In-Ear-System für 5-köpfige Band

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mariot
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Hallo,

nachdem ich mich durch die angepinnten und anderen Threads durchgewurschtelt habe, komme ich zu folgendem Schluss:

- Um anmeldefrei und zukunftsfähig zu bleiben, sollte man das E-Band 823 - 865 MHz nutzen. Richtig oder falsch?
- Wenn eine 5 köpfige Band (mit 2 Sängern) ein In-Ear-System anschaffen will, benötigt es nur einen Sender und 5 Receiver - richtig? D.h. aber, dass alle das gleiche Signal bekommen. Ist das überhaupt praxistauglich? (Gitarre+Gesang, Bass, Drums, Keys, Gesang)
- Wenn die Sänger ein Mixsignal haben möchten, um sich selbst und die Band getrennt voneinander zu regeln, benötigt man für die Band 3 Sender, oder?
- Ist dieser Mixmode für Amateurbühnen überhaupt praxistauglich oder nie zu bewerkstelligen (da der Mischer sowieso überfordert ist, wie im angepinnten Thread gelesen)? Einen Monitorbühnenmischer gibt es nicht.
- Was haltet ihr von digitalen (W-Lan) Sendern/Receivern - gibts da genug Reichweite?
- Stellt man die Sender zum Mischer oder läuft das Signal vor zur Bühne und wird dort an den In-Ear-Sender gestöpselt?

- Was ist mit der Lösung, sämtliche Signale auf der Bühne in zwei 'Leitungen' zu teilen, der eine Part geht in den Multicore vom FOH, der andere in den JAM HUB. Dort bei den Ausgängen stöpseln sich dann die Bandmitglieder jeweils ihren eigenen IEM-Sender an oder, um Kohle zu sparen, nutzen z.B. Keys und Bassist den gleichen Sound mit einem Sender?

Viele Grüße,
Mario
 
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Tach.


Zukunftsfähig gibt's momentan überhaupt nicht, denn der Weg wird zwangsläufig zu Digitalfunken mit Trägerfrequenzen im GHz-Bereich gehen und in Sachen IEM ist da quasi noch garnix auf dem Markt. Im ISM-Band (863-865MHz) darf zwar weiterhin kostenlos gefunkt werden, aber mehr als zwei bis drei Funkstrecken bekommt man da nicht unter. Wenn also Eure Singenden sich Funkmikros in dem Band bedienen, geht vielleicht noch eine IEM-Strecke und das wäre vermutlich zu knapp.

Deine Aussagen zu "ein Sender, fünf Empfänger - alle denselben Mix) ist grundsätzlich richtig, sofern es um Stereowiedergabe geht. Mono betrieben können die meisten IEM-Funken alternativ zu stereo zweikanal mono und so könnte man mit einem Sender zwei verschiedene Monitormixe an den Mann bringen. ABER: Wenn der einzige Sender verreckt, hat die komplette Band kein Monitoring mehr!!! Sowas muß man bedenken und Reserven mitführen, will man Mugge machen, denn im Gegensatz zu einem Floormonitor, denn man halt bissl dreht, um den nebenstehenden Mitmusikanten auch was hören zu lassen, geht an der Stelle bei IEM nix. ;-)
Ob man sich überhaupt auf einen gemeinsamen Monitormix einigen kann, lässt sich pauschal nicht beantworten. Pi mal Daumen würde ich sagen, daß es in 95% der Fälle nicht klappt oder eben nur mit hoher Kompromissbereitschaft der Musikanten.

Die zwei Sänger mit "more-me" brauchen natürlich zwei Sender. Dritter Sender für die restliche Band wäre sinnvoll, denn mit dem Grundmix der Singenden werden sie wohl nicht glücklich.

"more-me" lässt sich relativ einfach realisieren und belastet den FoH'ler so gut wie garnicht zusäztlich, weil die Regelung selbst ja der Singende übernimmt. Grundsätzlich würde ich aber zu einem Monitorpult raten, auch wenn da kein Techniker dransteht. Sich auf der Bühne unkompliziert das nervige Keyboard* leiser drehen zu können, ohne zum FoH fuchteln zu müssen, ist einfach angenehm. *[für alle Keyboarder an dieser Stelle: "die nervige E-Gitarre"... lol].

