Ich hatte da eine Idee…

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Liebe Mitmusiker!

Gestern hatte ich eine Idee, die ich euch gerne hier vorstellen würde - ich hoffe, hier ist der richtige Anlaufspunkt!

Also zunächst eine kleine Bestandsaufnahme:

Zunächst einmal finde ich Vernetzung zwischen Musikern, gerade zwischen den Unbekannten extrem wichtig.
Das gegenseitige Kommentieren und Anhören der Songs innerhalb dieses Forums ist ein wichtiger und guter Schritt in diese Richtung.
Ich stelle fest, dass es hier ganz viele talentierte Musikschaffende im Bereich der elektronischen Musik gibt, vor allem aber solche, welche noch kein Album fertig haben (ich selber arbeite selber darauf hin, ein harter Weg!), sondern Ihre Songs zumeist auf Soundcloud laden, wo sie dann irgendwie isoliert rumliegen.

Nun zu der Idee:
Was würdet ihr also davon halten, wenn wir uns mit ca. 15 Liedern zusammenschließen und einen Sampler erstellen. Einen Sampler mit Tracks von Usern dieses Forums.
Ich persönlich finde es einfach schön, eine CD in der Hand zu haben und zu wissen: "Hey, das habe ich in die Welt gesetzt!" oder in diesem Fall: "Ich bin ein Teil davon!".

Die Umsetzung:
Das ganze Projekt ist natürlich ein wenig Arbeit, die sich meiner Meinung nach aber voll und ganz lohnt.
Wir müssten eine Umfrage einrichten (entweder forumsintern, sonst Doodle o.ä.), quasi ein Casting, welche Songs auf dem Sampler erscheinen sollten.
Überlegenswert wäre zum Beispiel auch, das Ganze über das Forum hinaus auszuweiten über Facebook, sodass auch Außenstehende einen Track favorisieren können.
Sobald dann eine Auswahl steht würde ich mich bereit erklären ein Booklet in Absprache mit den entsprechenden Musikern zu entwerfen, welche Artwork bereitstellen (an der Stelle natürlich auf Copyright achten) und Texte, sodass jeder beisteuernde Artist eine eigene Seite im Booklet zur Verfügung hat.
Ich spreche immer Künstler auf Devianart an, ob sie mir eine Ihrer Illustrationen zur Verfügung stellen - die Jungs und Mädels sind meistens froh, dass sie jemand bemerkt und wenn man Ihnen einen kleinen Betrag überweist freuen die sich noch mehr! ;)

Es geht bei diesem Projekt um keine Vermarktung, da es keinen Erlös geben soll. Die Kosten für die CD-Produktion werden zwischen den Beisteuernden aufgeteilt, oder wir suchen uns einen Sponsor. Deshalb müsst ihr euch auch keine Sorgen, darum machen, dass euer Track irgendwie ohen Zustimmung verkauft wird.

Das ist meine Idee, welche natürlich kritisiert, weitergesponnen, kommentiert werden soll. :great:
Wenn ihr der Meinung seid, dass die Idee es wert ist auch über andere Kanäle zu gehen, sagt es einfach weiter!

Ich für meinen Teil habe total Lust dieses Projekt in Angriff zu nehmen und am Ende eine schöne kompakte Sammlung, liebevoll gestaltet und voll mit guter, origineller und vor allem unbekannter Musik im Regal oder auf dem Schreibtisch stehen zu haben und hoffe es gibt hier genügend Kreative, die von dem Projekt genauso fasziniert sind wie ich.

Danke für's Lesen und eure Zeit!
 
