HSS Strat - PU Bridge Position - Wie finde ich das richtige PU-Modell

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DelayAndReverb
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Hallo zusammen,

ich möchte meine HSS Backup S-Type etwas umbasteln. Es steht eigentlich ein kompletter Tonabnehmerwechsel an, jedoch möchte ich mich hierbei erst nur auf die Bridge Position konzentrieren.
Aktuell ist ein 2-adriger HB in der Bridge verbaut, über dessen Austausch ich mir seit einiger Zeit Gedanken mache. Die Gitarre selbst ist nicht so wichtig - Ich möchte das Set auch in Zukunft in anderen Gitarren einbauen können.
Hauptsächlich sind eher HSS-Modelle mit Rosewood Griffbrett und Erle/Linde relevante Kandidaten für die Zukunft.


A Pickups
I Bridge
Ich möchte einen heißeren Tonabnehmer haben, der als Humbucker gut anschiebt und als Shunt/Split/Tap noch genug Output besitzt, um nicht abzusaufen.


1 Normaler Humbucker
Die Kandidaten für die Verdrahtung für Shunt/Split wären viel folgt:

DiMarzio DP100 BK/CR https://www.thomann.de/de/dimarzio_dp100_cr_bk.htm
13.68 KOhm, Keramik Magnet
—> etwas zu harsch, zu brutzelig

Seymour Duncan SH-5 => https://www.thomann.de/de/seymour_duncan_sh5_blk.htm
14,1 kOhm, Keramik Magnet
—> ich könnte mir vorstellen, dass das Höhenbild etwas zu klirrend für eine Strat ist

Seymour Duncan SH14 Custom 5 https://www.thomann.de/de/seymour_duncan_sh14_custom_5_bk.htm
14,1 KOhm, Alnico 5
—> klingt wunderbar aufgeräumt

DiMarzio DP-224BK AT-1 https://www.thomann.de/de/dimarzio_dp_224bk_at_1.htm
16.5 KOhm, Alnico 5
—> eher ausgewogeneres, aber kräftiges Klangbild

Seymour Duncan SH-6B 4C https://www.thomann.de/de/seymour_duncan_ssh6b_4c_humbucker_zebra.htm
16,6 KOhm, Keramik Magnet
—> Sehr potenter und mächtiger Sound, das Bassfundament gefällt mir ausgesprochen gut. Für Split also noch genug Reserven und Bässe vorhanden. Klarer Favorit.

Sonderfall:
Lance Pickups Alumnitone Humbucker https://www.musicstore.de/de_DE/EUR...umbucker-Split-Coil-Chrome/art-GIT0034444-000
—> Alleine das „Neue/ Andere“ reizt mich schon sehr. Dazu nicht störanfällig.. sehr interessant. Mehr dazu: https://www.musiker-board.de/threads/lace-alumitones-aufbau-und-funktion.206886/


2 Bridge SC + Humbucker (SC-Format)
Mir kam die Idee einen Humbucker im Singlecoil Format einzubauen und als zweite Spule einen heißen Singlecoil davor zu setzen.
So hätte ich ein vollständiges Singlecoil Set, und einen zusätzlichen HB.

Für den SC-Humbucker kommen diese Kandidaten in Frage:

Seymour Duncan SL59-1B https://www.thomann.de/de/seymour_duncan_sl59_1b_creme.htm
11,7 kOhm, Keramik Magnet
—> schwierig, klingt für mich deutlich zu eng

DiMarzio DP184 Chopper CR https://www.thomann.de/de/dimarzio_dp184_chopper_cr.htm
9.19 Kohm, Keramik Magnet
—> finde ich klasse, zwar etwas sizzelig.

Seymour Duncan SJBJ-1B https://www.thomann.de/de/seymour_duncan_ssjbj1_wh.htm
15,2 kOhm, Keramik Magnet
Seymour Duncan SJBJ-1B —> klanglich meines Erachtens noch einer der besten SC-Humbucker. Klarer Favorit.

Mir fehlt allerdings generell der etwas breitere Humbucker Sound. Gesplittet gefallen mir alle nicht, aber das wäre ja dank echtem zusätzlichem Bridge Single Coil subsidiär.


