Hörvergleich Gesangsmikros

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RaumKlang
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Da mir gerade zwei neue potenziell brauchbare Gesangsmikrofone auf den Tisch geschmissen wurden, wollte ich 'nur für mich' mal ein paar Aufnahmen machen, um einen 1:1-Vergleich mit der eigenen Stimme zu haben.
Bevor ich damit auch nur angefangen hatte, bekundeten bereits >5 Leute Interesse an den Samples, so dass ich mich entschlossen habe, die Dinger gleich der MB-Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen.

Testumgebung: Wohnküche, akustisch eher ungünstig - ich war aber zu faul, noch in's Studio zu fahren.
Interface: Tascam US-122 MKII
Alle Aufnahmen unbearbeitet abgesehen von grober Pegelanpassung und Fade-in/-out.


Wohl an denn, hier sind sie, in der Reihenfolge der Aufnahmen:

Beyerdynamic TG-X 58
Rode S1
Heil PR-20 UT
Shure Beta 87 auf PGX Handfunke
Shure SM 58
Beyerdynamic M69
Audio-Technica AE6100
Shure Beta 87A (Kabelversion)

Man beachte den Unterschied zwischen den beiden Beta 87. Ich vermute das liegt am Compander der PGX-Strecke, denn drei verschiedene Kapseln klingen auf dieser Strecke exakt gleich (bescheiden).

Ach ja: Sorry für mein Gesabbel, ursprünglich war das ja nur für den internen Vergleich gedacht :)

Wenn ich morgen noch Zeit dafür finde, mache ich noch ein paar Aufnahmen mit Sängerin (Sprache und Gesang) sowie EQte und komprimierte Versionen der Original-Samples. Insbesondere bei Heil und TG-X bewegen sich da Welten. Beim TG-X fallen dann die etwas schneidig nervigen Höhen auf, beim Heil wird es deutlich feiner und schöner.

Ach ja: Beim PR-20 hatte ich mich im Preis vertan. Das liegt bei ca. 130,- EUR in der UT-Version. Sorry for that!
 
Eigenschaft
 
Shure Beta 87 auf PGX Handfunke


Man beachte den Unterschied zwischen den beiden Beta 87. Ich vermute das liegt am Compander der PGX-Strecke, denn drei verschiedene Kapseln klingen auf dieser Strecke exakt gleich (bescheiden).

Das ist jetzt nicht dein Ernst? :eek: Wenn man mich raten lassen hätte, wäre ich auf Behringer 3er Set o.ä. gekommen.

Und du bist dir sicher nichts verwechselt zu haben, das am besten klingende Mikrofon in deinem Test ist in meinen Augen Ohren das TG-X 58 :redface:
 
Und du bist dir sicher nichts verwechselt zu haben, das am besten klingende Mikrofon in deinem Test ist in meinen Augen Ohren das TG-X 58
Das sehe höre ich ähnlich! Beta 87 Kabel gefällt mir auch. Vom Heil und Rode bin ich enttäuscht, da bin ich ob des vielen Forenlobs verwundert.
 
Beta 87 Kabel gefällt mir auch.

Die PGX-Strecke auf der die Beta 87 Kapseln getestet wurden (drei an der Zahl, weil ich es selbst nicht glauben konnte) geht nächste Woche zu Shure, die scheint irgendwie eine Macke zu haben.
Das 87er liefert für mich neben dem AE6100 das beste Gesamtbild und gewinnt im Live-Betrieb deutlich gegenüber letzterem. Vor allem, weil das AE6100 je nach PA einfach etwas zu viel des Guten in den oberen Mitten liefert und in der Rückwärtsdämpfung nicht so ganz mithalten kann, was die Linearität angeht.


Vom Heil und Rode bin ich enttäuscht, da bin ich ob des vielen Forenlobs verwundert.

Sagen wir mal so: Das PR-20 gefällt mir vom Grundcharakter sehr gut, auch wenn es in der Nahbesprechung für meine Ohren und Stimme zu viel Bass liefert.
Es gewinnt _deutlichst_ gegenüber dem roh sehr schön klingenden TG-X 58, weil das Heil bei Höhenanhebung und Bassabsenkung (Low-Cut bei 100Hz und -3dB @ Q=1,6 bei 150Hz) deutlich hübschere Höhen und Mitten liefert. So EQed klingt es fast wie ein MD441.
Das TG-X andererseits ist für Rock vermutlich eine gute Wahl - es wird sich immer durchsetzen, wird allerdings bei Höhenanhebung (High-Shelf +5dB @ 10kHz) sehr harsch und nervig, wo das Heil einfach seidig und schön zu Werke geht. Ähnlich wie das Beta 87 übrigens. Für eine jazzige Frauenstimme würde ich das TG-X definitiv nicht nehmen.

Was das Rode angeht: In der Nahbesprechung geht das ungefiltert eigentlich garnicht. Auf 2cm Abstand ändert sich das aber radikal, da finde ich es recht hübsch.
Gefiltert hatte ich das mit Low-Cut bei 100Hz und -5dB @ 330Hz, Q=1,6. Dann geht es auch im Nahbereich, kommt aber doch nicht so ganz an das Beta 87 ran.