Eigenschaft
 
60 Hits und keine Antwort..

Hat keiner Lust/Motivation hier mitzuwirken?
Es gibt doch wirkliche genügend Talente hier!
 
ich könnte dir nicht mal sagen, wann ich die letzte CD gekauft habe...
die letzte Schallplatte ist nur ein paar Tage her, Lucinda Williams von 88 in mint-condition.
Hab mich wirklich gefreut, weil es die nicht im online Vertrieb gibt. ;)
du merkst, worauf ich hinaus will...

eine CD zu machen ist imho ein Anachronismus - gerade in dem Bereich den du ansprichst.
Die LP oben ist knapp 25 Jahre alt, versuch das mal mit 'ner selbstgebrannten.
Presswerk in Kleinauflage ? und dann verschenken, damit's die Leute auf ihren Player rippen ?

die Energie (die ich als Motivation zwischen deinen Zeilen lese) wäre in einer 'Gruppe' in SC (oä) produktiver.
Du sprichst die 'Isolation' der hochgeladenen tracks an - da könnten Ideen für Aktivitäten schon interessant sein.
Obwohl das teilweise der Zielsetzung des Mediums widerspricht. Nicht jeder will so etwas...

Aber mal hypothetisch angenommen, dass ein Austausch stattfindet, der über die üblichen Lobhudeleien hinausgeht.
(die Kommentare nerven einfach, wenn im Sekundentakt ein 'great, gorgeous, cool man,...' hochpoppt)
Dann kann man sich durchaus als Ziel die Veröffentlichung eines Samplers auf einem online Medium vornehmen.
Fällt mit gerade ein...
'eigentlich' kaufe ich prinzipiell keine Sampler, aber bei itunes habe ich tatsächlich mal 3 tracks aus so 'nem Ding geordert.
Mit 'kaufen' meine ich auch weniger den grossen Reibach, als eher die Wertschätzung.
Für mich ist das ein Ausdruck von Respekt. Ich kaufe auch Zeuch, was ich im Endeffekt vielleicht 2x im Jahr höre.

cheers, Tom
 
@soundtology: Kennst Du das Musiker-Board-Radio:

http://www.laut.fm/mbradio

Zwar nix zum ins Regal stellen und nicht nur elektronische Musik, aber eine schöne Präsentation der Werke unserer Mitglieder.

Banjo
 
Zwar nix zum ins Regal stellen und nicht nur elektronische Musik, aber eine schöne Präsentation der Werke unserer Mitglieder.

Banjo

Da hat der Banjo Recht, ... mich wundert ohnehin, warum die elektronischen Tracks im Musikerbard-Radio zu geringfügig vertreten sind.
Ich hab da 2 oder 3 Tracks reingestellt und fühle mich darin alleine. Lass uns eher für ein ausgewogeneres Verhältnis mal derin sorgen.
Denn das würde auch mal anderes Publikum anziehen.

---------- Post hinzugefügt um 14:43:46 ---------- Letzter Beitrag war um 14:36:29 ----------

Wir müssten eine Umfrage einrichten (entweder forumsintern, sonst Doodle o.ä.), quasi ein Casting, welche Songs auf dem Sampler erscheinen sollten.

... Soundtology, glaubst Du wirklich, dass in einem - ich sage mal mit einer 90% - rockbasiertem Forumsgemeinschaft ein Casting für elektronische Musik
machbar ist, in dem wir uns im schlechtesten Fall von einem Singer-Songwriter, der absolut unplugged 3 Saiten der Gitarre zupft und auf Holz, Wälder und Natur steht,
bewerten lassen sollten bzw. casten lassen sollten. :rofl: ... Und teilweise Leuten, die zwar Keyboarder sind aber sagen, dass sie jedoch grundsätzlich den
Sequenzer nie gebrauchen, weil das ja eine Art schummeln ist? .... Ganz ehrlich? Nein danke.
Die Grundidee hat ja sicher irgendetwas, aber nicht in diesem Forum. Der erste Weg wäre erst einmal, dass ihr mal Tracks auf die Userveröffentlichungen
packt, damit das ganze Forum mal ein anderes Gesicht bekommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Grüss Dich Soundtology! :)

