Ich fiel Dir einfach zu

x-Riff
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Hi in die Runde der Lesenden und Schreibenden,
der zweite von drei sehr spontan geschriebenen und so belassenen songtexten aus den letzten zwei Tagen.

Freue mich über Euer Feedback!


Ich fiel Dir einfach zu

Ich fiel Dir einfach zu
wie das Mehl dem Bäcker
Ich saß in meiner warmen Wanne
und Du, Du zogst den Stecker.

Ich war ein unbelegtes Crepe
vom Leben ausgeblichen.
Da kamst Du mit einem Lächeln an
und hast mich aufgestrichen.

Mag sein, es geht so drunt und drüber,
dass mich der Schwindel dreht
Kann sein, die Luft böt hin und her
wie halt der Wind so geht
Doch fragst Du mich, wie ich es will
dann ist es genau so:
Was Deine Macht so mit mit macht
das macht mich innen froh

Zack, da kam der Graben
Zack, da fiel der Reiter
Zack, da kamen immer weiter
tausend schwarze Raben

Und wenn der kalte Regen fällt,
fällt er auf uns zusammen
Und wenn der große Graben kommt
dann springen wir zusammen

Mag sein, es geht so drunt und drüber,
dass mich der Schwindel dreht
Kann sein, die Luft böt hin und her
wie halt der Wind so geht
Doch fragst Du mich, wie ich es will
dann ist es genau so:
Was Deine Macht so mit mit macht
das macht mich innen froh

Und wenn der kleine Wutzel kommt
dann wird es bei uns laut
Er sagt, sobald er sprechen kann
Ihr habt Euch was getraut
Ja wenn der kleine Wutzel kommt
wird bei uns auch gesaut
Er spürt, sobald er lächeln kann,
dass uns vor gar nichts graut

x-Riff
 
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Zack, da fiel der Reiter
Zack da kam der Graben
Zack, da kamen immer weiter
tausend schwarze Raben

Ich würde das mit dem Reiter und em Graben in der Reihenfolge setzen.

Das mit dem Wutzel ist süß, aber reisst etwas aus dem Geschehen raus, weil es eine
Festlegung ist und nicht mehr Raum zum interpretieren lässt.
Zum Geschichte verstehen ist das aber gut.

LG
 
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Zu Beginn des Textes habe ich vermutet, Du hattest beim Schreiben Hunger … sorry, war mein 1. Gedanke …

Wörter wie Zack würde ich meiden … das hat etwas von Comic … Aber ich finde interessant, was und wie Du das machst …
 
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Zu Beginn des Textes habe ich vermutet, Du hattest beim Schreiben Hunger … sorry, war mein 1. Gedanke …

Wörter wie Zack würde ich meiden … das hat etwas von Comic … Aber ich finde interessant, was und wie Du das machst …

Kommt immer auf die Betonung an; du kannst zack singen oder zaaaaaaack und weicher aussprechen und nach hinten das ck auch nicht so echt aussprechen / die Endung weicher singen.

Man kann alles singen, ist nur die Frage wie man es macht. :)
 
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Ich habe bei den ersten beiden Strophen echt schmunzeln müssen, die Bilder / Metaphern gefallen mir.
 
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Metaphern sind meine absolute Schwachstelle. Ich verstehe und genieße sie zwar, aber selbst kann ich kaum welche produzieren. Um so mehr genieße ich deinen Text. Es ist nicht alles im Fluss, aber allein die Wortbilder faszinieren mich. :)
 
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Was Deine Macht so mit mit macht
das macht mich innen froh
... soll das "mit mir" heißen?

mir gefällt der Text sehr gut - das Kinderlied einzubauen passt auch cool.

Nur in der ersten Strophe hakt es bei mir. Wieso fällt dem Bäcker das Mehl einfach zu? Das wählt er mit Bedacht und er zahlt dafür.
Und den Stecker, den man zieht - das ist doch der, der ans Strommnetz geht. Wird der gezogen, fehlt einem der Saft. In der Wann wird eher ein Stöpsel gezogen.

Die erste Zeile ist aber wichtig für den Song und stark!

als spontane Anregung:

Ich fiel Dir einfach zu
wie ein One-Hit-Wonder
Ich kam auf Dauer-Rotation
und Du bist heute noch da
 
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Vielen Dank für das Feedback - ich finde gerade Zeit, darauf einzugehen.

Zack, da fiel der Reiter
Zack da kam der Graben
Zack, da kamen immer weiter
tausend schwarze Raben
Das ist erstaunlich - denn genau so hatte ich es in der ersten Version. Dann fand ich aber, dass aus chrono-logischen Gründen zuerst der Graben kommen muss, denn er ist der Grund, warum der Reiter fällt.
Das mit dem Wutzel ist süß, aber reisst etwas aus dem Geschehen raus, weil es eine
Festlegung ist und nicht mehr Raum zum interpretieren lässt.
Zum Geschichte verstehen ist das aber gut.
Der Wutzel - also das Wort - fiel mir so ein, da habe ich es stehen lassen.
Das mit der Festlegung stimmt - aber es soll so sein. Denn es bedeutet, dass aus dem geschilderten Chaos ein fester Boden geworden ist, auf dem der Kinderwunsch und dessen Realisierung folgt. Der Interpretationsraum ist vielleicht eher der, wie es dazu gekommen ist ...

