Improvisation am Klavier/Keyboard?

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Moin Musis!

Ich stelle die Frage "Improvisation am Klavier/Keyboard?" nicht für mich, sondern für meine Tochter... ...weil ich als Gitarrist ihr nicht so richtig das Improvisieren klar machen kann :gruebel:

Ich habe schon mit meiner Gitarre vor ihr gesessen und bin mal von die C-Dur-Tonleiter ausgegangen > den Anfangston auf A gesetzt und dann - auf der Gitarre - über die A-Lage (5. Bundzwischenraum) die C-Dur-Tonleiter gespielt > habe vor ihren Augen daraus die sogenannte Pentatonische Tonleiter "gebastelt" > und habe einfach mal nur diese Töne mal nach freiem Belieben irgendwie zusammengesetzt ...also meine Aufpreller, Triolen und und und gespielt... ...also meine - ich nenne das - "Phrasen" aneinander gereiht und variiert wie es mir in den Kopf kam (...oder auch nicht :D).

Das mit die Pentatonische Tonleiter war nur als Beispiel gedacht, weil es mir ja als alter Blues-/Rockgitarrist halt am ehesten liegt... ...natürlich - und das ist mir schon klar - kann man über alle möglichen Tonleitern seine Variation zur Anwendung bringen, wenn es denn die Akkorde bzw. Harmonien erforderlich machen.

Aber so richtig gebracht hat das nix.

Könnt Ihr mir Tips und Hinweise geben, wie ich meiner Tochter das Improvisieren am Klavier näher bringen kann. Ihr Level ist Fortgeschrittene. Sie spielt schon ein paar Jahre nach Noten (zu Beginn Klssisch geprägt, jetzt auch modernere Musik - ihre Klavierlehrerin ist da sehr flexibel und dynamisch). Sie spielt Stücke von Tori Amos mit viel Gefühl und sehr überzeugend.

Habt Ihr Links und/oder Tips für mich, was ich ihr nahe bringen sollte?!

Vielen Dank!
 
Eigenschaft
 
Hallo,
wenn die Tochter auf fortgeschrittenem Niveau spielt, ist das ja schon mal ´was. Die technischen Vorraussetzungen sind also da. Warum lernt sie das Improvisieren nicht einfach von Dir?
Ich denke, dass sie die Methode von bluesorientierten Gitarristen nicht einfach übernehmen kann. Das Denken und Fühlen in Licks und Phrasen ist für einen Klassikspieler völlig fremd. Nicht falsch, aber fremd, unbekanntes Terrain. Sie haben es nie probiert über bsp. vier Takte eine durchphrasierte eigene Melodie zu spielen. Warum auch, es steht ja alles in den Noten. Ich vermute, sie könnte eine Deiner Improvisationen, wenn sie denn als Notentext vorläge, ratz-fatz nachspielen, wäre aber mit dem Versuch, über ein Bluesschema ein paar eigene Töne zu legen, überfordert.
Vielleicht steht sie nicht auf Blues? Muss sie ja auch nicht. Vielleicht steht sie nicht auf Rock oder Jazz? Das sind die klassischen Stile zum Improvisieren und diese Musik war bei mir als Jugendlicher der Auslöser, anstatt Mozart mal die Beachboys und viel später ´mal Chick Corea zu versuchen. Aus grenzenloser Begeisterung für diese Musik abseits vom Klavierunterricht habe ich mich an`s Improvisieren gegeben.
Was ich sagen will ist, dass es eine Motivation geben sollte, muss. Eine, die unabhängig von Papas Wünschen gewachsen ist und somit da ist und die dann Leistung, in diesem Fall der Einstieg in improvisierte Musik, von selbst erzeugt.
Bis denn,
CW
 
Danke schon mal für Deine Antwort CW!!!

Das Denken und Fühlen in Licks und Phrasen ist für einen Klassikspieler völlig fremd. Nicht falsch, aber fremd, unbekanntes Terrain.

...ich glaube das ist es! Also sie spielt nicht nur Klassik (damit ging es los), sie spielt auch modernere Sachen (Tori Amos, Doobie Brothers, Beatles ...soferne leztere noch als modern anzusehen sind).

