Impulsantwort aufnehmen/Gibt sie auch Dämpfung wieder?

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Zeugschläger
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Moin,
die Frage ist eine theoretische Frage aus Interesse. Vielleicht probiere ich es mal aus, aber es geht nicht darum, das produktiv zu nutzen.

Als Beispiel nehmen wir mal an, man möchte einen Toneffekt entwickeln, durch den es klingt, als kämen Geräusche aus einem anderen Raum hinter einer geschlossenen Tür (z.B. für ein Hörspiel).
So ähnlich also, wie man Faltungshall aus einer realen Impulsantwort anwendet.
Man stellt also einen Lautsprecher im Schallquellenraum und ein Mikrophon im Schallempfängerraum auf und schließt beide an ein Audiointerface an.

Dazu die Fragen:
Die Impulsantwort kann man durch Kreuzkorrelation eines breitbandigen Signals erhalten. Man könnte also Rauschen abspielen und es mit dem im anderen Raum empfangenen Signal korrelieren, um die Impulsantwort zu bekommen. Richtig?

Reicht das alleine schon aus? Den Frequenzgang kann man aus der Impulsantwort berechnen, aber braucht man den explizit? Enhält die Impulsantwort auch zum Beispiel die Dämpfung des Direktschalls durch die Tür?

Geht das dann praktisch auch in annehmbarer Qualität oder muss da noch mehr beachtet werden ('annehmbar' heißt für einen normalen Hörer, nicht Hifi-Qualität)?

Dann noch ein Spezialfall: Nehmen wir an, irgendwas ist in Resonanz, zum Beispiel die Tür, die etwas Spiel im Schloss hat. Ließe sich sowas auch durch Faltung mit der vorher gemessenen Impulsantwort wiedergeben? Es ist ja mit dem Tonsignal korreliert, sollte also irgendwie schon in der Impulsantwort erhalten sein.

Und noch: Ich muss mir die Anleitung sowieso durchlesen, aber vielleicht weiß das auf die Schnelle jemand, kann Room EQ Wizard das vielleicht schon alles (insbesondere die Korrelation des Rauschens)?

Danke schonmal für die Beantwortung der verbleibenden Fragen. Ich habe mich eingelesen, aber zum Beispiel zum Einfluss auf den Direktschall habe ich keine eindeutige Antwort gefunden. Und Signaltheorie war auch nicht gerade meine Stärke.
 
Hallo, ich kenne mich nicht wirklich damit aus, aber hier gibt es einen Thread zur Erstellung eigener IRs:
 
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So eine Impulsantwort wird in das Signal eingerechnet indem beides in den Frequenzraum konvertiert wird (durch Fouriertransformation) und dort miteinander multipliziert wird. Anschließend wird es wieder zurücktransformiert. Ganz banal gesagt ist es ein potenziell unendlich genauer EQ, der dadurch auch das Zeitsignal ändert.

Dämpfung und Verstärkung jeder Frequenz sind enthalten. Im Prinzip spricht also nichts dagegen.
 
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Dämpfung des Direktschalls, Reflektionen im Raum usw. gibt die Impulsantwort wieder, d.h. das was das Mikrofon hören kann, das wird (als statischer Wert, d.h. ohne Unterschiede die sich aus laut/leise ergeben würden) berücksichtigt.
Was nicht berücksichtigt wird ist die Interaktion eines Verstärkers mit dem Lautsprecher, die Nichtlinearitäten eines Lautsprechers. Bei Celestion gibt es eine Software, die die Dynamik (also die Unterschiede des Ergebnisses bei laut/leise) mit einbezieht, aber das ist dann ein ganzes Set von IRs, nicht nur eine einzelne.
 
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So eine Impulsantwort wird in das Signal eingerechnet indem beides in den Frequenzraum konvertiert wird (durch Fouriertransformation) und dort miteinander multipliziert wird. Anschließend wird es wieder zurücktransformiert. Ganz banal gesagt ist es ein potenziell unendlich genauer EQ, der dadurch auch das Zeitsignal ändert.
Das ist ja im Resultat das Gleiche, wie eine Faltung. Aber mit dieser Sichtweise ist es anschaulicher.
Was nicht berücksichtigt wird ist die Interaktion eines Verstärkers mit dem Lautsprecher, die Nichtlinearitäten eines Lautsprechers.
Das ist klar. Es muss halt LZI sein. Nur was davon LZI ist, war mir nicht ganz klar.
Bei Celestion gibt es eine Software, die die Dynamik (also die Unterschiede des Ergebnisses bei laut/leise) mit einbezieht, aber das ist dann ein ganzes Set von IRs, nicht nur eine einzelne.
Da müsste die Antwort ja mindestens zweidimensional sein (oder eben viele einzelne). So genau brauche ich es dann aber nicht.

Danke für die Erklärungen und Bestätigungen.
 
Das ist ja im Resultat das Gleiche, wie eine Faltung. Aber mit dieser Sichtweise ist es anschaulicher.
Das ist ja der Sinn dahinter ;) Aber unter einer Faltung kann sich ja niemand etwas vorstellen :)

So wird finde ich klarer, dass das ganze nicht dynamisch ist. Das ist vielen Nutzern nicht klar.
 
Aber unter einer Faltung kann sich ja niemand etwas vorstellen
Ich finde, für das Verständnis des Halls ist die Faltung im Zeitbereich anschaulicher. Da werden auf den aktuellen, Wert alle vergangenen Werte skaliert draufaddiert, was ja genau den Hall ausmacht.
Also ich denke, für das Verständnis hat beides seine Berechtigung.

Für alle, die über die Suche hierher kommen:
Mit Ffmpeg kann man einen Faltungshall aus der Impulsantwort rendern (also nicht in Echtzeit, sondern vorausberechnet):

ffmpeg -i input.wav -i Impulse_Response.wav -lavfi afir,"volume=5" output.wav

Das geht auch mit mp3, wobei ich die Impulsantwort gefühlt schon als wav nehmen würde. Volume kann man auch weglassen, aber ich fand es ganz nützlich.
 

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