Restauration Hohner Verdi 2

lufabe
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Hallo, alle zusammen,

ich habe kurz reingelesen in die Diskussion, ob man ein altes Instrument evt. selber restaurieren kann.
Letzte Woche habe ich ein altes Hohner Verdi 2, vermutlich aus den 50/60er -Jahren von einem Freund
ergattert. Die Tastatur müsste gerichtet werden und wenn ich die Stimmplatten und Ihre Ventile ansehe, vermutlich müsste auch da einiges gerichtet werden.
Von der Ansicht her meine ich, daß das Instrument noch eine recht gute Basis hat: kaum Rost auf den
Stimmzungen, das Gehäuse und die Tastatur noch recht ansehnlich.
Jetzt meine Frage:
Lohnt sich so ein Instrument generell vom Fachmann richten zu lassen, oder soll ich hier meine ersten Gehversuche wagen?
Vielen Dank

Berthold
 
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Hallo Berthold,

wir kennen weder Deine Fähigkeiten noch das Werkzeug, mit dem Du arbeiten willst. Daher ist das nicht einfach zu sagen.

Müssen nur die Clavishebel an der Tastatur gebogen werden oder ist die Aufhängung der Tasten ausgeschlagen? Im Normalfall braucht es, um die Diskantachse richtig zu entfernen, Spezialwerkzeug bzw. eine entsprechende Maschine. Die Diskanttastatur zu richten (ich meine jetzt nicht die Clavishebel) ist eine sehr aufwendige und schwere Arbeit. Da traue nicht mal ich mich ran.

Viele Grüße

Andreas
 
Hallo Berthold,

es wäre interessant zu wissen, was tatsächlich alles zu machen ist. Vielleicht kannst Du ja mal einen Fachmann einen Blick hineinwerfen lassen? Oder Du lädst ein paar Fotos hier hoch, damit man sich wenigstens einen groben Eindruck davon verschaffen kann, wie es um den Zustand des Akkordeons bestellt ist (wie das geht, steht hier: https://www.musiker-board.de/vb/faq.php?faq=vb3_reading_posting#faq_vb3_attachments).
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, Andreas, hallo, Wil,

zu meinen Fähigkeiten kann ich nur sagen, daß ich absolut keine Erfahrung habe,
jedoch recht aufgeschlossen und interessiert bin.
Werkzeug habe ich nur das, was man im Haushalt hat, müsste ich mir besorgen!
Ich bin also ein absoluter Neuling, könnte mir jedoch durchaus vorstellen, daß ich diesbezüglich lernfähig bin, da ich sehr viel darüber bereits gelesen habe.
Ob das jedoch reicht? :gruebel:
Bilder folgen morgen!

Viele Grüße

Berthold
 
Hallo, zusammen,

wie versprochen, die Bilder meines "Schätzchens" :great:

Viele Grüße

Berthold
 

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Hallo Berthold,

lecker Schimmel... sieht der Balg genauso verschimmelt aus? Vom Erhaltungsgrad war meine Sibylla Brandt etwas besser (zumindest schimmelfrei) und die steht jetzt in der Ecke und wird nicht mehr angerührt...

Wenn Du da was machen willst, mußt Du Dich darauf gefasst machen, daß Du ALLES machen mußt und Du mußt mit einem Totalverlust bzw. mit immensen Kosten rechnen.

Ist die Baßmechanik rostfrei und der Balg dicht und beides schimmelfrei?

Gruß

Ippenstein
 
Hallo Berthold,

lecker Schimmel... sieht der Balg genauso verschimmelt aus? Vom Erhaltungsgrad war meine Sibylla Brandt etwas besser (zumindest schimmelfrei) und die steht jetzt in der Ecke und wird nicht mehr angerührt...

