Hetzschriften gegen unpolitische Bands

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also DIE antifa gibt es sowieso nicht. der oberbegriff antifa vereint tausende gruppen und einzelpersonen, die teilweise in ihren einstellung sowieso unvereinbar sind. antifa kann sich jeder nennen. da isses halt wieder, die welt ist halt nicht schwarz und weiß sondern irgendwie grau. und wenn matthiasT hier lustiges antifa-bashing betreibt und gleichzeitig rumheult, dass eine gesamte szene unter naziverdacht steht, sein argument gegen pauschalisierung ist halt auch nur pauschalisierung (und das ignorieren und nicht eingehen auf argumente, aber das ist ja gang und gebe, sickranium ist ja auch zu faul, die paar seiten zu lesen...)

booster: du meinst ja eigentlich das richtige, du sagst, es gibt rechte tendenzen in der bm/pagan-szene und man muss dagegen vorgehen. desweiteren sagst du, dass die aktionen nicht von irgendwelchen antifas (siehe oben) kommen sollte, sondern von der szene aus. quasi ein selbstreinigungsprozess. jedoch bleibt gerade dieser aus, natürliche gibt es einige bm/pagan-hörer, die dagegen vorgehen, ich kenne auch selbst genau 2 die es immer mal wieder probieren, aber so wie es aussieht, funktioniert das nur schleppend bis garnicht. im gegensatz zu anderen szenen, nehmen wir die hardcore-szene, natürlich gibt es faschos in der hardcore szene aber die haben es halt nicht leicht, es gibt viele initiativen (good night white pride/let's fight white pride, ...) die genau gegen das vorgehen, auf vielen flyern finden sich entsprechende symbole, thor steinar träger kommen nicht auf shows (ich sag nicht, dass die hc-szene perfekt ist, um gottes willen, es gibt aber dort richtige tendenzen). und warum tut sich die bm/pagan szene so schwer? kein wunder, warum dann mal ein paar andere genauer gucken, was da so abgeht und eine gesamte szene unter generalverdacht fällt.
und natürlich ist es scheiße für die nicht-rechten fans, wenn so ein konzert im so36 abgesagt wird, aber das so36 ist halt eine grundsäule der alternativen bewegung in berlin, die machen regelmäßig polit. veranstaltungen, sachen wie queer/transgender-flohmarkt usw. und dann besteht die gefahr, dass eventuell zu den bands irgendwelche faschos kommen, in so einem veranstaltungsort wie das so36? die haben richtig gehandelt. aber dann müssen die nicht-rechten bm/pagan-fans ihre ärsche hochkriegen und mal deutliche zeichen setzen.
 
Es geht ja auch nicht darum, dass die Ideologie gleichgesetzt wird (zumindest bei den hier Diskutierenden), sondern darum, dass eine unpolitische Einstellung in Verbindung mit eben für Neonazis anziehend wirkender germanischer Sagentradition die Rechtsoffenheit der Szene bzw deren Rechtsruck zunehmend fördert. Und das kann und darf eben nicht sein.

Und um den Vergleich meines Vorredners mal weiter zu treiben: Ich habe noch kein HC-Konzert erlebt, auf dem nicht entschieden gegen Nazis vorgegangen und diese der Location verwiesen wurden. (Mehr oder weniger friedlich)
 
also DIE antifa gibt es sowieso nicht. der oberbegriff antifa vereint tausende gruppen und einzelpersonen, die teilweise in ihren einstellung sowieso unvereinbar sind. antifa kann sich jeder nennen. da isses halt wieder, die welt ist halt nicht schwarz und weiß sondern irgendwie grau.
Um mal genau dein Argument anzubringen - dann müssen die Leute der Antifa denen es wirklich um eine differenzierte Beschäftigung mit der Thematik geht und nicht nur um Stunk mal ihren Arsch hochkriegen und dafür sorgen dass das Bild der Antifa nicht so negativ ist.

Da sehe ich wirklich eine Verpflichtung wenn man sich selber zu diese politischen Bewegung zählt.


