Hohner Verdi 2 mit Besitzer ohne Plan

  • Ersteller Timo2323
  • Erstellt am
T
Timo2323
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
01.07.23
Registriert
06.06.23
Beiträge
2
Kekse
0
Hallo und guten Abend zusammen :)

Ich bin durch eine familieninterne Hausstandauflösung nun Besitzer eines Hohner Verdi 2. Das ist auch schon so gut wie alles was ich weiß (außer das es auch spielt, aber sollte wohl mal gestimmt werden). Auf der Seite ist eine Plakette ( Bild im Anhang)

Das war es dann aber leider auch. Kann mir vielleicht jemand sagen was genau ich da habe? Würde es ehrlich gesagt auch gerne los werden, da mir für sowas leider die musikalischen Gene fehlen und es in geübten Händen sicher besser aufgehoben ist.

Vielen Dank für Eure Mühen und beste Grüße aus der Eifel
 

Anhänge

  • IMG_1384.jpeg
    IMG_1384.jpeg
    197 KB · Aufrufe: 197
  • IMG_1385.jpeg
    IMG_1385.jpeg
    179,6 KB · Aufrufe: 173
Hallo Timo.

Steht da wirklich Verdi II drauf?
Ich hätte aufgrund der wenigen Bassreihen auf Verdi I getippt.
Das ist bei diesen Modellen nicht die Choranzahl.
Verdi I und Verdi II sind beide zweichörig.

Dein Instrument ist aus den 30er Jahren.
(Wenn du den auf der Rückseite, meist auf der Bassseite, die eingestanzte Seriennummer an Hohner weitergibst, bekommst du gegen eine Gebühr eine Urkunde mit dem genauen Auslieferungsdatum und -ort.)
Damals gab es solche Modelle mit so wenigen Bassreihen und ohne Diskantregister, weil sogar diese für die Bevölkerungsmehrheit zu teuer waren.
Es fehlen höchstwahrscheinlich die Terzbässe und die verminderten Akkorde.
(Google Stradella-Bass für das Knopfschema.)

Es ist zwar nicht ideal, aber als Schülerinstrument oder als leichtes Instrument zum Mitnehmen auf Reisen o.ä., wofür man halt heutzutage ein 72-Bass-Instrument nimmt, könnte man es schon noch verwenden.
Dazu muss es aber funktionieren und mit der Funktion steht und fällt der Wert.

Als Dekorationsstück ist es so gut wie nichts wert - Flohmarktware oder Ebay-Auktion ohne Mindestgebot.

Um ein Instrument zu erhalten, muss es gestimmt werden.
Wenn es möglich ist, lass es stimmen.
Der Wert erhöht sich um mehr als die Kosten fürs Stimmen.
Das setzt aber voraus, dass irgendwann in den letzten Jahrzehnten Wachs und Leder im Instrument ersetzt wurden.
Der Arbeitsaufwand dafür übersteigt den Wert des Instruments bei weiten (siehe Dekorationsstück).

Ob ich dich also zu deinem Erbstück beglückwünschen sollte, kann ich aus der Ferne also nicht sagen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wow, vielen Dank für die detaillierte Antwort!

Ja, ist ein Verdi 2, die zweite 1 „I“ fehlt leider. Aber gut, dann weiß ich jetzt wo ich dran bin, dann kommt’s ins Auktionshaus. Vielleicht hat ja jemand Interesse. Ich habe leider weder Zeit noch Interesse da etwas zu erhalten, für mich hängt da nicht wirklich was dran und nimmt bei mir Primär nur Platz weg und fängt Staub.

Trotz allem noch mal vielen Dank für die Antwort, wieder was gelernt 👌🏽
 
die zweite 1 „I“ fehlt leider
Du verwirrst mich.
II - I = I
Oder nicht?
Ich habe leider weder Zeit noch Interesse da etwas zu erhalten
Ich habe mich wohl missverständlich ausgedrückt.
Mit "erhalten" habe ich nicht gemeint "für die Zukunft konservieren", sondern einfach "bekommen".
In ihrem Originalzustand sind diese Oldtimer keine Musikinstrumente, sondern nur Staubfänger.
Sie haben keinen Gebrauchswert.
Wenn es ausreicht, es durch Stimmen, d.h. Feilen und/oder Kratzen an den Stimmzungen, spielbar zu machen, rentiert sich das, auch finanziell.
Wenn die Stimmzunge aber von einem ausgehärteten Lederventil behindert wird oder von Falschluft von der Seite, weil das Wachs zum Abdichten rissig ist, kommen diese Arbeiten auch noch dazu und das rentiert sich bei heutigen Stundenlöhnen nur bei Oberklasseinstrumenten.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ob ich dich also zu deinem Erbstück beglückwünschen sollte, kann ich aus der Ferne also nicht sagen.
Also ein richtiger" Wertgegenstand" ist das Ding sicher nicht, auch wenn es schon relativ alt ist.

So eine Verdi habe ich auch zu Hause - nicht ganz so alt (so grob Mitte Ende 40-er) aber doch ähnliche Epoche und ähnliche Problematik.

Funktioniert hat so grob erstmal alles, aber die Ansprache war halt dann doch deutlich unterschiedlich, verstimmt sowieso...Aber weil das Instrument mit gewissen Erinnerungen zusammenhing habe ich die Kiste sogar herrichten lassen... was dann vermutlich 4x soviel gekostet hat, als das Instrument an üblichem Verkehrswert hat - lohnt sich also nur zwecks Erhöhung des Verkaufserlöse definitiv nicht!

Und später hat sich dann herausgestellt, dass die Zinkstimmplatten die in der Kiste drin sind und damals öfter mal verbaut wurden, sich einfach langsam zersetzen... wodurch klar ist dass das Instrument von sich aus ein natürliches Ende finden wird.

-> Drum: die alten Instrumente sind in aller Regel nett anzuschauen - das war s dann aber meist auch. Einen wirklichen Gebrauchswert haben die eigentlich nicht mehr. Und entsprechend werden die meist zu den"Materialpreisen" gehandelt, also im ziemlich unteren Preissegment.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben