Impignement Syndrom linke Schulter

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Hallo liebe Mitspielerinnen und Mitspieler,

seit rund 3 Monaten bin ich quasi spielunfähig, was das Akkordeon angeht. Unter dem linken Schulterdach hat sich eine Sehne entzündet, ist dadurch angeschwollen und klemmt nun im Sehnenkanal. Das Ganze ist nicht nur sehr schmerzhaft und hinderlich, sondern auch sehr bitter, was das Akkordeon angeht. Durch Physiotherapie ist der Arm inzwischen zwar wieder beweglich (zum Glück!), aber das Akkordeon verursacht nach wenigen Minuten starke Schmerzen. Vor allem der Riemen auf der Schulter und seine leichten Ruckbewegungen unter der Balgbetätigung sind dabei problematisch. Ohne diesen Riemen habe ich das Akkordeon aber nicht wirklich "im Griff".

Hatte von Euch schon jemand ähnliche Probleme und hat diese dauerhaft überwinden können? Gibt es vielleicht eine Spielweise / Haltung, die den Riemen von der Schulter weitestgehend fern hält? Für Tipps und Erfahrungen wäre ich sehr dankbar.

Viele Grüße,
Tobias
 
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Hallo Tobias,

das tut mir echt Leid und ich kann Deine Bitterkeit gut nachvollziehen. Du könntest Dich mal an jemanden wenden, der sich mit Dispokinesis auskennt. Z.B. an diese Frau, die gleichzeitig eine sehr gute Akkordeonistin ist:
www.petercol.de/medicina

Viel Glück!
 
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Wünsche Dir gute Besserung im Wissen, dass es viel Zeit, allenfalls Operationen braucht.
Habe Arthrose in zwei Fingergelenken durch Silikon ersetzt, was immer noch nicht OK ist.

Trotzdem ein gutes Neues 2018; mG Paul
 
Nachdem ich mir einst das Roland FR-8X V-Akkordeon gekauft hatte (das wiegt gut 13kg), war ich dermaßen begeistert, dass ich stundenlang am Spielen war. Folge: Schmerzen in der Schulter, und zwar heftig. Aber das schöne ist, es gibt ja Doktor Youtube. Nach etwas Suchen bin ich auf diese Seiten gestoßen und darf berichten, wenn man die Übungen konsequent macht, wird das echt besser. Gehe auf keinen Fall zum Orthopäden und lass dir eine OP einreden, was schlimmeres kannst du dir nicht antun. Nur wenn die gezeigten Übungen nach angemessener Zeit und konsequenter Durchführung keinen Erfolg zeigen sollten kann man weiterführende Hilfe suchen. Selbst da würde ich erst zu einem guten Physiotherapeuten gehen. Also die Seite anschauen, verstehen und dann die gezeigten Übungen (3. Seite) machen. Ich mache die Übungen immer wieder mal sporadisch obwohl im Moment keine Schulterschmerzen da sind.
Schulterschmerzen - Impingementsyndrom Teil 1

Schulterschmerzen - Impingementsyndrom Teil 2

Schulterschmerzen - Impingementsyndrom Teil 3: Praxisübungen
 
Blöderweise muss ich sagen, dass sich das Impingementsyndrom in meiner rechten Schulter durch das Akkordeonspielen enorm gebessert hat... am Anfang konnte ich nur mit Schmerzmitteln zum Unterricht, inzwischen kann ich sogar wieder (zwar vorsichtig, aber es geht) Kraulschwimmen und Bälle werfen. Also scheint die Haltung am Akkordeon gar nicht so schlecht für die Schulter zu sein, im Gegensatz zur Haltung an der Computermaus.

Bevor man aktiv etwas machen kann, sollte die aktive Entzündung in der Schulter erst mal ausgeheilt sein. Vorher ist an eine effektive Therapie sowieso nicht zu denken, weil sowieso jede Bewegung Schmerzen verursacht. Eine Behandlung mit einer gleichzeitig schmerzstillenden und entzündungshemmenden Salbe kann ich empfehlen, Schmerzmittel in Tablettenform finden den Weg in die Schulter irgendwie zu langsam, außerdem kann man die Salbe über einen deutlich längeren Zeitraum bedenkenlos anwenden. Der Gang zum Physiotherapeuten ist ratsam, weil der Physio die Übungen nicht nur zeigen, sondern auch die Ausführung auch gleich korrigieren kann.