Hallo, Ippenstein,

wie kommst Du auf Schimmel? :(:confused:
Was Du als Schimmel definierst, würde ich als Staub bezeichnen, sonst würde ein übler Geruch das Instrument begleiten und ich hätte nie die Anfrage gestartet.
Ich habe jedoch bewusst darauf verzichtet, das Instrument zu reinigen, da ich nicht weiss, was ich damit weiter beschädige. :gruebel:
Der Balg ist klar und relativ dicht! ...soll heissen, nichts, was man mit entsprechenden
Balgledern reparieren könnte. Neue Kalikostreifen würden mit Sicherheit auch den optischen Eindruck verbessern.
Dass ein Instrument dieser Klasse von den Reparaturkosten nicht weiter als 300.-- bis 400.-- € kosten sollte, ist mir klar. Diese Summe würde ich jedoch gerne investieren, wenn ich dadurch ein altes Original wieder beleben könnte.
Wie ich Deiner Korrespondenz entnehme, bist Du ein Fan von Weltmeister,
ich bin jedoch bis dato ein absoluter Hohner-Fan. :great:

Viele Grüße

Berthold
 
Lohnt sich so ein Instrument generell vom Fachmann richten zu lassen, oder soll ich hier meine ersten Gehversuche wagen?

Berthold

Hallo Berthold,

so wie diese Kiste aussieht, ist die Lage einfach folgende: An dem Ding muss einfach alles gemacht werden; Stimmplatten alle raus und reinigen, neu ventilieren, einwachsen, stimmen.

Neue Tastenklappenbeläge, Tastatur einstellen, Kalikostreifen am Balg erneuern.

Dann müsste man sich auch mal die Bassseite und die Bassmechanik anschauen; aber da sieht es wahrscheinlich auch nicht besser aus.

Fakt ist: Wenn Du das einem Fachmann in die Hand geben willst, ist eine komplette Generalüberholung mit allem Drum und Dran fällig. Die Kosten dafür übersteigen den Wert des Instruments um ein Mehrfaches. Das hat eigentlich nur einen Zweck, wenn man eine emotionale Bindung irgendwelcher Art an ein Instrument hat (z. B. "hat mit dem Vater im Schützengraben gelegen").

Wenn Du das selber machen willst, dann mache Dich auf einen langen und schwierigen Lernprozess gefasst. Auch die Werkzeugbeschaffung muss ja erst einmal stattfinden, denn mit der häuslichen Beißzange kann man da nicht viel werden.

Gruß Claus
 
Hallo, Ippenstein,

wie kommst Du auf Schimmel? :(:confused:
Was Du als Schimmel definierst, würde ich als Staub bezeichnen, sonst würde ein übler Geruch das Instrument begleiten und ich hätte nie die Anfrage gestartet.
Ich habe jedoch bewusst darauf verzichtet, das Instrument zu reinigen, da ich nicht weiss, was ich damit weiter beschädige. :gruebel:
Der Balg ist klar und relativ dicht! ...soll heissen, nichts, was man mit entsprechenden
Balgledern reparieren könnte. Neue Kalikostreifen würden mit Sicherheit auch den optischen Eindruck verbessern.
Dass ein Instrument dieser Klasse von den Reparaturkosten nicht weiter als 300.-- bis 400.-- € kosten sollte, ist mir klar. Diese Summe würde ich jedoch gerne investieren, wenn ich dadurch ein altes Original wieder beleben könnte.
Wie ich Deiner Korrespondenz entnehme, bist Du ein Fan von Weltmeister,
ich bin jedoch bis dato ein absoluter Hohner-Fan. :great:

Viele Grüße

Berthold

Hallo, das Instrument muß total auseinander genommen werden. Kann man nicht selber machen da im Diskant der Achsdraht gezogen werden muß um die Klaviatur zu überholen.
Ausserdem sind Zinkstimmplatten drin die zwar wieder herzurichten gehen aber keine Stimmung mehr halten. Die kleben wie verrückt , da Zink das Harz aus aus dem Wach löst.
Man muß es sich schon genau überlegen ob es sinn macht dafür eine große Summe auszugeben.
Auf alle Fälle geht es zu reparieren.
Gruß vogt :gruebel:
 
Hallo Berthold,

so wie diese Kiste aussieht, ist die Lage einfach folgende: An dem Ding muss einfach alles gemacht werden; Stimmplatten alle raus und reinigen, neu ventilieren, einwachsen, stimmen.

