Hilfe: Bass-Sound programmieren

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Dave_inVain
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Hallo liebes Board,


als Einsteiger in die elektronische Unterhaltungsmusik habe ich heute ein Hilfegesuch an die Producer- und Produzentencracks an den VST-Maschinen.

Der Bass.

Ich arbeiten hauptsächlich mit Logix X und Ableton Live, komme aber bei der Produktion von Bässen nicht richtig weiter.
Nachdem ich vieeele Presets von vieeelen Testversionen verschiedener Synths ausprobiert habe (sylenth, serum, reaktor, izotope iris, arturia modular V), weiß ich immer noch nicht genau, was ich benötige, um einen tollen Basssound zu produzieren. Die meisten der gehörten Bässe klingen flach, dünn, entweder supersynthetisch oder völlig überproduziert.
Mittlerweile ist mein rudimentäres Bass-Hirn schon drauf gekommen, dass ich wahrscheinlich mehrere Sounds/Tracks kombinieren muss, um einen tollen Gesamt-Basssound zu bekommen, aber auch da weiß ich nicht, zu welchen Komponenten ich greifen soll. Ich möchte einen warmen, brutalen Analog-Basssound mit ordentlich Wumms und ohne viel Schnickschnack (keine Obertöne, kein Wobble).
Daher also meine Fragen:

1. Gibt es ein VST-Instrument, das allgemein als König der Schöpfung im Bereich Bass-Produktion gilt? Mit dem man erstmal gut aufgestellt ist, was Bass-Angelegenheiten betrifft?
Bin ich mit Sylenth oder dem Modular V zum Beispiel schon gut aufgestellt, wenn ich Analog-Bässe haben möchte, oder komme ich an einem anderen Programm nicht vorbei?

2. Konkret: Ich stehe sehr auf die Bässe von Cortinis SONOIO. Bei 'Track 1' ist es ein sehr tiefer, verzerrter, holzig-rustikaler Bass, bei 'Track 2' ist ein eher generöser, allzweck-synthie-Bass.
Kann sich ein Crack vielleicht Erbarmen und mir ein-zwei Tipps geben, wie man die SONOIO-Bässe hinbekommt, denn: Cortini benutzt nur Analog-Synthesizer (Buchla 200es und das Teenage Engineering OP-1): Wie kriegt man die beiden hier gezeigten Modelle digital hin?

Track 1)

Track 2)

Danke und viel Spaß beim Tüfteln!

/g/
David
 
Eigenschaft
 
Hallo Dave!

Klingt interessant, was du das vor hast. Hier mal meine Meinung:
Wenn du analogen Sound haben willst, hol dir analog Hardware, dann klingts bestimmt analog. :tongue:

Also wichtig ist, dass du dir bewusst wirst, dass das Bassfundament nicht nur aus der Bassline besteht, sondern auch aus dem Kick.
Damit das ganze ausgefüllt klingt, musst du die beiden Spuren richtig aneinander vorbei mischen. Das macht schon mal was aus.

Als Subbass empfehle ich dir, mit einer einfachen Sinus-Welle anzufangen. In Ableton -> mit dem "Analog Synth" arbeiten.

Betreffend bassigen Synthesizer sounds unbedingt auch FM-Synthese näher anschauen (Gibt gute Tutorial für das PlugIn "Spire").

Und auch NI Massive bietet unendliche Massen an Presets, von denen ein paar Hände voll wirklich gut sind (aber oft kostenpflichtig).

Hoffe, konnte dir ein paar Anhaltspunkte geben.
Gruss :great:
 
Hi!:hat:

Also für analoge Bässe mag ich den Arturia Minimoog sehr.:juhuu:
 
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Hallo Leute!

Danke erst einmal für die Tipps. NI Massive und Spire sind mir bei meiner Recherche natürlich auch schon über den Weg gelaufen, allerdings muss ich sagen, dass diese Plugins a) sehr teuer und b) soviel anderen Schnickschnack noch dabei haben, dass ich eigentlich denke, dass ich mit weniger auch auskomme, dann schon eher den Minimoog. Habe ja das Arturia Modular V, das ich allerdings gerade noch lernen muss.

Ich habe mir jetzt das D16 Group Phoscyon im Weihnachtssonderangebot von 35.- € geschnappt, seines Zeichens ein 303-Nachbau.



Bin soweit ganz zufrieden, der Sound ist knackig und frech.

Also werde ich jetzt noch - wie von Manfreddy vorgeschlagen - noch einen Sinus-Subbass dazu probieren.

