Hohner Lucia III Klappenbeläge erneuern

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akkmicha
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das war jetzt meine 3. Lucia, bei der die Stimmung und Ansprache noch sehr gut war, aber natürlich die zerpulverten Klappenbelege neu mussten.
Im Bass, wo der Anpressdruck der Klappen sehr hoch ist, habe ich nur geschlossenpooriges Polyurethan-Dichtband aufgeklebt, das reicht und ist dauerhaft.
Vorne liegt der Andruck nur bei 100 Pond (Federwaage) und muß lange Löcher zuhalten. Da muß Filzleder drauf. Bei vorigen Reparaturen kaufte ich das teure
Quadrat (23€). Jetzt nahm ich 4mm-Filz und feines geschliffenes Leder (Ledergeschäft, Rest für 2€) und verklebte das mit Sprühkleber. Ist im Vergleich genauso gut.
jetzt schnitt ich aber nicht auf 13mm Breite, sondern 15mm und setzt das auf dünne Alublechstücke15x53mm. Siehe Zeichnung. Mit doppelseitig klebendem
Montageband 1mm stark kam das auf die Aluklappen. Weil es viel breiter die Löcher abdichtet, muß dann auch nicht mehr an den Alubügeln herumgebogen werden.
 
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Hallo Micha,

warum so eine Bastelei? Ich habe das vor ein paar Jahren bei meiner damaligen Lucia III auch gemacht - allerdings mit Original-Belägen von Hohner und ohne das ganze „Voodoo“ mit Anpressdruck ;). Der Komplettsatz, zugeschnitten für Diskant und Bass, kostet unter 50 €:
https://www.musiker-board.de/threads/frischzellenkur-fuer-eine-hohner-lucia-iii.525581/

Verklebt wird mit Pattex, und gebogen wird da überhaupt nichts. Wenn schon, dann richtig. Meiner Meinung nach ist das, was Du da gemacht hast, Murks und am falschen Ende gespart.
 
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Moin Wil, wie auf dem Foto zu sehen, waren die Original-Hohner-Klappenleder teilweise sehr schlecht zentriert, da hätte viel an den Clavishebeln gebogen werden müssen. Durch mein breites Zwischenblech ist die doofe Wölbung beseitigt und damit die
Dichtigkeit viel besser. Und überhaupt, warum 50€ ausgeben, wenn man für 2€ dasselbe schnell selbst machen kann?
 

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Hallo Micha,

Du kannst natürlich tun und lassen, was Du willst, aber die „Höcker“ auf den Klappen sind da sicher nicht ohne Grund ;). Ich finde es immer interessant, wenn man als Hobbybastler jahrzehntelange Erfahrung/Arbeit von Akkordeonherstellern in Frage stellt :nix:. Letztendlich wurde durch die Verbreiterung ja nicht das eigentliche Problem gelöst, sondern nur das Symptom beseitigt.
 
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ja, Hohner hat sich da wohl was bei gedacht, daß das dichter wird durch die Wölbung, haben ihre Arbeiter aber nicht mal präzise zentriert umgesetzt, wie auf meinem Foto zu sehen ist. Besser wäre ein breiteres flaches Klappenalu gewesen, wie ich es bei Klingenthalern und Weltmeister schon Ende 50ger finde. Die machen sogar heute noch keine Probleme mit Dichtheit. Und was hat Hohner sich nur bei dem jetzt bröselnden
Schaumgummi gedacht, und ihren ewig klemmenden Registerkonstruktionen.
Und die ganzen Leute, die hier im Forum klagen, daß sie die neu aufgeklebten Hohner-Streifen nicht dicht kriegen....
 
Und was hat Hohner sich nur bei dem jetzt bröselnden
Schaumgummi gedacht, und ihren ewig klemmenden Registerkonstruktionen.

Über die bröselnden Schaumgummibeläge brauchen wir nicht zu reden, das war eine Fehlkonstruktion. Die "ewig klemmenden Register" sind sicher Einzelfälle...? Wir sollten uns immer vor Augen führen, dass wir hier über ein Modell sprechen, das sicher 45 +/- Jahre alt ist.

Und die ganzen Leute, die hier im Forum klagen, daß sie die neu aufgeklebten Hohner-Streifen nicht dicht kriegen....

Sorry, aber welche "ganzen Leute" :confused:. Zumindest ich ich habe noch nie irgendwelche Probleme mit der Dichtigkeit gehabt, und ich "quäle" meine Instrumente sicher mehr als die meisten Ottonormal-Akkordeonisten ;).

