[historisch] High tech Stimm-untersuchungs-gerÀtschaft :)

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bart
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Nur mal so, als kuriositĂ€t. FĂŒr wen auch immer 'was dafĂŒr ĂŒbrig hat.

Mir ist dieses buch in der e-bucht vor die flinte gelaufen. Alte bĂŒcher (hier: 1964, schon grenzwertig) kann ich quasi nur draußen lesen, wegen meiner hyperempfindlichen hals-schleimhĂ€ute bzgl. etwa sporensammlungs-jahrbĂŒcher gĂ€ngiger schimmelsorten (nicht pferde, obwohl's bei denen auch "ausschlag" geben kann).
Aber ist schon interessantes zeug drinnen.

Etwa, mit was fĂŒr monströsen apparaten sie damals die ersten hochgeschwindigkeits-aufnahmen etwa schwingender stimmbĂ€nder machten.
Da hat man heute einfach ein kleines metallröhrchen oder nen "schlauch", mit nem CMOS camera sensor und ner LED, welches an einen vmtl. nicht sonderlich eindrucksvollen bĂŒro-PC angeschlossen werden.

Evtl. könnte man hiermit, zur not, auch flugzeuge "runterholen"...?
p153.jpg


Unter'm bild denn auch eine beschreibung der einschrÀnkungen mit diesen riesen-apparaten. Der schirmherr des buchs, D.Brewer, MD, sollte dann spÀter auch pionier in stimm-aufnahmen mit fiberoptik werden.
(sorry fĂŒr krummes bild, war mal eben n foto, da die seite im googlebooks sample nicht drin ist)
p156.jpg


bei Google Books:
Research Potentials in Voice Physiology - p.153
 
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Wat fĂŒr'n Apparillo! :ugly: Die kleinen SchlĂ€uche heute finde ich schon nicht wirklich angenehm. Aber so ein Ding? Um zu gucken in mein' Hals? Nee, Freundchen, einfach mal nee.....


wegen meiner hyperempfindlichen hals-schleimhĂ€ute bzgl. etwa sporensammlungs-jahrbĂŒcher gĂ€ngiger schimmelsorten
Hier mal kurz abgezweigt: Eine Sporenbelastung auf alten BĂŒchern ist das vergleichsweise kleinere Problem. Mykotoxine, verschiedene organische Stoffwechselprodukte, Papierbestandteile und - tadaah - SekundĂ€rkontaminationen aus der Lagerung insbesondere mit Weichmachern, Holzschutzmitteln etc. sind viel eher angetan, SchleimhĂ€ute zu reizen. BĂŒcher sind wahre SchadstoffschwĂ€mme.

Ich hab' ein paar SchĂ€tzchen von frĂŒher, die in einer belasteten Bude standen. Den Duft bekommt man wahrscheinlich in 100 Jahren nicht mehr raus. Muss direkt die Nasse rĂŒmpfen, wĂ€hrend ich darĂŒber schreibe....
 
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Wat fĂŒr'n Apparillo! :ugly: Die kleinen SchlĂ€uche heute finde ich schon nicht wirklich angenehm. Aber so ein Ding? Um zu gucken in mein' Hals? Nee, Freundchen, einfach mal nee.....
Vmtl. kamen da auch nur freiwillige forschungs-subjekte davor. Sieht etwas ĂŒber dem budget eines durchschnitts-HNO aus ;)

Ich hab' ein paar SchĂ€tzchen von frĂŒher, die in einer belasteten Bude standen. Den Duft bekommt man wahrscheinlich in 100 Jahren nicht mehr raus. Muss direkt die Nasse rĂŒmpfen, wĂ€hrend ich darĂŒber schreibe....

