Herkunft und Bezeichnung von kurzer Endphrase bzw. kurzem Lick gesucht

Igor Güldenstern
Igor Güldenstern
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Hallo an alle, vielleicht könnt Ihr mir helfen. Bei einem Gitarren-YouTuber, ich glaube, es war '60 Cycle Hum', habe ich einmal eine kurze Phrase gehört, die mir sehr gut gefallen hat, die ich dann nachgespielt und von da an in mein 'Lick-Repertoire' aufgenommen habe.

Ich glaube, es ist ein typisches End-Lick, und es kommt mir auch sehr bekannt vor. Man kann es in verschiedenen Lagen spielen; ich habe es mit GP transkribiert - ich hoffe, dass ich dabei keinen Fehler gemacht habe.

Es geht mir schon den ganzen Tag im Kopf herum. Weiß jemand, woher dieses Lick stammt und ob es vielleicht einen Namen hat? Vielen Dank für Eure Hilfe!

phrase.jpg


Nachtrag: Der zweite Takt geht so (auf der tiefen E-Saite): 111 1 1 / 3 .
 
Eigenschaft
 
Grund: Ergänzung der Frage.
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Hm, das ist eine absolute Blues/Rock Basic-Phrase in G-Moll Pentatonik mit Blue Note/verminderter Quinte. als Durchgangston Das haben wohl Millionen Gitarristen schon einmal gespielt. Ich würde mich schwer tun, das irgendwie dediziert zuzuordnen.
 
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Das haben wohl Millionen Gitarristen schon einmal gespielt. Ich würde mich schwer tun, das irgendwie dediziert zuzuordnen.
Okay, vielen Dank. Ich hätte das von der Phrasierung und dem Feel her eher irgendwo im Ragtime verortet als im Gitarrenblues.
Wenn ich mich weit aus dem Fenster lehne, würde ich sagen, so etwas wie von Scott Joplin. Aber ich weiß es eben nicht.

Wenn es so häufig Verwendung findet, weiß vielleicht jemand ein Stück, in dem diese Phrase vorkommt?
 
Das Video finde ich leider nicht mehr. Auf die Schnelle eine kurze Gitarrenaufnahme:
 

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Gehe dakor mit @Prospero
Wenn du es so spielen willst wie der Move in ettlichen Songs ist, machst auf der A Saite vom c mit dem Zeigefinger einen Slide runter auf Bb (Bund 3 auf 1) und spielst die E Saite mit dem Ringfinger das g (3). Dann bist auch gleich in der richtigen Position um da anzubauen ... ganz klassischer Move der genauso in ettlichen Songs vorkommt. Ich würds grundsätzlich als Blues/Rock sehen, wegen der Blue Note und weil sich das im Shuffle ausgeht und du hast in deiner Aufnahme auch einen Anflug an Shuffle ... aber ettlich Solos in jedem Stil hören so auf und viele fangen auch so nur nach oben gespielt an.
 
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machst auf der A Saite vom c mit dem Zeigefinger einen Slide runter auf Bb (Bund 3 auf 1) und spielst die E Saite mit dem Ringfinger das g (3). Dann bist auch gleich in der richtigen Position um da anzubauen ...
Okay. Etwa so?
 

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Um Unkenrufen vorzubeugen, das ist nicht dein Lauf, sondern der gesamte Lauf auf dem das aufbaut.
Findet sich ganz unspektakulär unter dem Namen diagonales Pentatonik Pattern.

 
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Dann sage ich @Prospero und @BeWo herzlichen Dank für die Antworten und auch für die Mühe, sogar ein Video, wow. (y)

Ich hatte den Eingangspost als "Frage" gestellt und soll jetzt etwas als "Lösung" markieren, da tue ich mich etwas schwer.

Ich habe aber jetzt mitgenommen, dass 'mein' Lick mehr oder weniger ein pentatonisches Allgemeingut-Lick ist und es dann vermutlich dem bluesigen oder rockigen Gedanken zuwider läuft, es jetzt einfach mit einem Namen zu versehen und in eine Schublade zu packen, wie ich das wohl vorhatte.