Ich werde sie mal fragen, was sie von der modernen Musik so am liebsten mag > und dann hoffe ich, dass da ein Tasten-Spieler mit bei ist > und da sollte sie sich mal so einige Kleinigkeiten raushören (habe ich früher gemacht mit Clapton, Blackmore, Page, Winter usw. usw.). Ich denke da an den Keyboarder von den Doobie Brothers, der hat auf der Platte "Live at Wolf Trap" ein paar wirklich schöne Sachen gemacht... ...ich schau mal.

Ist vielleicht hier Forum irgendwo ein Thread, wo man sich damit genauer auseinander setzt. Wie improvisiert man zum Bleistift zu einem Blues? Was macht das HonkyTonk-Feeling bei Lynyrd Skynyrd aus? ...oder ähnliches. Habt Ihr Links?! ...mit Beispiel-Noten... Es muss ja nix kompliziertes sein, es reichen einfache "Phrasen". Ich glaube, sie bruacht einfach nur eine Initialzündung (war bei mir auch so damals...)!

Danke!
 
Tja, da irgendwo ist die Lösung. Aber NUR dann, wenn die Initialzündung AUS IHR kommt.
Wenn mein Vater damals zu mir gesagt hätte "nun rock´ ´mal schön ab, mein Junge", ich hätte das als Eingriff in meine persönlich Freiheit empfunden und wäre garantiert Fußball spielen gegangen.
Deine Tocher hat ja die technischen Fähigkeiten. Sie würde es sehr schnell und auch sehr gut lernen. Die Frage ist, ob sie überhaupt improvisieren WILL. Wenn sie es nicht will, kannste Dich auf den Kopf stellen.....
CW
 
Man sagt, dass der Blues ein guter Einstieg in die Improvisation ist.

Ein Lehrwerk, dass Blues-Improvisation didaktisch sehr gut aufbereitet, ist BLUES PIANO von TIM RICHARDS. Der Schwierigkeitsgrad steigert sich Stück für Stück, und zu jedem Beispielstück gibt es Blues-Musiktheorie und Improvisationstipps. Man lernt sehr viele Patterns und Licks. Mein Musikalienhändler (Präsenzgeschäft) hat meinen Entschluss, diese Bluesschule zu kaufen, sehr gelobt.

Deine Tochter hat mit Sicherheit das spielerische Niveau, um sich das Lehrwerk autodidaktisch zu erschließen - ich habe mich mit deutlich weniger Erfahrung daran gewagt und habe viel Freude damit.

Wichtiger Hinweis: Die genannte Blues-Schule ist auf deutsch "zweibändig" und auf englisch "einbändig". Das führt dazu, dass die CD für die deutsche Ausgabe NUR DEM ERSTEN BAND beiliegt. Die deutsche Ausgabe (beide Bände zusammen) ist auch teurer als das englische Original.

Von demselben Autor gibt es auch eine (auch zweibändige?) Jazz-Piano-Schule, die ebenfalls ein großes Augenmerk auf Improvisation legt. Diese Schule wird von vielen Anfängern und Könnern auch sehr gelobt. Ich kenne sie zwar noch nicht, aber wenn ich beide Blues-Piano Bücher durch habe, will ich mich unbedingt auf den Jazz stürzen!
 
Ich stelle die Frage "Improvisation am Klavier/Keyboard?" nicht für mich, sondern für meine Tochter... ...weil ich als Gitarrist ihr nicht so richtig das Improvisieren klar machen kann :gruebel:
Ich habe schon mit meiner Gitarre vor ihr gesessen
Ja und wie alt ist denn nun dieses Wunderkind ? Schonmal jemand drauf gekommen danach zu fragen ? Du hast mit der Gitarre vor Ihr gesessen und Skalen gespielt , und was hat der Spross dazu gesagt ? Garnix ?
Vielleicht habt Ihr innerhalb eurer Familie einige Missverständnisse , unter denen nicht nur die musikalische Improvisationfähigkeit leidet ?
 
Deine Beiträge sind sehr konstruktiv, cwtoons!!! ....vielen vielen Dank!

Aber NUR dann, wenn die Initialzündung AUS IHR kommt.

