Habt ihr ein Bühnenkonzept?

MissSheraton
MissSheraton
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Hallo in die Runde!

Mich würde mal interessieren, ob die Leute unter euch, die solo oder in Bands hin und wieder bzw. regelmäßig auf der Bühne stehen, eine Art Bühnen- oder sagen wir mal Showkonzept haben?

Was ich mir darunter vorstelle, ist eine Art Alleinstellungsmerkmal mit Wiedererkennungswert, welches bei euren Live Auftritten zum Einsatz kommt. Da gäbe es als gängigste Variante wohl ein Banner, auf dem Bandname bzw. Logo drauf prangen (sorry, der Fachbegriff dafür will mir einfach nicht einfallen...Dropdown oder sowas? :rolleyes:). Aber es geht mir gar nicht nur um so etwas. Vielleicht haben manche von euch auch ein richtiges Showkonzept...eine bestimmte Farbe, die ihr aufgreift, ein (musikalisches) Motto oder irgendetwas in der Art.

Ich selbst finde es bei Live Konzerten immer toll, wenn man ein sinniges Konzept erkennen kann. Bei den großen Stars und Bands ist das natürlich was anderes, die haben extra Mitarbeiter, die sich nur um die Bühnengestaltung kümmern. Aber manchmal ist es schon ein selbstgebasteltes Schild, was im Kopf bleibt oder eine Wohnzimmerlampe aus Omas Zeiten, die für Gemütlichkeit sorgt. Nicht zuletzt vielleicht Omas guter Wohnzimmerteppich auf dem Boden?

Würde mich mal interessieren, ob ihr euch über so was Gedanken macht - sowohl als Musiker auf der Bühne als auch als Zuschauer im Publikum. Vielleicht gibt es für euch auch absolute No-Gos?

Bin gespannt auf eure Rückmeldungen!

Gruß,
MissSheraton
 
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Es kommt immer mal wieder die Diskussion auf, daß wir in gleichen (eigenen) Bandshirts auftreten sollen. Ich halte da nix von. Weder von Uniform für die Band noch vom Auftreten mit Eigenwerbung auf den Klamotten.
Backdrop (das Wort hast du gesucht) ist vorhanden und wird benutzt. Momentan allerdings "nur" in Gestalt eines Banners. Backdrop im eigentlichen Sinne füllt ja den kompletten Bühnenhintergrund aus.

Was wir tatsächlich als permanentes Requisit etablieren wollen, ist unser alter Wohnzimmerteppich. Der hatte bei der Renovierung unserer ehemaligen Wohnung ein wenig gelitten und stand danach als Rolle im Keller. Letzten Sommer hab ich ihn mal mit dem Teppichreinigungsgerät richtig sauber gemacht und seitdem liegt er im Proberaum und ist immer mal wieder Anlaß zur Diskussion, ob der nicht grundsätzlich auf jede Bühne mit muß.
 
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Hm, weiß nicht, ob du sowas meinst, also eine befreundete Band hate zB. immer irgendjemand zusätzliches auf der Bühne als Kulisse, ich erinnere mich an einen Typen, der zwischen den Musikern in einem Schaukelstuhl saß und während des Auftritts schaukelte und an einer Flasche zuzelte, gleiche Band, hatte, als sie mal auf einer größeren Bühne spielte einen Tisch da stehen, an dem vier Leute saßen und Schafkopf spielten, solche Sachen.

Eine andere befreundete Band hatte im Namen was mit Sonnenblumen und so ergab es sich, dass bei den meisten Auftritten bei einem Song ein mit grüner Schürze und Strohhut verkleideter Typ Sonnenblumenkerne aus einem Sack von der Bühne warf und ggf. auch Sonnenblumen verschenkte.
Die hatten auch bei vielen Gelegenheiten einen Gastmusiker, mit dem sie jedesmal was anderes probierten, live und ohne Proben, nur mit vorheriger Absprache. Die Fans waren immer ganz neugierig, was es denn nun wieder für ein neues Experiment geben sollte...
 
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Bin zur Zeit leider ohne Band, aber ich kann aus meiner Band zu Jugend/ Studienzeiten was beisteuern. Zum einen hießen wir "Die Zecken" - die politische Bedeutung des Namens war uns damals gar nicht bewußt, wir haben ihn von der großen Impfkampagne der österreichischen Ärztekammer gehabt, die jedes Jahr läuft. Und da der Vater unseres Gitarristen Arzt war, konnten wir für manche Auftritte auch ein großes 16 Bogen Plakat dieser Kampagne als Bühnenhintergrund verwenden. Schaut cool aus, wenn hinter der Band eine riesige Zecke hängt. :D
Ansonsten haben wir bei den meisten Auftritten eher eine sparsame Beleuchtung gehabt. Aber fix dabei war eine blaue Neonröhre, die vor dem (weißen) Schlagzeug gelegen ist. Das war dann mitunter bis auf einen Spot unsere einzige Bühnenbeleuchtung.
Und dann hatten wir eine längere, ziemlich psychedelische Nummer, die ich solo am Bass mit Schlagzeug gespielt hab. Da haben wir dann oft Räucherstäbchen im Publikum verteilt. :D

Wenn ich demnächst hoffentlich wieder eine Band hab, wird das aus meiner Sicht auf jeden Fall wieder ein Thema, wie man sich bei einem Auftritt darstellt. Ob das jetzt was beleuchtungstechnisches wird oder ein bestimmtes Accessoire oder was ganz anderes wird sich ja zeigen.
 