Wörter wie Zack würde ich meiden … das hat etwas von Comic … Aber ich finde interessant, was und wie Du das machst …
Danke für das Teilen Deines Eindruckes. Ich mag Comics und es soll durchaus auch die Bildlichkeit, wenn nicht gar Kindverhaftetheit ausdrücken. Letztlich läßt sich - für mich - der Protagonist mit dem Vertrauen eines Kindes auf eine Situation ein, die zunächst sein Leben durcheinanderwirbelt.
Tatsächlich wird aber erst die Umsetzung ergeben, ob dies wie intendiert gelingt.
Ich habe bei den ersten beiden Strophen echt schmunzeln müssen, die Bilder / Metaphern gefallen mir.
Hier find ich das sprachlich Wilde gut passend.
Es ist nicht alles im Fluss, aber allein die Wortbilder faszinieren mich. :)
Danke. Wenn meine Quellen offen sind - oder ich für sie - gelingt es, beim spontanen schreiben, die Bilder fließen zu lassen.
Nur in der ersten Strophe hakt es bei mir. Wieso fällt dem Bäcker das Mehl einfach zu? Das wählt er mit Bedacht und er zahlt dafür.
Und den Stecker, den man zieht - das ist doch der, der ans Strommnetz geht. Wird der gezogen, fehlt einem der Saft. In der Wann wird eher ein Stöpsel gezogen.
Bäcker - Mehl ... gekauft - mag sein, aber es ist aus der Perspektive des Mehls geschrieben ... sag ich jetzt mal.
Leider hast Du wiederum mit dem Stecker und dem Stöpsel recht - und leider versaut mir das den Reim. Deine Alternativ-Strophe gefällt mir, aber momentan noch nicht genug. An die Stelle werde ich wohl noch mal ranmüssen. Vielleicht finde ich etwas, das die Behaglichkeit der warmen Wanne ersetzt durch etwas, das des Stroms bedarf - dann kann der Stecker bleiben und damit auch der Bäcker ... Oder so etwas wie: Ich lag so warm in meinem Bett, doch Du stelltest den Wecker. bzw. Ich lag behaglich in meinem Bett, da stelltest Du den Wecker.
Was Deine Macht so mit mit macht
das macht mich innen froh
... soll das "mit mir" heißen?
Yep - in der Tat. Danke für den Hinweis!

Ich ziehe aus dem wohltuend positiven Feedback, dass die Bilder und der ganze Stil des Textes ankommen und die Frische des Aufgewühltseins rüberbringen, auf die es mir - wenn es mir überhaupt auf etwas ankam - ankam.

Alles weitere geschieht dann mit der Umsetzung, zu der ich momentan noch nichts sagen kann ...

Herzlichen Dank an Alle, die gepostet haben und an die, die es vielleicht noch tun werden!

x-Riff
 
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Vielen Dank für das Feedback - ich finde gerade Zeit, darauf einzugehen.


Das ist erstaunlich - denn genau so hatte ich es in der ersten Version. Dann fand ich aber, dass aus chrono-logischen Gründen zuerst der Graben kommen muss, denn er ist der Grund, warum der Reiter fällt.

Der Wutzel - also das Wort - fiel mir so ein, da habe ich es stehen lassen.
Das mit der Festlegung stimmt - aber es soll so sein. Denn es bedeutet, dass aus dem geschilderten Chaos ein fester Boden geworden ist, auf dem der Kinderwunsch und dessen Realisierung folgt. Der Interpretationsraum ist vielleicht eher der, wie es dazu gekommen ist ...

Zack da fiehl der Reiter
Zack kam doch ein Graben
zack da kamen immer weiter
1000 schwarze Federraben

^^

Und das andere.. wie soll das schon von statten gegangen sein. Ich verstehe nicht ganz. Wie meinst du das?
Vermutlich: Laß uns Nachwuchs erzeugen. Ok. Und los.
Oder denkst du, wenn man das Lied hört denkt einer in dem Moment nach, was hat die beiden wohl dazu bewogen, ein Kind
in die Welt zu setzen. Sollte es ein Junge oder ein Mädchen werden. Wird es später studieren. Haben die Eltern wohl gut darüber nachgedacht,
was es bedeutet ein Kind zu haben. etc

:)
 
Der Text baut auf einige sehr schöne Einfälle, die leicht aufflammen können, wenn man genug Zeit und Muse hat, seinen Kopf für die unterschiedlichen Bedeutungen, die in fast allen Worte schlummern, wach zu halten.

Leider scheint unser Geist generell zu stark auf Logik dressiert, um die komplette Vieldeutigkeit der Worte konstant im Blickfeld zu behalten.

Den „Zufall“ in „zufallen“ zu verbalisieren, finde ich beispielsweise sehr gelungen. Genauso wie mich deine Art der Verbindung von „Crêpe“ und „Aufstrich“ angenehm belustigt!

