Harley Benton F-Style Mandoline HBMA-100E VS

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Hallo zusammen,

ich interessiere mich für eine Bluegrass-F-Style Mandoline und das Angebot ist ja leider sehr begrenzt. Ich kaufe in der Regel keine Billiginstrumente, nur in diesem Fall fehlt es einfach an vernünftigen Angeboten im Mittelsegment. Eine Gibson für mehrere 1000 EUR will ich mir nicht zulegen, das nächste bezahlbare Angebot wäre z.B. eine Eastman MD515 für ca. 1200 EUR. Leider sind die aber auch schon "Made in China". Dann vielleicht doch lieber gleich zu einer Harley Benton HBMA-100E-VS greifen und es mal wagen so ein Billigteil zu kaufen. Die Bewertungen sind ja gar nicht so schlecht, und der eingebaute Pickup lässt sie auch mal im Band-Kontext zur Verwendung bringen.

Oder ist das Geld dann komplett zum Fenster rausgeschmissen bzw. ist das Teil überhaupt vernünftig spielbar?

Danke für Eure Tipps
-banjogit-
 
Eigenschaft
 
Eastman MD515 für ca. 1200 EUR. Leider sind die aber auch schon "Made in China"
Eastman ist quasi eine chinesische Edelmarke, gerade für Instrumente mit gewölbten Decken, die haben auch Geigenbau. Die Qualität einer 1200€ Eastman kann sich mit einer guten Gibson messen.
Eine Harley Benton ist da natürlich erstmal weit entfernt, nicht nur vom Preis. Bei einem Modell mit magn. PU musst du damit rechnen, dass du so wenig Geld keine gute Saitenbalance bekommst.

Aber zwischen 169 und 1200€ gibt es schon noch Alternativen.
Wenn du schon bei T schaust, wäre die Loar LM-520-VS für 579€ nichts? Oder die LM-310F-BRB für 299€ (akt. nur auf Anfrage).
 
Ich hatte mal eine amerikanische Summit F5. Die war spitzenmäßig. Leider habe ich die mal verkauft, als mir die in einer Band zu leise war und bin auf Tenorbanjo umgestiegen. Dann auf die Schnelle eine Harley Benton - es war die HBMA 50 E mit Tonabnehmer (Singlecoil). Ist schon sehr ok fürs Geld. Wenn man aber sonst mit richtig guten Instrumenten spielt nicht befriedigend. Nach viel Gebastel (u. a. weil der Tonabnehmer die e-Saite schwachbrüstig verstärkte) habe ich das Teil entnervt zur Seite gelegt und mir eine teurere gekauft.

Also: ich würde die Harley Benton nicht kaufen.
 
Zusätzlich zu den schon genannten Instrumenten könntest du noch nach einer Goldtone oder der Eastman 315 Ausschau halten, die sich m.W. von der 515 nur durch die Optik bzw durch Teile unterscheidet, die bei Bedarf umgerüstet werden können (Saitenhalter, Tuner).

Eastman hat nicht nur einen guten Ruf in Bezug auf die Produkte, sondern auch was die Arbeitsbedingungen angeht (war jedenfalls so, als ich mich vor ca 3 Jahren informiert habe). Wenn aber China grundsätzlich ausscheidet, kannst du noch Richtung Osten gucken, vor allem in Tschechien.
 
Zuletzt bearbeitet:
... kannst du noch Richtung Osten gucken, vor allem in Tschechien.

Ja, ich kenne die Instruments von Capek. Ich hab ein Banjo von ihm. Seine F-Mandolinen gibt's allerdings nicht unter 2500 € - zumindest laut seiner Preisliste.

Das mit Eastman klingt schon interessant, und man findet ja auch etliche Youtube-Videos, wo die Instrumente gespielt werden. Ich denke ich werde einfach mal vergleichen: Harley Benton gegen Loar und Eastman.

-banjogit-
 
Das mit Tschechien (und evtl. der Slowakei) ist mehr eine Vermutung: Ich gehe davon aus, dass sich in einem Land, in dem Leute wie Capek, Prucha und Lebeda zuhause sind, auch Nachwuchs findet, dessen Instrumente durchaus was taugen, aber (noch) deutlich günstiger sind. Ob das tatsächlich so ist, weiss ich aber nicht - ne Suche im Netz wäre es mir aber wert...
 