... mein Vorredner hat es bereits gesagt: Leider ist das MB, was die elektronische Musik angeht, nicht allzu gut besucht. Das lässt sich auch anhand der Aktivität(en) im Subforum "Elektronische Musik" erkennen. Nur bei den Hörproben, also hier, ist da vielleicht etwas mehr los :redface:

Vielleicht kannst Du es mal hier versuchen: https://www.musiker-board.de/f228-miteinander-komponieren/
Aber wie unschwer zu erkennen ist, müsstest Du Dich auch hier mit Deiner Musik in das Sub "Symphonisch, Klassisch, Sonstige" einreihen :rolleyes:

Tut mir leid!

Alles Liebe,

Lim
 
Danke erstmal für euer Feedback!

Telefunky: Interessanter Einwand auf jeden Fall! Du hast schon recht, dass die CD im Prinzip eine Zwischenstufe ist. Für das Projekt habe ich Schallplatte dann aber als doch zu umständlich befunden.. ;) Es ging mir an für sich darum die Musik zu manifestieren und nicht einzeln rumfliegen zu haben. Dass die CD natürlich kein Jahrhundert hält ist klar. Zusätzlich erschien mir die Möglichkeit der weiteren Gestaltung sehr reizvoll, die online irgendwie abhanden gekommen ist. Eine CD hat meiner Meinung nach nach wie vor mehr Mehrwert (was für eine Wortkombination…) als MP3s und mir schwebte ein einfach buntes exotisches Album vor.
Die Idee mit dem Onlinemedium wäre in diesem Sinne eine Ausweichmöglichkeit, das stimmt wohl, hier könnte man auch ein bisschen artworken.. einfach um das Projekt weiter aufzuwerten.

Banjo: Kannte ich tatsächlich noch nicht! Ich bin nur gerade in Spanien für ein Auslandssemester und kann das Radio aus Lizenzgründen scheinbar nicht hören! ;)

DJ_TGE_MHG: Haha! ;) Das kann schon sein…vielleicht bin ich auch verblendet, weil ich selber akustische Musik schätze, es aber an Originalität und Kreativität bei vielen elektronischen Stücken nicht unbedingt mangelt, weshalb mir nicht direkt in den Sinn gekommen ist, dass es einem Musiker nicht interessieren würde.. vielleicht war ich auch die letzte Zeit zu wenig in anderen Foren unterwegs.. ^^

Limerick: Geht ja in die gleiche Richtung vom Vorredner, danke dir für den Link ;)

Danke für eure Beiträge! =)

Ich hoffe weiterhin auf Ideen oder Beteilungsaussprüche hier von anderen Mitgliedern! ;)
 
Es gibt mittlerweile zu viel verfügbare Musik. Da kann man eine CD brennen, eine MP3 auf Soundcloud stellen oder Gruppen in Foren beitreten und wird doch nur in den seltensten Fällen damit Interesse für sein Werk wecken können.

Die Meinung, dass zu viel „Rock“ im MB ist und man sich kaum für elektronische Musik interessiert, teile ich nur bedingt. Nach meiner Einschätzung ist der elektronische Bereich einfach nicht so am Mainstream orientiert und entspricht nicht den Hörgewohnheiten der Menge. Weiterhin ist Rock = Livemusik und elektronische Musik mehr „Sounddesign“; zwei grundverschiedene Ansätze unter Musikern. Aber selbst darum geht es nicht wirklich.

Wer auffallen willen, muss sich selbst zum Produkt machen. Über auffällige Videos und eine extrovertierte Persönlichkeit spricht man offensichtlich erst Leute an. Wie erklärt ihr euch z.B. Lady Gaga? Gute Musik, die selbst ohne ihren Selbstdarstellungsdrang auffallen würde? ;-) Auch Scooter ist wohl eher der Abgesang der Technoszene, der aber im Mainstream seit vielen Jahren voll punkten kann.