RICHTIG! ...und das weis ich auch! Wenn man etwas ändern will, kann man es immer nur mit dem/der Anderen. Du hast Deine Initialzündung oben wiedergegeben... ...als ich anfing Gitarre zu spielen habe ich einen Gitarristen gefragt, wie er Solo spielt. Er kuckte mich an, sah um sich und griff auf einem Tisch eine Serviette, kramte einen Kuli aus seiner Jackentasche und machte auf der Serviette ein paar sich kreuzende Striche (6 Saiten mit ein paar Bünden) und malte eine Tonleiter mit Punkten in die Bundzwischenräume: Es war die Pentatonische Tonleiter. Er drückte mir die Serviette in die Hand und sagte nur "Versuch das mal..." und ging ohne weitere Worte weiter. Das habe ich heute noch vor Augen! Es war meine Initialzündung.

Die Frage ist, ob sie überhaupt improvisieren WILL. Wenn sie es nicht will, kannste Dich auf den Kopf stellen.....

Doch sie will!!! ...auf ihrer Schule ist das für Ihre Leistungskurswahl (Musik) wohl von Nöten.

Ich schau mal weiter! cwtoons!

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Deinen Buch-Vorschlag, bigvik, finde ich sehr interessant! Danke dafür! Genau so etwas suche ich > ich werde mich auf die Suche nach diesem Buch machen (...vielleicht kann man es bzw. diese ja in einer gut sortierten Bücherei leihen. Ich kenne da eine, mit einer sehr umfangreichen Notensammlung!).

Ich kümmer mich!!!

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Ich weiß nun nicht so richtig, wie ich auf Deinen Beitrag reagieren soll, Poppy8. Ich habe gelernt, dass mein Gefühl mir sagt, was da läuft.

Ich mache es kurz: Ich spüre Polemik und Dein großes Bedürfnis als Familientherapeut tätig zu werden. Nur, so glaube ich, kommt dafür dieses Forum gar nicht in Frage.

Ich bitte Dich, hier etwas konstruktives zu schreiben oder es zu lassen. Danke.

Ach ja: Auch garnix wird gar nix zusammen geschrieben.

---------- Post hinzugefügt um 23:27:21 ---------- Letzter Beitrag war um 22:58:29 ----------

Hey bigvik!!! ...habe die Bücher zum Ausleihen in einer Stadtbücherei (wo meine Tochter auch Mitglied ist) gefunden!!!

Danke Dir nochmals!!! ...nun schauen wir uns (der Papa mit seiner Tochter) das mal genauer an!!!
 
Improvisieren is nid so leicht, man braucht mMn verdammt viel Erfahrung dazu! (man komponiert ja quasi in Echtzeit).
Aufm Klavier isses besonders schwierig, da man einzelne Töne nid so ausdrucksstark spielen kann, wie bei den typischen Soloinstrumenten, wo der Musiker jeden einzelnen Ton in Klang, Lautstärke und Tonhöhe moduliert.
Am Anfang war der Rhythmus.
Ein Schlagzeugbeat, Bass dazu, der in einer konstanten Tonart spielt und dann kann man erstmal ne Stunde aufm Klavier auf dem Grundton jammen.
Immer daran denken, dass man gerade Komponist ist und versucht ein Lied zu singen - mit nur einem Ton wohlgemerkt, also mit Dynamik, Tonlänge, Verzögerungen usw rumspielen. Und das ganze irgendwie immer versuchen in einen Rahmen zu packen, Spannung aufbauen und lösen. Das kann man alles auf einem Ton machen und dann bekommt man vielleicht schon bald Lust, einen zweiten Ton als zusätzliches kompositorisches Werkzeug dazu zu nehmen....
 
Danke für Deine Tips Unixlover! ...und da ist schon was dran!

An der Gitarre hat man ein anderes Feeling als am Klavier. Klavier bedeutet eigentlich "starre" Töne, ein Klavier verändert auch nicht seinen Sound, nur die Dynamik und Tonlänge läßt sich direkt sehr beeinflussen... ...an der Gitarre kann ich meine Saiten ziehen (...oder den Jammerbügel benutzen), mache nicht nur Dynamik durch meine Anschlagkraft, sondern ich kann hier auch noch die Töne direkt beinflussen ("Klippen" lassen, Flageolet's erzeugen), kann den Sound variieren (Klar, Zerrung) usw. usw.

