörbar bis volle kanne steigert!

bei anderen richtungen wie jazz oder klassik sollte natürlich auch die dynamik voll ausgenutzt werden. oftmals ist man dort ja auch nicht auf eine gewisse mindestlautstärke vom publikum her oder so festgelegt!

bei metal und noch härterem zeugs gilt was oben steht nur noch krasser ;) da is eben alles ziemlich gleichlaut und man kann nur durch quantität was an der lautheit drehen
 
Also meiner Meinung nach ist auf fast allen Rock/Pop-Konzerten die Lautstärke insgesamt einfach viel zu hoch. Auf eine hohe Dynamik lege ich gar nicht mal so einen Wert, auch der totkomprimierte Sound im Radio stört mich nicht wirklich. Viel schlimmer finde ich, wenn da Mittelungspegel von über 90 dB gefahren werden, weil das klar im gehörschädigenden Bereich liegt.

Abgesehen von klassischen Konzerten, Chor-/Chanson-Darbietungen (Reinhard Mey, Wise Guys o. ä.) und dergleichen gibt es nur eine Rock/Pop-orientierte Band, die ich über viele Jahre hinweg immer wieder live gesehen habe, und die stets mit einem Top-Sound glänzten: die Kölner Kultband Bläck Fööss. Die übertreiben es nicht derart mit dem Lautstärkepegel, und Partystimmung kommt trotzdem auf. Irgendwann Anfang der 90er bin ich auch mal sehr positiv überrascht worden, beim Konzert von Dave Dee und Marmalade, die spielten da mal open-air in den Bonner Rheinauen. Der Sound war wirklich top! Keine übertriebenen Lauststärken, kein Zerren, nix. Es waren zwar keine gigantischen Dynamikunterschiede vorhanden, aber es störte überhaupt nicht, da durch die angenehme, unschädliche Lautstärke die Ohren dennoch nicht extrem belastet wurden. Später am selben Abend war aber noch Suzi Quatro anwesend, deren Sound auf der exakt selben Anlage einfach nur grässlich war: Volume bis zum Anschlag hoch, Bassregler voll aufgedreht, ohne sich auch nur im Geringsten um einen guten Klang zu bemühen.

Meine Devise lautet daher: Lieber plattkomprimierter Sound auf 90 dB, als viel Dynamik, aber Durchschnittspegel von 110 dB und mehr. Wobei ich auch nichts gegen viel Dynamik habe. Aber solche extremen Lautstärken, wie sie oft gefahren werden, finde ich einfach nur schlimm.

DJ Nameless
 
Also meiner Meinung nach ist auf fast allen Rock/Pop-Konzerten die Lautstärke insgesamt einfach viel zu hoch.
Dem kann ich zustimmen. Ich frage mich woran's liegt.

Bei Rock gibt's möglicherweise eine Art Wettbewerb zwischen Publikum und Musik. Ein großer Teil des Publikums ist nicht immer am aufmerksam zuhören, sondern dabei sich (schreiend) miteinander zu unterhalten, während gleichzeitig ein anderer Teil die Musik hören will. Das könnte ein Faktor sein, bei den ruhigeren Musikarten ist das Publikum ja tendenziell zurückhaltender und mehr auf die Darbietung ausgerichtet. Daran ist nichts verkehrt, Rock ist nicht unbedingt da um auf dem Stuhl sitzend Kultur aufzusaugen. (Einmal bei den Ansbacher Gitarren- oder Bachtagen durfte ich erleben wie ein Angestellter des Bayerischen Rundfunks das Publikum gebeten hat doch weniger zu husten, da man doch am Aufnehmen sei. Vielleicht ist das ein ebenfalls recht doofer Gegenpol zur Rock-db-Keule.)

Vielleicht spielt die Veranstaltungsgröße auch eine Rolle? Wenn man einen Club mit einem Fassungsvermögen von 500-1000 (nicht erfürchtig still zuhörenden) Personen beschallen will, muß man vermutlich auch mit der Lautstärke ein wenig nachrücken?

