Imperator verkauft! Was nun? Bugari, Borsini, Beltuna, Soprani? Oder doch Hohner?

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Gast 113247
Guest
So, nun ist sie weg, die Imperator VS. Verkauft!
Im Orchester hatten wir sie eingesetzt, wenn "exotische" Klänge gewünscht waren, wie z.B. beim Bolero (Ravel). Ich hatte sie irgendwie liebgewonnen, diese Exotin. Aber es gab ein gutes Angebot, an dem ich nicht vorbeigehen konnte. Immerhin bekommt sie jetzt jemand in die Hände, der die Eigenheiten dieses Instruments zu würdigen weiß.
Nachdem ich die Supita II spiele, will ich jetzt auch meine Morino 96 gar nicht mehr hören. Ich bin jetzt endgültig auf den GOLA-Geschmack gekommen, ohne mir aber eine leisten zu können. Folglich werde ich wohl bei Bugari oder Borsini landen, auf jeden Fall aber in der a-mano-Klasse. Unter dem mach ich's nicht mehr!
Jetzt ist nur noch die Frage, welche von beiden? Oder doch eine ganz andere Italienerin? Würde gern mal konstruktive Meinungen bzw. Erfahrungen zu den genannten Fabrikaten hören. Es ist ja nicht nur der Klang. Der ist oft Geschmackssache und nicht wirklich klassifizierbar. Auch Verarbeitung und Haltbarkeit sind mindestens ebenso entscheidend.
Was die Verarbeitung angeht, kann ich bei der Morino 96 ja nicht klagen: sie überstand schon 2 Stürze von einem Stuhl ohne Beeinträchtigung, nur eine kleine Beule im Verdeck war zu sehen. Ich weiß nicht, ob das jedes Akkordeon so klaglos überstanden hätte.
Bei einer Beltuna waren z.B mitten in der Probe plötzlich fast alle Bassknöpfe einfach nach innen verschwunden. Man stelle sich mal vor, wenn das bei einem Konzert passiert!
Also spart nicht mit Lob oder Kritik an den genannten Fabrikaten.
play_bach
 
Eigenschaft
 
Verkauft??? Die Imperator steht immer noch bei Ebay zum Sofortkauf oder Preisvorschlag.
freundliche Grüsse
Heinz1975

Ergänzung:
läuft noch bis Sonntag 20:11 Uhr:
Ebay Nr. xxxxxxxxxxxx (eBay-Nummer entfernt - Wil Riker)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Heinz,

ja wo issie denn ? Ich sehe nur eine IV er !

Gruß Claus

Nehme alles zurück, habe wohl die Suchfunktion nicht richtig bedient !
 
Zuletzt bearbeitet:
...
Ich bin jetzt endgültig auf den GOLA-Geschmack gekommen, ohne mir aber eine leisten zu können. Folglich werde ich wohl bei Bugari oder Borsini landen, auf jeden Fall aber in der a-mano-Klasse. Unter dem mach ich's nicht mehr!
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play_bach

Hallo play_bach,

bei den aktuellen Neupreisen der Pi-si-na-Dall-to-sior Italienerinnen müsste es doch schon fast für eine gebrauchte Gola reichen. Mit etwas Geduld - täglicher Suche auf allen einschlägigen WebSeiten & die Portokasse immer griffbereit - sollte man für 7-8tEuro eine Gola 414 von Privat finden. Zur Zeit werden wieder ein paar gute alte 414 für 5-stellige Beträge angeboten... bei dem Preis müsste ein Instrument technisch & optisch perfekt / neuwertig / bzw. frisch generalüberholt sein. Eine Generalüberholung einer 414 kostet bei einem guten Akk-Bauer - je nach Zustand bzw. Reparaturaufwand - ca. 2-2,5tEuro.

In meinem Bekanntenkreis sind in den letzten Jahren einige Spieler von sehr guten Instrumenten (Morino M / N / S de luxe, Beltuna, Bugari, Kratt) auf Golas umgestiegen. Eine Pigini Spielerin sucht zur Zeit nach einer Gola...

Deutlich günstiger wäre noch die von ca. 1965-70 für Hohner in Italien gebaute Goletta/Golina Serie: klanglich und optisch sehr ähnlich der Gola aber nicht ganz so perfekt optimierte/selektierte a mano Stimmplatten wie die Gola. Ich habe seit 30 Jahren eine Golina 1 (Piano 4-chörig Bj. 1970) und würde sie jeder Morino vorziehen - im direkten Vergleich zur Gola kann sie natürlich nicht mithalten... selten angeboten aber preislich kaum teurer als eine Morino. :great:

Und wenn es doch eine neue moderne Italienerin werden sollte, würde ich während der Woche einen Tag Urlaub machen und in Hamburg bei einem gewissen Akk-Laden alle Kandidatinnen ausgiebig probespielen. Gebraucht werden die Top Italienerinnen leider nur selten angeboten und dann auch noch relativ hoch gehandelt.