Dagegen ist es als ganz normaler Musikhörer (und in dieser Postition kann man nun wirklich unpolitisch sein) schon blöde wenn einem die Konzerte gecancelt werden, und nein, da ist dann nicht der einfache Musikfan schuld weil er zu wenig Überzeugungsarbeit leistet (warum sollte er, er will doch nur Musik hören) sondern die Leute die den Rufmord betreiben.



Und das sage ich obwohl ich nun überhaupt nicht in der Szene drinstecke, ich höre selber auch nur sehr wenig Black/Pagen Zeugs, aber mir geht es einfach auf den Zeiger wenn Musik und Musikkultur von extremistischen Sittenwächtern ohne vernünftigen Grund zerstört wird.
Lass die Punkbands über den Bullenstaat, Antikapitalismus und Skaten singen und die Pagan Leute über alte Religionen und Wikingerschlachten - ich halte unsere Demokratie für gefestigt genug dass die Gesellschaft beides überleben wird. Ist denn ein wenig Toleranz zuviel verlangt?
Und bevor jetzt wieder die "keine Toleranz für Nazis"-Keule kommt - wir reden hier von Pagan Bands, teilweise sogar reinen Folkmetal der allerhöchstens als partytauglich zu bezeichnen ist.

Ich will nicht dass wunderbare Musik weggeschlossen wird weil jemand meint dass sie von einem Nazi falsch verstanden werden könnte, genau so wenig wie ich will dass man jetzt sagen wir mal Refused (die Shape of Punk to Come ist sicherlich ein Album für die einsame Insel) und RATM verbietet, nur weil man linksfaschistische Tendenzen in ihnen erkennt.
 
Es geht ja auch nicht darum, dass die Ideologie gleichgesetzt wird (zumindest bei den hier Diskutierenden), sondern darum, dass eine unpolitische Einstellung in Verbindung mit eben für Neonazis anziehend wirkender germanischer Sagentradition die Rechtsoffenheit der Szene bzw deren Rechtsruck zunehmend fördert. Und das kann und darf eben nicht sein.

Und um den Vergleich meines Vorredners mal weiter zu treiben: Ich habe noch kein HC-Konzert erlebt, auf dem nicht entschieden gegen Nazis vorgegangen und diese der Location verwiesen wurden. (Mehr oder weniger friedlich)

Siehst du und irgenwie stört mich gerade das wir mittlerweile jede Szene/Musik ins politische treiben müssen...ich kanns verstehen wenn da einige nichtrechte bm/paganer was auch immer sagen: Ich halte mich aus dem allem raus. Ich will mal nen Ort in der Gesellschaft haben, wo ich davon verschont werde, stellung zu beziehen. Einfach mal nur die Musik genießen.

Sicher ist es aber richtig, dass man was dagegen tun sollte...also auch auf konzerten Stellung beziehen etc.
Vll. tut die Hardcoreszene da mehr, aber hat die auch als unpolitische Bewegung angefangen? Ich glaube da ist wohl der Knackpunkt.

Ich genieße es auch, in der Gothicszene mal unpolitisch zu sein und meine Ruhe zu haben. Man wird ja ansonsten genug amit bombardiert. Klar wenn nun jemand offen Rechts bei uns rumlaufen würde, würde ich auch was unternehmen. Aber es kann halt sehr angenehm sein, mal unpolitisch zu sein und einfach seine Musik und andere Leute zu genießen.

Und nochmal zur Antifa (oder dem was sich alles so nennt...wobei ich es so kennengelernt habe, dass sich die meisten ähnlich sind und nichts wirklich sinnvolles getan haben): Ich finde die sollten sich am ehsten raushalten, da sie der Musik am fernsten sind. Also da sind auch andere Metalhörer gefragt, die solche veranstaltungen mal besuchen und so...
Sorry wenn einigen meine Meinung zur Antifa gegen den Strich gehen oder so, aber ich habe halt meine nervigen schlechten Erfahrungen mit ihnen gemacht und kenne einige Aussteiger die gegen die ordentlich gewettert haben, dass ich von denen die Nase voll habe.
 
(und das ignorieren und nicht eingehen auf argumente, aber das ist ja gang und gebe, sickranium ist ja auch zu faul, die paar seiten zu lesen...)