Insofern finde ich die Verallgemeinerungen hier ein bisschen unpassend. Sorry, ich bin sicher niemand, der Hohner prinzipiell verteidigt, aber da liegst Du meiner Meinung nach daneben...
 
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Salut,

Vergrößerte Auflagefläche bedeutet bei gleicher Feder geringere Flächenpressung. Ein schmaler dünner Rand dichtet besser als ein breites Band. Die Konsequenz bei dem von Dir festgestelltem Tragbild der alten Dichtleder wäre die Clavishebel zu richten und die original Klappen zu zentrieren. Das ist nicht sonders schwierig und hätte vielleicht 'ne halbe Stunde gedauert. Lustig finde ich daß Du über Hohner lästerst die in den 50igern (so wie auch Cantulia) auf das neue Material Schaumstoff gesetzt haben ohne letztendlich Langzeiterfahrung damit zu haben (können). Selber setzt Du aber Spiegelklebeband ein, was letztendlich auch aus einem Schaum besteht und ich Dir schon jetzt sagen kann daß dieses in einigen wenigen Jahren auch seine jetzigen Eigenschaften stark einbüßen wird. Da gibt es schon genügend Erfahrungen mit, vom Zerbröseln bis zum nicht mehr kleben.
Echtes Moosgummi hat übrigens auch Cantulia schon in den 50igern als Klappenmaterial für die Bassklappen eingesetzt, und dieses, hält auch ganz im Gegensatz zu den Schaum-Klappenbelägen, jetzt noch. Da ist eher der Kleber der angewandt wurde das Problem, da er klebrig wird. Die Dichtwirkung des geschlossenzelligen Moosgummis und auch die Dämpfwirkung beim Aufschlag auf die Füllung ist recht gut.
Es spricht auch gar nichts dagegen sich aus gutem Filz und feinem Leder sich selber den Filz Klappenbelag zu laminieren, habe ich auch schon gemacht. Die Qualität der gelieferten Plattenware schwankt leider sehr stark, so daß dies sogar sinnvoll sein kann, wenns dann auch noch günstiger wird umso besser.

Roland
 
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Hohner hat sich da wohl was bei gedacht, daß das dichter wird durch die Wölbung, haben ihre Arbeiter aber nicht mal präzise zentriert umgesetzt, wie auf meinem Foto zu sehen ist.

Da hat sich Hohner sicher was dabei gedacht ... aber ich fürchte die Gedanken waren garantiert nicht, dass man hier ein Akkordeon bauen wollte, das ein halbes Jahrhundert ohne Wartung und Überholung hinter sich bringt. Der Zeitraum den man seinerzeit im Auge hatte, waren da wohl eher ca. 15 Jahre. Und die Lucia wurde wie die Atlantik auch in großen, eher sogar sehr großen Stückzahlen gebaut mit teilweise automatisierter Fertigung. Von daher würde es mich nicht wundern, wenn die Sicken auf den Klappenblechen mit der Fertigung zu tun hatten und erstmal keinen Aspekt zwecks Dichtigkeit. Denn die war durch die Schaumstoffpolsterung damals auch so gut genug.


Über die bröselnden Schaumgummibeläge brauchen wir nicht zu reden, das war eine Fehlkonstruktion

Aus heutiger Sicht ganz klar - falsche Idee! Damals und auch für die folgenden ca. 30 Jahre: Supersache! Das ist der Werdegang von neuen Ideen - erst im Nachhinein kann man richtig beurteilen was draus wurde. So hatte Cantulia mit deren Moosgummibelägen ja auch eine Superidee - die sich im Nachhinein obendrein als sehr haltbar erwiesen hat. (konnte man damals aber auch nicht wissen!)


Und überhaupt, warum 50€ ausgeben, wenn man für 2€ dasselbe schnell selbst machen kann?

Wer kann, der kann!

Gegen Selber machen spricht erstmal grundsätzlich gar nichts. Wenn man das Zeug fertig zugeschnitten kauft zahlt man ganz klar die Arbeitszeit zum Herstellen und Konfektionieren mit - hat dafür aber sauber geschnittene Teile, die maßlich passen. Darf jeder die Methode wählen, die ihm die liebere ist.
Wenn man die Möglichkeiten hat das selber zu machen, dann nur zu - kommt billiger! Allerdings kann s auch hier passieren, wenn man nicht genügend erprobte Materialien wählt, dass das Ganze vielleicht nicht ganz so langlebig ist, oder wenn man Pech hat, dass der Kleber nicht sauber durchtrocknet und dann mit der Zeit durchs Leder durchsaftet und dann die Klappenbeläge das Kleben anfangen...So ein Klebstoffproblem hatte die (gesamte!) Akkoindustrie in den 70-ern auch schon mal.