Ich mache gleich noch die gefilterten und komprimierten Samples fertig, da werden einige der o.g. Aspekte sehr deutlich. Die Aufnahme der weiblichen Samples muß ich leider noch etwas schieben, weil wir uns bei der heutigen Aufnahmesession ziemlich in einem Song verbissen haben :)

---------- Post hinzugefügt um 22:28:23 ---------- Letzter Beitrag war um 21:14:33 ----------

Hier die bearbeiteten Samples:

Beyerdynamic TG-X 58
Rode S1
Heil PR-20 UT
Shure SM 58
Beyerdynamic M69
Audio-Technica AE6100
Shure Beta 87A (Kabelversion)

Beim TG-X hört man da IMHO sehr schön, dass es obenrum nicht schöner wird, wenn man es da anschiebt.
Das Rode habe ich in üblicher Soundcheckzeit nicht viel schöner hinbekommen :-/

Alle Mikros haben in diesen Samples jetzt einen Low-Cut bei 100Hz bekommen. EQ nach Gusto bzw. so, dass die Stärken und Schwächen möglichst gut rauskommen, daher teilweise etwas extrem.
Dann noch 2,5:1 komprimiert.
 
Der Kompressor kommt mir beim Audio Technica recht hörbar vor :gruebel: Im zweiten Test würde ich mich für das Beta 87 entscheiden, bei dem ist auch der EQ sprung am größten. Das Heil klingt zwar wärmer, das beta 87 wird sich live aber eher durchsetzen, vermute ich.
Dem Beyer M69 gebe ich einen Hauch vorsprung vor dem Heil ;)
 
Der Kompressor kommt mir beim Audio Technica recht hörbar vor

Ich hatte am Kompressor zwischen den Mikrofonen nichts geändert. Threshold -10dB, 2,5:1, +5dB Gain, 5ms Attack, 50ms Release.


Im zweiten Test würde ich mich für das Beta 87 entscheiden, bei dem ist auch der EQ sprung am größten.

Interessanterweise habe ich da am wenigsten dran gemacht. Low-Cut 100Hz, minimal bei 200Hz raus, ab 10kHz +2,5dB.
Ich fühle mich in meiner Wahl bestätigt: Das Beta 87 ist nach wie vor mein Allrounder schlechthin.
 
also meine favorites sind Beta, AE6100, TGX...

die hier gerade sowieso meinungsabgabe angesagt ist:

Beta kann man Eqen (und entsprechend höhen anheben) ohne dass es nervt
Das AT klingt per se imho sehr sehr sehr gut (besser als das Beta) aber man merkt doch dass es deutlich weniger rückwärtsdämpfung hat und es lässt sich in dem oberen mitten nicht so einfach EQen

Das TGX hat imho den "einfachsten" grundsound. Man braucht nicht massiv zu EQen und es poppt quasi gar nicht. Leider kann man einen wirklich schönen höhenlastigen sound nicht rausholen, da es dafür einfach zu sehr nervt.

Meine Erste wahl für eine hervorragende sängerin wäre also das beta,
Meine erste wahl für einen ungeübten mittemäßigen sänger wäre das TGX
 
Und weiter geht's im Testfeld: Jetzt mit Kleinpercussions. Benutzt habe ich dazu einen Meinl SH8BK Shaker und einen Meinl Schellenkranz.

Die Samples sind unbearbeitet, lediglich jeweils für Shaker und Schellenkranz auf -1dB peak gebracht und in 160kbps encodiert. Kein EQ, keine Kompression.
Abstand vom Mikrofon jeweils etwa 5cm.

Beyerdynamic TG-X 58
Rode S1
Heil PR-20 UT
Shure SM 58
Beyerdynamic M69
Audio-Technica AE6100
Shure Beta 87A (Kabelversion)
 
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Beim Beta 87 ist beim Schellenkranz ein dumpes Klopfen, ähnlich eines Tamporin zu hören. Was ist das?
 
Beim Beta 87 ist beim Schellenkranz ein dumpes Klopfen, ähnlich eines Tamporin zu hören. Was ist das?

Das ist wohl das Geräusch das entsteht, wenn man den Schellenkranz gegen den Handballen schlägt. Interessanterweise ist das nur bei den Kondensatoren (S1 und Beta 87) deutlich hörbar, beim S1 allerdings nicht so extrem ausgeprägt.
Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung wo das herkommt, liegt aber ziemlich genau bei 100Hz.
 
liegt das an meiner anlage oder klingt das M69 "begrenzt" und etwas muffig? Also im direktvergl. zum Werkskollegen TGX58 muss ich sagen, dass der TGX-Sound offener und unmuffiger klingt.
Ist das bei euch auch so? ich meine, das M69 kostet nun etwa 150% Mehr als das verbreitete "einsteiger-Mic".
 
Hmmm, ist die PGX nun inzwischen wieder da? Mich würde stark interessieren, ob die jetzt wirklich kaputt war oder nicht...

Den Lob bzgl. TGX und Runtermachen des S1 verstehe ich übrigens kein Bisschen - das S1 klingt doch wesentlich natürlicher und eben mehr nach menschlicher Sprache. Und das 6100... mannoman. Ein Traum... auch am 10" Jensen (Gitarre).
 
Hmmm, ist die PGX nun inzwischen wieder da? Mich würde stark interessieren, ob die jetzt wirklich kaputt war oder nicht...

Die Strecke war noch garnicht bei Shure, wir haben ja auch noch ein paar Strecken U-Serie im Lager rumstehen :)


Den Lob bzgl. TGX und Runtermachen des S1 verstehe ich übrigens kein Bisschen - das S1 klingt doch wesentlich natürlicher und eben mehr nach menschlicher Sprache.

Kann ich so nicht bestätigen. Das S-1 gefällt mir im Feld nach wie vor nicht so gut wie die anderen, wobei ich aber sagen muß, dass es mir als Overhead wiederum richtig gut gefällt (ebenso wie das Heil übrigens, das ebenso wie das AE6100 auch an Gitarren eine sehr gute Figur macht).
 

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