Hilfe beim richtigen Intonieren von Intervallen

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Hallo allerseits,

ich spiele seit 3 Jahren Cello und hab so meine Probleme mit Doppelgriffen. Das Ding ist, dass ich es nicht exakt höre, ob bei meinen Griffen die beiden Töne zu weit auseinander oder zu nah beieinander sind. Gerade bei Terzen und Sexten tu ich mir sehr schwer. Im Unterricht korrigiert mich meine Lehrerin aber zuhause bin ich dann wieder aufgeschmissen, weil mir die „Kontrollinstanz“ fehlt und das Üben nicht wirklich Sinn macht, wenn ich stundenlang eine falsch intonierte Terzentonleiter spiele.

Gibt es da irgendein Hilfsmittel (Computerprogramm, CD mit eingespielten reingestimmten Intervallen, etc.), das ich verwenden kann? Stimmgerät funktioniert ja wegen der gleichstufigen Stimmung leider nicht. Genial fänd ich ja eine App, bei der der eine Ton abgespielt wird und der zweite Ton dann dazu feinjustiert werden kann (wie eine Linse, die scharf und unscharf gestellt werden kann) - so dass man eben auch mal bewusst die Schwebungen hört und ein Gespür für das richtig gestimmte Intervall bekommt. Wisst ihr, was ich meine? Da muss es doch irgendwas geben...

Danke für eure Hilfe

Dominik
 
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Willkommen hier im Musiker-Board!
Höre genau auf die Schwebungen, auf dieses "Wabern", und korrigiere den Ton, bis dessen Frequenz langsamer wird. Wenn sie auf Null geht, das Wabern also aufhört, bist du richtig.
Ob es da eine App gibt? keine Ahnung, schule dein Gehör, das sagt dir ob du richtig liegst.
 
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Hallo,

da das Intonationsproblem bei Doppelgriffen erkannt wurde, der Wechsel je nach Griff von der gleichstufigen zur reinen oder pythagoreischen Stimmung bleibt wohl nur das Training des Gehörs.

Eine Hilfe kann ein Stimmgerät mit einstellbaren Stimmungen (u.A. pythagoreische Stimmung) wie das Korg OT-120 dienen.

Darüberhinaus ist ein Trainingsbuch erschienen, das genau dieses Thema im Zentrum hat: Hans-Jorgen Jensen /Minna Rose Chung "CelloMind Intonation and Technique" (Ovation Press). (cellomind.com) tGeschätzter Zeitaufwand 2 Jahre.

Das Buch macht einen sehr guten Eindruck, da es fokussiert ist und die über 200 Videobeispiele der Übungen helfen. Leider ist das Buch nicht ganz billig.

Eine App ist mir nicht bekannt.

Gruss Hajo
 
Heyho,

eine gute App fürs Gehörtraining unter Android ist zum Beispiel "Das absolute Gehör". Hier gibt es viele Möglichkeiten die Intervallerkennung zu trainieren was die Intonation deutlich besser macht. Nebenbei gibt es auch Übungen zum Rhythmus, Tonleitern und auch Akkorden. Über Nacht geht es natürlich nicht aber die App bietet einen erstaunlichen Umfang an Übungsmöglichkeiten. Die App als solche ist kostenlos aber um wirklich alle Möglichkeiten auszuschöpfen wird ein Obolus zwischen fünf und zehn Euro verlangt (schon länger her dass ich sie mir geleistet habe). Risikofreies Testen geht aber auch sehr lange.

Grüße, Chris
 
Hallo,

diese App ist wirklich gut und die Mehrkosten rentieren sich, wenn man auch z.B. Intervalle über der ersten Oktave trainieren will.

Für die Problemstellung von Dominik hilft sie leider nicht, da die Tonintervalle der wohltemperierten Stimmung folgen.

Gruss Hajo
 
Stimmgerät funktioniert ja wegen der gleichstufigen Stimmung leider nicht.
Für die Problemstellung von Dominik hilft sie leider nicht, da die Tonintervalle der wohltemperierten Stimmung folgen.
Ich denke, dass die erwähnte App doch eine gute Hilfe sein kann, denn ich gehe hier im Moment von einem Irrtum hinsichtlich der (heutzutage üblichen) gleichstufig temperierten Stimmung aus ("wohltemperiert" ist wieder etwas anderes).
Die Abweichungen der gleichstufig ´verstimmten´ Intervalle von den jeweils reinen Intervallen ist sehr gering, und wenn der TE es schaffen würde, seine Doppelgriff-Intervalle schon präzise nach der gleichstufigen Temperatur zu spielen, dann wäre er schon sehr gut, kaum jemand würde sich über seine Intervalle beschweren und seine Unzufriedenheit mit seinen Intervallen wäre nur minimal, wenn er nicht sogar mit dem Ergebnis schon zufrieden wäre.

Dass die gleichstufig temperierten Intervalle für das Gehör ausreichend gut ´funktionieren´, beweist jedes gut gestimmte Klavier. Allerdings habe ich schon Streicher mit einem wirklich sehr guten Gehör kennen gelernt, die tatsächlich deshalb nicht gerne mit Klavier zusammen spielen, eben weil sie selber reine Intervalle spielen und die minimalen Abweichungen zum Klavier sie dann stören.
Die allermeisten Streicher haben aber kein Problem damit und es wäre ja auch schade, wenn sie die Kammermusikliteratur, wo ein Klavier dabei ist, deshalb nicht spielen könnten.

Als Übesoftware zum Hören und Spielen von Intervallen kann ich die App "Das absolute Gehör" auch empfehlen, daneben noch "Ear Master" von Klemm Music [klemm-music.de] für PC. Wenn man gleichstufig temperiert sauber spielen kann, ist der Weg bis zum reinen Intonieren von Intervallen nicht mehr weit. Das von @GeiGit in Post #2 empfohlene Vorgehen, auf die Schwebungen zu hören ist dazu auch meiner Erfahrung nach die beste Methode. Wenn die Schwebungen verschwinden und das reine Intervall erklingt, ist das tatsächlich ein Erlebnis, da diese Intervalle dann plötzlich einen sehr charakteristischen, kräftigen und etwas "knurrigen" Klang bekommen.

In der Stimm-App "DaTuner Pro" kann man viele verschiedene Temperaturen vorwählen, darunter auch einige mit reinen Intervallen (z.B. "Pythagorean Perfect").
Aber wie gesagt, reicht zum Intervall-Üben die gleichstufige Standard-Stimmung erst mal vollkommen aus, der Rest ist, vielleicht mit etwas Hilfe vom Lehrer, von dort aus bald erreicht.
 
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