Reine Mutmaßung meinerseits. Vielleicht ist die ohrenbetäubende Lautstärke auch einfach eine Tradition die sich ohne jeglichen Sinn entwickelt hat, ähnlich wie mit dem Ankündigen der Startzeit (Einlaß 20Uhr, Konzertbeginn 21Uhr, tatsächlicher Start zwischen 22 und 24Uhr). Würde mich auf jeden Fall interessieren, sollte jemand erklären können warum das so funktioniert. Der Hauptveranstaltungsort bei mir (das E-Werk in Erlangen) gibt an der Theke kostenlos Ohrenstöpsel an die Besucher ab, es ist nicht so als ob der Schalldruck keinen stören würde.
 
Morgen,

Na bei Rock faengts damit an, dass man oft recht heftigen Pegel auf der Buehne hat. Jetzt sollte man wenn man das Signal ueberhaupt noch beeinflussen möchte, mit der PA doch deutlich ueber den Buehnenpegel und voila, schon steht man auf Anschlag. Ich halt mich recht strikt an unsere 93db Leq Verordnung, und so kanns vorkommen, dass ich nur mehr die Vocs ueber die PA schicke, weil auf der Buehne schon genug Lärm ist. Gerade bei kleinen zu beschallenden Flächen.
Ich misch hier oefter in einem Club in dem garnix mehr geht. Dort ist die Anlage limitiert und wenns auf der Buehne laut zugeht, dann hoert man keine Vocs mehr. Und bisher haben die Bands lieber auf den Gesang verzichtet und haben Vollgas losgepruegelt :)

Zweiter Grund gerade bei klassischen Groundstacks - damit hinten was ankommt, muss man vorn recht heftig angasen. Speziell wenn man nicht auf Hoehe kommt und anwinkeln kann. Nicht sehr schoen, aber oft nicht anders zu machen wenn die Buehne klein ist und man hat die Stacks auf Paletten stehen.

Oder der Techniker hats halt gern laut. Ein Problem das ich bisweilen mit Gasttechnikern habe. Ich jage einen tag lang 8 Punk, Rock und Ska Bands ueber die Buehne und seh an den Amps grad mal die Signal LED's und dann kommt eine Akustikband wo der techniker den Mitteltonamp sofort ans Clipping bringt. Klang durchaus OK, aber halt fast doppelt so laut wie vorher. Das Plus den Dynamikspitzen der A gitarren macht dann schon einen schoenen Lärm.

Ganz generell werdn Konzerte hier aber tendenziell etwas leiser. Kompakter Mix, immer noch gut laut, aber sicher leiser als 80% des Publikums morgens in der U-bahn am MP3 Player hoeren :)

cu
martin
 
mich stört hohe lautstärke bei konzerten eher wenig ... elacin rein und genießen :)

aber ganz soo laut wie mancherorts gefahren wird musses dann doch nicht sein! wenn ich sehe dass in kleinen clubs das komplette drumkit inklusive hihat und overheads abgenommen wird (woraufhin man die gitarrenamps natürlich weiter aufreissen muss ;)) denk ich mir dann auch nur noch meinen teil ...
 
aber ganz soo laut wie mancherorts gefahren wird musses dann doch nicht sein! wenn ich sehe dass in kleinen clubs das komplette drumkit inklusive hihat und overheads abgenommen wird

Reine Soundsache. Klingt halt einfach besser... Bassdrum und Toms brauchen sowieso etwas Nachschub, und Snare muss man ja nicht auf die Front ziehen, aber kann eben bei Bedarf etwas Hall hinzu fuegen. Overheads halte ich allerdings in dieser Situation auch meist fuer Overkill :D...
 
joar bassdrum kann man auch in kleinere locations abnehmen einfach für die extraportion schub ;) aber becken nochma zusätzlich auf die pa machts einfach nur unsinnig laut!
 

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