Hallo, Claus, hallo, Ippenstein, hallo Vogt,

vielen Dank für Eure umfangreichen Ausführungen. Tja, dann muß ich wohl meinen Traum begraben, ein altes Akkordeon von Hohner als " Rumziehinstrument" wieder herzurichten, bzw. zu lassen.
Wie schon vorher beschrieben, wäre mir das 300.-- € , vielleicht auch etwas mehr wert gewesen. Mir hat das Instrument gefallen und der Vater meines Freundes hat dies wohl tatsächlich im "Schützengraben" gehabt.
Stutzig macht mich die Bemerkung von Vogt, betreffend der Zink-Stimmplatten.:gruebel:
Wenn das tatsächlich so ist, daß die die Stimmung nicht mehr halten nach der Reinigung,
dann kann ich mir die Mühe wirklich sparen; denn trotz der Warnungen hätte ich gerne diesen Versuch gewagt, um mir vielleicht für den Ruhestand, ( ich bin mittlerweile 58 jahre jung) ein Hobby zu schaffen. Aber es gibt ja auch noch einfachere Fälle, die nicht so aufwendig zu restaurieren wären - wenn man nur wüsste, wo man eine vernünftige Basis für den Anfang bekommt.
Desweiteren wäre eine Adresse hilfreich, um das Nötigste an Werkzeugen, auch gebraucht zu bekommen.
Für einen Workshop 400 bis 500 km zu fahren, ist für mich auch keine Lösung.
Vielleicht gibt es auch hier in meiner näheren Umgebung Möglichkeiten, um die Grundvoraussetzungen für eine erfolgreich Restauration zu erlernen.

Viele Punkte für eine Diskussion, ich weiss, aber ich freue mich auf viele Anregungen.

Viele Grüße

Berthold
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, Claus, hallo, Ippenstein, hallo Vogt,


Stutzig macht mich die Bemerkung von Vogt, betreffend der Zink-Stimmplatten.:gruebel:

Desweiteren wäre eine Adresse hilfreich, um das Nötigste an Werkzeugen, auch gebraucht zu bekommen.

Für einen Workshop 400 bis 500 km zu fahren, ist für mich auch keine Lösung.
Vielleicht gibt es auch hier in meiner näheren Umgebung Möglichkeiten, um die Grundvoraussetzungen für eine erfolgreich Restauration zu erlernen.


Berthold

Hallo, Ihr,

habe ich Euch überfordert, da keinerlei Resonanz mehr kommt?:gruebel:

Viele Grüße

Berthold
 
Hallo Lufabe,

jetzt habe ich mir mal in aller Ruhe die Bilder deiner VerdiII angeschaut. Der Gehäusezustand und der Balg, der würde mich nicht großartig stören - wenn die Kalikostreifen abgenutzt sind, dann sind se s halt. Was eher lästig ist, ist die Tastatur, denn es ist bei einem so alten und zweifelhaft gelagerten Instrument nicht mal sicher, ob man den Tastaturdraht noch normal ziehen kann, oder ob der so festsitzt, dass man ihn rausbohren muß - dann wird es spannend, denn dann geht es ins richtig Grobe!

Wenn die Stimmplatten aus Zink sind, würde ich mir noch nicht mal soviele Gedanken machen - die Platten sehen noch blank aus, haben also noch nicht mit Korrossion angefangen. Was die für Schweinereien beim rausmachen verursachen, weiß ich jedoch nicht, da können wir denke ich getrost auf Vogts Aussage vertrauen, denn der hat bestimmt schon einige Erfahrung mit den alten Dingern.
Andererseits ist meine VerdiII vermutlich nicht viel jünger und wahrscheinlch auch mit Zinkplatten ausgerüstet, mein früherer Reparateur, dem ich die in die Mache gab, hat allerdings nichts darüber gesagt, dass ihm das Schwierigkeiten bereitet hätte. Ist also vermutlich nicht immer gleich!

Wo mir mein alter Reparateur allerdings gewaltig was erzählt hätte, wäre beim Anblick des Rosts auf den Zungen gewesen, denn der ist zum Teil schon recht erheblich. Und da kann es nun wirklich sein, dass der nicht mehr richtg ganz abgeht und dann kannst du das Ding wirklich nicht mehr stabil stimmen.