Auch das Bekenntnis für das „Drunter und Drüber“ spricht mich sofort positiv an, weil ich mir gar nicht vorstellen kann, wie ich sonst schreiben könnte.

Aber wie gesagt, wer konsequent mit Worten spielen will, muss zeitweise auf die Dominanz der eigenen, erwachsenen Logik verzichten! „Erwachsen“ hat für mich auch den Beigeschmack von festgewachsen, versteift. Wir lieben alle das amüsante Geplapper von Kleinkindern. Deren Verstand ist eben noch nicht „versteift“.

Ich komme auf diese Einleitung, weil @x-Riff schrieb:
Leider hast Du wiederum mit dem Stecker und dem Stöpsel recht - und leider versaut mir das den Reim. Deine Alternativ-Strophe gefällt mir, aber momentan noch nicht genug. An die Stelle werde ich wohl noch mal ranmüssen. Vielleicht finde ich etwas, das die Behaglichkeit der warmen Wanne ersetzt durch etwas,
Das klingt ehrlich und aufgeschlossen. Aber warum nagelst du dich so auf „behaglich“ fest? Was versprichst du dir von der Treue zu einem vorübergehenden Einfall?

Mir fiele sofort ein:

Ich fiel* Dir einfach zu*
wie das Mehl dem Bäcker
Ich sah mich in der Ferne
und Du, Du zogst den Stecker.

Oder

Ich fiel* Dir einfach zu*
wie das Mehl dem Bäcker
der Sommer war ein Hitzebad
und Du, Du zogst den Stecker.

Oder

du fielst* mir einfach zu
wie das Mehl dem Bäcker
mein Leben war total normal
nun schmeckt es wieder lecker

aber du könntest auch das Reimwort ändern

du fielst* mir einfach zu
wie die Tür im Wind
da war ich für den Lärm der Zeit
auf einmal taub und blind

Oder… oder… oder

Versteh diesen Teil bitte nicht als Vorschlag, sondern eher als Beispiele für die Art und Weise meiner Wahrnehmungen. Die du natürlich gern ignorieren kannst. Was wissen wir denn von einander…

Meinem mit den Jahren wahrscheinlich erstarrenden Geist erscheinen derartige Wechselspiele allerdings unverzichtbar. Das betrifft Wörter, Sätze und Dramaturgie gleichermaßen!

lg
 
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stark! wie schön der Zufall die Tür zufallen lässt und das LI ins LD!
Ja, diese Wendung wäre bis dahin auch mein Favorit in der Antwort-„Session“.- Ich glaube, vor allem wegen des überraschenden Gedankensprungs! Was zu beweisen war. ;)

Denn dieser Gedankensprung wiederum ist ja auch nur eine Fortsetzung des ursprünglichen Sprunges vom „Zufall“ zum „zugefallen“.

Ich beobachte an mir, dass ich spätestens nach 4 sich steigernden Zeilen gern die nächste „Sau“ durchs Dorf treiben möchte. Sozusagen Pointe jagt Pointe. Vielleicht eine verborgener Ursache oder Folge, warum die meisten Strophen vierzeilig sind.

Und auch deshalb unterscheide ich neuerdings zwischen Arbeitstitel und endgültigem Songtitel! Oft weiß ich ja noch gar nicht, wo diese Pointenjagd letztlich endet. ;)
 
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Meine songtexttitel sind Arbeitstitel, bis sie fertig sind, am besten mit musikalischer Umsetzung.
 
Sind es die offiziellen Titel ...
 
Hm…:unsure: mich interessierte halt, ob du während des Schreibens deine Titel änderst oder nicht? Und falls ja, warum? Hier beispielsweise liegt für mich die Vermutung nah, dass der Arbeitstitel, also die erste Zeile, der endgültiger Titel blieb.

Ansonsten habe ich meine Meinung nun ausführlich genug begründet.
 
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Während des Schreibens extrem selten. Schon weil ich die songtexte unter dem Arbeitstitel speichere und das ist dann unpraktisch die Dateien mit einem songtext unter zwei Titeln zu führen. Der endgültige Titel ist der Titel der letzten Fassung.
Der hier gepostete songtext "Zaun der Zeit" war ein Arbeitstitel. Der endgültige Songtext heißt "Erde ohne Testament" zum Beispiel.
 
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Schon weil ich die songtexte unter dem Arbeitstitel speichere und das ist dann unpraktisch die Dateien mit einem songtext unter zwei Titeln zu führen
Das Problem kenne ich auch und habe deshalb 2 Ordner. „Entwürfe“ und “fertige Titel“. Das verlangt tatsächlich echt viel Sorgfalt. Aber die Aktualisierung der Titel ist mir momentan wichtiger als je zuvor!

Jede Änderung ringt mir quasi ein neues Zwischenfazit ab. Andererseits finde ich Strophen, in denen es inhaltlich kaum Entwicklung gibt, eher langweilig oder zumindest irgendwie leiernd. Vielleicht Geschmacksache…:hat:
 
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