Nicht dass ich mich vor dir rechtfertigen müsste, aber woher nimmst du die Erkenntnis zu dieser dreisten Unterstellung? Ich sagte ich übergehe die beiden Seiten vor meinem Post. Gelesen hab ich sie durchaus, ich fand nur den Stil so dermaßen unter aller Kanone, dass es mir zuwider gewesen wäre, direkt darauf einzugehen... :screwy:

grühs
Sick
 
klar das macht es auch soviel besser wenn alles und jeder angegangen wird der nicht dem eigenem bild entspricht. hier jetzt zu vergleichen wieviele menschen von welcher gruppierung mehr bedroht werden wäre genauso lächerlich wie das ständige verharmlosen und rechtfertigen "ja die machen aber das und das".

Ja klar :D
_______________________________

Weiter im Thema :)

MatthiasT schrieb:
während du in der anderen Richtung ziemlich harmloses Gedankengut (Pagan fällt nun mal wirklich nicht in diese Kategorie) auf eine Stufe stellst mit absolut verachtenswürdigen Richtungen.

Nein, tue ich nicht. Der Unterschied sollte doch klar sein, nicht Pagan Metal per se, sondern rechte Tendenzen im Pagan / BM und das Gerede über Image, Religion, Philosophie, wtf. einiger Musiker und Herren und die szeneinternen Verknüpfungen mit Bands aus dem rechten Lager. Die Bands und Fans (das wurde doch im Thread doch nun bestätigt) stellen sich doch selbst auf eine Stufe mit den verachtenswürdigen Richtungen und zeigen null Interesse an Differenzierung, im Gegenteil, sie betreiben thematisch eine Öffnung nach rechts.

Man könnte ihnen jetzt natürlich zu Gute halten, daß das Germanentum und dergleichen erstmal nicht faschistisch ist, aber gepaart mit Texten über die Ausrottung anderer Völker (extrem), ein paar Runen (allein sicher nicht verwerflich) und dem vehementen Weigern der Klarstellung des eigenen Standpunktes (wahrscheinlich nicht so einfach) plus pochen auf "unpolitisch" (naiv) gibt das ein lecker Gesamtbild für den arischen Rassekömpfer, der im Prinzip die gleichen Ideale verfolgt, er nennt es wahrscheinlich nur nicht "Pagan" oder BM.

MatthiasT schrieb:
Meß doch mal bitte mit dem gleichen Maß.

Nein. Warum sollte ich?

lasse.wissmann schrieb:
Es geht ja auch nicht darum, dass die Ideologie gleichgesetzt wird (zumindest bei den hier Diskutierenden), sondern darum, dass eine unpolitische Einstellung in Verbindung mit eben für Neonazis anziehend wirkender germanischer Sagentradition die Rechtsoffenheit der Szene bzw deren Rechtsruck zunehmend fördert. Und das kann und darf eben nicht sein.

Genau! :great:
 
und dem vehementen Weigern der Klarstellung des eigenen Standpunktes (wahrscheinlich nicht so einfach)

Womit wir beim nächsten Punkt angelangt sind:
wenn ich mich selber als unpolitisch, sprich keiner politischen Richtung zugehörig, ansehe und das gegenwärtige politische System mit seinen Unterteilungen ablehne, warum um alles in der Welt sollte ich mich dann von irgendjemandem dazu zwingen lassen, mich irgendeiner politischen Richtung zuzuordnen, nur damit mich derjenige dann besser in sein beschränktes Weltbild einordnen kann?!
Und kommt mir jetzt nicht mit Sprüchen á la "unpolitisch gibts nicht"!
Nur weil die meisten Leute nicht außerhalb der links/rechts-Einordnung denken können, heißt das noch lang nicht, dass es sonst nichts gibt. Wenn mich unbedingt wer als rechts oder links klassifizieren will, bitte, aber das ist DESSEN Entscheidung, nicht meine!

grühs
Sick
 
Womit wir beim nächsten Punkt angelangt sind:

Ist doch ganz einfach:

Ich bin laut eigener Definition unpolitisch und bediene thematisch kein Feld außer der Liebe, der Lust und der Route 66 -> null Problem