Bei einer Beltuna waren z.B mitten in der Probe plötzlich fast alle Bassknöpfe einfach nach innen verschwunden.
Ich kenne mehrere Beltunaspielger die mit Ihrem Instrument sehr zufrieden sind. Der Konzertmeister des "Nürnberger Akkordeonorcher Willi Münch e.V.Ltg. Stefan Hippe" (1. Preisträger Innsbruck 2010) spielt ebenfalls eine Beltuna.

Viele Grüße & viel Glück... Peter :)
 
Hallo Play bach,

in deiner Liste der möglichen Kanditdaten solltest du auch die Marke Brandoni nicht außen vor lassen - die ist mir bei Workshops schon mehrfach wegen ihres warmen angenehmen Klangs aufgefallen - würde ich am ehesten noch mit Bugari vergleichen. Wenn ich richtig informiert bin, ist Brusch in Hamburg einer der Händler, der die Marke vertreibt.

Bei der Auswahl die du anführtst kannst du bei jedem der genannten dein Trauminstrument finden, solltest allerdings wirklich ausgiebig und möglichst im direkten Vergleich miteinander testen. Und nimm ruhig auch eine aktuelle Morino Deluxe mit dazu zum Mitvergleichen. Ich persönlich finde den Klang der neuen nicht ohne.

Aber egal für welches Instrument du dich entscheidest, nachdem du bereits auch schon mehrere Instrumenten Kategorien getestet hast, würd eich in deinem Fall fast mehr Wert auf "A mano" Stimmplatten legen, denn damit rutscht jedes Instrument definitiv mindestens eine Kategorie nach oben. Kann aber gut sein, dass du egal welches Instrument du wählst, nicht völlig glücklich werden wirst, denn wie du schon sagst, bist du dem Klang der Sirenen, äh ich meine Gola verfallen und somit wirst du in deinem Unterbewusstsein letztlich dein Instrument immer mit der Gola vergleichen. Somit ist vielleicht der Vorschlag von PGD am sinnvollsten, sich umzuhören, und nach einer gebrauchten Gola zu suchen.

Gruß, maxito
 
Hallo maxito,

ja,ja, Du hast recht, man wird immer anspruchsvoller, je länger man sich mit dem Thema "Akkordeon" auseinandersetzt.

Die Supite spiele ich nun fast durchweg. Im Klang ist sie der Morino 96 haushoch überlegen, aber auch mit der Supita bin ich nicht immer ganz glücklich, nämlich dann, wenn es mal nicht Bach oder Mozart sein soll, sondern - ausnahmsweise - mal etwas "Volkstümliches". Da ist dann das Tremolo etwas sehr weich geraten, zu wenig strahlend. Sicher ist das von den Erbauern so gewollt, denn die Supita firmiert explizit unter Solisten-Instrument und meint damit wahrscheinlich in erster Linie klassische und Originalkompositionen.
Bei meinem zukünftigen Instrument sollte das Tremolo schon etwas mehr Brillanz haben, obwohl ich sonst kein großer Fan tremolierender Akkordeons bin (manche sagen ja auch "terrorierender" Akkordeons :rolleyes:).

Ein Freund von mir hat sich letztes Jahr eine Gola bestellt, die - als Einzelstück angefertigt - im Herbst ausgeliefert wird (18 Monate Bauzeit!!!). Ich bin echt gespannt, wie sich das Instrument anhört. Dann habe ich einen direkten Vergleich zu meiner "Italienerin", die es doch wohl werden wird, schon als Kostengründen. Gebrauchte Golas sind in einem akzeptablen Zustand so gut wie überhaupt nicht am Markt zu haben, und kosten auch dann immer noch mehr als z.B. eine neue Bugari der Oberklasse.

Ich hatte überdies mit einem Converter-Instrument geliebäugelt. Mit großem Interesse habe ich daraufhim mal die Meinungen hier zum Thema M-III contra Standard-Manual gelesen, und mit Erstaunen vernommen, daß es auch beim M-III eine Knopf-Anordnung gibt, wie wir sie vom Standard-Manual her gewohnt sind. War glaube ich bei einem amerikanischen Hersteller mal gebaut worden.
Das wäre auch für mich eine interessante Lösung, da ich in meinem Alter (60+) wohl kaum noch ein guter M-III-Spieler werden kann. Ich verstehe auch nicht, warum es nicht möglich sein soll, den blöden Oktav-Knick - meist zwischen C und D - zu vermeiden, indem man wenigstens mal die Grundbässe über 2 Oktaven gehen lässt. Das würde schon viel helfen. Technisch müßte das doch machbar sein, denn bei 5-chörigem Bass sind ja genug "hohe" Bässe vorhanden.

