Historische Entstehung der 'Per Aspera ad Astra'-Dramaturgie

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tritonus19
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Hallo!


Ich beschäftige mich gerade in Form einer Hausarbeit für die Uni mit der „Per Aspera ad Astra“-Dramaturgie, der viele Sinfonien des 19. Jahrhunderts folgten. Logischerweise stoße ich auf zahlreiche Sinfonien, die nahezu mustergültig dieser Dramaturgie folgen, aber mich würde für die Hausarbeit auch stark interessieren, wie diese Dramaturgie, dass Sinfonien mit einem „Problem“ beginnen und spätestens im Finalsatz eine „Lösung“ des Problems, z.B. in Form eines Durchbruchs stattfindet, historisch entstanden ist. Kann man einen Komponisten nennen, der diese Dramaturgie in gewisser Weise „erfunden“ hat? Vielleicht könnt ihr ja auch bestimmte Literatur empfehlen, die sich explizit mit dieser Dramaturgie befasst (gerne auch exemplarisch an bestimmten Sinfonien).


Würde mich sehr über einen Austausch freuen!


Liebe Grüße
 
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Das hängt mit der fortschrittsgläubigkeit nach der französischen revolution zusammen, das beginnende bürgerliche zeitalter sah die dunkle vergangenheit und schaute optimistisch in die zukunft, man hatte die illusion dass "jeder seines glückes schmied" sei.
http://de.wikipedia.org/wiki/Per_aspera_ad_astra kennst du wahrscheinlich.
Die technische revolution, die unsozial ablief, führte zur resignation und weltflucht der romantik, die verhältnisse waren eben nicht so. Ab mitte des 19.jh.s träumten marxisten von den lichten höhen des kommunismus und blickten zurück auf "die schweren zeiten".
Der musikalische vertreter der bürgerlichen revolution ist Beethoven, in "Fidelio", der Egmont-Ouverture, der 5. und 9. sinfonie ist das prinzip klar ausgeprägt, eben so bei Webers "Freischütz", man fndet es wieder bei sowjetischen komponisten (Prokofiew, Schostakowitsch 5. ). Schumann, Berlioz, Dvorak folgen dem nicht, Richard Strauss' "Tod und verklärung" hat es im "programm".
Schubert und Brahms (1.) sahen sich als sinfonker in der nachfolge Beethovens, aber bei veränderter gemütslage: so beginnt Schubert in senen klaviersonaten gern "heroisch",, gleitet aber bald ins lyrische über, in seinen langsamen sätzen gibt es hochdramatische passagen.
Schon Dante nannte sein großes werk "Commedia", weil es vom vom Inferno zum Paradiso fortschritt, vom dunkel ins licht.
Das prinzip "Hoffnung" ist allgemein menschlich, und bis heute hat alles, was populär sein will, ein "happy end",
 
Hallo tritonus19,

in der Musik wird die 5. Sinfonie Beethovens als die Sinfonie des Schicksals bezeichnet.
Sie ist Beethovens Kampf für eine bessere Welt, mit einem unglaublichen Finale, dass er als Schmerzbeladenen Weg von C-Moll nach C-Dur beschreibt.

Vom Dunkeln ins Licht oder auch zu den Sternen, trifft es ziemlich genau. Deshalb bezeichnete man es als per Aspera ad Astra.

Die lateinische Redewendung selbst, hat historisch aber einen anderen Ursprung.
 

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