Ich bin laut eigener Definition unpolitisch, bediene thematisch aber ein Feld, welches attraktiv für die rechte Szene ist (Germanentum, arisches/heidnisches Gebaren), dann öffne ich mich nach rechts -> dann aber auch nicht rummeckern, wenn es Probs gibt und Veranstaltungen kritisch beäugt oder abgesagt werden. (gleiches gilt natürlich für "linke Themen", hier ist allerdings weniger mit Probs zu rechen, es sei denn, man möchte im Rahmen des NPD Parteitages spielen ;))

Natürlich besteht eine größere Toleranz bei linken Themen, die Anti-AntiFa hat vermutlich Probleme, ähnlich wie die AntiFa auf Veranstalter enzuwirken, Konzerte mit linken Tendenzen abzusagen.
 
Ist doch ganz einfach:

Ich bin laut eigener Definition unpolitisch und bediene thematisch kein Feld außer der Liebe, der Lust und der Route 66 -> null Problem

Ich bin laut eigener Definition unpolitisch, bediene thematisch aber ein Feld, welches attraktiv für die rechte Szene ist (Germanentum, arisches/heidnisches Gebaren), dann öffne ich mich nach rechts -> dann aber auch nicht rummeckern, wenn es Probs gibt. (gleiches gilt für "linke Themen")

Da bin ich deiner Meinung: Bands, die bewusst mit rechter Symbolik rumspielen, brauchen sich nicht wundern, wenn die entsprechenden Reaktionen kommen. Ich liebe ja die Ausrede von wegen "das war nur als Provokation gedacht" :D Ja toll, dann leb auch damit, was du provoziert hast.... :rolleyes:
Ich bin generell eigentlich der Meinung, dass der ursprüngliche Grundgedanke des BM nicht mit Neonazitum kompatibel ist, aber es gibt offensichtlich Leute, die das nicht begreifen....
Mir entgeht nur, warum man automatisch ein Nazi sein soll, wenn man das Germanentum besingt! Wenn jemand die Kultur der alten Germanen super findet, impliziert das ja nicht automatisch, dass er deswegen alle anderen Kulturen minderwertig findet und sie ausrotten will oder dergleichen Sch....ss :screwy:
Über eine ganz andere Liga reden wir natürlich, wenn explizit und bewusst der Term "arisch" verwendet wird, DA besteht ein eindeutiger Konnex zu den weniger rühmlichen Kapiteln der deutschen Geschichte.
Aber Heidentum mit Nazitum gleichzusetzen halte ich für weit hergeholt!

grühs
Sick
 
..
Mir entgeht nur, warum man automatisch ein Nazi sein soll, wenn man das Germanentum besingt!

Dann ist man kein Nazi, man macht sich aber interessant und wenn dann die nötigen Klarstellungen schwammig bis gar nicht sind, dann liegt der Verdacht der "aktiven Toleranz" eben recht nahe.

Aber Heidentum mit Nazitum gleichzusetzen halte ich für weit hergeholt!

Das Heidentum ist im BM verknüpft mit der nordischen, sprich arischen, Rasse und Kultur, die Gleichsetzung erfolgt in den Köpfen derer, die darauf anspringen. Das ist nunmal dünnes Eis und manche Lyrics, die die Überlegenheit der nordischen, sprich arischen, Rasse und Kultur und das Zurückdrängen anderer Kulturen und Rassen aus nordischen Gefilden besingen, fallen bei Nazis auf extrem fruchtbaren Boden.
 
Das hab ich weiter vorne schon geschrieben. Germanentum, Heldendenken, germanische Mythologie etc geht einfach in die Richtung des faschistischen Weltbildes (bzw das faschistische Weltbild hat sich daran bedient). Es ist egal, ob es grundsätzlich als arisches Herrenrassendenken gemeint ist oder nur als Germanenkult; in beiden Fällen ist es attraktiv für Nazis, die eben einem solchen Weltbild nachhängen.

Ich bin laut eigener Definition unpolitisch, bediene thematisch aber ein Feld, welches attraktiv für die rechte Szene ist (Germanentum, arisches/heidnisches Gebaren), dann öffne ich mich nach rechts -> dann aber auch nicht rummeckern, wenn es Probs gibt und Veranstaltungen kritisch beäugt oder abgesagt werden.