Es ist ein Baustein und kann eingesetzt, abgewandelt, erweitert, ausgebaut oder gekürzt werden.

Nochmals vielen Dank!
 
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So, da ich das erstens sehr nett von @BeWo mit dem Video finde, es zweitens ein sehr schöner Lauf ist und ihn drittens vielleicht auch jemand anderes nachspielen möchte, habe ich ihn transkribiert - was wiederum für mich ganz lehrreich war, weil "Raushören" nicht unbedingt meine stärkste musikalische Fähigkeit ist.

Aber da man ein YT-Video beliebig oft wiederholen kann, habe ich es dann (hoffentlich) doch geschafft. Viel Spaß damit!

gminorpentatonicrun.jpg
 
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Danke, ich habe mich auch gleich mal dran versucht. Nach langer krankheitsbedingter Abstinenz ein guter Einstieg. :)

Ich höre das rhythmisch ein bisschen anders. Das was bei dir im dritten Takt einen Halbe ist, höre ich nur als Viertel. Und es ist nicht nur ein Bend, sondern ein Bend mit Release. Im vorletzten Takt höre ich auch keine Triole, sondern Achtel, so dass deine Halbe dann zu einer punktierten Viertel wird.

Ich lasse mich aber auch gern eines besseren belehren.
 
macht man das in anderen sparten, kategorien, musikrichtungen so?
Man macht es sogar in den genannten Stilistiken oft, indem man z.B. sagt: Hier ein 'typisches Chuck-Berry-Riff' oder hier eine 'typische Figur mit Akkordumspielungen à la Jimi Hendrix'. Jedenfalls habe ich so etwas bei der Analyse von Rock-Stücken oder auch in den entsprechenden Lehrbüchern oft so gelesen.

Bei interpretierenden Musikstilen wie Klassischer Musik gibt man in der Regel allen Dingen einen Namen; jedem Stück, jedem Thema, jedem Motiv, jeder Solo-Kadenz wird Form, Komponistenname, Tonart und Werknummer hinzugefügt. Da weiß man dann immer, woran man ist.

Bei meinem Eingangspost hatte ich gehofft, dass jemand sagt, "das ist ein Lick im typischen XXX-Stil, so beendet XXX immer seine Stücke", oder so ähnlich. Aber nach den Beiträgen hier zu schließen, handelt es sich einfach um eine allgemein übliche Standardfigur, basierend auf der G-Moll Pentatonik. Und da es sich oft um tradierte Bausteine handelt, die von Musiker zu Musiker weitergegeben wurden, haben sie eben oft, gerade im Blues, keinen bestimmten Namen.
 
Man macht es sogar in den genannten Stilistiken oft, indem man z.B. sagt: Hier ein 'typisches Chuck-Berry-Riff' oder hier eine 'typische Figur mit Akkordumspielungen à la Jimi Hendrix'. Jedenfalls habe ich so etwas bei der Analyse von Rock-Stücken oder auch in den entsprechenden Lehrbüchern oft so gelesen.
So ungefähr ging es mir, als ich im Alter von ca. 16 Jahren eine E-Gitarre kaufen wollte. Der Verkäufer im Laden zeigte mir einen Haufen Modelle, warf mit Namen um sich, die ich noch nie gehört hatte (Jimi Hendrix gehörte damals dazu). Das hat mich total abgeschreckt und letzten Endes dafür gesorgt, dass ich den Kauf einer E-Gitarre schnell wieder aufgegeben habe. Es schien mir alles viel zu kompliziert. Ich wollte doch einfach nur Gitarre spielen.