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Bei meinem akustischen Poesiealbum-Punk-Duo tragen wir bei Gigs immer olle Hoodies und sind ziemlich pritte.
;)

Ansonsten: Generell mochte ich es nie, sich als Band(-Mitglied) besonders vom Publikum abzuheben - außer durch die Tatsache, dass man halt an diesem Abend die Musik macht, die alle (auch man selbst) hört. Daher gibt’s bei uns immer eher die Idee, dass man auf der Bühne nix trägt, dass man nicht auch davor tragen würde. Ich mag so die Idee, einfach Teil der Menschenmenge zu sein, die sich ab einem Abend musikalisch zusammenfindet, um sich dann fast beliebig aus der Menge „rauszuschälen“. So „wir für euch und wir für uns und ihr für euch und ihr für uns“ Musik machen. Ich weiß nicht, ob ich das grad deutlich machen kann.

Ach ja: Wir haben wohl in der Band aktuell Hut- und Mützenverbot auf der Bühne.
 
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Ehrlich: Keine Ahnung. Es ist einfach da.

Wenn ich drüber nachdenke: Vielleicht so wie beim Essen, auf der Arbeit, in der Kirche... Respekt vor der Situation und dem Gegenüber...? Oder es ist einfach ein manifestierter Gag, an den ich mich nicht mehr erinnere. Oder zu alt für Mützen und falsche Musik für Hüte? Ich find das mal raus.
 
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Eine befreundete Band spielt Lamberjack. Bei dem Song kommt immer ein Kumpel auf die Bühne und spielt den Rhythmus mit einer uralten Motorsäge mit.
 
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Was ich mir darunter vorstelle, ist eine Art Alleinstellungsmerkmal mit Wiedererkennungswert, welches bei euren Live Auftritten zum Einsatz kommt.
Vielleicht haben manche von euch auch ein richtiges Showkonzept...
Ich selbst finde es bei Live Konzerten immer toll, wenn man ein sinniges Konzept erkennen kann.
David Byrne - How Music Works:
https://www.amazon.de/dp/0857862529/ref=sxbs_sxwds-stvp_2?pf_rd_m=A3JWKAKR8XB7XF
da geht es unter anderem um genau das - eine grossartige beschreibung.
 
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Ich finde immer: Die wenigsten (Amateur/SemiPro/Aufstrebenden/etc.) Bands sind so homogen und cool und "sortiert" dass sie aus coolen Individuen ein cooles Gesamtbild ergeben, wie es die "ganz großen" hinbekommen.

Ganz persönlich kommt bei mir im Zweifel ein "alle in Schwarz mit Shirt" im Rockbereich als sichere Bank immer gut an - der eine dann vielleicht mit schwarzem T-Shirt mit einem bekannteren Bandlogo, der Andere in Lederhose - aber eben alle in Schwarz. Kommt bei mir besser als alle irgendwie bunt und einer im Hoodie, einer mit gelber Cap und einer mit roter Hose.

Auch gut kommt - meiner Meinung nach - die Richtung "Band eher neutral, Paradiesvogel als Frontfrau/-mann".

Und gerade bei vielen Leuten onstage (also mehr als klassische Rockband) bringt etwas Sortierung oft ne ganze Menge - in meiner Soul/Funk-Band waren wir maximal zu zehnt und hatten uns dann irgendwann ein "bitte schwarz und rot" Motto gegeben. Zu mehr Deko/Set-Up hat es bei uns nie gereicht. Hier mal Foto zur Illustration (da waren wir "nur" zu acht) dass man auch mit Farbkonzept viel "jeder wie er will" reinbringen kann.
unnamed.jpg
 
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das sehe ich ähnlich, auch wenn ich mir da viel weniger gedanken gemacht hab.

alle unauffällig, und paradiesvogel im zentrum ist ganz gut,
oder eben alle einheitlich und homogen, so dass nicht eine person, sondern die band als ganzes auftritt.

was ich auch seltsam finde, ist wenn jeder seine individualität ausdrückt - wie auch immer.
 
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Hallo,
unter einem "Bühnenkonzept" verstehe ich schon etwas mehr als nur ähnliche Klamotten oder so.
Die Sache mit der Motorsäge finde ich übrigens sehr geil - ist aber auch nicht abendfüllend :D

Ein Konzept heisst doch, ein zumindest in groben Punkten geplanten Ablauf (neben der Setlist natürlich).
Also so was wie Showeinlagen, Lightshow, Choreo, usw.
Oder sehe ich das falsch?
 