Unbekannte, eigenständige Musik, die sich vom Mainstream deutlich abhebt funktioniert leider auch nur auf dieser Schiene. Pamplomoose oder Dianji Everez (Youtubehelden) haben es z.B. nur durch ihre Selbstdarstellung/Vermarktung geschafft. Kurz gesagt, sie haben ihr „Talent“ mit ihrer Persönlichkeit verknüpft und erst damit Interesse geweckt.

Tom pflichte ich bei, dass es nervig ist, wenn bei Soundcloud ein Kommentar eingefügt wird, dass sich nicht auf die eigene Musik sondern auf eine Gefälligkeit bezieht (nach dem Motto: „Ich schreibe dir etwas nettes und du mir bitte auch.“). Wer seine Musik ernst nimmt und nur „ehrliches“ Feedback will, läuft da voll ins Leere. Auf der anderen Seite, wenn man z.B. den Mainstream ansprechen will, ist viel Feedback (auch wenn es nur aus Gefälligkeit erfolgt) eine gute Sache. So geben dem Song mehr Leute eine Chance, da sie denken: „Tausend positive Kommentare? Der Song muss doch gut sein.“ Dianji Everez machte genau das auf Youtube, um Aufmerksamkeit zu erzielen; kann also funktionieren.

Jetzt zum eigentlichen Thema:

Über eine Vereinigung und eine gemeinsame CD wird man nicht mehr Aufmerksamkeit erlangen, als mit seinem „Solotrack“. Hier ist einfach die Vernetzung und Vermarktungstaktik entscheidend und nicht der Zusammenschluss.
15 Leute unter einen Hut zu bekommen (Ambitionen, Anspruch, Stil usw.) ist keine einfache Sache. Verstößt z.B. ein Song gegen Urheberrechte, wer haftet?

Zitat: „Ich für meinen Teil habe total Lust dieses Projekt in Angriff zu nehmen und am Ende eine schöne kompakte Sammlung, liebevoll gestaltet und voll mit guter, origineller und vor allem unbekannter Musik im Regal oder auf dem Schreibtisch stehen zu haben und hoffe es gibt hier genügend Kreative, die von dem Projekt genauso fasziniert sind wie ich.“

Wenn es dir aber wirklich nur darum geht, ein reines Spaßprojekt, dann kann man die bisher angeführten Argumentationen getrost vergessen. In der Praxis und aus meinen persönlichen Erfahrungen halte ich es allerdings für schwierig, dass du genügend Gleichgesinnte für dein Projekt triffst. Die meisten halten sich doch selbst für den größten Fisch im Teich und bringen sich nur dann ein, wenn für sie persönlich dabei etwas herausspringt. Damit möchte ich dich allerdings nicht entmutigen, denn deine Erfahrungen könnten vielleicht auch ganz anders ausfallen (positiv). Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen. :)

Liebe Grüße

Andi
 
Lieber Andi,

Danke für deinen ausführlichen Kommentar, er war interessant zu lesen!
Auf den ersten Teil gehe ich dennoch jetzt nicht ein, da es, wie du schon angemerkt hast, nicht um Vermarktung geht. Die interessiert mich gar nicht!
Mit Musik mache ich kein Geld, Musik ist für mich Ausdruck von Erlebtem und Erfahrung und deren Reflexion (ganz allgemein!) - gerade deshalb wollte ich auch dieses "Spaßprojekt" in Angriff nehmen - um zu sehen, was andere Menschen zu sagen haben.

Dem steht Vermarktung bzgl. ihrer Zweckdienlichkeit gegenüber - was interessiert es mich, welche Mittel ein Produzent oder Plattenfirma ergreift, um ein Album/Song zu pushen, einfach des Geldes wegen. Mit Ausdruck hat das nichts mehr zu tun.