Auch mit dem "Staubbelag" auf den Ventilen, bin ich nicht ganz einig mit dir, denn so wie das aussieht, sieht das genauso aus, wie Schimmelflecken, wie ich sie aus meiner Werkstatt kenne, wenn ich mal wieder ein Teil aus einer Ecke rausziehe, wo es zu lange auf dem Boden stand. Das riecht nicht, lässt sich auch abreiben, kommt aber bei entsprechender Bedingung nach kurzer Zeit wieder. Da hilft nur ordentliche Wärmebehandlung der befallenen Teile, falls das geht, oder die chemische Keule (Vielleicht reicht schon Brennspiritus)

Aber lass dich nicht entmutigen, denn wer nichts wagt, verliert nichts, kann aber auch nichts gewinnen. Du hast hinterher auf jeden Fall reichhaltig Erfahrung dazugewonnen.

Gruß,
maxito
 
Das sind keine Zinkplatten, sondern billige Hohner- T-Mensur im Baß, H-Mensur im Diskant. Der Rost sieht jetzt nicht schlimm aus und man kann die Stimmplatten waschen und aufheben. Aber der ganze Rest lohnt nicht einer Aufarbeitung. Bitte beschaffe Dir eine vernünftige Restaurationsgrundlage, die Du ev. sogar für 10 oder 20 Euro in Ebay kriegst, wo am Schluß auch was sinnvolles dabei herauskommt. Du steckst sonst zuviel Energie und Geld rein und wirst am Schluß bitter enttäuscht sein, weil Preis-Leistung-Ergebnis absolut nicht passen. So ging es mir bei der Sibylla Brandt auch...

Gruß

Ippenstein
 
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Das sind keine Zinkplatten, sondern billige Hohner- T-Mensur im Baß, H-Mensur im Diskant

Aha! Danke für die Aufklärung -ich hatte mich schon etwas gewundert, warum die "Zinkplatten" trotz des Alters noch so metallisch hell aussahen, ob die speziell behandelt, gewachst oder lackiert sind, denn sonst müsste Zink die typisch dunkelgraue Farbe angenommen haben.

Die meisten Stimmzungen die man sehen kann, sehen passabel aus, aber die ganz links im 5. bild die hat schon heftig Rost an der Spitze - da muß man aber schon ordentlich am Zungenfuß kratzen, wenn man die wieder auf Stimmung bringen will.

Ansonsten, sehe ich keinen grund, sich nicht an dem Instrument zu versuchen. Allerdings sollte man den Geldaufwand minimal halten, wenn es halbwegs klappt, dann kann ma sich freuen, ansonsten ist nicht viel kaputt. Aber gut - da gebe ich Ippenstein recht, richtg gut wird das Teil mit vertretbarem Aufwand nicht mehr.

Gruß, maxito
 
Hallo Maxito,

mir wurde gerade zugeflüstert, daß die H-Mensur aus Zink sein müsste, während die T-Mensur aus Aluminium ist.
 
Jo in diesem fall schon...
 
Hi, das sind doch einige Kommentare, mit denen man was anfangen kann!
Ich bin im Moment an einer Morino 5 M, die ich mir anschauen werde. Falls das was wird, werde ich beide Instrumente in meine bisherige Werkstatt bringen. Dann werde ich sehen, ob sich für mich ein Versuch lohnt.
Soweit viele Grüße

Berthold
 
Hm... also an einer Morino 5 M würde ich wiederum auch keinen Erstversuch wagen. ;)
 
Hm... also an einer Morino 5 M würde ich wiederum auch keinen Erstversuch wagen. ;)
Hi, Ippenstein,
so vermessen bin ich nicht! Falls das instrument interessant ist, würde ich es natürlich
professionell verarzten lassen. Die Morino 5 M gehört zu meinen Favoriten für eine
Neuanschaffung, falls sie von der Basis her interessant ist.
Kannst du mir bei dieser Gelegenheit Tips geben, worauf ich besonders achten muß?
Ich habe zwar schon mehrere Instrumente von Innen gesehen, aber so richtig be-
urteilen kann ich das als Laie wohl nicht.
Ich stelle mir einfach vor, daß ich das Instrument durchspiele, dann öffne und nach der Tastatur, den Belägen und den Stim mplatten schaue.
Ich würde es ja gerne mitnehmen und begutachten lassen, das wird jedoch vermutlich nicht möglich sein.

Viele Grüße

Berthold
 
Zu den Morinos können Dir andere viel mehr sagen. Ich weiß nur, daß da mal die Sorte, mal die Sorte Stimmplatten verbaut ist.
 

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