...ja Du hast Recht! Und Deinen Tip, mit einem Ton (!) bei einer Grundtonart zu beginnen, um erst mal zu schauen bzw. zu hören/spüren was da passiert, ist gar nicht so schlecht... ...es erinnert micht an das Borodin Quartett. Ich weiß, dass ist eine ganz andere Sparte, aber ich habe die mal live in einer Kirche gehört. Ich bin kein Klassiker und weis nicht mehr wie dieses eine Stück hieß, aber ich erinnere mich an die eiskalten Schauer die - nicht nur mir! - den Rücken runterliefen, als 4 Streicher nur 1 Ton in einer unglaublichen Intensität mehrere Minuten hielten... ...das war der pure Wahnsinn!!! Das Publikum hat nach dem Stück getobt!!! Stehende, nicht enden wollende Ovationen!

Ich werde Deinen Vorschlag mal vorschlagen :great:

Ich denke mir, dass wir ein vernünftiges Buch zu Rate ziehen werden. In der nächsten Woche fahre ich mit meiner Tochter zu einer Stadtbücherei, wo man die hier vorgeschlagenen Bücher von Tim Richards ausleihen kann.

Wir werden aber auch nach anderen Büchern Ausschau halten. Mir sind da noch weitere Tips per PNs gegben worden. Wir schauen mal.

Ich bin sehr zuversichtlich, dass meine Tochter da was erreichen wird! ...ich finde, sie spielt schon "so" ziemlich gut! Sie ist unglaublich Taktfest (besser als ich :gruebel:) und sie greift souverän diverse Stücke mit sehr viel Gefühl ab. Da kommt schon was rüber!

Danke nochmals!
 
Ich kann

EIN NEUER WEG ZUR JAZZ IMPROVISATION von AEBERSOLD JAMEY aus dem ADVANCE MUSIC Verlag

empfehlen !
 
Moin notentresor! ....entschuldige bitte meine verspätete Reaktion. Ich war ein paar Tage zu einer Fortbildung...

Jooo!!! Danke!!! ...kommt mit auf die Liste!

Ich bin heute Nachmittag mit meiner Tochter in der bereits oben erwähnten Stadtbücherei. Wir schauen mal, ob wir möglichst viel der hier gemachten Vorschläge ausleihen können. Wenn nicht, Weihnachten steht ja vor der Tür > da kann man ja auch ruhig mal einen "sinnvollen Groschen" in das eine oder andere Notenheft als Geschenk "locker machen".

An Alle anderen hier noch mal: Euch Allen ganz herzlichen Dank! ...es war - bis auf ein Beitrag - ein sehr "angenehmer Plausch"! ...das Musiker Board ist ein SUPER-Forum!
 
Hallo Skogtroll,

Deiner Einschätzung zum Musiker-Board stimme ich voll und ganz zu! Mir wurde hier auch schon mehrmals schnell, freundlich und kompetent geholfen. Der "Ton" macht die "Musik", und das ist hier einfach gut.^^

Halte uns unbedingt auf dem Laufenden, wie sich die Imprvisationsfähigkeiten Deiner Tochter entwickeln, und was Ihr beide von den unterschiedlichen Büchern und Methoden für gut befindet.

Ich selber bin auch gerade dabei mir (wie schon geschrieben über den Blues) das Improviserien zu erschließen, und bin für Input, Meinungen und Anregungen immer dankbar.

Beste Grüße vom Vik :great:
 
Hallo nochmals Vik!

Teil 1 vom BLUES PIANO von TIM RICHARDS konnte sich meine Tochter heute Nachmittag leihen :)

Wichtiger Hinweis: Die genannte Blues-Schule ist auf deutsch "zweibändig" und auf englisch "einbändig". Das führt dazu, dass die CD für die deutsche Ausgabe NUR DEM ERSTEN BAND beiliegt. Die deutsche Ausgabe (beide Bände zusammen) ist auch teurer als das englische Original.

...und dieser 2. Band war der Stadtbücherei unbekannt... :( ...aber der wird nun besorgt und wir erhalten eine Mail, wenn er ausgeliehen werden kann :D

Von demselben Autor gibt es auch eine (auch zweibändige?) Jazz-Piano-Schule, die ebenfalls ein großes Augenmerk auf Improvisation legt. Diese Schule wird von vielen Anfängern und Könnern auch sehr gelobt. Ich kenne sie zwar noch nicht, aber wenn ich beide Blues-Piano Bücher durch habe, will ich mich unbedingt auf den Jazz stürzen!