Geduld ist dabei schon angesagt, das ist nichts, was sich von jetzt auf gleich wieder bessert. @Tobias_1973 gute Genesung
 
seit rund 3 Monaten bin ich quasi spielunfähig, was das Akkordeon angeht.
Hallo Tobias,
ich wünsch Dir gute Besserung. Ich hatte auch Probleme mit dem Akko-Spiel. Grund bei mir war das viele Sitzen und mangelnder Bewegungsausgleich. Entlastung brachten bei mir zunächst einmal Tabletten in Form von Diclofenac und Massagen und später dann vor allem Übungen, die mir eine Physiotherapeutin beigebracht hat. Ich bin nun wieder beweglich und vor allem schmerzfrei.

Der Gang zum Physiotherapeuten ist ratsam, weil der Physio die Übungen nicht nur zeigen, sondern auch die Ausführung auch gleich korrigieren kann. Geduld ist dabei schon angesagt, das ist nichts, was sich von jetzt auf gleich wieder bessert.
Das kann ich nur unterstreichen. Die meisten von uns sind wohl in einem Alter, wo das auftritt. Wenn man so was merkt, sollte man sofort zum Arzt und sich Physiotherapie (Massagen, Fango, manuelle Therapie, Übungen) verschreiben lassen. Wenn man nichts tut, wird es einfach nur schlimmer. Wenn man die richtigen Schritte eingeleitet hat, heißt's Abwarten und Tee trinken.

Wenn du wieder schmerzfrei bist, müssten meines Erachtens zum Thema Akkordeonspielen folgende Fragen gestellt werden:
1. Stehen beide Füße beim Spielen fest auf dem Boden? Das Akko sollte auf den Beinen liegen. Die Beine sollten das Gewicht des Akkos fast hundertprozentig tragen.
2. Sind die Gurte richtig eingestellt? In deinem Fall ist es wohl besser, wenn die Gurte länger sind. Sind sie kürzer, kriegst du das Gewicht in die Schultern.
3. Bringt es etwas, breitere Gurte zu nehmen? (Das ist mir sehr wichtig, ich spiele ziemlich breite Gurte und stelle fest, das es mir körperlich damit besser geht.). Breitere Gurte sorgen für weniger einschneidende Erlebnisse.
3. Was für ein Instrument spielst du? Sollte es ein großes Akkordeon mit vielen kg sein, könnte man sich die Frage stellen, ob so eine Kiste sein muss und ob man sie nicht durch ein kleineres Instrument ersetzen kann. Weniger kg, weniger Kraft, die an dir rumzieht. Gefährlich ist auch das genaue Gegenteil. Man hat eine ordentliche kleine Diatonische, die mit einigen Kilos an den Schultern hängt und spielt sie mit einem "Lummelrücken" - also vorgebeugt, so dass die Wirbelsäule einen Bogen nach vorne macht. Das dürfte vor allem bei größeren Personen Probleme machen.
 
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Ich hatte auch das. Allerdings konnte ich damit Akkordeon spielen. Bei mir war es so, dass ich die Arme nicht hoch heben konnte. Wie bei einem Überfall, bei dem jemand sagt: Hände hoch. Das ging bei mir gar nicht.

Die gute Nachricht: mit Physiotherapie und Übungen geht das wieder weg.

Die schlechte Nachricht: komplett weg ist es erst nach über einem Jahr.
 
Morgens Fango - Abends Tango :-D
Tssss. Das ist echt böse, @Landes. Tango ohne Akko macht keinen Spaß. Tango, wenn man die Arme nicht heben kann, auch nicht.:-( Stehblues wäre ok, reimt sich aber leider nicht auf Fango. :-( Vielleicht: Hast du einen Schuss, versuchs mit einem Bluess?!? :-D:evil::eek1:
 
Tssss. Das ist echt böse,
Mensch Bernie, das ist doch ein alter Spruch über die Herrschaften die zur Kur gingen (gibts ja kaum noch). Morgens hängen sie bei ihren Behandlungen ab, u.a. Fango, und abends sind sie schon wieder fit und tanzen Tango (Thema Kurschatten). Und dann reimt sich's halt auch noch schön, ist aber sicher nicht böse :rolleyes1:.
 
