Ibanez Edge Pro Trem nicht hochzuziehen - Troubleshooting (mit Bildern)

Corny
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Hallo zusammen,
ich habe ein Problem mit dem Vibrato auf einer meiner Gitarren, welches wiederum andere Probleme nach sich zieht. Dieses habe ich im Ibanez User-Thread (und auf jemsite.com) schon angerissen, ohne allerdings auf eine wirkliche Lösung zu stoßen. Vielleicht können hier ja allgemeine Floyd-Spezis noch ein bisschen sinnvollen Input geben. Hier geht es nicht in erster Linie um Stimmstabilität und Saitendehnen, Sattel ausfeilen/schmieren, kaputte Messerkanten etc.


Die Situation ist, ganz grundlegend dargestellt:

  • Eine meiner Gitarren hat ein Edge Pro Vibratosystem. Dieses ist dann quasi lehrbuchmäßig eingestellt, wenn seine Grundplatte parallel zum Korpus liegt. Das kann man vor allem anhand der Messerkanten an den Seiten des Vibratos abmessen.


Parallel.jpg



  • Da es ein unterfrästes schwebendes System ist, sollte eigentlich Bewegung in beide Richtungen möglich sein (dive bomb/pull up).
  • Stellt man den Winkel der Grundplatte ein, bewegt sich naturgemäß der Sustain Block mit, an dem die Feder befestigt sind. Dieser Block sollte Spiel in beide Richtungen haben - also in Richtung Federn und in Richtung Saiten, um freie Bewegung zu gewährleisten.

IbanezProBlock.gif
(Foto ohne originalen Block)


Das Problem ist, wie auf den Bildern zu sehen:

  • Stelle ich die Grundplatte auf waagerecht, also wie es eigentlich gedacht ist, liegt der Block direkt am Korpus an.

Block.jpg


  • Daraus folgt, dass zwar noch Bewegung in Richtung der Saiten möglich ist (Dive Bomb), aber nicht mehr in Richtung der Federn - ein Hochziehen ist also nicht mehr möglich.


Meine Gitarre bringt folgende Voraussetzungen mit:

  • RG2820CTVV
  • moderate Saitenstärke (.10-.46)
  • 3 sehr harte Federn, ohne die ich die waagerechte Einstellung gar nicht hätte erreichen können. Und selbst mit diesen Federn muss die Kralle sehr weit in den Korpus gedreht werden.

Ideen zur Lösung, die bisher genannt wurden:

  • Das Vibrato insgesamt einige Millimeter höher schrauben. Einwand: Das habe ich ausprobiert, es löst aber leider nicht das Problem. Der Block wandert senkrecht mit nach oben, der Abstand zum Korpus vergrößert sich aber nicht.
  • Das Vibrato einfach nach oben angewinkelt einstellen, also nicht parallel. Einwand: Um hier noch eine angenehme Saitenlage zu erreichen, müsste ich den Truss Rod schon sehr stark anziehen. Wenn das nicht reicht, müsste der Hals geshimmt werden. Das würde ich mir gerne zunächst ersparen. Außerdem wüsste ich einfach gerne, weshalb die Standardeinstellung nicht richtig funktioniert.
  • Etwas Holz innerhalb der Federkammer wegnehmen, um dem Block wieder freies Spiel zu geben. Angeblich gibt es Einzelfälle, in denen die Kammer nicht korrekt gefräst wurde (übrigens stammt die Gitarre aus einer limitierten Serie und hat einen für RGs eher untypischen Mahagoni-Korpus). Einwand: Rumfräsen ist generell immer die letzte Option für mich.
  • Den Sustain Block selbst gegen eine schmalere Variante austauschen. Der Block des Lo Pro Tremolos wirkt auf mich zum Beispiel schmaler. Einwand: Geht das überhaupt?


...so, jetzt habe ich meine Gedanken mal ein bisschen sortiert. Ich bin auf dem Gebiet absolut kein Spezialist und hoffe, dass alles nur eine total simple (meinetwegen auch komplizierte ;) ) Einstellungssache ist, die zu erkennen ich einfach zu blöd war. Jede Form von Idee und Berichtigung dringend erwünscht. :)
 
Eigenschaft
 
Interessante Sache: Habe ein Edge Pro und Edge Pro II gehabt. Wenn der Sustainblock absolut gerade steht, sollte da doch mehr Platz sein. Zwar auch nicht gewaltig viel, aber doch soviel
um eine Note mindestens einen Ganzton nach oben zu ziehen.
Das Bild von der Federkammer sieht für mich aber so aus, das der Block nicht gerade sondern angewinkelt Richtung Kopfplatte zeigt. Das sollte bei exakter Einstellung
aber doch genau gerade stehen (senkrecht).

Wie steht das Tremolo, wenn der Sustainblock exakt senkrecht steht?

Kann das ganze im Moment schwer nach vollziehen, da ich kein Edge Pro hier habe (Ibanez gerade verkauft).
 
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dd073, ich hoffe, du beziehst dich nicht auf das mittlere Bild, das ist nämlich nicht von meiner Gitarre. Trotzdem teile ich, soweit ich das in meiner Federkammer sehen kann, deinen Eindruck. Der Block wirkt wirklich so, als würde er etwas in Richtung Kopfplatte zeigen. Das kann allerdings auch mit der leichten Anschrägung zusammenhängen, denn der Edge Pro Block ist an der Vorderseite ja nicht ganz senkrecht. Guck mal auf dem Bild hier weiter unten, da sieht man es ganz gut:
http://www.jemsite.com/forums/f21/edge-pro-trem-block-questions-cant-pull-up-132592.html

Wenn ich jedenfalls das Vibrato so ziehe, das der Block, subjektiv von oben betrachtet, genau senkrecht steht, ist das Vibrato längst nicht mehr parallel zum Korpus. Aber es gibt doch ohnehin keine Möglichkeit, den Block "falsch" aufzuschrauben, oder? Oder dass die starken Federn ihn im Laufe der Zeit eben in ihre Richtung gezogen haben?
 
Wenn ich ehrlich bin, habe ich nie so sehr darauf geachtet, wie der Sustianblock steht, wenn das Trem. exakt eingestellt ist. Das der Block leicht angeschreckt ist, könnte richtig sein. Habe die Ibanez ja nicht mehr da. Hab zwar noch ein Bild der Federkammer, damit kann man aber nix anfangen.
Wenn das Trem. wirklich exakt parallel steht, ist das mehr als merkwürdig. Hatte mal eine Gitarre hier, da wurde nachträglich ein Edge eingebaut, da war aber auch kein Platz mehr
für den Sustainblock (um die Saiten zu ziehen).
Wäre halt gut, wenn man mal ein Bild von DEINER Gitarre sehen könnte, bzw. der Federkammer. Oder ist das exakt genauso wie auf dem geposteten Bild von dir?
 
Ja, also das erste Bild und das letzte Bild sind genau meine Gitarre, die Bilder habe ich selbst geschossen. Auf dem letzten Bild sieht man, dass jegliches Spiel fehlt. Das Trem steht waagerecht und der Block liegt genau am Korpus in der Kammer an. Mir kommt das auch sehr seltsam vor und selbst unsere absoluten Ibanez Pros hier und auf Jemsite haben nicht sofort eine Instant-Lösung parat gehabt.

Ergänzend:
Anhang anzeigen 361512
 
Hab hier noch ein Bild (ja man erkennt recht wenig, ist aber das Edge ProII, sind fast identisch:rgt42 back.jpg
Bei mir stand der Sustainblock, bzw. Federnauflage exakt gerade.
Kann es sein, das hier das Edge Pro nachträglich eingebaut wurde.
Wenn ich seitlich auf den Ibanezbody schaue (den ich mal hatte), sehe ich noch BEIDE Winkel des Tremolos. Also die Winkel hinten an den Feinstimmern. der obere Winkel der Richtung Kopfplatte zeigt, und ein kleines Stück vom unteren Winkel der ebenfalls Richtung Kopfplatte zeigt. Leider kann ich das auf deinem Foto nicht so gut erkennen. Aber daran hab ich mich immer gerichtet. Vielleicht liege ich auch falsch, aber
so.
Sag mal kann es sein, das der Block falsch rum montiert wurde. Ich weiß nicht mal ob das überhaupt möglich ist, aber was anders fällt mir nicht ein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann es sein, das hier das Edge Pro nachträglich eingebaut wurde.
Glaube ich nicht - die Fräsung in der Decke ist exakt fürs EDGE Pro. Modell und Baujahr passt auch.

Sag mal kann es sein, das der Block falsch rum montiert wurde.
Nein, der "Made in Japan"-Schriftzug am Block muss in Richtung Federn zeigen und das tut er.

Also ich tippe im Augenblick auf den seltenen Fall eines Fehlers, der beim Fräsen passiert und der durch die Qualitätskontrolle gerutscht ist. Die Lösung sieht in dem Fall so aus, das störende Holz mechanisch zu entfernen, so dass der Block genügend Spielraum hat.
 
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Das EP war beim Neukauf schon drin und ist auch Teil dieser Serie, von daher müsste der Fehler wohl bei Ibanez liegen (was ja auch nicht unmöglich wäre). Ich selbst habe vor Jahren mal das ganze Trem zur Reinigung herausgeholt, da kann mir natürlich auch ein Fehler beim Wiedereinbau unterlaufen sein. Den Block habe ich allerdings nicht angerührt. Eine Montage falsch herum kommt nicht in Frage, das kann man ganz gut am Halteblech für die Federn und den Aussparungen für diese "Saitentaschen" beim EP sehen (also diese roten Plastikteile, in denen die Ballends ruhen).
Tja, jetzt bin ich auch ratlos. Vielleicht hole ich es nochmal komplett raus, aber das Einhängen der harten Federn ist immer so eine Herkulesaufgabe. ;)

Also ich tippe im Augenblick auf den seltenen Fall eines Fehlers, der beim Fräsen passiert und der durch die Qualitätskontrolle gerutscht ist. Die Lösung sieht in dem Fall so aus, das störende Holz mechanisch zu entfernen, so dass der Block genügend Spielraum hat.
Ja, das hat Rich von Ibanez Rules auch empfohlen, danke.