...und da waren beide Bände vor Ort ;) ...haben wir auch zum reinschauen mitgenommen... :)

Nun schauen wir mal die nächsten Wochen, wie sich was entwickelt! Danke Dir nochmals ganz herzlich :great:
 
Nochmal ein Tipp von einer anderen Seite:
In der europäischen Klavierschule, Bd 2 von Fritz Emonts sind ganz hinten ein paar Seiten darüber, wie man Liedbegleitung lernen kann. Liedbegleitung bedeutet: Zu einer vorgegebenen Melodie eine Begleitung zu improvisieren, zunächst mit zwei Akkorden, später mt drei oder mehr. Diese Situation ist beim Klavier eine sehr häufige, daß man zu einer schon vorhandenen Melodie (die z.B. die Gitarre spielt ;)) eine Begleitung dazu improvisiert. (Als Gitarrist versteht man unter Improvisieren ja häufig zunächst mal, ein Solo zu spielen). Zum improvisatorischen Begleiten muß man zunächst einmal ein paar Akkorde mit allen Umkehrungen können, um dann zu lernen, sich ad hoc für eine bestimmte Umkehrung mit einer bestimmten Begleitfigur zu entscheiden, ohne dafür einen vorher geübten Fingersatz benutzen zu können. Mit das Wichtigste dabei ist, daß man lernt, nicht aufzuhören, wenn man einen oder ein paar Fehler gemacht hat. Man muß dann einfach immer weiter spielen und versuchen, im Takt zu bleiben und wieder reinzukommen. Als Klassiker hat man ja gelernt, Fehler zu vermeiden, als Improvisator muß man lernen, mit Fehlern umzugehen.

Hilfreich ist auch, einfach mal ein paar Arpeggien rauf und runter zu spielen, natürlich ohen Noten, dafür aber mit viel Gefühl. Am besten nach einer Akkordverbindung, z.B. Dm G C, ggf, auch mit Septimen. Die Arpeggien umkehren, wann man will, und zwar jedesmal an einer anderen Stelle, damit sich der Fingersatz jedesmal ändert und man nichts einübt, sondern im Improvisieren bleibt. So lernt man, das Klavier zum Klingen zu bringen, ohne eine Notenblatt zu benutzen und ohne vorher geübt zu haben. Man kann so auch zu zweit improvisieren, z.B.: Klavier spielt Arpeggio rauf z.B. in Dm, Gitarre spielt danach ein kurzes Lick, Klavier Arpeggio wieder runter, z.B. in G, Gitarre kurzes Lick etc. Dadurch kann man schon mal lernen, aufeinander zu hören: was spielt der andere (das ist bisweilen wichtiger, als daß man sich selbst zuhört), kommt aber dabei nicht in Stress durch einen vorgegeben Takt und Rhythmus.

Viele Grüße,
McCoy
 
Moin McCoy! ...das sind sehr sehr nette Hinweise/Tips, die Du uns/ihr gibst!!! Ganz herzlichen Dank!

Nun hat sie ja erst mal die Bücher Blues und Jazz Piano/Tim Richards... ...was soll ich sagen: Meine Tochter stellt sich den ersten Band von Blues Piano auf ihr Klavier und fängt an. Innerhalb von 3 Minuten hat sie sich erst mal bis Seite 16 vorgespielt... :eek: ...und dann machte sie weiter...

Nun schauen wir mal weiter. Sie ist gerade in der Schule. Sobald sie zu Hause ist, werde ich sie auf Deinen Thread hinweisen und sie bitten, ihn zu lesen. Bei Deinem Beitrag ist schon pädagogische/didaktische Qualität zu finden :great:

Dein Buch-Hinweis ist im "Hinterkopf"! Herzlichen Dank Dir nochmals!
 
Respekt! Deine "Kleine" ist ganz schön fix. :)

Bei den später folgenden Lektionen sollte sie sich aber unbedingt die Zeit nehmen, die Empfehlungen Richards' zu den Prinzipien der Improvisation zu verinnerlichen.

Ich würde mich freuen, auch weiterhin ab und zu etwas von Dir/Euch zum Thema zu hören!

Gruß vom Vik!
 