Interessant. Ich weiß auch, welche der kartons noch aus dem alten haus sind, wo das ganze damals bei mir angefangen hatte, wenn ich nĂ€her als 2m herantrete...
Wenn ich mal so ein buch bekomme, wickel ich da frischhaltefolie rum :D Dann bleibt das erlebnis besonders frisch, fĂŒr wenn man's mal wieder öffnet... lol. Aber meine bĂŒcherregale mĂŒffeln nicht. (von echt Ă€tzenden aktuellen drucken, die neu stinkendes zeug ausdĂŒnsten, mal abgesehen o_O)
Aber bei offiziell (seit 50..200 jahren oderso *g*) vergriffenen bĂŒchern finde ich hin und wieder einen "nicht ganz offiziellen" nachdruck aus Indien, inkl. kopiertem bĂŒcherei-stempel und kommentaren der vorbesitzer... :D
 
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Update, nĂ€chstes Buch :biggrinB: [nerd alert❗]

Nun - das Obige alles, ist, wie ich nun finde, moderner Schnickschnack, quasi Luxus.

Was aber, wenn Elektronik noch nicht mal existiert (bestenfalls im Entstehen als Feld) - aber man möchte gern den harmonischen Gehalt einer Stimme untersuchen?
Hah, nichts leichter als das!

p36-fig1_50.png


Auf der linken Seite ist, unten, ein Einlassrohr fĂŒr ein brennbares Gas, das durch den Aufbau, nach oben, fließt, und da am spitzen Ende eine brennende Flamme hat.
Zwischen linkem und rechtem Teil - D/C - ist eine Gummimembran. Der rechte, runde Teil ist ein Helmholtzresonator, stimmbar mit dem Ă€nderbaren oberen EndstĂŒck, rechts.
Wenn also jemand rechts hineingröhlt, wird die eingestellte Resonanzfrequenz selektiert - etwa einen Oberton, fĂŒr den man sich interessiert - der Rest vom Frequenzgemisch wird stark bedĂ€mpft. Die vibrierenden DruckĂ€nderungen im GefĂ€ĂŸ werden demnach eng gefiltert an die D/C-Membran weitergegeben, die dadurch synchron schwingende DruckĂ€nderungen auf den Gas-kanal ausĂŒbt, und somit die brennende Flamme im Takt zum Flackern bringt.
Da das allerdings, je nach gewĂŒnschtem Oberton, mehrere Hundertmale / Sekunde geschieht, kann man das ohne weiteres nicht sehen oder festhalten.
Daher noch ein bisschen mehr Apparatur:

p36-fig2,3.png


(Es sind mehrere, verschieden große Resonatoren zu sehen, da einer nur recht fein stimmbar ist. Zur Stimmung auf eine best. Frequenz wird eine Stimmgabel benutzt - unter visuellem "Auspendeln" des sichtbaren Resonanzmaximum)
Nachdem man also Muddi's gute Singer-nÀhmaschine beschlagnahmt hat, kann man damit einen rotierenden Spiegel betreiben, welcher das Flammenlicht, Àhnlich wie den Elektronenstrahl bei einem Oszilloskop, horizontal ablenkt, und damit eine Zeitachse erzeugt, die von der dahinter befindlichen Photokamera auf gutem, altem Analogfilm mit zeitlichem Verlauf der herausgefilterten Obertonschwingung aufgezeichnet wird:

p38-fig4_50.png


Ich wusste zwar, dass sie in den 1930..40ern Bilder von Obertonspektren hatten, bereits etwas moderner aufgezeichnet - aber das hÀtte ich nicht gedacht.

Dies sind AuszĂŒge aus dem Buch "The natural method of voice production in speech and song",
Floyd S. Muckey, 1915.

Helmholtz beschrieb zuvor das Prinzip des Resonators in der Veröffentlichung 1863: "Die Lehre von den Tonempfindungen als physiologische Grundlage fĂŒr die Theorie der Musik"

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Im Vergleich mit heute, kennen wir ja: Kurz Audacity anwerfen, was ins Laptop-mikro blöken, -> "Show Spectrum", fertig... ;)
 
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