- - - aktualisiert - - -


Ich habe das EP herausgenommen und es ist deutlich sichtbar, dass der Block nicht ganz plan aufliegt, sondern Richtung Federn geneigt ist. Das ist doch nicht der Soll-Zustand, oder? Für mich sieht das so aus, als habe dd073 den richtigen Riecher gehabt, was meint ihr?

2014-08-17 17.22.34.jpg

2014-08-17 17.24.48.jpg

2014-08-17 17.25.00.jpg
 
Herzlichen Glückwunsch, Du hast den Fehler gefunden!!!
 
Das habe ich so auch noch nicht gesehen...da ich immer wieder gerne dazu lerne. Wie bekommt man den Block wieder in die Richtige Position?
 
Irgendwie ist der Block verkantet, die Schrauben sind nicht angezogen oder es ist was zwischen Grundplatte und Block eingeklemmt. Da hilft nur Saiten abnehmen --> alle Saitenreiter wegmachen --> Blockmontage korrigieren. Die Theorie mit der falschen Fräsung können wir wohl verwerfen.
 
Ich bin gerade dabei und kann ja gleich ein paar Fotos nachreichen. Man schraubt die Sättel ab und darunter befinden sich die Schrauben für den Block. Was sich unter den Sätteln übrigens für klebriger Dreck in vielen Jahren ansammelt, ist echt nicht feierlich. Mit meinem nächsten Tremolo gehe ich definitiv sorgfältiger um.

Ich bin auch gerade ganz euphorisch, dass wir das Problem gefunden haben, sowas macht ja dann am Ende doch Spaß. Danke Euch! :)
 
Also meine RG1527 hat hier weniger Platz als vorher.

ibanezRG1527_Messingblock.jpg
 
Meine RG scheint eine Ausnahme zu sein oder es liegt einfach daran, dass ich sie nun seit fast 8 Jahren prügle, Baujahr Ende 2006.
Jedenfalls hatte sie auch vorher ein gutes Sustain, eine gute Dynamik und alles vibrierte bei jeden Ton.
Jetzt hat sie mehr Mitten und einen fiesen Mittengrowl, was ich wirklich sehr gut finde das sie nun mehr Charakter hat und weniger der Alleskönner ist.
 
Ja, wenn man mit deinem Block mal den Standardblock vergleicht:

2014-08-17190138_zps5ef42b29.jpg
 
So, nachdem mir noch der Haushalt dazwischen gekommen ist, habe ich nun das Ergebnis:

Beim Zusammenschrauben lag der Block nun plan auf dem Federblech. Allerdings waren zwei der inneren Schrauben schon durchgedreht, was mich sehr verärgert hat, schließlich habe ich selbst nie den Block demontiert.

2014-08-17 21.40.17.jpg

Meine Befürchtungen sind beim Besaiten dann auch bestätigt worden. Der Block hält der Federspannung nicht vollständig stand, sondern kippt wieder nach vorne. Ich habe das überrüft, indem ich von oben einen Papierstreifen zwischen Block und Blech geschoben habe. Allerdings: Das Anziehen der Schrauben hat schon etwas gebracht (zumindest noch...) und der Block liegt nun nicht mehr direkt am Korpus an. Auf der leeren G-Saite kann ich den Ton nun 3 Halbtonschritte hochziehen, was für meinen Gebrauch auf jeden Fall reicht.

Alles in allem also ein Teilerfolg. Pull-Ups funktionieren ausreichend, die einzubauende Backbox passt in die Kammer, und ich kenne nun die Fehlerquelle. Dass der Block dennoch nicht perfekt steht, wurmt mich allerdings, zumal ja nicht klar ist, wie lange das so hält. Ich denke, dass ich letztendlich einen anderen Block einbaue.

Nochmal vielen Dank für die Beteiligung! :)
 
Auch wenns eigentlich nicht hierher gehört: Warum verbaut Ibanez nicht mehr das Edge Pro, ProII oder das LowPro? Nichts gegen das Edge Zero, aber von der Qualität her, halte ich die
Vorgänger, außer dem Egde III und dem TRS für deutlich besser.
@Corny: Vergiss meine P.M, hab gerade gelesen, wie es geht, Danke.
 
Also das "alte" Edge und das Lo-Pro werden (wieder/noch) teilweise verbaut, siehe zum Beispiel höherpreisige JEM oder JS-Modelle.
 

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