Guitar Auctions & Gardiner Houlgate

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Ein Thread zu den Gitarren Auktionen von Gardiner Houlgate (UK). Ich werde immer mal wieder aus Gesprächen im Hintergrund berichten und aus dem Auktionskatalog ein Exemplar rauspicken und vorstellen. Ausserdem planen wir einen Besuch bei dem ich mal ausführlich dokumentieren kann, wie zur Vorbereitung einer Auktion gearbeitet wird um die Auktionsstücke einzusortieren.

Guitar_Auctions.jpg


PART 1 - Auktion am 5. September - der komplette Katalog sollte am 11. August auf der Webseite zur Verfügung stehen.


Durch eine Messebegegnung bin ich in Kontakt gekommen mit Luke. Luke bereitet für das britische Auktionshaus Gardiner Houlgate die Informationen zu den gitarrenbezogenen Objekten der quartalsweise stattfindenden. Er hat mir zu einem besonderen Objekt der nächsten Auktion mal eine Vorschau zukommen lassen.


1958 Gibson Flying V - The Virginia V

v2.jpeg


81 Flying V's in 1958 sind jetzt keine besonders große Basis. Eine davon ist in der September Auktion enthalten. Aus dem 3er Pack V, EX, Moderne ist die V aber zumindest die am häufigsten anzutreffende Form, die letztendlich auch viele andere Firmen inspiriert hat.

Die V der Auktion musste schon einiges über sich ergehen lassen und ist bei weitem nicht mehr im Auslieferungszustand. Für die bewegte Geschichte, ist sie aber hervorragend dokumentiert. Auch wurde ihre Echtheit - primär zur Feststellung einer passenden Versicherungssumme - im Rahmen mehrerer Besitzerwechsel mehrfach bestätigt.

Laut Auslieferungsbuch von Gibson war es die #15 und ging nach Newport News (Virginia). Dort verblieb sie beim Erstbesitzer bis 1989, als sie John Sprung (The American Guitar Center, Washington) gekauft hat. John hatte einige Kontakte nach UK (zum Sammler Julian Marsh) und hat recht häufig US Gitarren gegen UK Verstärker getauscht. Die Gitarre wurde +/- 1989 nach Europa gebracht. Da Julian Marsh auch seine Sammlerstücke gerne selbst spielt, war eine der Veränderungen die die Gitarre erfahren hat - ein Abschleifen des Halses auf ein eher skinny Format - für ihn kein Thema. Später wurde die Gitarre unter Sammlerkollegen weitergegeben, verblieb aber in UK. Aus der Sammlung heraus wurde sie dann an den aktuellen Besitzer verkauft, der sie nun im Rahmen der Auktion anbietet.

Die Gitarre wird auch im 1991 veröffentlichten "Ultimate Guitar Book" gezeigt. Ihr findet sie auf Seite (86-87).

Die Besitzer sind damit also recht gut dokumentiert. Bei den Veränderungen sind einige prominent, einige zurück gebaut und andere schwer erklärlich.

- Zu irgendeinem Zeitpunkt hatte sie eine andere Farbe bekommen. In den Cavities sind noch grüne Lackreste.
- Sie hatte mal ein Bigsby, welches zurück gebaut wurde. Die Löcher sind sichtbar und verfüllt.
- Ein extra Loch welches wohl mal als Alternative für die Gurtbefestigung gedient hat.
- Abgeändertes Halsprofil
- Reparatur am Flügel des Headstock (Bass-Seite)
- Eine Seriennummer die nach dem Refinish wohl neu angebracht wurde, nachdem die alte scheinbar nachlässig abgeschliffen wurde. (Grade hier ist es wichtig, das sich so viele Besitzer an die Gitarre erinnern und dies auch mit Dokumenten/Bildern und Co. bestätigen können).
- Ein untypischer "Phonebook" Kondensator - allerdings sind die Lötpunkte unberührt.
- Originale Potis mit angepasster Kabelführung (hier wurde also gelötet)
- Tuner und Brücke sind getauscht, weil die Originale aufgegeben haben. Die "Bruchstücke" sind aber vorhanden.
- Original Koffer
- Gewicht 3,4 kg

Wie man erkennen kann, ist dies also nicht der "No-Brainer" (wenn einem Geld egal sein kann), sondern ein insofern besonderes Stück, da die Änderungen/Leidensgeschichte die Gitarre zwar definitiv authentisch macht, aber halt auch nicht ne "Case-Queen" im absoluten Originalzustand darstellt. Definitiv ein Player, der mit der reduzierten Halsdicke auch zum Spielen einlädt. Grundsätzlich hatten die in 1958 gebauten Gibson einen eher fetten Hals, der im Falle von V und EX nicht so breit war. Für mich - und ich hatte ja beim Besuch des Songbirds Museums eine EX aus 1958 in der Hand - sind die V und EX Hälse ganz klar an der Tele aus 1952 angelehnt und mit der LesPaul Version aus 1958 nicht wirklich vergleichbar.


full


Songbirds Museum Bericht


Gruß
Martin

P.S. überbietet euch bitte nicht gegenseitig :)
 
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Super Thread und Thema - vielen Dank :prost:

Den Link zur Webseite kann ja jeder selbst verfolgen.

Was ich ja mal interessant finde ist, wie die Startpreise festgelegt werden. Vielleicht mag Dein Kontakt sich mal dazu äußern (allgemein oder konkrete Fälle).
 
Was ich ja mal interessant finde ist, wie die Startpreise festgelegt werden. Vielleicht mag Dein Kontakt sich mal dazu äußern (allgemein oder konkrete Fälle).

An der Frage kommen wir sicher noch mal vorbei. Spannend sicher, dies vor Ort mal an einem lebenden Objekt durchzusprechen - daher heben wir uns diese Frage noch einen Moment auf. (Aug/Sep sind bei mir voll, da reicht es nicht für einen UK Abstecher).

Gruß
Martin
 
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