3 P-Rail
Nicht weniger Interessant war aber der Vorschlag meines Vaters zu meiner vorangegangenen Idee der Bridge-Belegung. Irgendwann muss ich ihm mal Freischlader mit dem P90 in der Bridgeposition gezeigt haben und wir hatten uns länger über diese Wahl unterhalten. Ich meinte damals, dass ich das sehr spannend finde, aber ich mir P90 only in der Bridge nicht vorstellen kann, da ich oft eher den Humbucker hinten brauche. Sein Vorschlag war ein Seymour Duncan P-Rail, den ich dann mit dem Push-Pull teilen und mit dem Miniswitch die Rail oder den P90 auswählen kann. Ich hätte damit also den typischen Singlecoil Sound für die Zwischenposition aus Bridge und Mitte, den P90 als Singlecoil-Dampfhammer und einen Humbucker. Diese Idee lässt mich aktuell gar nicht mehr los, denn sie hat eig. alles, was ich mir für ein Backup vorstellen könnte.

https://www.thomann.de/de/seymour_duncan_shpr1b.htm
18,9 kOhm, Alnico 5

https://www.thomann.de/de/seymour_duncan_shpr2b_prail_hot_black.htm
22,4 kOhm, Alnico 8

Interessant sind beide Kandidaten. Die Normale Ausführung würde - vorausgesetzt man könnte annehmen, dass sich der Output von Rail und P90 1/3 zu 2/3 verteilt - grade so noch als SC zu Mitte und Neck passen. Die Hot-Version wäre in der Rail dann etwas heißer und der P90 entspräche hinsichtlich des Outputs den oben genannten Humbuckern. Ob das nicht etwas viel wäre?


II Neck und Mitte
Wie oben erwähnt, steht im weitesten Sinn ein Tonabnehmerwechsel auf allen Positionen an. Dies ist weiter unten für die Schaltung nochmal relevant, weshalb ich dies nicht unerwähnt lassen möchte.
Die SC-Sets wären diese Kandidaten (chronologisch absteigend). Den Bridge-PU würde ich ggf. nicht verbauen, jedoch, da ich somit für künftige Projekte ein Matched-Set hätte, schon kaufen wollen.

Fender Texas Special https://www.thomann.de/de/fender_texas_special.htm
Fender Custom '69 https://www.thomann.de/de/fender_custom69strat_puset.htm
Fender Fat 50 https://www.thomann.de/de/fender_fat50_cs_pu_set.htm

Am interessantesten klingt für mich tatsächlich das Texas Special Set (6kOhm). Alle anderen gefallen mir entweder nicht in ihrer Auflösung, ihrem Sound oder ihrer Ausgewogenheit nicht.




B Unterschied von Coil Shunt, Coil Split und Coil Tap
I Coil Shunt (fälschlicherweise vermutlich weitläufig als Split bekannt)
Die wohl am weitesten verbreitete Möglichkeit in der Bridge Position.
Die Mitte der beiden Spulen wird auf Masse verbunden. Es ist nur noch eine Spule aktiv, die andere liegt auf Masse.
Im Ergebnis erhält man also einen Einspuler und damit auch das typische Brummen.


II Coil Split
Die Mitte der beiden Spulen wird aufgetrennt und nur die aktive Spule mit Masse verbunden.
Im Ergebnis erhält man ebenfalls einen Einspuler und ebenfalls Brummen.
Klanglich soll sich zwischen Shunt und Split kein nennenswerter Unterschied ergeben.


III Coil Tap
Der Pickup hat entweder 2 Ebenen gewickelt oder hat eine eingewickelte Unterbrechung, die als Kabel herausragt.
Sind diese verbunden, so erhält man den vollständigen Pickup. Sind diese getrennt, so erhält man je nach Modell und Verkabelung ein Verhältnis von ca 60% der vorigen Wicklung im aktiven Teil. Diese Art der Verkabelung hat den Vorteil, dass sie brummfrei ist. Es erfordert jedoch einen entsprechend geeigneten Pickup, welche ich nicht kenne.




C Belegungsmöglichkeiten
I Humbucker-Split/Shunt
Für den Fall eines simplen Humbucker-Split/Shunt per Push/Pull könnte ein 2-Way-Miniswitch Seriell und Parallel zur Verfügung stellen oder gänzlich entfallen.


II Coil Tap oder P-Rail
Im Falle eines Coil Tap oder P-Rail würde ich gerne im gezogenen Zustand den Bridge-PU teilen und über den 2-Way-Miniswitch die entsprechende Spule auswählen können.