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... dann sieh Dir mal eine Jazzcombo an ... (keine Bigband). Oder Stoppok:)
Es ist ein Unterschied, ob die Individuen wirklich "bühnentauglich", "angemessen" und "cool" rüberkommen ... was gerade im Falle von Stoppok schon der Fall ist, die legen ja ganz gut los in Richtung "nicht das normale Strassen-Outfit". Und ein Jazz-Trio mit etwas Image findet man oft im recht gut sitzenden Anzug.

Geht also meiner Meinung nach schon, so lange man eben - und das ist mein Punkt in Richtung vieler "ganz normaler Bands" in Deutschland - etwas mehr tut als "Jeans und T-Shirt und Sneakers, wie ich sie sonst auch immer anhabe".
 
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wow, von dieser Musikstil-Schublade hab ich noch nix gehört, das wäre auch der erste Musikstil-Name seit "Grunge", den ich mir merken kann. Ich hoff, das etabliert sich:great::hat:
Ich seh das schon als Rubrik bei spotify.
:tongue:
Tatsächlich haben wir das gar nicht selbst erfunden, sondern wurden mal von einem Veranstalter so angekündigt.
 
Ich kenn jetzt Stoppoks Gesundheitsdaten nicht, wäre aber vorsichtig, Leute mit farbigen Brillengläsern als Wichtigtuer abzustempeln. Bei bestimmten Augenkrankheiten werden Brillengläser getragen, die, durch eine gezielte Färbung, bestimmte, für das Auge gefähliche Wellenlängen des Lichts herausfiltern. Gleichzeitig können diese Brillengläser zur Kontraststeigerung beitragen und das Sehen des Brillenträgers verbessern. Nur mal so...
 
Ansonsten: Generell mochte ich es nie, sich als Band(-Mitglied) besonders vom Publikum abzuheben - außer durch die Tatsache, dass man halt an diesem Abend die Musik macht, die alle (auch man selbst) hört. Daher gibt’s bei uns immer eher die Idee, dass man auf der Bühne nix trägt, dass man nicht auch davor tragen würde. Ich mag so die Idee, einfach Teil der Menschenmenge zu sein, die sich ab einem Abend musikalisch zusammenfindet, um sich dann fast beliebig aus der Menge „rauszuschälen“. So „wir für euch und wir für uns und ihr für euch und ihr für uns“ Musik machen. Ich weiß nicht, ob ich das grad deutlich machen kann.

Den Ansatz finde ich schon nicht schlecht, aber per se finde ich es schon gut, wenn man als Musiker für den Abend auch als Musiker/Künstler gesehen wird. Ist aber ein Stück weit natürlich auch vom Anlass abhängig.

Ach ja: Wir haben wohl in der Band aktuell Hut- und Mützenverbot auf der Bühne.

Ohje, da wäre ich aufgeschmissen. Ich setze gerade bei Auftritten immer gerne eine Art Melone auf :D (also den Hut...versteht sich)

David Byrne - How Music Works:
https://www.amazon.de/dp/0857862529/ref=sxbs_sxwds-stvp_2?pf_rd_m=A3JWKAKR8XB7XF
da geht es unter anderem um genau das - eine grossartige beschreibung.

Danke für die Empfehlung! :great:

Ein Konzept heisst doch, ein zumindest in groben Punkten geplanten Ablauf (neben der Setlist natürlich).
Also so was wie Showeinlagen, Lightshow, Choreo, usw.
Oder sehe ich das falsch?

Nee, das zählt schon auch dazu. Aber ich wollte es tatsächlich nicht nur auf die von dir genannten Komponenten eingrenzen.

Ich finde es z. B. immer schön, wenn eine Band als Einstieg nicht "einfach so" auf die Bühne latscht, Hallo sagt und startet sondern wenn eben etwas Spannung aufgebaut wird - z. B. die Band entert die Bühne, startet mit einem Jam oder einem musikalischen Spannungsaufbau und dann kommt der Sänger/die Sängerin nach und der erste Song startet schließlich gemeinsam. Das ist natürlich Wunschdenken, bei Hobbybands und Amateuren (wie ich es auch bin), weil die Showeinlagen einfach limitiert sind.

Als Duo hat man es noch etwas leichter, sich abzusprechen. Wir haben auch keinen Dresscode, man passt sich dem Anlass an. Bei einer Geburtstagsfeier geht's leger zu, bei einer Kostümparty haben wir auch schon als "Piraten-Duo" gespielt und bei feierlichen Anlässen wird es etwas schicker.

Grundsätzlich überlegen wir, mit kleineren Accessoires unseren Auftritt zu pimpen, z. B. eine dezente Lichterkette am Mikroständer oder eventuell einen alten Lederkoffer aufgeklappt mit einem Schild "LIVE" oder so was in der Art...
 
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