Hammond Synchronmotor?!

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Hallo,
Ich bin neu hier im Forum und das ist mein erster Post. Ich mache schon seit X Jahren mit diversen Instrumenten wie zB. Synthies, Sampler, Gitarre, Bass und allem erdenklichen was ein Geräusch von sich gibt, Musik.
Ausserdem bin ich auch ein leidenschaftlicher Bastler und will deshalb alles woran ich rumschraube, so gut wie möglich verstehen!
Meine Frage bezieht sich auf den Motor einer Hammond L-100, da ich diesen grade ausgebaut und geöffnet habe, um ihn zu reinigen. Bekannt ist ja, dass die Tonewheelgeneratoren alle mit einem Synchronmotor betrieben werden. Da der Läufer nun aber keine ausgeprägten Pole aufweisst (was für einen Synchronmotor ja eigentlich so üblich ist), frage ich mich, wie er es schafft, synchron zu laufen. Kann es sein, dass im inneren des Läufers ein magnetischer oder elliptischer Kern sitzt, der ihn zu einem Synchronmotor macht? Oder ist es ein einfacher Asynchronmotor der es irgendwie schafft auf 1500 UPM zu laufen, aber nicht netzsynchron ist?!
Da der Läufer durch Verunreinigungen (altes Öl) etwas fest sitzt, konnte ich ihn noch nicht auf netzsynchronen Lauf testen. Sobald das Öl ihn etwas lockerer gemacht hat, werde ich das aber tun.

Vielleicht gibt es in diesem Forum einige, die sich mit den Hammond Synchronmotoren schon mal beschäftigt haben oder auskennen?!
Ich würde mich sehr über Antworten freuen!!!

Viele Grüsse, BBE:)
 
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Der selbstanlaufende Hammondmotor (L-100, T-Serie, H-Serie, E-100 usw.) ist eigentlich ein Asynchron-Käfigläufer (Kurzschluß~) mit einer zweiten Wicklung, um ein Drehfeld zu erzeugen, wofür der Phasenschieberkondensator sorgt. Wegen der geringen Last (vorausgesetzt der Tongenerator ist gut geölt) läuft er synchron mit dem Drehfeld.

Da ist nichts Permanent-magnetisches drin. :)
 
@Don Leslie:
Danke für deine Antwort!
Was bewegt den Motor denn dazu, synchron zu laufen? Im Normalfall laufen Asynchronmotoren ja immer ein paar Prozent langsamer zur Netzfrequenz (2800 UPM bzw. 1400 UPM).
Häufig findet man ja Synchronmotoren, die auch mittels Kondensator anlaufen. Wenn man zB. bei nem 2800 UPM Asynchronmotor, von dem Läufer zwei gegenüberliegende Flächen fräst, pendelt dieser sich wegen diesen Flächen (da er dann ja zwei ausgeprägte Pole hat) in den synchronen Lauf auf 3000 UPM ein. Ein 1500 UPM Motor hat dann 4 von diesen Polen. Da der Motor der Hammond L-100 ja genau auf 1500 UPM läuft, müsste er ja auch irgendetwas haben wie zB. nen leicht elliptischen Kern oder Magneten die dafür zuständig sind, dass er in den synchronen Lauf übergeht.
Rein theoretisch müsste der Läufer so aussehen. Nur mit 4 anstatt 6 Polen.



Gruss, BBE:)
 
Hast Du Dir Stator und Rotor mal genau angesehen?

1. Der Stator hat 24 Pole (12 Polpaare)
2. Der Rotor hat einen Käfig von 32 Polen (16 Polpaaren)

Ich vermute, der Motor ist ein Hysterese-Synchronmotor. Meine Vorlesung Elektrische Maschinen liegt schon einige Zeit zurück.

Nachtrag (Edit): Die Polzahl des Rotors ist von untergeordneter Bedeutung. Der Motor dreht bei 50 Hz mit 1500 U/min.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Don Leslie,
Es ist mir denn aber ein Rätsel, wie der Motor es schafft, mit 1500 UPM zu laufen?! Mir sieht´s mehr nach einer Art Reluktanzmotor aus, wobei die 32 Alustäbe vom Käfig lediglich nur zum asynchronen Anlauf dienen. Wenn er nach dem Anlaufen in den synchronen Lauf übergeht, verlieren diese ihre Wirkung, da in ihnen kein Wirbelstrom mehr entsteht. Dann müsste der Läufer aber nen Permanentmagneten im Inneren haben, der ihn netzsynchron drehen lässt. Ausserdem währe die Drehzahl mit 16 Polepaaren ja auch viel geringer.

Gruss, BBE
 
Reluktanz-Synchronmotoren haben einen Anker aus Weicheisenblech. Der alte, nicht-selbstanlaufende Hammond-Snchronmotor müßte demnach ein Reluktanzmotor sein.

Wenn es ein Hystereläufer ist, dann entsteht ein temporäres Permanentmagnetfeld, hervorgerufen durch die magn. Hysterese.

Ich will mich jetzt nicht in Spekulationen ergehen. Jedenfalls spielt die Speichenzahl (32) im Läuferkäfig sicher eine untergeordnete Rolle. Es kommt in der Hauptsache auf die Zahl der Stränge und Pole im Stator an (2 bzw. 12).

Daß der Motor selbst anläuft, liegt an dem vorhandenen Drehfeld (Hauptwicklung und ca. 90 Grad phasenverschobene Zweitwicklung).
 

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