Ich kann es nur ahnen

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Jongleur
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Ich kann es nur ahnen

Ich kann nur ahnen was ich liebe
Wenn ein Zauber mich besiegt
Will mit dir fischen im Trüben
Mit klaren Augen nebulös verliebt


Ich sah uns ratlos fliehn
Aus dem lauschigen Tal
Und atemlos stehn
Auf kahlem Gebiet
Es gab nichts zu begreifen
Es war einfach und da
Musik voller Schweigen
Das Klicken deiner Kamera

Ich kann nur ahnen was ich liebe
Wenn ein Zauber mich besiegt
Will mit dir fischen im Trüben
mit klaren Augen nebulös verliebt


Sah dich lächeln an Deck stehn
als die Flut voller Wut
Über alle guten Träume
alle starken Bande schlug
Es gab nichts zu begreifen
nur das Leben und mich
und deine schweigende Botschaft
Land in Sicht Land in Sicht

Ich kann nur ahnen was ich liebe
Wenn ein Zauber mich besiegt
Will mit dir fischen im Trüben
Mit klaren Augen nebulös verliebt


Dein Wellengang und Sandstrand
mein unbeholfenes Lied
Der Tropfen an der Felswand
Das Wunder das man übersieht
Der Worte Spiel, die Einsamkeit
Die Träne die nach innen rollt
mache ich aus Reden Silber
Machst du aus Schweigen Gold

MUSIK

Ich kann nur ahnen was ich liebe
Wenn ein Zauber mich besiegt
Will mit dir fischen im Trüben
Mit klaren Augen nebulös verliebt
 
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Hm… das Interesse scheint gar nicht so gering zu sein. Aber leider gibt es noch kein Feedback.

Ich bin sowohl an Zustimmungen wie auch Vorschlägen oder gar Ablehnungen interessiert. Denn ich probiere gerade eine (für mich) eher ungewohnte Schreibweise… danke im voraus! :hat:
 
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Denn ich probiere gerade eine (für mich) eher ungewohnte Schreibweise…
Was meinst du genau ?

Will mit dir fischen im Trüben
Darf ich fragen warum du hier so sperrig wirst?
Ich denke ein einfaches „( Ich ) will mit dir im Trüben fischen“ würde dem leichtzüngigen Flow des restlichen Chorus besser Rechnung tragen.
Das hindert vielleicht daran in das folgende Einzutauchen. Möglicherweise werden hierdurch die tollen Satz-/Sinn-/Wortkonstruktuionen vielleicht als sperrig und unnahbar wahrgenommen.

Ich kann nur ahnen was ich liebe
Wenn ein Zauber mich besiegt
Will mit dir fischen im Trüben
Mit klaren Augen nebulös verliebt
Der Anfang nimmst du ordentlich Fahrt auf, wie eine gute Melodie brichst du los doch dann, bremst diese Satzstellung alles, fast schon rabiat, aus.

Mein Vorschlag:
Ich kann nur ahnen was ich liebe
Wenn ein Zauber mich besiegt
(Ich) will mit dir im Trüben fischen
Mit klaren Augen nebulös verliebt
 
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@Jongleur

ich finde den Text sehr, sehr schön! Tolle Wortspiele, berührend und verletzlich, und, ich weiß es nicht anders zu sagen, so sympathisch klein und ehrlich. Und zeitlos.
Ich hatte übrigens sofort Musik im Ohr und Lust, die Klampfe zu nehmen und ein bissel rumzuzupfen.
Bei der Zeile, Will mit dir fischen im Trüben, vermute ich Absicht. Musikalische oder Dramaturgische?
Ja, ist tatsächlich etwas sperrig. Ich finde das ja toll. Frevert macht das öfter. Und schon höre ich genauer hin, der Satzbau ist etwas gegen den Strich gebürstet und schon mehr im Ohr.

Den Text würde ich total gerne vertont hören.
 
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Herzlichsten Dank lieber @Salty und lieber @MamaMuuht für Eure liebenswerten und hochinteressanten Feedbacks. Bevor ich heute oder morgen ins Detail gehe:
Was meinst du [mit neuer Schreibweise] genau ?

Meine neue Schreibweise:
1. Schritt: Ohne bestimmten Kontext intensiv reflektieren, was drängt, bedrängt, verdrängt! sehr komplex, bedingungslos ehrlich, vielschichtig, über mehrere Tage.
2. Schritt: Auf Kommando intuitiv(!) dichten. Keine Pausen, Korrekturen oder Scheu. Alle Einfälle sofort lyrisch „verwursten“. Egal ob sie von der Form oder dem Inhalt inspiriert wurden.
3. Text im Forum veröffentlichen. Permanent öffentlich überarbeiten. Die Energie des Forums komplex nutzen

Gesellschaftlicher Hintergrund:
Ich fühle intuitiv momentan extreme Veränderungen. Über den Wolken, unter den Wolken, im der Gesellschaft, in mir! Alles wirbelt durch die Luft oder trudelt im Wasser. Alles und jeder auf seine Art.

Was mich betrifft: Ich kreise im Strudel der Quantenphysik. Endlich darf ich stolz verkünden, dass ich es nicht fasse, nichts elementares fassen zu können, weil tatsächlich nichts elementares da ist zum fassen!

