Griechische Musik für B-Klarinette

michaeldewerd
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Ich würde gerne wissen, ob jemand hier Erfahrung hat mit griechischer Volksmusik für Klarinette - insbesondere solche, die man auf einer B-Klarinette spielen kann. Ich studiere momentan Byzantinistik und habe auch ein wenig Neugriechisch gelernt. Es wäre also sehr passend, wenn ich mich auch musikalisch ein wenig in die Richtung entwickeln würde. Ich kenne mich aber überhaupt nicht aus mit griechischer Volksmusik. Vor kurzem habe ich zwar selber ein Gedicht des Dichters Konstantinos Kavafis vertont für Gesang, Klarinette und Klavier, aber das war meine persönliche Interpretation und hat mit griechischer Musik natürlich wenig zu tun.

Ich weiß nur, dass die Klarinette vor allem in Mittelgriechenland die Klarinette eine zentrale Rolle in der Musik spielt. Dabei scheint es sich normalerweise um G-Klarinetten zu handeln. Die habe ich also nicht und ich habe auch keine Pläne eine zu kaufen. Ich denke, dass man auch auf meiner B-Klarinette irgendetwas in die Richtung spielen kann.

Ich wäre dankbar für alle Ratschläge oder Tipps!
 
Eigenschaft
 
Wenn man sich auf YouTube Videos mit griechischer Klarinettenmusik ansieht, stellt man fest, dass meistens A-Klarinetten gespielt werden. Die sind günstiger zu haben als G-Klarinetten, weil sie in größerer Stückzahl gefertigt werden. Bevorzugt werden Instrumente mit eher sparsamer Klappenausstattung. Angeblich kann man dann besser die griechischen Makams (Tonarten) spielen, da man leichter Grifflöcher teilabdecken kann. Es spricht aber aus meiner Sicht nichts dagegen griechische Musik auf einer B-Klarinette zu spielen. Ich selbst spiele zwar eine G-Klarinette, kenne aber auch Leute, die auf der B-Klarinette griechisch spielen. Ich interpretiere die Stücke eher im westlichen Tonsystem. So richtig original klingt es zwar nicht, wenn man dann aber ein schönes weites Vibrato macht, kommt es schon in die Richtung. Hier ein kleines Beispiel, wo ich in einer deutschen Balkanband aushelfe:

Allerdings hört man da nicht all zu viel von der Klarinette.
Wenn man über Anlage spielt, sollte man Delay und Hall immer auf max drehen. Das ist scheint's sehr beliebt in Griechenland:

In der dritten Minute kann man dann sehen, dass man Klarinette auch ohne Mundstück spielen kann.
 
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Vor kurzem habe ich zwar selber ein Gedicht des Dichters Konstantinos Kavafis vertont für Gesang, Klarinette und Klavier, aber das war meine persönliche Interpretation und hat mit griechischer Musik natürlich wenig zu tun.
Die Vertonung der Kavafis-Gedichte von Alexandros Karozas ist sicher ein toller Einstiegspunkt in die griechische Musik. Vermutlich ist sie dir bekannt, da du dich mit diesem Dichter bereits auseinandergesetzt hast. Der Mitschnitt der Wiener Uraufführung (Doppel-CD) ist eine absolute Empfehlung für alle Griechenland-Freunde.

Ich weiß nur, dass die Klarinette vor allem in Mittelgriechenland die Klarinette eine zentrale Rolle in der Musik spielt. Dabei scheint es sich normalerweise um G-Klarinetten zu handeln.
Ich bin da keineswegs ein Experte, kann dir aber wärmstens das GTC-Forum (Greek Turkish Clarinet Forum) empfehlen. Nach einigen Stunden Beschäftigung mit den Diskussionsbeiträgen komme ich zu der folgenden Einschätzung: Während in der türkischen Musik die G-Klarinette in vielen Musikstilen (außer der Klassik) eine herausragende Bedeutung besitzt, sieht die Situation in der griechischen Musik wohl etwas anders aus. Heute scheint die B-Klarinette die am häufigsten verwendete Variante zu sein, abhängig von Epoche und Musikstil kamen bzw. kommen jedoch auch die G-, A- und insbesondere die C-Klarinette zum Einsatz.

Bevorzugt werden Instrumente mit eher sparsamer Klappenausstattung. Angeblich kann man dann besser die griechischen Makams (Tonarten) spielen, da man leichter Grifflöcher teilabdecken kann.
Auch hierzu finden sich einige Ausführungen in dem oben genannten Forum...
 
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Die Vertonung der Kavafis-Gedichte von Alexandros Karozas ist sicher ein toller Einstiegspunkt in die griechische Musik. Vermutlich ist sie dir bekannt, da du dich mit diesem Dichter bereits auseinandergesetzt hast. Der Mitschnitt der Wiener Uraufführung (Doppel-CD) ist eine absolute Empfehlung für alle Griechenland-Freunde.
Danke für den Hinweis! Nein, diese Vertonungen kannte ich noch nicht. Interessant, dass die Uraufführung wieder in Wien war. Ich war vor ein paar Monaten bei einer anderen Uraufführung von Kavafisvertonungen von Athanasios Simoglou an der Wiener Universität. Meine Dozentin Lilia Diamantopoupou hat dabei auch einen kurzen Vortrag gehalten. Das Seminar über Kavafis, das ich bei mir mache war auch der Anlass für meine eigene Vertonung. Wir sollten sein Gedicht Griza (grau) auf eine andere Art verarbeiten. Eine Kommilitionin es hat es z.B. in Kärntner Mundart übersetzt. Gerade weil meine Dozentin erzählte, dass Kavafis in Vergleich zu anderen griechischen Dichtern eher selten vertont ist, hat mich gereizt dies zu tun. Ich habe mir aber bewußt keine andere Vertonungen angehört.

Meine Komposition wurde übrigens begeistert empfangen. Ich habe zwar ein Video davon, aber leider ist die Tonqualität eher schlecht. Ich möchte demnächst eine bessere Aufnahme machen.
 
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