... aber das Akkordeon verursacht nach wenigen Minuten starke Schmerzen. Vor allem der Riemen auf der Schulter und seine leichten Ruckbewegungen unter der Balgbetätigung sind dabei problematisch. Ohne diesen Riemen habe ich das Akkordeon aber nicht wirklich "im Griff".

... Gibt es vielleicht eine Spielweise / Haltung, die den Riemen von der Schulter weitestgehend fern hält? Für Tipps und Erfahrungen wäre ich sehr dankbar ...
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Hallo Tobias,

ich hatte mal ein halbes Jahr Unterricht bei einem polnischem Akkordeonlehrer (studierter Musiker) genommen (um mehr Geläufigkeit auf der Bass-Seite zu bekommen), der meinte, meine linke Schulter müsste freier sein. Deshalb zog er mir den linken Schulterriemen unter dem Arm durch, das Ganze wurde mit dem Querriemen fixiert. Da alles sehr eng gezogen wurde, hielt das Instrument (im Sitzen) bombenfest.
Da ich nicht konzertant spiele, habe ich diese Riemenführung später wieder geändert, war doch etwas "Gewurschtel".
Vielleicht könnte diese Riemenführung deine Schulter entlasten, bis die Entzündung abgeklungen ist.

Gute Besserung wünscht
druckluft
 
Habe mir diese Riemen machen lassen.

straps.png

Wenn du danach "goggelst", dann bekommst du noch mehr Informationen.
Da liegt das Akkordeon ganz eng am Körper.
 
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Hallo liebe Mitspielerinnen und Mitspieler,

vielen Dank für die vielen Ratschläge, Links, Informationen und auch die tröstenden Worte. Ich bedanke mich bei jedem einzelnen von Euch!

In Physiotherapie bin ich seit etwa 6 Worten und die Beweglichkeit der Schulter und es Arms ist wieder ziemlich gut. Auch ich konnte im akuten Stadium den linken Arm gar nicht mehr anheben. Die Muskeln haben sich einfach geweigert vor lauter Schmerz. Nun sind die Schmerzen beim Anheben viel, viel weniger. In der Physio wurden bisher verschiedene Dinge gemacht, die in Summe auf jeden Fall wirkungsvoll waren: Massagen, Reizstrom, Einrenkungen, Druckpunktbehandlung, Schröpfen und noch einiges mehr. Auch mache ich täglich Übungen zur Kräftigung der Muskulatur, u.a. mit einem Thera-Band. Das hilft mir auch sehr. Aber die Schulter ist sehr druckempfindlich. Ich kann auch nicht auf der linken Seite schlafen. Nach drei Minuten bekomme ich einen dumpfen, klopfenden Schmerz - da dreht man sich gleich wieder um. Mein Orthopäde verfolgt ebenfalls den Ansatz: Operation nur, wenn über lange Zeit gar nichts anderes fruchtet und der Zustand nicht haltbar ist. Er hat mich über die Risiken genau aufgeklärt.

Mein Haupt-Akkordeon ist übrigens eine Hohner Tango IIIM, die kein Schwergewicht ist. Ich habe auch einen breiten und gepolsterten Gurt daran. Ich muss zugeben, dass ich mit den Gurteinstellungen bei keinem Akkordeon so 100% glücklich war. Mein bisheriger Lehrer ist sehr gut was Interpretation etc angeht, aber mein Problem mit den Riemen hat er irgendwie nicht richtig ernst genommen, was mich damals auch etwas geärgert hat. Da muss ich mich mal noch nach einem weiteren Lehrer umschauen.

Noch einmal vielen Dank an Euch alle und viele Grüße,
Tobias
 
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Hallo Tobias - hast Du es schon mal mit einem Akkordeon(spiel)ständer ausprobiert? Es gibt einen von K & M (König & Meyer) mit der Bezeichnung KM 174 bzw KM 17400. Wird von vielen Musikalienhändlern und auch online (z.B. Amazon) geführt.

