Günstiger Übertrager im Selbstbau

Hallo Stefan,
Was passiert ist folgendes: Bei eingeschalteter Phantomspeisung laden sich die Eingangsleitungen (bzw. die Eingangskondensatoren) auf 48V auf. Beim Einstecken bricht dann die Spannung auf einen Schlag auf 48V - (I/2 * 6800 Ohm) zusammen, I ist der Nenn-Versorgungsstrom des versorgten Gerätes, also Mikro oder DI Box. I/2, weil sich der Speisestrom auf die beiden Adern verteilt. Das heißt, da gibt es einen Spannungshub von möglicherweise 20-30 Volt an einem Mikrofoneingang, der sonst einige milliVolt verstärken soll. Schlimmer noch, beim Einstecken werden oft nicht beide Seiten gleichzeitig gesteckt, sondern es gibt mehrfach wechselseitig Kontakt.
Davon können die Eingangsverstärker des Mischpults sterben, wenn sie nicht dagegen geschützt sind. Üblicherweise sind da 2 Z-Dioden antiparallelgeschaltet, um das Eingangssignal auf ungefährliche 2-5V zu begrenzen. Auch dann tut es nicht gut, aber die Stufe stirbt nicht sofort.
Mikrofone und DI-Boxen dürften da eher nicht so empfindlich reagieren, aber je nach Schaltung könnte ich mir da auch Szenarien vorstellen, bei denen so ein Teil Schaden nehmen kann. Ach ja, dynamische Mikros kriegst du damit sicher nicht kaputt.
Wenn die Spannung langsam hoch-und runtergefahren wird, wie es bei guten Mischpulten passiert, dann wirkt der Eingangskondensator als Hochpaß, der die am Eingangsverstärker anliegende Spannung dämpft.
Also: nie mit eingeschalteter Phantomspannung stecken. Notfalls alle Regler runter, Phantomspannung aus, ein paar sekunden warten, stecken, Phantomspannung ein, ein paar sekunden warten, Regler hoch.
Gruß
Christoph
 
OK ich werds mir merken und auch diejenigen in meinem Umfeld belehren, die mich dazu verleitet haben, das einfach nicht zu beachten :D . Ein kaputtes Mischpult brauch ich wirklich nicht, und die 3 Sekunden für Master und Auxe zumachen und Phantomspeisung abschalten tun auch keinem weh...


Gruß Stephan
 

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