Das möcht ich unterstreichen!
 
Die Römer dürfen ohne schlechtes gewissen gefeiert werden, haben sie doch auch Massen an Menschen verfolgt, abgeschlachtet und Stammesoberhäupter als Siegestrophäen vorgeführt und getötet. Die Griechen diese Knabenliebhaber werden allgemein als Gelehrte und Wissenschaftler anerkannt und die olympischen Spiele heute noch mit großer inbrunst gefeiert. In die Kirche gehen kann man auch ohne schief angeschaut zu werden obwohl der Weg mit Inquisition und Kreuzzügen gegangen wurde.

Jetzt darf man aber kein Interesse für das was ohne Zweifel zur Geschichte Kultur Religion dieser und vieler anderer Landstriche gehörte hegen in musikalischer oder sonstiger Form ohne von nicht mehr ganz richtig tickenden Linksextremen in eine Ecke gedrängt zu werden oder von dir oldboy als "rechtsoffen" bezeichnet zu werden ? Lächerlich.
 
1. Ganz ruhig, muss nicht wieder auf ne persönliche Ebene gehen.

2. Ja, und es gibt einen simplen Grund warum das so ist. Das Römische Reich, Griechische "Knabenliebhaber" und auch die Inquisition sind alles andere als aktuell. Faschismus und dessen Auswüchse leider schon. Es geht nicht um die Verehrung oder Beschäftigung der Germanen, sondern um eben die von dir erwähnte Rechtsoffenheit bzw Anziehungskraft für Neonazis, die das Germanenbild zwangsläufig mit sich bringt. Ich selbst als Mythologie- und geschichtsinteressierter Mensch sage dazu auch "leider", dennoch ändert sich nichts an den Tatsachen. Wenn ich Über Germanentum und dessen Helden singe, dann muss ich mich entweder klar gegen Nazis aussprechen und das auch durchziehen oder aber ich darf mich nicht wundern, wie oldboy schon schrieb, wenn Konzerte wg fragwürdigem Publikums abgesagt werden. So einfach ist das ;)
 
Das Heidentum ist im BM verknüpft mit der nordischen, sprich arischen, Rasse und Kultur

Durchaus oft, aber bei weitem nicht immer. So generalisiert in den Raum gestellt ist diese Aussage schlicht falsch.

Wenn ich Über Germanentum und dessen Helden singe, dann muss ich mich entweder klar gegen Nazis aussprechen und das auch durchziehen oder aber ich darf mich nicht wundern, wie oldboy schon schrieb, wenn Konzerte wg fragwürdigem Publikums abgesagt werden. So einfach ist das ;)

Hmmmmm... auch eine gewagte Aussage. Würdest du ein Dorffest absagen, nur weil eine Gruppe ortsansässiger Neonazis dort aufkreuzen, um ein paar Bier zu trinken? Oder den dortigen Bierausschank verbieten, weil Nazis gern Bier trinken?
Abgesehen davon hatten wir das Thema schon: kein Mensch hat was dagegen, wenn Konzerte von offen rechtsradikalen Bands abgesagt werden, aber Leute wie Bifff schießen so dermaßen weit übers Ziel hinaus, dass es erstens die Falschen trifft (á la Tyr :screwy:), und zweitens solche Aktionen ins Lächerliche zieht. Wenn man dermaßen unreflektiert gegen alles und jeden wettert, darf man sich auch nicht wundern, wenn man nicht mehr ernst genommen wird.

grühs
Sick
 
Durchaus oft, aber bei weitem nicht immer. So generalisiert in den Raum gestellt ist diese Aussage schlicht falsch.

grühs
Sick

Sondern?

Die Römer dürfen ohne schlechtes gewissen gefeiert werden, haben sie doch auch Massen an Menschen verfolgt, abgeschlachtet und Stammesoberhäupter als Siegestrophäen vorgeführt und getötet. Die Griechen diese Knabenliebhaber werden allgemein als Gelehrte und Wissenschaftler anerkannt und die olympischen Spiele heute noch mit großer inbrunst gefeiert. In die Kirche gehen kann man auch ohne schief angeschaut zu werden obwohl der Weg mit Inquisition und Kreuzzügen gegangen wurde.