Die Frage ist eben, ob der Gewichtsauffang die linke Schulter genügend entlastet, denn die Balgführung bleibt ja. Vielleicht findest Du in Deiner Nähe einen Musikalienhändler, der so einen Ständer vorrätig hat, den Du dort ausprobieren kannst.
Alternativ wäre eine Online-Bestellung bei Amazon problemlos, denn dort kann man die Ware bei voller Preiserstattung innerhalb 14 Tagen wieder abholen lassen. (Ich wohne auf Mallorca und habe vieles über Amazon bezogen - mit Rückgaben hatte ich nie Schwierigkeiten. Man sollte nur die Verpackung heil aufbewahren. Die Abholung meldet man bei Amazon online an und kann sich so auch gleich die fertigen Etiketts für den Karton ausdrucken.)

Hier noch das Link zu König und Meyer: https://produkte.k-m.de/de/product?info=246

Herzliche Grüße von der Insel
und gute Besserung
woody31
 
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hast Du es schon mal mit einem Akkordeon(spiel)ständer ausprobiert
wenn man die Übungen konsequent macht, wird das echt besser

Hallo Hermann,

vielen Dank für den Tipp - ich wusste gar nicht, dass es solche Ständer gibt! Ich werde das erst mal im Hinterkopf behalten, denn im Moment stellt sich mit meiner Schulter tatsächlich eine langsame Besserung ein. Die Übungen, die mir Horst weiter oben empfohlen hat, in Kombination mit 2x Physiotherapie pro Woche scheinen anzuschlagen. Auch hilfreich ist, dass ich mir nun einen Querriemen besorgt habe, wodurch das Akkordeon besser sitzt und nicht so stark hin und her ruckt. Irgendwie werden die Kräfte damit besser aufgefangen. Gestern konnte ich seit langem mal wieder 20 Minuten spielen. Ich habe aufgehört, bevor es zu Schmerzen kam. Anschließend hatte ich Physiotherapie und der Therapeut meinte, dass die Muskeln es gut weg gesteckt hätten. Ich hoffe, dass es weiterhin bergauf geht.

Viele Grüße auf die Insel - ein schönes Fleckchen Erde hast Du Dir da ausgesucht. :)
Tobias
 
Hallo Tobias,
es freut mich, dass Du erfolgreich auf dem Weg der Gesundung voranmarschierst.
Ich bin jetzt zwar schon seit gut 25 Jahren im "Ruhestand" (Jahrgang 31), entsann mich dieser Akkordeonständer aber noch aus meiner Tätigkeit im Steinway-Haus in Hamburg, wo ich rund 25 Jahre beschäftigt war - zunächst fast 20 Jahre in der Orgelabteilung, dann die letzten ca. 6 Jahre in der Instrumentenabteilung, mit der die Orgelabteilung zusammengelegt worden war.

Beim Lesen Deines ersten Postings und der geschilderten Rückenbeschwerden dachte ich in Verbindung mit dem Akkordeonständer auch an die "elektronischen Akkordeons", die - wenn ich recht entsinne - in den 80-er Jahren aufgekommen waren. Leider haben sich diese wohl nicht genügend durchgesetzt, ich weiß aber, dass ein damaliger "Mucker-Kollege" sich so ein Instrument zugelegt hatte, um seinen Rücken zu schonen. Er benutzte zusätzlich einen Akkordeonständer. Leider ist er schon vor einigen Jahren verstorben - hauptberuflich arbeitete er beim NDR Hamburg, wo er das "Lieder-Archiv" verwaltete.

Die elektronischen Akkordeons glichen in der Klangvielfalt praktisch guten E-Orgeln mit einem kompletten Satz von Akkordeon-Registern. Ich spielte damals selber mit dem Gedanken, mir ein E-Akkordeon zu kaufen. Ich ließ es aber, denn ich benutzte für. meine "Mucken" eine 2-manualige transportable Yamaha-Orgel, machmal auch mein Hohner Tango II M. Wenn ich recht erinnere, baute Hohner damals selbst ein E-Akkordeon mit dem Namen "Elektra-Voice" oder ähnlich.