Störend macht sich dieser Knick vor allem dann bemerkbar, wenn in der Begleitung ein b.c. vorkommt, der dann auch gern über 2 Oktaven und mehr geht.

Jetzt muß wohl erst mal auf Tournee bei diversen Händlern gehen, um mir die verschiedenen "Akkordeon-Signorinas bzw. Signoras" anzuhören. Bin selbst gespannt!

Ach ja, eine Frage an die Gemeinde hatte ich letztes Mal zwar noch im Beitrag, der aber gelöscht wurde :(.
Wo liegt bei "Bugari" die Betonung? Auf dem "u" der ersten oder auf dem "a" der zweiten Silbe?

play_bach
 
Hallo Play-bach,

es wird BUgari gesprochen!

OK, Wenn Converter, da wird die Gola ausscheiden, denn die mit MIII sind selten und teuer, aber ansonsten habe ich schon ein paar in den Händen gehabt - und die haben allesamt wirklich gut ausgesehen. Vielleicht habe ich auch bloß Glück gehabt, wer weiß!

Ich bin echt gespannt, wie sich das Instrument anhört.
Da wirst du vermutlich erstmal ernüchtert sein, denn auch eine Gola hört sich primär erstmal auch bloß wie ein Akkordeon an. Es gibt dann aber immer wieder Momente, da merkt, spürt und hört man dann, dass es sich doch um ein verdammt gut abgestimmtes Teil handelt. Am meisten wird die neue Gola ihrem Besitzer bringen, denn er bekommt ja sozusagen sein Wunschakkordeon. Denn mit der Bestellung darf er sich ja einige eigene Einstellungen aussuchen, bzw. wünschen. Und das ist dann schon was verdammt schönes, wenn man nicht ein Akkordeon aus der Serie hat, sondern eines, das auch noch genau nach deinen Vorlieben zusammengestellt wurde. Aber davon träumen darf man trotzdem - ich träum ja auch von einer!

Was den MIII Convertor in Standardbelegung angeht, das Ding heißt Quintenconvertor und läuft tatsächlich so, dass man den Grundbass normal spielt, und dann zwei Reihen nach außen (also auf den Knöpfen des Dur- und Mollakkordes) das gleiche nochmal eine Oktave höher hat, und ganz außen nochmal eine weitere Oktave höher. Somit hast du insgesamt 3 Oktaven als Melodiebass zur Verfügung. Geben tut es die Dinger nicht nur bei Titano -Akkordeonen, sondern Victoria baut so was zumindest auch ( das Victoria-Akkordeon von Andreas Hinterseher hat so einen eingebaut)

Aber auch hier liegt der Teufel im Detail. Denn so wie du beim normalen MIII Bass eher die Halbtonschritte in direkter Griffweite hast, sind es beim Quintenkonverter die Ganztöne und die Halbtöne für Chromatische Läufe liegen wieder etwas ungeschickter. Außerdem braucht es auch hier wohl etwas Gewöhnung, um hiermit Melodie zu spielen, denn so ohne weiteres verlassen deine Finger nicht den gewohnten Ablauf.
Balgseele hat mal einen Quintenkonverter ausprobieren können und meinte als Resumee: Du weißt genau, dass du für die höhere Oktave nur zwei Reihen weiter rausrutschen musst; aber wenn du nun glaubst, dass die Finger bei einem Lauf einfach auf die nächsen Reihen gehen würden, dann hast du dich getäuscht! Obwohl du genau weißt, wohin die Finger sollen - die machen das einfacht nicht!

Von automatisch geht also auch hier nix! Aber was MIII bass lernen angeht, so habe ich meine Ziele auch schon deutlich niedriger geschraubt und verwende den für einfache Melodiebegleitungen, denn ein Beherrscher desselben werde ich auch nicht mehr - nett ist s aber trotzdem, ab und zu mal "rüberzuwechseln".

denn man los und viel ausdauer bem testen!