Du weißt aber noch, worum es hier geht, oder? Nicht darum, welche Kultur hat wann was gemacht, sondern warum meckert "eine Szene" über Mißverständnisse und schürt sie auch noch.

Christliche HC Bands kriegen übrigens auch Klatschen von allen Seiten (hauptsächlich von links), also entspann dich.

Razorburst schrieb:
Jetzt darf man aber kein Interesse für das was ohne Zweifel zur Geschichte Kultur Religion dieser und vieler anderer Landstriche gehörte hegen in musikalischer oder sonstiger Form ohne von nicht mehr ganz richtig tickenden Linksextremen in eine Ecke gedrängt zu werden oder von dir oldboy als "rechtsoffen" bezeichnet zu werden ? Lächerlich.

Sollte ich dich als rechtsoffen diffamiert haben, dann tuts mir leid.
 
Das hab ich weiter vorne schon geschrieben. Germanentum, Heldendenken, germanische Mythologie etc geht einfach in die Richtung des faschistischen Weltbildes (bzw das faschistische Weltbild hat sich daran bedient). Es ist egal, ob es grundsätzlich als arisches Herrenrassendenken gemeint ist oder nur als Germanenkult; in beiden Fällen ist es attraktiv für Nazis, die eben einem solchen Weltbild nachhängen.



Das möcht ich unterstreichen!

Das es verachtenswert ist, sich dem zu bedienen und das als Werbemittel zu nehmen teile ich auch, aber eine Verurteilung dieser Szene oder ein in politik zwingen, nur weil die Nazis halt so gerne ihre Symbole klauen find ich irgenwie auch nicht richtig. Das wir allen unsere Meinung so aufzwingen wollen. Klar wird so für die Szene nichts besser, aber wer sind wir ihnen was vorzuschreiben.
Ich finde nicht, dass sich die Szene rechts öffnet, weil es dort ie Symbolik gibt und sie nicht aktiv gegen Rechts kämpfen. Die Symbolik ist ja nun deutlich älter als das Nazitum und wenn man dem fröhnen will, ist nunmal keine Politik von nöten. Vielleicht stehen einige dieser unpolitischen Fans auch einfach über der Lage...und nehmen Einschnitte hin um weiter unpolitisch bleiben zu können.

Vielleicht nicht toll, aber das sollte man dann akzeptieren.

"nordischen, sprich arischen, Rasse und Kultur, die Gleichsetzung": Das ist nicht das gleiche.
Die nordischen Völker haben nichts einer angenommenen arischen Rasse zu tun:

Wikipedia:
Arier" (ling.: Indo-Iraner) nannten sich Gruppen prähistorischer Nomaden, die sich seit dem 3. Jtd. v. Chr. von ihrer Urheimat in den Steppen westlich des Urals in die zentralasiatische Steppe, nördlich des Kaspischen Meeres und des Aralsees, ausbreiteten und sich dabei in einen indischen (Indo-Arier) und einen iranischen (Irano-Arier) Zweig spalteten[1]. Die Existenz eines zentralasiatischen nomadisierenden Hirtenvolkes, die sich Arier (Aryas) nannten, kann ausweislich heiliger Texte wie der Avesta und der Veden als gesichert gelten.[2] Im 2. Jahrtausend v. Chr. wanderte der indische Zweig der Arier (&#2310;&#2352;&#2381;&#2351;), deren Sprache Vedisch war, über den Hindukusch nach Nordwestindien ein, wo sie auf die Harappa-Kultur trafen[3]. Für die iranischen Arier (&#1570;&#1585;&#1740;&#1575;), die zu den Vorfahren der heutigen Perser, Paschtunen, Kurden und Belutschen wurden, wird die Einwanderung auf das 11. bis 10. Jh. v. Chr. datiert.[4] Die Migration der Arier in das Gebiet des heutigen Iran und Indiens ist in der Völkerkunde anhand der altiranischen heiligen Schriften des Avesta und der altindischen heiligen Schrift der Veden nachgewiesen.[5][3] Deswegen nennt man in der Sprachwissenschaft die heutigen indoarischen und iranischen Sprachen „arisch“.