Muss es ein F sein? Du bezahlst ganz schon viel für den Scroll, und es bringt nichts tonmässig.

Kentucky hat auch gute Instrumente unter €1000.

Westliche Produktion unter €1000 wird’s kaum geben in Europa. Gebraucht in die Staaten schon.

steven
 
Dann vielleicht doch lieber gleich zu einer Harley Benton HBMA-100E-VS greifen und es mal wagen so ein Billigteil zu kaufen. Die Bewertungen sind ja gar nicht so schlecht
Oder ist das Geld dann komplett zum Fenster rausgeschmissen bzw. ist das Teil überhaupt vernünftig spielbar?

Ich bin kein Mandarinenspiele, aber habe mir diese mal besorgt weil in der Band ein paar Mando-Parts gefragt waren. Ich finde die immernoch völlig ok für jemanden, der ab und zu mal drauf rum daddelt! Klanglich habe ich nicht DIE vergleiche aber mir gefällt sie. Sie hat natürlich nicht die Tiefe meiner anderen (Flohmarkt) Mandarine, aber dafür kann man auf der HB richtig gut spielen während die andere eine üble Saitenlage hat.

full


Wenn man ernsthaft eine gute Mandoline sucht, kann man es sicher mal probieren, aber ich glaube, dass das doch eher ein "Zwischendurch-" bzw. "Durchgangs-Instrument" ist.

Ich hab meine immer noch und spiele sie gelegentlich sogar; außerdem macht sie rein optisch (mit abstrichen im Detail) was her. Bisher keine Risse, Brüche oder andere Ausfallerscheinungen. Gekauft 2016

So; viel Text ohne was auszusagen; ich sollte in die Politik :ugly:
 
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Vielen Dank, bisher allesamt hilfreiche Tipps :)

Jetzt bin ich noch auf diese Ortega gestoßen:
https://www.thomann.de/de/ortega_rmfe100avo.htm

Sieht gut aus, scheint ein deutsches Produkt zu sein und hätte sogar einen Pickup verbaut. Leider nur mit Gigbag statt Koffer.
Kann jemand zu der was berichten, auch was den Pickup-Sound angeht?
 
Deutsch ist das sicher nicht.

Es hat ein ’solid top’ - das ist Mandolin-speak für ein massive aber gepresste Top (also, nicht geschnitz). Die VGS (was auch mein erste Mando war, in seine früher Ausführung) ist auch so, und es ist ganz vernünftige Instrument für das Geld. Aber nicht €1000.

Für €1000 wurde ich eher, wenn es neu und F sein muss, Eastman, Kentucky, oder The Loar schauen. Alle Asiatisch, aber so ist es - du wirst KEIN neu F aus westliche Produktion für €1000 kriegen. Und wenn dann würde ich das dreimal anschauen.
Ich wurde auch nicht auf ein pickup schauen, du kannst immer ein K&K oder sowas nachrüsten, und hast ein bessere Tonabmehmer.
Und ich sag es noch mal: neu, unter €2500 wurde ich gar kein F anschauen.

Schau mal beim Mandolin Café vorbei. Da gibts jeder Menge gute Rat (zB Dave Grisman postet ab und zu, aber es gibt viele andere gute Spieler da) und du kannst die US-Anzeigen anschauen. Die Auswahl und Preise sind deutlich besser als was du hier findest - und selbst da gibt es kein gebrauchte F unter $1000.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mandarinenspiele ... Mandarine
So; viel Text ohne was auszusagen; ich sollte in die Politik :ugly:
So ganz einfach wird das vielleicht doch nicht gehen... ;)

Aber zurück zum Ernst des Lebens - und zur Frage, wo Ortegas herkommen. Dankenswerterweise hat die Firma einen Clip erstellen lassen, der sie - wenn auch ersma nur in Bezug auf eine Gitte - zumindest indirekt beantwortet.

Entsprechendes gilt auch für die "Crossover"-Mandoline des Herstellers Breedlove und mit ziemlicher Sicherheit auch für die Mando(s) von Sigma.