Genau um diesen Ausdruck geht es mir aber und ich kann mir gut vorstellen, dass andere doch das gleiche Ideal haben und ich hoffe hier jemanden zu finden, der Lust hat mitzuwirken.

Vielen Dank noch einmal an dich! =)
 
... Wer auffallen willen, muss sich selbst zum Produkt machen. Über auffällige Videos und eine extrovertierte Persönlichkeit spricht man offensichtlich erst Leute an. Wie erklärt ihr euch z.B. Lady Gaga? Gute Musik, die selbst ohne ihren Selbstdarstellungsdrang auffallen würde? ;-) ...
die Dame muss ja oft als quasi Negativbeispiel herhalten ... ;)
dabei ist sie eine ganz normale Musikerin mit absolut solider Ausbildung und eigentlich auch einem 0815 Start mit eigener Band.
Irgendwann hat sie die oben angesprochenen Konsequenzen gezogen und den Speck, mit dem man Mäuse fängt ausgelegt :p
In dem Alter ist es sicher auch spassig so eine Rolle zu spielen.
Mit der entsprechenden Professionalität wird dann eben ein Schuh, sprich Erfolg daraus.
Die Songs, die sie macht haben Qualität - sie zielen in die Breite und sind präzise auf Hörgewohnheiten hin produziert.
Und da setzt sie eben tontechnisch und von der Performance her immer noch mal einen drauf. Kalkül und Absicht.

am Rande:
Laura Bettinson könnte man als britische Gaga für Arme verspotten, aber sie hat's per iTunes auf meinen Player gebracht. :D

Das ist eben der Nerv der Zeit. Muss man nicht werten... und schon gar nicht mit früher war alles besser abtun.
Ich hab mir auch die extended DVD von Roxy Music speziell wegen der schrillen 70er live Performances geholt :D
Mal ganz dumm gefragt: wer kennt denn Andy MacKays und Phil Manzaneras (quasi) Solo Werke ?
Im Grunde hat sich kaum was geändert, heute sind halt für den Konsumenten ein paar Ausstrahlungsformate mehr verfügbar.
Was Popularität als solche angeht, ist die 'Reaktion' aber ähnlich geblieben... weil Leute eben so ticken...

in soundtologies Vorschlag lese ich ein wenig die Remineszenz an die ehemalige 'Allmacht' der Musik-Konzerne.
Ein Produktion war teuer, man konnte sie sich (meist) nicht leisten, man war was, wenn's im Regal stand.
Wobei die CD eigentlich die Verar***e des Jahrhunderts war.
Den Reibach hat man mit alten Bändern gemacht, die man (auf CD) noch mal und für viel höhere Preise vermarkten konnte.
Gleichzeitig sanken mit dem Medium die Produktionskosten, währen die Effizienz stieg.
Kein Wunder, dass die Betroffenen heulen wie die Schlosshunde :p

Übrigens ist oben augenzwinkernd vom Aufwand einer Vinyl-Produktion die Rede...
Das (hab ich ursprünglich gar nicht dran gedacht) wäre tatsächlich ein Werk, das man sich hinstellen kann.
Und da wäre sogar eine Zielgruppe im Bereich des audiophilen Publikums... :gruebel:
natürlich nicht wegen Reibach, sondern weil da auch Anerkennung zu erwarten wäre
(selbst wenn diese oft aus einer anderen Motivation entspringt, als der 'Künstler' es gern hätte) ;)

cheers, Tom
 
Vielleicht hat Lady Gaga eine gute Ausbildung und einiges drauf. Allein damit wäre sie aber wahrscheinlich nicht weit gekommen. Wenn du, Tom, von Qualität sprichst, dann meinst du, dass sie für den Mainstream-Musikmarkt alles richtig gemacht hat. Da stimme ich dir zu. Aber musikalisch ist da nichts neu und es ist absolut ersetzbar – nur ihre schrille Persönlichkeit nicht.