Arierdefinition der Nazis:
Im Nationalsozialismus ging man mehrheitlich davon aus, dass die Urheimat der Arier in Norddeutschland oder Skandinavien gelegen habe. Der Begriff des Ariers erfuhr durch die Nationalsozialisten noch weitere Veränderungen. Die "Arier" wurden in eine rein indogermanische "Herrenrasse" umgedeutet, deren Mission es sei, alle angeblich nichtarischen Völker zu unterwerfen oder gar auszulöschen. Menschen mit blauen Augen und blonden Haaren wurden als bester Typ der „arischen Rasse“ betrachtet. Die romanischen Völker, deren Sprachen auch indogermanisch sind, seien hingegen durch die Völkerwanderung teilweise germanisiert worden. Die Juden waren dieser Weltanschauung gemäß als Semiten die eigentliche Gegenrasse. Obwohl Arabisch eine semitische Sprache ist, wurden die Araber durch ausdrücklichen Beschluss von der „Rasse“ der Semiten ausgenommen [14].

(Man geht heute sogar davon aus, dass die Arier dunklere Hautfarbe hatten.)

So hoffe ich konnte an der Stelle aufklären, dass die nordischen Völker wenig mit Ariern zu tun haben.

Das die Nazis die Wikingerlegenden als Beweis ihrer Herrenrasse sehen...dagegen kann die Szene nicht viel tun. Da können auch die Legenden nichts für. Ich wüsste ganz ehrlich auch nicht, wie jemand dagegen was tun sollte...
 
Aber wenn du das so siehst, wie du es schreibst, dann beschwer dich doch nicht, wenn wie gesagt Konzerte wg fragwürdigem Publikums abgesagt werden. Die wenigsten Veranstalter wollen Nazis in ihrer Location, und wenn das Publikum deiner Bands nunmal zum Teil aus Nazis besteht, dann darf man sich wundern, wenn die Band als rechtsoffen, das Publikum als Fragwürdig und die Veranstaltung aus politischen Gründen als nicht umzusetzen deklariert wird. :screwy:

Und übrigens, "man muss" nicht "akzeptieren", wenn Leute rechte Kreise anziehen, aber sich nicht von ihnen distanzieren. Das führt auf Dauer nur wieder in großartige Verhältnisse wie wir sie Anfang der dreißiger schonmal in Deutschland hatten.
 
1. Ganz ruhig, muss nicht wieder auf ne persönliche Ebene gehen.

2. Ja, und es gibt einen simplen Grund warum das so ist. Das Römische Reich, Griechische "Knabenliebhaber" und auch die Inquisition sind alles andere als aktuell. Faschismus und dessen Auswüchse leider schon. Es geht nicht um die Verehrung oder Beschäftigung der Germanen, sondern um eben die von dir erwähnte Rechtsoffenheit bzw Anziehungskraft für Neonazis, die das Germanenbild zwangsläufig mit sich bringt. Ich selbst als Mythologie- und geschichtsinteressierter Mensch sage dazu auch "leider", dennoch ändert sich nichts an den Tatsachen. Wenn ich Über Germanentum und dessen Helden singe, dann muss ich mich entweder klar gegen Nazis aussprechen und das auch durchziehen oder aber ich darf mich nicht wundern, wie oldboy schon schrieb, wenn Konzerte wg fragwürdigem Publikums abgesagt werden. So einfach ist das ;)

Die Inquisition gibts es auch heute noch...auch wenn nicht mehr so aktiv wie damals....Exorzismusschulen, wessen abgänger schon oft genug Menschen zu Tode gequält haben haben enormen Aufwind bei unserem aktuellen Papst...aber das nur am Rande. Über Pädophilie müssen wir uns auch nicht unterhalten oder? :rolleyes:

Der Nationalsozialismus in seiner puren ausgelebten Phase, liegt auch hinter uns.Es sollte zumindest hinter uns liegen, damit wir uns endlich mal vernünftig damit leben können und unsere Vergangenheit bewältigen können. Wir streiten uns nur mit den verblödeten Resten. Und wenn wir damit anders umgehen würden, würden wir wohl anders an solche Gruppen rangehen. Ich meine es gibt immer noch Leute die tatsächlich Angst haben, dass die NPD putscht un hier wieder das NS Regime einführt (solche Leute schon wirklich getroffen). Bevor der traurige Rest hier was reißt, führe ich die Monarchie wieder in Deutschland ein...oder gebe einem toten Körper Leben.