Durch mein breites Zwischenblech ist die doofe Wölbung beseitigt und damit die
Dichtigkeit viel besser.

Der Dichtüberstand ist nicht ohne Grund schmal. Cantulia hat schon einen Grund genannt. Irgendwo zwischen Außen- und Innerand dichtet die Klappe ab. Wo genau weiß man nicht. Je breiter, desto breiter die Zone der Ungewissheit. Und somit kann es durchaus vorkommen, dass die Klappe auch erst außen dichtet. Damit vermindert sich der Druck gegen den die Klappe noch dichtet und ab wann die durchlässt. Bei gleich großer Tastenbetätigungskraft wohlgemerkt! Darüber hinaus kann es auch noch vorkommen, dass bei Zug die Klappe besser an die Planfüllung gesaugt wird und damit , wenns dumm läuft auch noch zusätzlich durch die größere Fläche eine größere Öffnungskraft an den Tasten benötigt.

Ein schmaler Dichtrand hat also durchaus mehrere Vorteile. Und wenn sauber ausgerichtet, gibts hier auch keine Probleme mit der Dichtigkeit.

Dass da Klappen udn Hebel schiefstehen nach ca. 50 Jahre, wundert mich nicht. Die Lucia war eine häufig benutzte "Kampfsau" im Fronteinsatz. Ähnlich wie die Altantik, aber halt kompakter. Da muss ein Akkordeon einiges aushalten und da tut sich mit im Laufe der Zeit auch was, die bleibt da nicht im fabrikneuen Zustand. Wo gehobelt wird, da fallen Späne!
Bei der Lucia weiß ichs nicht sicher, weil ich noch keine repariert hab, aber bei meiner Aktlantik sind sogar auf der Planfüllung Markierungsecken aufgedruckt, damit damit die Klappenbeläge daran sauber ausrichten kann!!


und ihren ewig klemmenden Registerkonstruktionen.

Auch das würd ich mal dem Alter zuschreiben.
Wenn man die auseinanderbaut, reinigt, den Staub und Dreck rausputzt und vor allem die Ölreste entfernt, die irgendwer irgendwann mal im Irrglauben was gutes zu tun da reingetan hat, dann laufen die auch heute noch sauber und einwandfrei. Das gilt übrigens auch für Weltmeisterakkordeons!
Da hab ich auch schon die eine oder andere recht schwergängige Registermechanik durch simples Dreckrausputzen wieder flottgemacht.
 
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Bei der Lucia weiß ichs nicht sicher, weil ich noch keine repariert hab, aber bei meiner Aktlantik sind sogar auf der Planfüllung Markierungsecken aufgedruckt, damit damit die Klappenbeläge daran sauber ausrichten kann!!


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Zitat von akkmicha Original zeigen
und ihren ewig klemmenden Registerkonstruktionen.


Auch das würd ich mal dem Alter zuschreiben.
Wenn man die auseinanderbaut, reinigt, den Staub und Dreck rausputzt und vor allem die Ölreste entfernt, die irgendwer irgendwann mal im Irrglauben was gutes zu tun da reingetan hat, dann laufen die auch heute noch sauber und einwandfrei. Das gilt übrigens auch für Weltmeisterakkordeons!
Da hab ich auch schon die eine oder andere recht schwergängige Registermechanik durch simples Dreckrausputzen wieder flottgemacht.

Auch die Lucia hat diese aufgedruckten Ecken als Zentrierhilfe . Unter älteren Akkordeons kenne ich keine welche eine so leichtgängige und zuverlässige Registermechanik haben wie die Lucia. Aber!, wie ganz bewußt auf die Mechanik aufgestempelt ist diese NICHT zu ölen. Trotzdem haben dies manche dann gemacht um die scheinbar zu schwer gehenden Register leichtgängiger zu machen, doch das Gegenteil ist die Folge. Die Haftreibung von Öl ist einfach zu groß. Mechanik zerlegen absolut entfetten, z. B. mit Reinigungsbenzin (Kulissen etc), ggfls. verbogene Hebel richten und wieder zusammenbauen.
Dank der Metallkonstruktion der Lucia verzieht sich kein Holz welches einen schweren Gang oder gar Verklemmung der Registerschieber bewirken kann.

Roland
 
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