Gaga erinnert damit ganz stark an die junge Madonna. Ihr gelang es auch immer den Zeitgeist bewusst aufzugreifen und kalkulierte Provokationen in Erfolg zu wandeln. Das zu werten, ob es richtig oder falsch ist, möchte ich auch nicht. Es ist eben so und seit jeher ein Teil der Musikbranche.

Trotzdem hat sich einiges geändert. Heute kann ab 100,- Euro jeder Musik produzieren und online anbieten. Damit gibt es ein Überangebot. Die Vermarktung muss ganz anders ablaufen. Früher bist du aufgetreten, in der Hoffnung entdeckt zu werden, oder du hast Demotapes an die Plattenfirmen geschickt. Im 21. Jahrhundert stellst du alles online und machst es jedem automatisch zugänglich; mit ganz neuen Möglichkeiten und Problemen (sowohl für Hobbymusiker, als auch Stars).

Persönlich habe ich in der CD immer die Ablösung des Tonbandes gesehen und nicht der Vinyl-Platten (gerade in Bezug auf die Haltbarkeit). Trotzdem sind es nur Tonträger, also ein Medium, denn was den Hörer ansprechen sollte ist ja die Musik. Ich sehe deshalb nicht die Remineszenz an die ehemalige 'Allmacht' der Musik-Konzerne, wenn Soundtologie eine CD produzieren will. Er sieht es wahrscheinlich einfach nur als eine Gestaltungsmöglichkeit, d.h. etwas flüchtiges, schnelllebiges fassbar zu machen. So kam es bei mir auf jeden Fall an. Aber er kann ja selbst darauf Antworten. :)

Liebe Grüße

Andi
 
ja, ich meinte bei der Qualität das Ansprechen eines breiten Publikumsgeschmacks, keinen revolutionären Tonsatz...
so einfach ist das bekanntlich nicht...

ich sehe aber keinen wirklich fundamentalen Unterschied zwischen Auftreten und Hochladen
(wenn beides in der Hoffnung erfolgt 'entdeckt' zu werden)
in der Grössenordnung der Zahlen ist zwar ein gewaltiger Unterschied - aber in Relation... zum Ziel ?

interessant... der Gedanke (Ablösung des Tonbands) ist mir überhaupt noch nie gekommen
das CD 'brennen' ist aber auch komplett an mir vorbei gelaufen. Mir war das zu umständlich. :D

cheers, Tom
 
Ich finde eure Diskussion sehr anregend - gerade auch deshalb, weil ich mit meinen 23 Jahren gar nicht so viel vom Wandel mitbekommen konnte, entsprechend bin ich mit der CD aufgewachsen, und abseits von der Schallplattensammlung meines Vaters und meinem späteren Interesse der analogen Musik und dem Sammeln von Schallplatten habe ich nicht viel von Vinyl mitbekommen.

Wie gesagt: Das Thema Vermarktung ist ein ganz anderes und für das Projekt nicht wirklich relevant.

Wenn wir realistisch sind, ist die Herstellung von Vinyls in diesem Rahmen zu umständlich und auch nicht jeder besitzt einen (funktionierenden) Schallplattenspieler zu Hause. Deshalb die Sache mit der CD, die immerhin noch viel mehr Gestaltungsspielraum lässt und doch ein gutes Stück weiter geht als ein simples Onlinestellen und wie Andi so treffend sagte: "etwas flüchtiges, schnelllebiges fassbar zu machen", denn genau das schwebt mir vor! =)