Gruß, maxito
 
Ach ja, eine Frage an die Gemeinde hatte ich letztes Mal zwar noch im Beitrag, der aber gelöscht wurde :(.
Wo liegt bei "Bugari" die Betonung? Auf dem "u" der ersten oder auf dem "a" der zweiten Silbe?

play_bach

Seit Ende letzten Jahres besitze ich eine 4-chörige Bugari Gold Plus und die ist mein Trauminstrument geworden. Seit meinem Armbruch brauchte ich ein leichteres Instrument als die 5er Morino S. Die Wahl bestand zwischen Beltuna - auch Leader, die aber genauso schwer wie die Morino war - und Bugari. Eine 96er Morino stand ebenso zur Wahl und eine Dino Baffetti, die aber in dieser Klasse gleich rausfiel..
Momentan stehen beide Instrumente (5er Morino und Bugari) bei mir nebeneinander. Ich probiere immer wieder aus und die Morino zieht eindeutig den kürzeren. Die Tasten laufen nicht so leicht und den Klang habe ich über....Ich liebe die Bugari. Sie hat zudem 3 Kinnregister, die ich mir aussuchen konnte. Und die sehr praktisch sind. Durch die wahlweise Riemenführung an der Tastatur liegt sie wie angegossen am Körper und die Kinnregister sind bestens erreichbar. Trotzdem gebe ich die Morino nicht her.
Gruß Jutta
 
Ja, schönen Dank schon mal für die Tips und Hinweise. Ich hab's vermutet: Die Geschmäcker sind eben verschieden, aber herauskristallisiert hat sich - auch in vielen anderen Themen-Blogs - daß die Italiener mehr können als singen und Eis machen. Z.B. gute Akkordeons bauen. Ich werde mir also die mal die "schönen Italienerinnen" ansehen und hören, was sie mir zu sagen haben.:)
Meine Entscheidung werde ich natürlich hier bekannt geben.
Schöne Grüße

play_bach
 
Hallo Norbert,

jetzt mute Dir mal nicht weniger zu als Du tatsächlich kannst. Der MIII ist nicht schwer zu erlernen und auch Du würdest das schnell drauf haben. Natürlich erreicht man da ein klasse Niveau nur, wenn man täglich viel und fleißig übt.

Bei ganz alten Akkordeons mit "MIII" gibt es auch die Anordnung der Knöpfe wie einer Tastatur. Dabei meine ich jetzt nicht das Ding, das in Klingenthal steht und tatsächlich eine Baßtastatur hat. Vielleicht finde ich so einen alten Scherm mal, dann lade ich ein Bild hoch.

Grüße

Ippenstein
 
Hallo Norbert,
jetzt mute Dir mal nicht weniger zu als Du tatsächlich kannst. Der MIII ist nicht schwer zu erlernen und auch Du würdest das schnell drauf haben. Natürlich erreicht man da ein klasse Niveau nur, wenn man täglich viel und fleißig übt.
Grüße
Ippenstein

Interessanterweise hatte ich gerade vor einigen Tagen Gelegenheit, mal ein M-III-Akkordeon auszuprobieren. Nach einer kurzen Einweisung fiel es mir leichter als erwartet, schon nach 15 Min. einfache Melodien mit M-III-Begleitung zu spielen.
Das hat mich doch erstaunt ----- und verunsichert! Soll ich doch noch auf Converter umsteigen? Oder beim Standardbass bleiben?

Ja, ich stehe jetzt tatsächlich vor einer grundlegenden Entscheidung. Meine Morino 96 ist heute auch verkauft worden. Der Akkordeonhändler hat mir im Gegenzug 3 Modelle vorgestellt: 2x Scandalli und 1 Borsini Vienna K10. Die Scandallis haben mich nicht wirklich überzeugt, obwohl die 5-chörige Scandalli Super LX durch 2 unterschiedlich zuschaltbare Tremolos und Klangfülle beeindrucken konnte. Die Anordnung der Register-Symbole ist aber sehr gewöhnungsbedürftig und folgt nicht den hierzulande gewohnten Symbolen für Ober- und Unterschwebung, obere und untere Oktave. Die zweite Scandalli war ein Instrument ohne Tremolo, 4-chörig und konnte mich klanglich gar nicht überzeugen - ist halt auch Geschmackssache.

Am besten hat mit von den dreien die Borsini Vienna K10 gefallen. Ein schönes Tremolo, nicht zu scharf aber trotzdem "akkordeontypisch". Die Bässe ausgewogen, der Oktavknick liegt vor dem C. Besonders überrascht hat mich bei der K10 die Klangfülle. Nach der Erfahrung mit der Supita war ich bei a mano Stimmzungen auf eher zurückhaltendes Klangvolumen gefasst. Ich bin nun nicht gerade ein Fan des Tremolos, aber wenn schon, dann soll es auch gut klingen. Aber auch der klangliche Gesamteindruck war positiv. Auch was die "Handlichkeit" angeht, war mir die Borsini symphatisch. Das muß aber nicht heißen, daß ich schon eine endgültige Wahl getroffen hätte.

