Haben Funkstrecken mehr Nebengeräusche als Kabel?

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Liebe Mitgitarristen,

meine Frage richtet sich an alle, die Erfahrungen mit Funkstrecken für Gitarre und Kabeln haben.

Ich habe mir zum ersten Mal eine Funkstrecke gegönnt. Das Sennheiser XSW Digital Pedalboard Set. Nach kurzem Ausprobieren war ich mit dem Gesamtprodukt sehr zufrieden - auch mit dem Sound. Es klingt zwar etwas komprimierter als mit Kabel, allerdings nicht unnatürlich. Im Livebetrieb in einer Rockband wird es mir da an nichts fehlen.
Nach einiger Zeit bildete ich mir jedoch ein, dass das Rauschen zugenommen hat. Ich verglich noch einmal, indem ich einen A/B-Test machte: die Gitarre in einen Lehle P-Split, von da aus 1) mit dem 6m Sommerkabel weiter und 2) mit der Funkstrecke - beides wieder an eine A/B-Box von Lehle und in den Verstärker. Da bestätigte sich mein Verdacht: die Funke ist deutlich nebengeräuschreicher. Nochmal mit den Netzteilen herumprobiert (mitgeliefertes und Voodoo Labs Pedal Power 3) - kein Unterschied.

Nun sind wir Gitarristen Noise ja auch irgendwie gewöhnt. Es nervt allerdings schon, wenn ich im Cleankanal den Kompressor anmache und von einem doch sehr merklichen Rauschen überrascht werde. Das war mit dem Kabel nicht so schlimm. Nun schwanke ich: Möchte ich das noch akzeptieren, oder ist mir das zuviel? Liegt vielleicht ein technischer Defekt vor?

Wie sind eure Erfahrungen mit Funkstrecken? Haben digitale Funken immer mehr Nebengeräusche als Kabel? Wie geht ihr damit um?
 
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Ich betreibe zu Hause 2 Line 6 G30 im täglichen Einsatz und höre da keine Nebengeräusche, die Kabel nicht auch liefern.
Ich spiele allerdings meist in Zimmerlautstärke ... ;)
 
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Moin, meine Line6 Dinger machen auch keine Geräusche dazu. Getestet gegen Sommer Kabel. Andere Geräte in meiner Kette rauschen deutlich mehr. Bei einem digitalen Gerät erwarte ich allerdings auch kein nennenswertes Rauschen...

Ciao
Monkey
 
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Im Grunde ist ein Kabel immer das beste, weil es gegen Störeinflüsse am besten geschützt ist. Funk funktioniert heute ja digital, daher kann eigentlich nichts "schlechter" werden bei der Übertagung bei gute Verbindung. Das Problem ist nur, dass die analogen Signale zuerst digitalisiert werden, dann übertragen werden und dann wieder in ein analoges Signal umgewandelt werden. Das ist der Ort wo bei jeder Umwandlung natürlich Informationen verloren gehen oder auch Störungen entstehen. Dann kommt meist auch noch eine Komprimierung zum Einsatz da die Bandbreite bei Funk ja auch limitiert ist und wenn die Umgebung dann schwierig ist, dann kann es noch tiefer gehen.

Funk funktioniert meiner Erfahrung nach oft gut, aber man ist immer in der Gefahr irgendeinen Störer in der Gegend zu haben. Daher nutze ich lieber ein Kabel weil ich mich darauf verlassen kann, dass nichts im wörtlichen Sinne dazwischen Funkt :) Nebenbei ist es ja auch preislich günstiger.

Ich habe schon einige Live Veranstaltungen gemacht und meine Erfahrung ist, wenn man dort mit Funktechnik arbeitet, dann sollte man sich für diesen Zeitpunkt gebührenpflichtig sichere Kanäle zuteilen lassen. Andernfalls hat man ganz schnell einmal Querschläger drinnen die von Abbrüchen bis Störgeräusche gehen können. Vor allem in Städte ist das ein Thema.
 
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Vielen Dank für eure Eindrücke. In verschiedenen Tests wurde dem Sennheisersystem durchaus bestätigt, sehr nebengeräuscharm zu sein. Ich werde wohl die Funke mal in verschiedenen Umgebungen ausprobieren. Was mich allerdings wundert: angenommen, meine Funke wird durch WLAN-Geräte im gleichen Frequenzbereich gestört, sind die typischen Probleme nicht eher Dropouts als Rauschen?
 
WLAN-Geräte im gleichen Frequenzbereich gestört, sind die typischen Probleme nicht eher Dropouts als Rauschen?
Es kommt darauf an wie die Geräte darauf reagieren. Normal gibt es bei digitaler Übertragung ja nur 0 und 1. Wenn nicht oder nichts plausibles ankommt, dann kann auch nichts ausgegeben werden. Der Knackpunkt wird wohl die Fehlererkennung sein. Bedeutet wenn ein Bit mal kippt oder die Fehlererkennung etwas nicht korrigieren kann, dann kann es durchaus sein, dass die Geräte dann selber versuchen das fehlende Stück zu interpolieren. Einige geben auch einfach den un plausiblen Datenstream dann einfach aus.

Problem ist eben das es Zeitkritisch ist und da bleibt nicht viel Zeit für Korrekturen. Die Latenz soll ja möglichst gering sein. Jede komplexere Fehlerkorrektur würde die Latenz erhöhen. Ideal wäre es natürlich im Fehlerfall das letzte Fragment noch einmal anzufordern, aber das dauert dann natürlich.
 
Meine Line6 G50 und G90 haben selbst kein signifikantes Rauschen, allerdings spiele ich Bass und benutze keine Zerren, die ja sehr hochverstärkend sind.

Die Nebengeräusche der Gitarre werden mit einer Zerre aber vermutlich deutlich stärker als das Rauschen der digitalen Funkstrecke sein.
 
sind die typischen Probleme nicht eher Dropouts als Rauschen?

Normal gibt es bei digitaler Übertragung ja nur 0 und 1. Wenn nicht oder nichts plausibles ankommt, dann kann auch nichts ausgegeben werden.
Genauso ist es. Knacken durch sehr kurze Aussetzter in der Übertragung können auch noch vorkommen. Rauschen aufgrund von Störsignalen auf die Digitale Übertragungskette ist eher nicht zu erwarten. Hier könnte aber eine Störung auf den Analogteil des Senders / Empfängers zu (Rausch) Störungen führen.

Nochmal zu dem Funk / Kabel vergleich:
Konstruktionsbedingt ist eine Signalübertragung in dem Fall durch die AD und DA Wandler im Nachteil gegenüber einem Kabel. In der Praxis fällt das aber, bei ordentlichen Geräten, nicht ins Gewicht.
 
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