Stichwort: FM-Synthese. Ich weiß leider nicht genau, was das ist. Modularsynthese und additive Klangsynthese sind klar, aber was ist FM? Gibt es da zum Beispiel auch in Ableton einen Synth, der sowas kann?
 
Not Worth Remembering Bass:
Geht irgendwie in Richtung "Reese Bass" (der klassische, nicht der ganze verzerrte Kram).
Als OSC würde ich zwei Saw Waves nehmen, beide zwei Oktaven tiefer. Beide OSCs verstimmst du leicht. OSC1 z.B. um -3 cent, den anderen um +3 cent. Amp Envelope: Attack und Release kurz, Sustain voll hoch. Mit dem Cut Off soweit runtergehen, bis der Bass dir "dunkel" genug klingt. Envelope Amount sehr wenig (wenn überhaupt).

Ansonsten hat dir Manfreddy bereits einen wichtigen Tip mit dem SubBass und dem Kick gegeben. Ob ein Bass gut im Mix rüberkommt, ist eben oft eine Sache der Abmischung. Wenn du einen Synthbass mit dem EQ bearbeitest, hau mal einen Low Cut Filter bei ca. 250 Hz rein. Ab hier sitzt die harmonische Information eines Basses. Finde mit dem EQ dann heraus, wo die Obertöne sitzen bzw in welchem Frequenzspektrum noch Platz ist und man den Bass hervorheben kann. Wenn du das dann erreicht hast, kannst du den Low Cut Filter wieder raushauen.

Ansonsten probier es mit einer leichten Zerre, respektive Saturator. FabFilter Saturn wirkt mit dem Preset "Saturation" wahre wunder und bringt so manchen dumpfen Sound zum leben.
 
Hey Joe, (wie cool)

danke tausendmal für die sehr inhaltlichen Tips, wow- das ist ja eine Betriebsanleitung schon fast.

Du orientierst dich ja gerade nicht wirklich an einem bestimmten Plugin, oder?
Ich überlege nämlich gerade, ob ich von einem möglichst cleanen Preset (z.b. Serum) auszugehen, das ich dann modifiziere - oder einen komplett neuen Patch anzulegen.

Hast du da einen Tip, mit welchem Plugin ich da am besten starte? Was Logic, Live eingebautes? Serum? Phoscyon?
 
Jeder Synth hat durchaus einen eigenen Klang, wann an den Oscilatoren und vor allem Filtern liegt. Meine Betriebsanleitung war für einen substraktiven Synth. Grob gesagt, gibt es drei Arten von Synths:

a) Substraktiv (Damit hats angefangen. Egal ob ein MiniMoog oder Sylenth, alles substraktive).
b) Wavetable. Funktioniert wie a), nur ist der klang der Oscilatoren komplex. Anstatt eines "pieps" hast du da einen langen Klang drinnen, den du durchscrollen kannst. Waldorf PPG Wave 2.x ist ein Hardware Beispiel für, Serum und Massive die Software Varianten (statt einer Wavetable kannst du auch eine SawWave in die Oscillatoren hauen. Also kannst du die Anleitung auch auf Serum anwenden).
c) FM. Schwer zu programmieren, beherrsche ich gar nicht. Hardwaretechnisch hat es mit dem Yamaha DX7 angefangen, NI Fm7 ist ein Software Beispiel.

Lern am besten anfangs, Presets zu modifizieren und lern mal die Funktionen aller Regler. Dann kannst du irgendwann (und das empfehle ich) eigene Patches anfangen. Zum erlenen kann ich da übrigens das Programm Syntorial empfehlen (http://www.syntorial.com/). Ist eine Kombination aus Tutorial und Computerspiel. Da wirst du drauf getrimmt, Sounds nachzuprogrammieren. Das hat bei mir ungemein das Gehör für Synth Sounds geschult.

Viel Erfolg und stell mal deinen Patch zur Verfügung. :great:

Nachtrag:
Ich lese gerade, dass du den Moog Modular hast. Der ist auch zur Sorte a) zu rechnen, aber für Anfänger sehr schwer. Lad dir mal den Freeware VST Synth1 runter. Die Oberfläche ist archaisch, aber der Sound gut. Wenn du damit die substraktive Synthese gelernt hast, kennst du ja dann deine Ansprüche und kannst dann auf einen kommerziellen Synth wechseln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da fehlen noch die additiven Synths ;)
 
@JoeBalls
Danke dir für das ausführliche Feedback. Hab mal bei synthtorial reingeguckt und bin begeistert. Die machen das toll dort. Ich merke auch, dass es noch viel zu lernen gibt....was mir de facto bei aktuellen Produktionen nicht hilft, aber längerfristig bestimmt sinnvoll ist!

Danke dafür!
 

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