Ich würde mich freuen, hier mal von jemandem, der eine K10 spielt, eine ehrliche Einschätzung dieses Instruments zu bekommen. Was gibt es an der Borsini zu bemängeln? Z.B. "Schönheitsfehler", die sich erst nach längerer Zeit bemerkbar machen. Aber auch Positives bitte hier mitteilen, eben alles, was zu einer fundierten Kaufentscheidung beitragen kann.

Ich hatte hier schon mal nach Erfahrungen mit Italienern gefragt. Vielleicht war die Frage auch zu allgemein gestellt.
Nun also konkrete Meinungen zur Vienna K10.

Schöne Grüße
play_bach
 
Interessanterweise hatte ich gerade vor einigen Tagen Gelegenheit, mal ein M-III-Akkordeon auszuprobieren. Nach einer kurzen Einweisung fiel es mir leichter als erwartet, schon nach 15 Min. einfache Melodien mit M-III-Begleitung zu spielen.
Das hat mich doch erstaunt ----- und verunsichert! Soll ich doch noch auf Converter umsteigen? Oder beim Standardbass bleiben?


Das liegt ganz daran, was Du machen möchtest. Wenn Du bei den Stücken, die Du normalerweise spielst, mit dem Standardbass auskommst und es Dich nicht stört, dass Du damit mehr oder weniger auf das "Grundbass-Akkord-Schema" festgelegt bist oder wenn Du überwiegend in Besetzungen spielst, wo die linke Hand ohnehin nicht benötigt wird, dann kannst Du ruhig beim Standardbass bleiben. Wenn Du allerdings mehr willst, schwierige klassische Werke orgiginalgetreu spielen möchtest oder Dich vielleicht für neue Musik interessierst, dann würde ich die Anschaffung eines Konverters ernsthaft in Erwägung ziehen. Bei mir war es so, dass ich irgendwann beim Standardbass das Gefühl hatte, es müsse da doch noch "mehr" geben. Ich habe mich dadurch eingeengt gefühlt, dass alles immer wieder auf Grundbass-Akkord hinauslief. Erst mit MIII habe ich den richtigen Spaß am Akkordeon wiedergefunden und kann mir heute garnicht mehr vorstellen, nur noch Standardbass zu spielen.

Ob man nun beim Standardbass bleibt oder MIII spielt, ist - wie so vieles, letztendlich Geschmackssache und nicht zuletzt auch eine Frage des Geldbeutels. Ich persönlich habe es aber nicht bereut.

Gruß, Senseo
 
Ich würde mich freuen, hier mal von jemandem, der eine K10 spielt, eine ehrliche Einschätzung dieses Instruments zu bekommen. Was gibt es an der Borsini zu bemängeln? Z.B. "Schönheitsfehler", die sich erst nach längerer Zeit bemerkbar machen. Aber auch Positives bitte hier mitteilen, eben alles, was zu einer fundierten Kaufentscheidung beitragen kann.

Ich hatte hier schon mal nach Erfahrungen mit Italienern gefragt. Vielleicht war die Frage auch zu allgemein gestellt.
Nun also konkrete Meinungen zur Vienna K10.

Moin moin,

vor etwa zwei Jahren bin ich von einer Atlantic VI N De Luxe auf eine Borsini Vienne K10 Super Compact umgestiegen.
Der Grund lag darin, dass die Atlantic eine Generalüberholung nötig gehabt hätte und diese für mich nicht mit dem Wert des Instruments vereinbar war. Zumal ich schon länger mit dem Gedanken geespielt hatte mir ein neues Akkordeon zuzulegen.
Zur Auswahl hatte ich im ACB Hamburg damals Instrumente von Pigini, Ballone Burini und eben die Borsini.
Die Borsini hatte mich schon beim ersten Probespielen von Klang und Optik her dermaßen überzeugt, dass die anderen Instrumente chancenlos waren. Ich habe den Kauf auch nicht ein einziges Mal bereut.

Hauptsächlich mache ich Musik für eine Folkloregruppe und spiele daher meistens im stehen.
Und hier kommt mir das - für ein vierchöriges Instrument - recht geringe Gewicht von nur 10,7 Kg sehr gelegen.
Da ich das Compact-Modell habe, sind auch die Tasten etwas schmaler, womit ich sehr gut zurecht komme.

Zur Mechanik kann ich eigentlich nur positives berichten. Man hört überhaupt kein Tastenklappern beim spielen.
Das war bei der Atlantic noch ganz anders (die war allerdings auch 40 Jahre alt).

Zum Klangvolumen bzw Lautstärke:
Die Borsini ist natürlich leiser als die auch als Kreissäge bezeichnete Atlantik.
Aber für den eindeutig besseren Klang nehme ich das gerne in Kauf.

