Hammond T-222 - Noob !

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heinz102
Guest
Hallo zusammen,
ich habe eine Hammond T-222 bekommen und auch schon etwas dran rumgeschraubt (die Zugriegel gereinigt).
Eigentlich spielt sie soweit gut aber eins interessiert mich jetzt doch:
Die Zugriegel hören bei höheren Tönen irgendwann auf zu wirken, dumm formuliert....ich weiß! Will sagen dass zB der 1" Zugriegel auf dem oberen Manual etwa für die 2 obersten Oktaven keinen Ton mehr erzeugt (ab dem Fis oder so...). Ist das denn normal, würde irgendwie Sinn machen, aber eben beim oberen Manaul finde ich das störend, gerade wenn man nur den tiefsten und den höchsten Zugriegel (16" & 1") draussen hat.
Und noch was: die Tasten QUITSCHEN, sowas hatte ich ja noch bei keinem Tasteninstrument erlebt. Mir ist nicht mal ganz klar wo ich da mit Schmiermittel ran müsste, kann mir da jemand einen Tip geben? Ich denke an Silikonspray, aber muss ich Angst haben dass ich irgendwelche Kontakt beschädige?
Mir graut davor die Orgel soweit auseinander zu nehmen dass ich die Tastaturen ganz ausbauen kann.
Ich weiss, die Spinettmodelle sind unter Fachleuten verpönt, aber es wäre toll wenn mir ein Hammond Experte ein paar Tips geben könnte.
 
Eigenschaft
 
Hi,

grundsätzlich ist es bei allen Hammonds so, dass bei den hohen Fußlagen in den oberen Oktaven keine Töne mehr vohanden sind. Du musst Dir klarmachen der Tongenerator eines T-Modells hat nur 76 Töne, so meine Erinnerung, aber auch die Konsolen-Orgeln haben eine begrenzte Anzahl (B3/C3/A100 => 91 Töne) von Tönen, sodass der Tonbereich irgendwo endet. Die Konsolen allerdings wiederholen dann teilweise die Töne in den oberen Oktaven. Diese Einrichtung nennt man Hamrmonic Foldback und dieses fehlt bei den Spinettmodellen. Deine Orgel verhält sich also korrekt. Ich kenne einen, der an seiner M100 das Harmonic Foldback nachgerüstet hat, das ist sehr viel diffizile Arbeit und die Anzahl der Töne kann natürlich nicht verändert werden. Klanglich hat das aber etwas gebracht. Die Orgel klingt dadurch etwas frecher :mrgreen:

Zum Qietschen der Tasten, ich vermute dass die Gummis auf den Tastenkämmen bröckelig sind. Auf dem Bild sieht man Tastatur eines T-Modells mit den Tastenkämmen. Einen der Gummis habe mit einem roten Pfeil markiert. Das ist allerdings bereits ein neuer aus Silikon. Die alten waren rot, ähnlich wie Einmachgummis. Leider bröckeln die irgendwann.

DSCF0253.JPG



Gruss Helmut
 
Hallo Helmut,
vielen Dank für Deine Antwort. So ganz kann ich die Diagnose nicht nachvollziehen, die Taste quitscht ja schon auf dem Weg nach unten, nicht erst wenn sie unten anschlägt. Trotzdem: diese Gummis, kann man da denn Ersatzteile bekommen, ich meine die aus Silikon?
Kann man denn die Tasten einfach aushängen indem man sie nach oben rauszieht (auf dem Foto sieht es so aus)? Es gibt soviele verschiedenen Prinzipien wie Tastaturen aufgebaut sind, ich hab da immer Hemmungen dran rumzureissen! Wenn mir eine Taste bricht wäre die sicher sehr schwer zu ersetzten und ich habe mich bereits richtig verliebt in die Orgel, eigenlich komisch, ich habe ein paar ganz gute "Clones" und einen Hohner Leslie, aber eine echte Tonewheel ist eben doch noch mal was ganz anderes.......achja, hätte ich das doch früher gewusst!
lieben Gruss Stefan
 
Hallo Stefan,

die Gummis auf den Tastenkämmen dienen zur Seitenführung der Tasten - daher quietscht es schon beim Runterdrücken der Tasten.
Um die Tasten herauszunehmen, musst du die Schraube am hinteren Ende an der Feder aus Stahlblech lösen. Danach kannst du die Taste hinten anheben und sie dann über den Tastenkamm herausfädeln.
Als Ersatz für die zerbröselten Gummis nimmst du einfach einen Silikonschlauch mit passendem Durchmesser und schneidest davon passende Stücke ab. Die Maße habe ich nicht im Kopf, die kannst du anhand der Tastenkämme aber leicht selbst ermitteln. Silikonschlauch gibt es im Modellbauhandel.

Viele Grüße,
Harald
 
Hallo Stefan,

die wichtigsten Sachen haben Helmut und Harald schon genannt, hier nur noch ergänzend: Bei youtube gibt es einen kleinen Film, der mit einem ähnlichen Problem zu tun hat. Ist zwar ne andere Orgel, aber zumindest kann man sich das Ganze da mal aus der Nähe ansehen und ein paar Tipps holen. http://www.youtube.com/watch?v=l1ZtVX0NBx4&list=UUbEu4ZXk73RGykbnKR9rRSA&index=6&feature=plcp

Achte beim Lösen und vor allem beim Festziehen der Tasten nach dem Wechsel darauf, dass du ein passendes Werkzeug für die kleinen Sechskantschrauben hast. Das sind alles zöllige Maße und ich weiss nicht genau, ob ein M3 Schlüssel uneingeschränkt dafür genutzt werden kann. Und achte darauf, dass du die Schrauben ja nicht zu fest anziehst - nur so fest, dass die Taste nicht mehr wackelt!


Viele Grüße,
Martin
 
doghouse":321skfhb schrieb:
Wenn mir eine Taste bricht wäre die sicher sehr schwer zu ersetzten und ich habe mich bereits richtig verliebt in die Orgel, eigenlich komisch, ich habe ein paar ganz gute "Clones" und einen Hohner Leslie, aber eine echte Tonewheel ist eben doch noch mal was ganz anderes.......achja, hätte ich das doch früher gewusst!
ganz so ähnlich ging es mir auch, ich hatte mit einem Leslie eine TTR 200 miterworben und mich ebenfalls in die alte Lady verguckt. Die Gefahr dass die Taste bricht, ist an der Taste selber weniger gegeben. Kritisch aber sind Kunststoff-Gewindehülsen mit denen die Taste auf den Träger festgeschraubt ist. Leider wurde bei den Tasten der T-Modellen ein Kunststoff verwendet, der offensichtlich über die Zeit den Weichmacher verloren hat. Demzufolge brechen die Gewindehülsen relativ schnell, es ist also Vorsicht geboten. Das TTR 200 Projekt habe wegen zu vieler defekter Tasten nicht zu Ende bringen können. Ansonsten kann man die T-Modelle mittels einiger Modifikationen klanglich deutlich verbessern, sodass sie fast wie eine M 100 klingt.

Gruss Helmut
 

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