Respekt! Deine "Kleine" ist ganz schön fix. :)

...na so klein ist sie gar nicht mehr. Wenn sie nicht immer so viele Schularbeiten auf hätte, könnte sie mehr Zeit am Klavier verbringen.

Gerne berichte ich von den Fortschritten, aber es kann wirklich ein paar Wochen dauern. "Ich hole dann diesen Thread noch 1x hoch"... ;)
 
Hm, wäre wirklich interessant, zu wissen, wie alt deine Tochter ist. Mein Sohn ist 10, und der geht auch lieber Fußballspielen, als von MIR irgendwas zu lernen. Ich darf ihm ja nichtmal was vorspielen beim Gitarre üben. Und das Problem mit den Hausaufgaben kennen wir auch...

Ich selbst habe das Improvisieren übers Singen gelernt, also mir einfach zu einer Harmoniefolge Melodien ausgedacht oder zu irgendwelchen Songs aus dem Radio eine neue Stimme gesungen. Der nächste Schritt war dann die Verknüpfung, die gedachte Melodie auch auf dem Klavier (bei mir war's zuerst das Akkordeon) zu spielen. Vielleicht sucht ihr euch einfach einen Lehrer, der auch Improvisation lehrt?
 
Danke für Deinen Beitrag!

Hm, wäre wirklich interessant, zu wissen, wie alt deine Tochter ist.

...sie ist 16 und hat angefangen mit 10 Jahren...

Mein Sohn ist 10, und der geht auch lieber Fußballspielen, als von MIR irgendwas zu lernen. Ich darf ihm ja nichtmal was vorspielen beim Gitarre üben. Und das Problem mit den Hausaufgaben kennen wir auch...

..."als von MIR irgendwas zu lernen"... :rofl: ...willkommen im Club :D ...aber tröste Dich, da sind wir bei weitem nicht die einzigen Eltern, die von diesem Phänomen berichten!

Geht mir genauso! Aber das ist wohl normal. Der Prophet gilt im eigenen Land nix! Aber mittlerweile spielen wir ab und zu zusammen :)

Tja, das ist das Problem der Motivation. Nur wenn die Motivation aus Deinem Sohn heraus kommt (intrinsisch), wird sich etwas ändern. Und Fussball ist wohl von größerem Interesse (...Interesse: Aus dem latainischen > Mit seinem ICH dazwischen sein!). Wir können hier an dieser Stelle weiter philosophieren, aber das würde - so glaube ich - den Rahmen sprengen. Zum Thema Lernen (...denn darum dreht es sich ja eigentlich) gibt es eigentlich nur eins zu sagen: Erst wenn ein Mensch bereit ist sein Verhalten zu ändern, lernt dieser. Lernen ist eine Verhaltensänderung eines jeden Lebewesens.

Prinzipiell ist ein Lernprozess immer Gewaltfrei. Wenn mensch etwas ändern will, so kann mensch es nur mit dem anderen Menschen, niemals gegen diesen.

Schau doch mal, wo Du bei Deinem Sohn ansetzen kannst. Gibt es beim Klavierspielen irgendwo "Motivations-Verstärker"... ...beim Fussball wären es die Tore, die Anerkennung in der Gruppe, das "Ab-Toben" auf dem Platz usw. usw..

Ich selbst habe das Improvisieren übers Singen gelernt, also mir einfach zu einer Harmoniefolge Melodien ausgedacht oder zu irgendwelchen Songs aus dem Radio eine neue Stimme gesungen. Der nächste Schritt war dann die Verknüpfung, die gedachte Melodie auch auf dem Klavier (bei mir war's zuerst das Akkordeon) zu spielen.

..."über das Singen"... :gruebel: ...also über ein "inneres Bild", über eine "innere Landschaft"... :great: ...das ist ein Super-Gedanke!!! Darüber werde ich nachdenken! Danke Dir!

Vielleicht sucht ihr euch einfach einen Lehrer, der auch Improvisation lehrt?

...sie hat eine ziehmlich fitte Lehrerin! Mit der verstehen wir uns sehr sehr gut und sind auch per Du. Ich könnte ja mal meiner Tochter den Vorschlag machen, die mittlerweile ausgeliehenen Blues-Lehrbücher mal mit zum Unterricht zu nehmen...

Schauen wir mal :D
 

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