Und im Endeffekt kann man sehr lange über Sinn und Unsinn des Projektes sprechen (nicht falsch verstehen - wie gesagt: Ich finde eure Kommentare total interessant), am Ende kommt es darauf an, wer Lust hat in diesem Rahmen mitzuwirken und die Motivation teilt, woll nich? :)
 
solche Gedanken (oder Überlegungen) stellen sich fast folgerichtig ein, wenn man diesen Punkt berücksichtigt:
Ich stelle fest, dass es hier ganz viele talentierte Musikschaffende im Bereich der elektronischen Musik gibt, vor allem aber solche, welche noch kein Album fertig haben (ich selber arbeite selber darauf hin, ein harter Weg!), sondern Ihre Songs zumeist auf Soundcloud laden, wo sie dann irgendwie isoliert rumliegen.
Soundcloud ist eben (unter anderem) auch eine Art Vermarktungsplattform
letzteres muss nicht heissen, dass damit direkt grosse Umsätze erzielt werden.
'Marktwert' definiert sich ja heute etwas weitläufiger...
Man kann es aber auch als eine Art Sender mit frei wählbarem Programm (weitgehend) ohne Moderation betrachten.
'isoliert rumliegen' liest sich für mich ein wenig negativ
ich habe da schon beeindruckend gute Sachen gefunden und auch interessante Querverbindungen.
Nutze das nicht wirklich intensiv - aber wenn ich es täte, könnte es vermutlich meinen gesamten Bedarf an 'Musik' decken.
Bezogen auf den rein tonalen Inhalt - das Drumherum logischerweise nicht.

Aber stimmt - das hat mit deinem angedachten Projekt nur am Rande zu tun...
welchen Tonträger du als Ziel auswählst ist eigentlich unerheblich - die Produktion ist weitgehend identisch.
(Vinyl wird nur wegen der Physik etwas anders gemastert)
Ansonsten braucht jeder der Prozesse mal den einen oder anderen Spezialisten für eine konkrete 'Fabrikation'
(imho - wenn ein gewisser Anspruch nicht unterschritten werden soll)

cheers, Tom
 
Nach meiner Einschätzung ist der elektronische Bereich einfach nicht so am Mainstream orientiert und entspricht nicht den Hörgewohnheiten der Menge. Weiterhin ist Rock = Livemusik und elektronische Musik mehr "Sounddesign"; zwei grundverschiedene Ansätze unter Musikern.

Wer auffallen willen, muss sich selbst zum Produkt machen. Über auffällige Videos und eine extrovertierte Persönlichkeit spricht man offensichtlich erst Leute an. Wie erklärt ihr euch z.B. Lady Gaga? Gute Musik, die selbst ohne ihren Selbstdarstellungsdrang auffallen würde? ;-) Auch Scooter ist wohl eher der Abgesang der Technoszene, der aber im Mainstream seit vielen Jahren voll punkten kann. genau das auf Youtube, um Aufmerksamkeit zu erzielen; kann also funktionieren.

Hi Andi,

im ersten Satz kann ich Dir nicht zustimmen, im zweiten jedoch total.
Inzwischen sehe ich das sogar umgekehrt. Das Ohr des Mainstreamers hat sich rein an elektronische Klänge gewöhnt.
Es braucht die elektr. "Saw", die "Pads", ein interessantes VST, irgendeinen Klingelton oder einen SQ-Patch.
Man sieht es z.B. an Pitbullt feat Chris Brown mit dem neuen Song "International Love". Da ist nichts rockig.
Die "junge" (Meintream)Generation 18-24 kennt gar kein Rock mehr. (Ausnahmen bestätigen die Regel)
Dann geht es weiterhin in der elektronischen Musik gar nicht mehr ausschließlich um Sounddesign, sondern
auch um alle anderen Askekte, wie z.B. einen optimalen Patch für ein bestimmtes musik. Thema zufinden.
Und klar, es gibt Überschwemmungen und viele - sehr viele - Tracks inzwischen.

Mit dem zweiten Aspekt der Selbstdarstellung wirst recht haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi DJ_TGE_MHG!

So gesehen hast du Recht, wobei du meinen ersten Satz nicht ins Zitat genommen hast, der sich aufs MB bzieht: "Die Meinung, dass zu viel "Rock" im MB ist und man sich kaum für elektronische Musik interessiert, teile ich nur bedingt." - also der elektronische Bereich im MB war damit gemeint.