Außerdem habe ich mir das Mikrofonsystem von HDSmusic einbauen lassen.
Daher habe ich selbst bei Open-Air-Veranstaltungen keine Probleme mit der Lautstärke.

Über die HDS-Mikros hört man dann auch ein ganz leichtes klappern im Bass,
das man aber eigentlich nur hört wenn man wirklich drauf achtet.

Wenn ich über Stativ-Mikrofone abgenommen werde hört man da irklich gar nichts mehr.

Vor kurzem war das Insrtrument nun zur Garantiestimmung, aber bis auf zwei Töne hatte sich da nichts
hörbar verstimmt. Die Stimmung hat sich also sehr gut gehalten.

Du fragst ja auch, was es an der K10 zu bemängeln gäbe...
Da kann ich eigentlich gar nichts zu sagen, den einzigen Schönheitsfehler habe ich dummerweise selbst zu veranworten: Weil ich meinem Notenständer zu schnell zu nahe gekommen bin, habe ich jetzt einen tiefen Kratzer auf der Diskantseite.

Ich kann die K10 also in jedem Fall empfehlen.

In wieweit Sie sich nun mit klassischer Musik, bzw. dem Symphonischen Akkordeonorchester vereinbaren lässt,
kann ich nicht sagen, da ich keine klassische Musik und auch nicht im Orchester spiele.

Gruß

Ben
 
Hallo liebe AkkordeonistInnen-Gemeinde,

nach fast einem 3/4 Jahr melde ich mich in diesem Thema wieder, um meine Entscheidung für ein neues Spitzenakkordeon bekanntzugeben (natürlich nur für die, die's interessiert).

Die Entscheidung zur Titel-Frage dieses Themas ist schon im letzten Herbst gefallen. Nachdem ich meine Imperator relativ gut verkaufen konnte - die Hohner Morino 96 war ich schon vorher zu sehr annehmbaren Konditionen los geworden - stand ich vor der Frage, welches Akkordeon soll es denn nun sein?

Ich war in der glücklichen Lage, mehrere Akkordeons in aller Ruhe zuhause mehrere Tage spielen zu können. Darunter waren u.a. die Fabrikate: Scandalli, Borsini, Bugari, Mengascini, Ballone Burini. Eine Gola hatte ich zum Vergleich bei einem Freund spielen können (die gab er natürlich nicht aus der Hand), die Supita stand als "Sparringspartner" immer zur Verfügung und die Morino kannte ich schon.

Ich möchte vorausschicken, dass so eine Entscheidung, wo es um fünfstellige Summen geht, 1. nie leicht fällt und 2. das ultimative Instrument sowieso nie unter den "Bewerbern" ist. Immer ist es ein Kompromiss zwischen schwer zu vereinbarenden Anforderungen unterschiedlicher Art. Es kommt eben nur darauf an, die größtmögliche Schnittmenge aller wünscheswerten Eigenschaften in einem Instrument zu finden.

Um nur einige Beispiele zu nennen: geringes Gewicht bzw. Abmessungen, voller, tragender Klang, möglichst viele Registriermöglichkeiten, flache und scharfe Tremoli - möglichst noch mit Musette-Tremolo, perfekte Tonansprache, volle und satte Bässe, a mano-Stimmzungen sind da schon selbstverständlich, leichtlaufende Tastatur und Register, und was der Wünsche noch mehr sind.
Nie wird man alles in einem Instrument in Perfektion vereint finden, das war auch mir klar.

Letzlich fiel die Entscheidung zugunsten der Beltuna und da auf das TOP-Modell "Leader V compakt"!

Was den Ausschlag für dieses Instrument gegeben hatte: der zu dem "normalen" Cassotto zusätzlich schaltbare Klangraum "Amplisound", der tatsächlich noch mal einen wesentlichen Gewinn an Tonqualität darstellt, und eine unerfreuliche Eigenheit, die bei der Beltuna nicht auftrat, aber selbst bei einem "Star" wie Bugari nicht zu überhören war: das "Flattern" bestimmter Diskant-Töne bei gleichzeitigem Spiel auf einem der tiefen (Grund-)Bassregister.

Das war bei allen anderen Fabrikaten zu beobachten und es scheint sich dabei um ein physikalisches Phänomen zu handeln, nämlich, dass die Luftschwingungen von der Basseite bei passender Frequenz sich auf die Diskanttöne auswirken und diese zum Mitschwingen bringen, wodurch ein flatternder Ton resultiert, den manche zwar für akkordeontypisch halten mögen, der mich aber schon immer gestört hat.