Der entscheidende Vorteil der E-Akkordeons lag meiner Meinung nach nicht in der erweiterten Stimmenvielfalt, sondern in der viel leichteren Betätigung des "Balges" - es mussten ja keine Stimmzungen mehr angeblasen zu werden. Meine Beschwerden mit dem Akkordeon wurden sichtbar in dem dicken "Überbein" am linken Handgelenk, das sich beim Ziehen (Öffnen) des Balges durch den starken Druck des Hand-Riemens auf den (an der Seite des kleinen Fingers gelegenen) "kugeligen" Handgelenk-Knochens bildete.
So ein Überbein besteht aus knorpeligem Gewebe, das irgendwann entfernt werden muss - entweder durch einen "operativen Eingriff" oder durch eine "Rosskur". Nach Aufklärune durch den praktischen Arzt entschied ich mich damals für die "Rosskur", die so war: ich legte meine Hand auf die Schreibtischkante, musste nach rechts blicken, und dann führte der Arzt mit der gewölbten Seite einer "Suppenkelle" einen gezielten Schlag auf das Überbein aus. Die Knorpelmasse "zerspritzt" wie Grütze ins umliegende Gewebe und wird vom Körper ganz normal abgebaut. Das Handgelenk kann sofort weiter genutzt werden und eigentlich tat es auch gar nicht so weh, wie man es sich vielleicht vorstellt - zumindest waren nach Einnahme einer Tablette am nächsten Tag die Schmerzen verschwunden ......

Anscheinend gibt es E-Akkordeons nur noch gebraucht zu kaufen - ich habe jedenfalls bisher nichts über neue Hersteller gefunden. Vielleicht wissen aber andere M-Boarder etwas mehr darüber.

Weiterhin gute Besserung und herzliche Grüße
woody31/Hermann
("Woody" nannte man mich in der Band - ein etwas müder Gag in Anlehnung an den früheren Jazz-Musiker Woody Herman.)
 
Hallo liebe Mitspielerinnen und Mitspieler,

seit rund 3 Monaten bin ich quasi spielunfähig, was das Akkordeon angeht. Unter dem linken Schulterdach hat sich eine Sehne entzündet, ist dadurch angeschwollen und klemmt nun im Sehnenkanal....

Hallo,
Toll, das habt ihr also auch. Ich habe das Impingement-Syndrom auch gerade noch in einem offensichtlich minder schweren oder etwas anders gelagerten Fall. Von angeschwollen hat man bei mir nichts gesagt, aber der Spalt zwischen Gelenkkugel und Schulterdach sei zu gering, die Sehnen wären insgesamt durch Übungen wieder etwas zu dehnen, was mir in der Krankengymnastik gezeigt wurde. Das Schultergelenk ist auch ein komplexes Teil mit vielen Bändern und Sehnen. Die Beschwerden können von Fall zu Fall also etwas anders auftreten.

Beim sitzenden Orgel-Spielen behindert es mich nicht. Das hohe Arm heben tut mir weh und wenn ich mit dem ausgestreckten Arm so nach hinten gehe, wie es z.B. beim Jacke anziehen notwendig ist. Das tut besonders weh. Auch mit dem mehr oder weniger ausgestreckten Arm horizontal vor dem Körper Kraft anzuwenden tut weh. ich kann mir also denken, dass Du beim Luft ziehen des Akkordeon-Spielens Schmerzen hast.

Für die Übungen notwendig, und nur so kannst Du das wieder weg bekommen (durch OP auch), ist ein Thera-Band (ca. 2m mittlere Stärke) und ein Stock, ca. 90cm lang. Den bekommst Du im Baumarkt als 1m-Stock zum Absägen. Für die Thera-Bänder gibt es auch so Endstücke, die man gut in einen Türspalt (oben quer) einklemmen kann. Bei den Übungen solltest du das Thera-Band durch Zug dehnen mit ausgestrecktem Arm in alle Richtungen des Körpers, nach vorne, seitwärts links und seitwärts rechts und nach hinten. Also jeweils mit ca. waagrecht ausgestrecktem Arm nach unten.
Der Stock ist für Übungen hinter dem Körper besser, da er starr ist. Was mir ziemlich weh tut, ist wenn Du den Stock im Stehen wie eine Langhantel nach oben und wieder hinter den Kopf nach unten bewegst. Oder die hängenden Arme bewegen den Stock hinter dem Körper hin und her. Dabei den Stock nicht in die Hand nehmen, sondern das Stockende in die Handinnenflächen drücken. Das bedeutet, dass der eine Arm dann den anderen Arm hinter dem Körper nach außen drücken kann und dann umgekehrt. Oder du hältst den Stock senkrecht an den Enden hinter dem Körper. Der gesunde Arm zieht von oben den Stock nach oben und nimmt den kranken Arm von unten mit, der sich ja am Stock festhält.