Was aus einem westlichen Land erhältlich ist und preislich einigermaßen passt, wäre die Godin A8. Ist aber weder A noch F ... :nix:
 
Zuletzt bearbeitet:
Was aus einem westlichen Land erhältlich ist und preislich einigermaßen passt, wäre die Godin A8. Ist aber weder A noch F ... :nix:
Ich habe die Godin A8 schon besessen und wieder verkauft.
Positiv ist nur, dass sich das Instrument auch in einer lauten Rockband problemlos ohne Rückkopplung verstärken lässt und doch recht akustisch klingt.
Die Saitenabstände sind auf der A8 aber enger als es bei F oder A- Mandolinen üblich ist, besonders im Anschlagbereich, das fand ich nicht so komfortabel und gewöhnungsbedürftig.
Außerdem hatte meine A8 eine extrem hohe Saitenlage, die sich bei dem speziellen Steg mit 4 Einzelpiezos nicht so leicht korrigiern lässt, auch der Sattel war zu hoch.
Zwischenzeitlich gab es mal Instrumente mit höhenverstellbarem Steg, die sind aber komischer Weise wieder vom Markt.
Ich würde das Instrument keinem Anfänger empfehlen.
 
Die Saitenabstände sind auf der A8 aber enger als es bei F oder A- Mandolinen üblich ist, besonders im Anschlagbereich
Das ist interessant; nach dem, was ich an Angaben gefunden habe, liegt die Halsbreite am Sattel(!) nicht so sehr im unteren Bereich - über Eastman, aber größer oder gleich vielen anderen. Der Steg hingegen liegt tatsächlich am unteren Ende der Skala.

Außerdem hatte meine A8 eine extrem hohe Saitenlage, die sich bei dem speziellen Steg mit 4 Einzelpiezos nicht so leicht korrigiern lässt
Die Saitenlage wurde im Mandolincafé schon vor längerer Zeit bemängelt - und anscheinend häufiger in Ordnung gebracht, indem der (angeschraubte) Hals unterlegt wurde.
 
Der Steg hingegen liegt tatsächlich am unteren Ende der Skala.
Genau, die Saiten bleiben Richtung Steg paralleler und das habe ich deutlich gespürt, mir haben die paar Millimeter Platz beim Plektrumspiel gefehlt, hätte das nicht gedacht.
Die Saitenlage wurde im Mandolincafé schon vor längerer Zeit bemängelt - und anscheinend häufiger in Ordnung gebracht, indem der (angeschraubte) Hals unterlegt wurde.
Was glaubst du was ich alles probiert habe, auch unterlegen des Halses. ;)
War aber auch irgendwie Mist, weil dann ein bisschen die Spannung auf dem Steg gefehlt hat und die G-Saite gelegentlich bei starkem Anschlag runterrutscht.
Ich konnte es drehen und wenden wie ich will, die Sache blieb unbefriedigend.
Godin hat bei der A8 mMn eine echt überragende Elektronik mit einer echten Fehlkonstruktion von Hals, Steg und Sattel kombiniert - total schade ...
Das ist für mich bis heute noch unverständlich - einen Mandolinenbauer hatten die bei der Entwicklung wohl nicht zur Hand ... :rolleyes:
 
Um wieder zum Thema zurückzufinden: Die Sache mit der A8 lässt sich auch so interpretieren, dass es einem Hersteller, der im Gitarrenbereich durchaus neue Wege beschreitet und dabei gute Instrumente baut, nicht zu gelingen scheint, bei seiner Mandoline eine von vielen Käufern festgestellten Mangel zu beheben; auch der mit dem verstellbaren Steg beschrittene Weg hat wohl nicht zum Ziel geführt. Fazit wäre dann, dass Mandolinen doch ganz spezielle Tierchen sind - und wäre vielleicht eine Teilerklärung für das vom TE benannte dünne Mittelsegment.
 
Also danke für alle Eure Tipps und Gedanken zum Thema. Letztlich bleibt wie so oft nur die Instrumente anzutesten, bzw. ich werde mir drei oder vier rauspicken, zuschicken lassen, vergleichen, und dann entscheiden.
 
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