Bei der Beltuna trat dieser Effekt aber nicht auf und das war schon ein wesentlicher Pluspunkt. Der "Amplisound" genannte, zusätzlich schaltbare Schallraum hat mich auch klanglich fasziniert, gibt er doch dem Instrument eine unverwechselbare Note.
Die Kompaktversion der Beltuna Leader ist zudem handlich (wenn auch nicht leichter als andere "Normalgrößen), ist sehr gut verarbeitet, liegt aber preislich leider sogar über einer vergleichbaren Bugari oder Borsini. Das ist dann der Kompromiss, den man eingehen muss. Verglichen mit einer Gola, ist die Beltuna aber immer noch sehr preiswert, spielt aber dennoch in etwa der gleichen Liga.

Die Bässe sind immer wieder Diskussionsthema unter Akkordeonisten. Manche bevorzugen laute und satte Bässe, andere wiederum - und zu denen gehöre ich - meinen, dass der Bass nicht den Diskant erschlagen sollte, vor allem dann nicht, wenn man klassische Stücke im Grundton-Register (8") spielt. Da hat auch die Beltuna leider zu sehr dem ersten Lager Tribut gezollt. Ein Ausweg ergab sich aber durch die Tatsache, dass die Beltuna einen Bassregisterschalter hat, mit dem man die Bässe ganz abschalten kann, z.B. für eine spätere Midifizierung der Basseite. Auf diesen - für mich nicht nutzbaren - Schalter habe ich ein spezielles Bassregister ohne den tiefen "Wumm" legen lassen und komme damit meinen Vorstellungen von einem moderaten Bass, der sich nicht aufdrängt, erheblich näher.
Das ist wie gesagt Ansichts- und Geschmackssache, aber dass die Beltuna diesen Umbau ohe Verlust eines anderen Registers ermöglicht, war ebenfalls ein wichtiger Punkt.

Im 8"+4"-Register ist die Beltuna etwas weniger "weich" als z.B. die Bugari, man könnte auch sagen, die Beltuna neigt da zur Brillanz, während ich eher etwas gedämpftere Klänge mag. Auch da war zu entscheiden, ob das ein Ausschließungsgrund sein könnte. Ich habe mich entschlossen, mit diesem kleinen Manko zu leben. Für andere ist die Brillanz in diesem Register wahrscheinlich sogar ein Pluspunkt.

Alles in allem bin ich mit dem Instrument sehr zufrieden. Verarbeitung (da hatten die anderen Bewerber schon Minuspunkte eingesammelt), Amplisound, keine flatternden Diskanttöne, sehr gute Ansprache (Stimmzungenqualität!), Handlichkeit, das waren die auschlaggebenden Kriterien, die die Beltuna für mich zur ersten Wahl gemacht haben, auch wenn sie ca. 1000 Euro teurer war als die Mitbewerber.

Aber es ist nicht auszuschließen, dass ich irgendwann vielleicht noch mal ein zweites Akkordeon kaufe, mit wieder anderen Qualitäten, die wiederum die Mitbewerber hatten, vor allem im Klangbild, das teilweise nicht besser aber eben "anders" war als bei der Beltuna.

Wie ungewohnt der Klang der Beltuna in den Ohren manch anderer Mitspieler klingt, wenn die "Amplisound"-Variante hinzugeschaltet wird, habe ich bei der letzten Orchesterprobe gemerkt, als mich meine Nachbarin in unserer Stimmgruppe fragte, ob mein Instrument ein elektronisches sei. Der Klang sei so ganz anders als von Akkordeons gemeinhin gewohnt.
Wenn "Amplisound" abgeschaltet ist, klingt die Beltuna aber vergleichbar wie andere Spitzeninstrumente in dieser Liga.

Für klassische Stücke als Soloinstrument ist sie aber eine Besonderheit, und das gefällt mir. Dafür war ich auch bereit, einen höheren Preis zu zahlen.

Wer noch Fragen zur Beltuna hat, darf von mir auch gerne Antworten erwarten.

Noch etwas zur Supita:
Man kann über den Ton der Supita nicht meckern. Er kommt meinen musikalischen Intentionen teilweise sogar näher als die Beltuna. Der Klang ist sehr weich und ausgewogen. Leider hat auch die Supita die "Flatter-Krankheit", die ich aber auf der Musikmesse den Technikern zur Aufgabe gegeben habe. Die Diagnose ist klar, nur die richtige "Therapie" muß noch gefunden werden.

Ansonsten ist die Supita eine wirklich sehr empfehlenswerte Alternative zu vielen anderen - und viel teureren - Spitzeninstrumenten. Wer den Namen "Weltmeister" als zu aufringlich und angeberisch empfindet, kann ihn vielleicht ab Werk entfernen lassen, denkbar ist alles.