III Bridge SC + Humbucker (SC-Format)
Für die Konstruktion aus SC und HB-SC würde ich gerne über den 5-Way-Switch statt des Bridge SC direkt den SC-Humbucker wählen können, der Rest ist deckungsgleich mit der normalen Switchbelegung. Darüber hinaus soll mir das Push Pull Poti dann einen Weg zum 2-Way Miniswitch ermöglichen, mit welchem ich zwischen Bridge SC, Bridge SC + SC Humbucker schalten kann.

Daraus ergibt sich dann:
Position 1 + Push: HB only
Position 1 + Pull + Miniswitch Position 1: Bridge SC
Position 1 + Pull + Miniswitch Postion 2: Bridge SC + HB
Position 2: SC Bridge + Mitte
Position 3: SC Mitte
Position 4: SC Mitte + Neck
Position 5: SC Neck



D Schaltplan
Den Split/Shunt zu Löten traue ich mir ohne weiteres zu, jedoch gibt es m. W. n. für den Coil-Tap, P-Rail und besonders für die Lösung mit Bridge SC + SC-Humbucker keine Schaltpläne, die mit Miniswitch arbeiten. Hierfür benötige ich zweifelsohne Hilfe.
Weiß jemand, wo ich solche Schaltungen herbekommen kann oder hat jemand von euch die Exoten zur Hand? Für den P-Rail gibt es zumindest von Seymour Duncan eine "P-Rail Bible"




Die meisten spielen wohl einen SH-4 (16,4 kOhm, Alnico 5). Da höre ich aber auch unterschiedliche Stimmen aus dem Umfeld, die den wieder rausgenommen haben, da die Split-Ergebnisse nicht so ganz dem entsprachen, was sie sich vorgestellt haben oder es mit den anderen Single-Coils nicht gepasst hat.

Was würdest ihr empfehlen? Wie geht ihr sowas an?
 
Eigenschaft
 
Seymour Duncan SH-5 => https://www.thomann.de/de/seymour_duncan_sh5_blk.htm
14,1 kOhm, Keramik Magnet
—> ich könnte mir vorstellen, dass das Höhenbild etwas zu klirrend für eine Strat ist

[...]

Die meisten spielen wohl einen SH-4 (16,4 kOhm, Alnico 5). Da höre ich aber auch unterschiedliche Stimmen aus dem Umfeld, die den wieder rausgenommen haben, da die Split-Ergebnisse nicht so ganz dem entsprachen, was sie sich vorgestellt haben oder es mit den anderen Single-Coils nicht gepasst hat.

Was würdest ihr empfehlen? Wie geht ihr sowas an?

Ich hatte den SH-5 in meiner Frankenstein Strat. Dazu SSL-1 in Mittel- und Halsposition. Die klingen klassisch stratig wärend Seymour Duncan den SH-5 als "PAF auf Steroiden" bezeichnet. Der klang auch eher nicht "klirrend" sondern Tiefmittig und mit viel Output. Das hat nicht gepasst. Der klangliche Abstand zu den beiden Singlecoils war mir zu groß, war für mich schwierig zu Handhaben. Umschalten im Song war praktisch unmöglich.
Ich habe den dann durch einen SH-4 ausgetauscht und spiele den bis heute auch wenn die Gitarre mittlerweile eine andere ist. Der passte deutlich besser zu den Singlecoils und war für mich auch clean benutzbar.

Gesplitted klingt der SH-4 zwar auch nicht wie ein Strat-Singlecoil, der SH-5 ist da aber noch weiter weg. Ich habe den übrigens lieber in Parallelschaltung als gesplitted betrieben. Der Unterschied ist klanglich wirklich gering und spielt im Bandkontext keine Rolle, hat parallel aber dafür kein Singlecoil-Brummen.

Diese Woche habe ich den SSL-1 in Halsposition übrigens durch einen SSL-5 ausgetauscht. Ich mochte den klassischen Stratsound der SSL-1, habe mir aber manchmal gerade im Vergleich zum SH-4 etwas mehr Output und Fülle gewünscht da ich oft im Song zwischen diesen beiden Pickups wechsel. Der SSL-1 in der Mitte ist geblieben, so ist dieser Sound auch nicht verloren gegangen. Soweit ich das nach der kurzen Zeit beurteilen kann funktioniert das ganz hervorragend zusammen. Mit dem SH-5 hätte das nicht geklappt.
 