Das sind so die Übungen, die mir der Physiotherapeut gezeigt hat. Und ein Tens-Gerät kann ich empfehlen. Die Elektroden um die Schulter anordnen und ziemlich Powern, das hilf da wirklich bei mir. Was mir auch gut tut, ist, mit dem spitzen Zeigefinger in die Schmerzstellen am Schulterende vorne und hinten drücken und die Bänder und Sehnen durch kreisende Bewegungen an den Stellen maximalen Schmerzes massieren. Danach kannst Du den Arm wieder merklich besser bewegen. Überhaupt ist das ja so, dass Du bei den Übungen in den Schmerz gehen musst, wenn Du die Bänder wieder dehnen willst, die das Schulterdach zu tief festhalten. Nicht in den maximalen, aber schon in den deutlich merklichen Schmerz. Nur keine ruckartigen Bewegungen machen, alles langsam und bedächtig damit da nichts kaputt geht dabei.

Was ich auch gemerkt habe, dass ein verspannter Rücken da eine Rolle spielt, da die verkrampften Muskeln offensichtlich eine negative Wirkung auf das Schulterdach haben können.
Also für einen entspannten Rücken sorgen.

Überhaupt wäre es natürlich wichtig, die Ursache des Ganzen zu beseitigen. Bei mir vermutlich durch falsches Sitzen am Schreibtisch. Der rechte Arm ist da ausgestreckt zur Mausbedienung und der Körper stützt sich vorne rüber gebeugt auf den waagrecht vor dem Körper liegenden linken Arm. Wenn man das ständig macht, kann das diese Beschwerden verursachen. Du musst dann versuchen, aufrecht zu sitzen und den linken Arm auch im 90°-Winkel vom Körper nach vorne auf dem Tisch abzulegen, genau wie den anderen Arm, der die Maus bedient.

Aber nicht verzweifeln, durch ständiges Üben, sollte das eigentlich wieder weg gehen, auch wenn es Monate dauert. Bei mir ist es auch schon wieder ein wenig besser geworden. Wenn nicht fräsen die in einer OP unten am Schulterdach etwas weg damit die Bänder der Gelenkkugel bei Bewegung nicht mehr anstoßen. Keine schlimme Sache, aber ein gewisses Infektionsrisiko hat man bei OPs halt immer, auch wenn sie Bagatellen sind.

In jedem Fall Dir auch gute Besserung:thumb_twiddle:

Diese E-Akkordeons von Roland scheinen aber klasse zu sein. Verstehe nicht viel davon, aber beim teuersten kann man wohl auch die Basstasten programmieren, nennt man da "free bass mode".
 
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baute Hohner damals selbst ein E-Akkordeon mit dem Namen "Elektra-Voice" oder ähnlich.
Ja, das hiess Elektra-Vox und war rein elektronisch.
In meinem jugendlichen Leichtsinn, habe ich ein solches gekauft; musste sogar einen Kredit aufnehmen. Leider war die Verharfung stark oxidationsanfällig. In Ermangelung entsprechender Verstärkungsmöglichkeiten musste mein Grundig-Stereoverstärker und die Beovox-5000-Boxen hinhalten.
E HOHNER Electravox N.jpg
Grundig SV 200.jpg

Beovox 5000L.jpg

Möglicherweise finde ich noch irgendwo ein Tondokument.
Grüsse von Paul
 
Ja, das hiess Elektra-Vox und war rein elektronisch.

Bitte trotz allen Eifers beachten, was denn eigentlich das eigentliche Thema des Fadens ist !

Auch wenn im Kontext kurz diese Type von Akkordeon erwähnt wurde, gehört das letztlich trotzdem nicht hier her - hier in diesem Faden geht es um die Auswirkungen auf das Akkordenspiel die durch eine gesundheitliche Störung verursacht wird und wie man die mit Akkordeonspiel verbinden kann. Instrumentenbeschreibungen die im Text erwähnt wurden und sonst keinen weiteren Bezug zum Thema haben , bitte in einem eigenen Faden posten!

Die Moderatoren sind gegebenenfalls gerne beim Auslagern der Posts behilflich!
 

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