Es hat dann ca. 25 Jahre gedauert, bis das wieder in Angriff nahm. Dann allerdings mit einem anders ausgestatteten Portemonnaie als als 16-järiger. ;)
 
Im vorletzten Takt höre ich auch keine Triole, sondern Achtel, so dass deine Halbe dann zu einer punktierten Viertel wird.
Ja, das mit der Triole stimmt. Bei dem Release vom Bend bin ich mir nicht sicher, muss ich noch einmal reinhören. Falls Interesse besteht, stelle ich eine verbesserte Fassung hier ein. Vielen Dank für Deine Rückmeldung!
Der Verkäufer im Laden zeigte mir einen Haufen Modelle, warf mit Namen um sich, die ich noch nie gehört hatte (Jimi Hendrix gehörte damals dazu). Das hat mich total abgeschreckt und letzten Endes dafür gesorgt, dass ich den Kauf einer E-Gitarre schnell wieder aufgegeben habe.
Auf dem Weg zum Gitarrenhelden befindet man sich in einem Computerspiel (ich spreche nicht von "Guitar Hero", dessen Reiz sich mir nie erschlossen hat), also in einem Adventure, wo man in jedem Level einen mächtigen Gegner besiegen muss. Im allerersten Level heißt der Endgegner "Gitarrenverkäufer", und er wirft mit Buzzwords um sich, denen man geschickt ausweichen muss. Der Lösungssatz, um in den zweiten Level zu gelangen, heißt "Geben Sie mir das Affinity Strat Pack ich zahle mit Karte", sonst fängt er irgendwann an, verminderte Akkorde im Jazz zu erklären. :biggrinB:
 
Man macht es sogar in den genannten Stilistiken oft, indem man z.B. sagt: Hier ein 'typisches Chuck-Berry-Riff'
Sorry. Aber für mich pures Name Dropping um aufzugeigen was für ein super Gitarrist man ist, dass man den ganzen Shit von denen drauf hat.
Damals war es auch üblich, dass die Leute sich zusammen hingesetzt haben und sich gegenseitig Zeug gezeigt haben. Was wer als erster wie gespielt hat lässt sich gar nicht sagen. zB wird Tapping Eddie Van Halen zugeschrieben obwohl andere Gitarristen wie Brian May das schon deutlich früher gemacht haben. Und das gilt auch für das ein oder andere von Hendrix dem das ein oder andere zugeschrieben wird was er selber nie behauptet hat.

Das von mir ist in dem Sinne kein Lick. Wenn ich meiner Nichte was zeige, dann betone ich immer erst den Grundton wo wir sind, dann ist es einfach dieser Querpentatonik Lauf nach oben, damits nicht zu fad ist der Bend und wenn du korrekt notieren willst, ist der gesamte Weg nach unten in Triolen, daher zieh ich die Geschwindigkeit auch bissl an. Die Blue Note hab ich nur eingebaut und brems da wieder weils in deinem Lick drin ist und damit du siehst wo wir sind.
Und ganz am Ende die 7 und wieder Grundton hab ich hinten dran gehängt um zu zeigen wie man weitermachen kann. Viele setzen da einen Thrill ... oder starten mit einem ... oder man setzt sowas hinten dran wenn man am Ende vom Solo zu früh wieder beim Zielton ist.
 
Sorry. Aber für mich pures Name Dropping um aufzugeigen was für ein super Gitarrist man ist, dass man den ganzen Shit von denen drauf hat.
Es ging um Analyse von Stücken und um Lehrbücher. Wenn man sich z.B. mal die Bücher von Joe Bennett anschaut (bekannt durch seine Reihe "It's easy to bluff" bzw. auf deutsch "Ganz Einfach Blöffen..." oder sein Buch "Reach for guitar on tap!" (nur auf Englisch), da haben die Lehr-Beispiele eben fantasievolle Namen wie "Stevie's Soundcheck" (bei einem Stück im SRV-Stil) - das finde ich legitim.

Ich finde es immer unfair, wenn Lehrende einem irgend etwas Tolles zeigen und dann nicht verraten, wo sie es her haben. Ob SRV den Texas-Blues erfunden hat oder ob er ihn seinerseits von anderen gelernt hat, ist in diesem Zusammenhang doch völlig irrelevant.

Und da es sich oft um tradierte Bausteine handelt, die von Musiker zu Musiker weitergegeben wurden, haben sie eben oft, gerade im Blues, keinen bestimmten Namen.
Und hier habe ich ja genau Deinen Gedanken auch formuliert. ;)
 

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