2 Bridge SC + Humbucker (SC-Format)
Ich hab selbst einen Dimarzio mini-SD in meiner Strat drin, den ich da fantastisch und vielseitig finde.
Wichtig ist hier, dass der zu splittende Tonabnehmer genug Saft haben muss, da sich die einzelnen Spulen sonst zu schlapp anhören.
Bei dem SD ist das definitiv passend.

Am Hals hab ich einen DP188 Pro Track, der ist halt sehr lasch gesplittet.
Der hat als HB etwa sone Lautstärke wie ein normaler SC...
Habe ich nur in Gibsonartigen verbaut gehabt, finde den aber generell Top.
Der Singlecoil ist aber nicht typisch Fendersoundmäßig, ich finde den Tonabnehmer vor Allem wegen dem P90 gut.
Wenn Du also authentischen Fender-SC-Sound brauchst, ist der P-Rail eher nichts.


N Dauerbrenner in Stratartigen ist auch n Pearly Gates an der Bridge...
 
Rockinger Troublemaker, der bessere SH6,geht ganz klar in dessen Richtung, nur kultivierter, nicht so harsch.
 
Mit klassischen PAF und klassisch angehauchten PAF mit mehr Dampf bin ich in den anderen Gitarren versorgt, weshalb ich gerne etwas anderes und heißeres in der HSS sein darf.

Den dampfvollen HB brauche ich da hinten nur, wenns wirklich handfest im High Gain zu geht und eben gesplittet dann, wenn ich einen Singlecoil Sound bräuchte (Was eher selten ist und eher in der Zwischenposition von Bridge und Mitte vorkommt.)

Es darf also wirklich etwas aus der Reihe tanzen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ja, sag ich doch, Rockinger Troublemaker, der tanzt gern aus der Reihe von Dimarzios und SD´s.
 
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Also ich spiele einiges an HSS Strats. Als HB am Steg machen sich Duncans TB-12 oder Dimarzios PAF Pro oder eine Idee kraftvoller der Fred sehr geil! Speziell der TB12 klingt gesplittet sehr gut!

Ein sehr gutes Set für Hals und Mitte sind der Fender Custom 69 und der reverse Fat 50.

Ein modernes HSS Set ist übrigens eines von Suhr: ML Std an Mitte und Hals, der SSV+ am Steg.

Flexibeler wäre aber die zuerst genannte Kombi

Sowohl der Duncan als auch die Dimarzios haben ne Idee mehr Höhen als ein std HB. Das macht sie zu auahezeichneten Partnern von SC.
 
Seymour Duncan SH-6B 4C https://www.thomann.de/de/seymour_duncan_ssh6b_4c_humbucker_zebra.htm
16,6 KOhm, Keramik Magnet
—> Sehr potenter und mächtiger Sound, das Bassfundament gefällt mir ausgesprochen gut. Für Split also noch genug Reserven und Bässe vorhanden. Klarer Favorit.
Bassfundament? Wo denn?
Ich hab den in 2 Gitarren, eine Jackson Rhoads und eine Squier '51 und in beiden schreit der eher alles mit Mitten und Höhen nieder. Wirklich Bass hat der Meinung nach nicht. Aber setzt sich einfach überall durch und hat genau den richtigen Dreck und Rotz im Sound für den ich ihn so mag.
Wär aber auch in diesem Anwendungsfall mein Favorit, weil er wie ich finde eine sehr guten eigenständigen Split Sound hat.

Für die anderen beiden Positionen käme mir ein Duncan Quarter Pound in den Sinn, allerdings die Variante mit Tap Option. So hätte man einerseits heissen P90 ähnlichen dreckigen Ton, der gut zum Distortion passt und auch vom Output her bestehen kann. Angezapft hat man wieder nen gemäßigten SC Sound zur Verfügung. Er verhält es sich dann ähnlich wie der Distortion, weniger Rotz, dafür mehr Höhen und eben weniger Power. Passt wirklich sehr gut zusammen finde ich, habe die Kombi so in meiner HS Squier.
 
und in beiden schreit der eher alles mit Mitten und Höhen nieder.

Da hat sich rückwirkend tatsächlich ein ziemlich grober False Friend eingeschlichen: Gemeint war nicht das Bassfundament, sondern der Schub, der ja weniger im Bass als in den Mitten liegt. :facepalm1:


Nach langem Zögern wurde es der Favorit. Ich bin gespannt!
 

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