Denn für moderne Physik-Nobelpreisträger existieren gar keine Elementarteilchen, also auch keine Realität Nur unzählige Wellen und deren WIRKung. die zusammengefasst eine WIRKlichkeit ergeben. Folgerichtig ernennen Quantenforscher das „Wirk“ zur kleinsten Einheit des Universums. Ähnliches hatte ich als 14-Jähriger in mein Tagebuch gepinselt. :unsure:;) Also zurück in die Naivität.

Als Dichter entbindet mich so eine Ansicht außerdem von der Furcht vor dem eigenen Zeigefingers. Narzissmus wird endlich salonfähig :juhuu:Neben einer respektvollen Wahrnehmung all der erFAHRUNGEN die zu 90% fremd sind und bleiben am eigenen Wegrand.

künstlerische Hintergrund:
Eine meiner schönsten Erfahrung ist RILKE, dessen Lyrik mich beim Lesen verzaubert mit einem Regen von Bildern, Klängen, Rhythmen, Phantasien! Es gibt kaum ein uralter Stilmittel, welches R. nicht in die deutsche Lyrik übernommen hat. Für mich ein universeller Künstler! Etwa mit Leonardo, da Vinci vergleichbar. Hier schließt sich mein Kreisen: Ich versuche, meine Wirklichkeit u.a. auch mit den unerschöpflichen Stil-Mitteln unserer Ahnen zu erzählen.

Natürlich will ich modern schreiben! Die intuitiven Texte von Erdmöbel oder Niels Frevert, begeistern mich. Das auffällige Aneinanderreihen unverbrauchter Bilder ist aber nur eine Möglichkeit, intuitiv zu verdichten….

…mich beispielsweise fasziniert die manipulierende WIRKung von Wort- und Satzklängen bzw Klangbildern. Der ergänzende oder gar gleiche Klang von Worten lässt das Benannte verwandt erscheinen!!! sprudeln meine Vorbilder. Also sprudel ich auch! Spontaner als je zuvor:hat:

Abschließend
Kleiner Trigger für die anschließende Textdiskussion : Auch meine Vorlieben werden nur von Wellen beeinflusst, so wie die Euren. :prost: Ich bin total neugierig auf den Meinungsaustausch!
 
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So, nun zu den Feedbacks!

Jongleur: Will mit dir fischen im Trüben
Darf ich fragen warum du hier so sperrig wirst?
Ich denke ein einfaches „( Ich ) will mit dir im Trüben fischen“ würde dem leichtzüngigen Flow des restlichen Chorus besser Rechnung tragen.
Warum sollte ein Chorus unbedingt „leichtzüngig“ sein? Welche Vorteile bringt das? Welche Nachteile?
Das hindert vielleicht daran in das folgende Einzutauchen. Möglicherweise werden hierdurch die tollen Satz-/Sinn-/Wortkonstruktuionen vielleicht als sperrig und unnahbar wahrgenommen.
Das ist eine sehr interessante Vermutung! Ich finde es total gut, dass du es für möglich hältst, dass theoretisch die kleinste Änderung das Fass zum Überlaufen bringen kann. So wie ein Schmetterlingsschlag in China vielleicht bei uns einen Sturm auslösen kann. :unsure: ;) (argumentiert jedenfalls augenzwinkernd ein österreichischer Nobelpreisträger)
Mein Vorschlag:
Ich kann nur ahnen was ich liebe
Wenn ein Zauber mich besiegt
(Ich) will mit dir im Trüben fischen
Mit klaren Augen nebulös verliebt
Hast du dir mal beide Versionen laut (!) vorgelesen? Welche Unterschiede fühlst du?
Am Anfang nimmst du ordentlich Fahrt auf, wie eine gute Melodie brichst du los doch dann, bremst diese Satzstellung alles, fast schon rabiat, aus.
Bei mir passiert etwas anderes! Die dritte Zeile betont nun den Endreim „Fischen“. Das viel gewichtigere „Trübe“ verliert mit seiner vorletzten Stellung automatisch seine von mir gewünschte Betonung!!! Der Text soll eigentlich eine verborgene Hymne sein für den Sinnspruch: Gegensätze ziehn sich an.
 
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ich finde den Text sehr, sehr schön! Tolle Wortspiele, berührend und verletzlich, und, ich weiß es nicht anders zu sagen, so sympathisch klein und ehrlich. Und zeitlos.
Danke, das macht Mut! :)
„Ich hatte übrigens sofort Musik im Ohr und Lust, die Klampfe zu nehmen und ein bissel rumzuzupfen.
:juhuu:
Bei der Zeile, Will mit dir fischen im Trüben, vermute ich Absicht. Musikalische oder Dramaturgische?
Vom Texter zum Leser allem Dramaturgisch!!

Vom Komponisten erwarte ich quasi „Filmmusik“ . Das angeblich „Sperrige“ ist in Wahrheit eine Regieanweisung an den Komponisten: „Beweise deine emotionale Beweglichkeit auf engstem Raum! Mal übertrieben veranschaulicht:

Will mit dir Fischen :love: im Trüben:cool:
mit klaren Augen :love: nebulös:cool: verliebt:love:
 
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