Liebe Grüße

Andi

edit: Mit meiner bedingten Zustimmung meine ich, dass der elektronische Bereich im MB eine Subkultur darstellt, was ich als sehr positiv empfinde (und sich auch nicht ändern sollte). Der "Rockbereich" im MB (wie er hier bezeichnet wurde) langweilt mich nun schon einige Jahre mit seinen sturen Meinungsbildern (Klangholz, Musiktheorie und blablabla :rolleyes:), was mich nun persönlich zur elektronischen Musik führte (denn selbst Punkrock, welchen ich vorher als Bassist und Gitarrist machte ist nach meiner Meinung relativ ausgelutscht).
 
Hi Saitenstechen,

finde Deinen Beitrag irgendwie sehr sympathisch. :great:
Obwohl die Rockmusik hier teilweise sogar echt gut klingt und gut gemacht ist, teile ich aber Dein Empfinden bzgl.
der teilweise sturen Meinungsbilder ihrer Erschaffer.
 
gut... aber welche Musikrichtung will man davon ausnehmen ?
Sturheit und Dogma (wenn sie denn auftreten) sind imho sogar die einzige Gemeinsamkeit in allen Musikrichtungen :p
ob das nun Klassik, Ambient, Dubstep, Dance, Country, Rock, Doom, Metal oder sonstwas ist...

cheers, Tom
 
Crossover und Experimental kannst du davon ausnehmen. Da dürfte sich Sturheit und Dogma in den eigenen Hintern beißen. :D Grundlegend habe ich nichts gegen die Musiktheorie; im Gegenteil, mit dem Bass übe ich überwiegend Johann Sebastian Bach - für die Fingerfertigkeit. Eine Struktur soll doch in erster Linie das Verständnis unterstützen; d.h. etwas regeln oder vereinfachen. Doch Dogmen darf es da für mich nicht geben, denn das hindert die eigene Kreativität. Noch schlimmer ist, wenn sich Leute hinter Dogmen und Fachsimpelei verstecken, damit ihr eigentliche Unkenntnis nicht auffällt. Je gefestigter ein Musikstil ist, desto mehr bilden sich (nach meinem Eindruck) solche fragwürdigen Dogmen.

Liebe Grüße

Andi
 
... aber, Andi, was genau ist ein Dogma in diesem Kontext?
Ein Dogma könnte sein, dass alles, was gegen die funktionelle Harmonielehre komponiert ist (das geht wahrscheinlich gar nicht) schlecht ist
oder den umgedrehten Fall, nämlich dass alles, was aussschließlich nach Harmonielehregesichtspunkten komponiert ist, gut ist.
Beides wird falsch sein. Hm, ... oder auch nicht, wenn's sich plötzlich gut anhört.
Eigentlich habe ich immer folgendes erlebt: Selbst meine Eltern haben damals schon in den 80er Jahren den "Synthesizer" verteufelt und
fanden den 80er Pop billig. Ich meine, ... irgendwann habe ich kapiert, was das für eine schwachsinnige Aussage ist und habe gemerkt,
dass sie wohl einfach nicht zuhören konnten. Da wurde ich das erste mal mit einem Dogma konfrontiert.
Eine ganz schwachsinnige Aussage, die man manchmal hört ist, dass Musik gut ist, wenn sie "handgemacht" ist.
Da frage ich, wäre denn Beethovens Appassionata schlechter, wenn sie Note für Note im Sequenzer eingegeben worden wäre?
Die Komposition bleibt dieselbe. Musiker (oder der größte Anteil davon) sind häufig auch sehr emotional und schaffen es nicht, Dinge
zu sezieren und auseinanderzunehmen.

Also ich stimme Dir vollkommen zu und möchte mit meinem Beispiel Deine These unterstützen.
 

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