Ich finds schon ein wenig bedenklich, die Szene einfach als Rechtsoffen zu sehen. Ich würde sagen attraktiv, aber nur weil unpolitische nichts gegen tun, heißt das nicht, dass sie ihnen gegenüber offen sind. Sie machen es ihnen höchstens einfacher. Vielleicht sehen sich diese BM und Paganer ja auch abseits von den Rechten und wir merken es nur nicht genug. Dann unterstellen wir ihnen auch nur was. Wenn ständig Rechte zu ihnen dackeln können sie ja auch nichts dafür. Und wie willst du vor konzerten aussortieren? Die wenigsten von denen laufen mit glatze und bomberjacke und so als "Ottonormalnazi" rum... un in den Kopf gucken kann ja keiner.

Anhang zu Lasse: Akzeptieren muss man ja erstmal gar nichts....aber ich verstehe auch nicht, warum immer jeder verlangt aktiv zu kämpfen. Vielleicht nehmen die Leute lieber Einschnitte in Kauf, anstatt ihre Einstellung zu ändern. Du würdest deine auch nicht ändern wollen. Vielleicht ärgert sowas nur wenige Paganer.
Und von den Kreisen zu sprechen wie Anfang der 30er. Komm bitte zurück auf den Teppich. Die Rechten von heute kannst du schon alleine deshalb nicht mit damals vergleichen, weil wir alle wissen, welche scheiße die wollen....also wir wollen es doch mal mit unserer Angst nicht übertreiben!!!
 
2. Ja, und es gibt einen simplen Grund warum das so ist. Das Römische Reich, Griechische "Knabenliebhaber" und auch die Inquisition sind alles andere als aktuell. Faschismus und dessen Auswüchse leider schon.
Faschismus hat nichts damit zu tun. Germanentum und Heldensagen sind älter als römisches Reich und die Inquisition. Wenn man so argumentiert das die Nazis sich daran bedient haben dann frage ich mich ob ganz vergessen ist das Mussolini sein römisches Reich wiederauferstehen lassen wollte. Wäre nach deiner Definition auch grund genug den Kram mal einzudämmen.

wenn ich in meiner band die ganze edda musikalisch untermale dann brauche ich mich trotzdem nicht gegen rechts aussprechen um im gleichen Zug in die linke ecke gedrängt zu werden. ich mache musik und keine politik.
 
"nordischen, sprich arischen, Rasse und Kultur, die Gleichsetzung": Das ist nicht das gleiche.
Die nordischen Völker haben nichts einer angenommenen arischen Rasse zu tun:

Die Gleichsetzung solcher Begriffe findet in den Köpfen der Nazis statt, die - mit Verlaub - arisch und nordisch nunmal gleichsetzen.

Außerdem hat sich der Arier - Begriff ein wenig gewandelt, seit er unrühmlich adaptiert wurde und mal ganz unter uns:

Im Nationalsozialismus ging man mehrheitlich davon aus, dass die Urheimat der Arier in Norddeutschland oder Skandinavien gelegen habe. Der Begriff des Ariers erfuhr durch die Nationalsozialisten noch weitere Veränderungen.

[...]

Die romanischen Völker, deren Sprachen auch indogermanisch sind, seien hingegen durch die Völkerwanderung teilweise germanisiert worden. Die Juden waren dieser Weltanschauung gemäß als Semiten die eigentliche Gegenrasse. Obwohl Arabisch eine semitische Sprache ist, wurden die Araber durch ausdrücklichen Beschluss von der „Rasse“ der Semiten ausgenommen

Dieses Arierverständnis herrscht vor und wird forciert, deshalb: Nordisch = arisch, egal wie es anthropologisch eigentlich richtig ist.
 

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