Die Akkordeons aus Klingenthal haben jedenfalls den DDR-Geruch längst abgelegt und sind technologisch auf der Höhe der Zeit. Zweifellos gehören sie zum deutschen Kulturgut, nicht nur weil sie - im Gegensatz zu Hohner - zu fast 100% "Made in Germany" sind, sondern auch, weil sie aus der ältesten Akkordeon-Manufaktur der Welt kommen.

Schöne Grüße

play_bach
 
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Ippenstein
  • Gelöscht von Wil_Riker
  • Grund: Inhalt vom Beitragsersteller selbst gelöscht
Sehr informativ!
Mich hat die Leader V auch gleich angesprochen. Super Verarbeitung, die flexibelsten Schaltungsmöglichkeiten die ich weit und breit finden konnte, Amplisound.
Mein ganz persönliches Problem ist mangelnde Entscheidungskraft bei der Auswahl. Wie Du schriebst: man kann nicht alles haben und kauft immer mehr oder weniger einen Spezialisten. Die Leader V ist sicher für Jazz und Musette gut zu gebrauchen und damit schon recht universell. Russisch oder Klassik spiele ich doch lieber auf einem Jupiter. Für Tango braucht man noch etwas anderes. neue Musik ... ???
Die Profile der meisten Akkordeonspieler ähneln sich aber doch sehr - sie spielen meistens alles quer Beet und stehen damit vor dem genanntem Problem und müssen entweder mehrere Akkordeons haben und auch auf der Bühne verwenden oder u.a. klangliche Kompromisse eingehen.

Jedenfalls Glückwunsch - vor allem zur gefallenen Entscheidung!;)
 
ich hatte das Geld, um auch eine Beltuna Leader kaufen zu können, hatte probiert und probiert, mein Sohn, der mich musikalisch als Akkordeonist längst überholt hat, war dabei, ich wollte eine Leader, hatte mich drauf fixiert und schon davon geträumt, aber der Klang war für mich absolut nicht überzeugend und hätte mich nicht glücklich machen können. Ich war ehrlich enttäuscht, dass dieses nun doch nicht mein Instrument sein konnte.
Gewichtsmäßig über ein Kilo schwerer als die Bugari Gold Plus , die nun meine ist, aber lag auch nicht gut in meiner Hand. Und der Klang war nicht natürlich. Für meine Ohren.....
 
Hallo Jutta,

Deine Entscheidung für die Bugari belegt ja nur, was ich geschrieben habe: Ein Akkordeon, das allen gefällt, gibt es nicht.
Ich hatte die Bugari Gold plus ebenfalls eine Woche zum Test-Spielen. Leider hat sie auch die Flatter-Krankheit. Ich habe sie sogar zusammen mit der Beltuna mehreren erfahrenen Profi-Akkordeonisten vorgestellt. Beide Instrumente wurden mehrfach gegeneinander ausgetauscht, gespielt, alles begutachtet. Letztlich fiel auch die Entscheidung der Profis eindeutig zugunsten der Beltuna aus.
So unterschiedlich sind eben die Vorstellungen, Ansprüche, Vorlieben etc. Letztlich muss jeder mit seinem Instrument glücklich sein, egal welcher Herkunft es ist. Ich war auch ehrlich im Zweifel ob Bugari oder Beltuna. Das waren die letzten, die schließlich ins "Endspiel" kamen. Aber wie gesagt, die flatternden Diskanttöne gaben schließlich den Ausschlag zugunsten der Beltuna. Aber nichts gegen Deine Entscheidung. Ich hätte sie um ein Haar ebenfalls so getroffen.
Jedenfalls Glückwunsch zu dem Instrument!:great:

Schöne Grüße

play_bach
 
das "Flattern" bestimmter Diskant-Töne bei gleichzeitigem Spiel auf einem der tiefen (Grund-)Bassregister.

Das war bei allen anderen Fabrikaten zu beobachten und es scheint sich dabei um ein physikalisches Phänomen zu handeln, nämlich, dass die Luftschwingungen von der Basseite bei passender Frequenz sich auf die Diskanttöne auswirken und diese zum Mitschwingen bringen, wodurch ein flatternder Ton resultiert, den manche zwar für akkordeontypisch halten mögen, der mich aber schon immer gestört hat.

Gibt es eine Methode, dieses Flattern zuverlässig zu provozieren? So nach dem Motto im Bass ein C plus C-Dur gedrückt halten und im Diskant bei 4´´ ebenfalls ein C-Dur. Oder ist das bei allen Akkordeons anders? Meine Frage zielt dahin: wie stelle ich fest, ob ein Instrument dieses Flattern hat? Ist mir nämlich noch nie aufgefallen, muss aber nichts heißen.

Gregor
 

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