WLAN kannst Du vergessen.

Wo die IEM-Sender stehen, hängt von den Örtlichkeiten ab. Bei kleineren Geschichten und Sichtkontakt zwischen Bühne und FOH kann man sie durchaus an den FoH stellen (ggf. mit Richtantenne), aber i.d.R. stellt man das IEM-Rack auf die Bühne.


Anmerkungen:
1. Ein ortsfester Musikant braucht nicht unbedingt IEM per Funk - kann man viel Geld und Aufwand sparen.
2. Viele verschiedene IEM-Mixe machen viel Arbeit und sollten nicht dem FoH aufgebrummt werden, denn...
3. ... mistiger IEM-Mix ist übler als mistiges konventionelles Monitoring.
4. Wenn Ihr keinen eigenen FoH'ler habt, dann rate ich dringend zu einer vernünftigen Signalübergabe mit eigenem Monitor-Rack bestehend aus Splitter, kleinem Digitalpult und dem ganzen Combiner- und Stromversorgungs-Kram für die Funk-IEMs.


domg
 
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Wenn ich dich richtig verstehe, könnte man doch mit dem JAM-Hub ein richtig nettes portables System aufziehen: Splitter für die Signale + JAM Hub + Evtl. Wireless IEM oder halt kabelgebunden. Oder?

Wenn ich das mit den Frequenzen richtig interpretiere, dann kann man wohl aktuell nichts kaufen, was meldefrei sein soll. Das ist ja verrückt... :confused:
Gibt es dann was günstiges, was mit der JAM Hub Geschichte funktionieren könnte bis 2015 (und vielleicht sogar noch darüber hinaus)?

"more me" funktioniert ja nur mit so einem kleinen Extrading - gibts da Empfehlungen?

edit: Wie siehts eigentlich mit diesem Anmelden aus. Macht das jeder? :whistle:
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Jam-Hub ist eine tolle Geschichte zum Proben. Bühnentaugichkeit möchte ich ihm aber absprechen, sofern wir von der Größenordnung gegen Geld ein Gig pro Monat aufwärts sprechen. Für einmal im Vierteljahr in der Kneipe um's Eck wird's wohl bei vorsichtiger Behandlung reichen.

Meldefrei ist nur ISM, D- und E-Band, wobei letztere beiden halt nicht zukunftssicher sind. Ist halt die Frage, über welchen Zeitraum sich die Anschaffung amortisieren soll. Wenn Du 20-50 Gigs im Jahr machst und das IEM-System läuft eine Saison, bist Du ja längst im Grünen Bereich. Letztlich teuer sind ja die Hörer (wenn's wirklich gute sein sollen) und denen ist es wurst, an welchem Kopfhörerverstärker sie kommende Saison hängen... ;-)
 
Alle zwei Monate mal einen Gig (Stadtfeste, Kneipen, ...) Da der Jam Hub fürs Proben sowieso schon genutzt wird, wäre das ja anscheinend eine nette Lösung.

Also jetzt günstige (gebrauchte) D- oder E-Band-Geräte kaufen und 2015 weiterschauen?!
 
Das ganze durcheinander haben wir unserer ehemaligen Regierung und den Telekommunikationsdienstleistern zu verdanken. Danke nochmals für die weiteren Investitionen in Blechkisten, welche nun auch bald auch wieder Altmetall sind. Grmpf!

DD I und DD II machen es halt möglich und wir schauen in die Röhre.

Also jetzt günstige (gebrauchte) D- oder E-Band-Geräte kaufen und 2015 weiterschauen?!
Das ist eine echte Alternative, denn der Ausbau von LTE im 800 MHz Bereich, welcher ja zur Anbindung ländlicher Gebiete geplant war/ist, wird aufgrund der höheren Rendite und mehr zahlungswilligen Kunden auf Ballungsgebiete konzentriert und da werden Frequenzen im GHz Bereich genutzt. Also ich habe bisher im Bereich 800-820 MHz noch keine Störungen entdecken können. Was mir in dieser Hinsicht mehr sorgen macht ist nicht der LTE Mast, sondern vor allem die wild umherfunkenden LTE Handies, welche verzweifelt versuchen einen Mast anzufunken und dabei alles zumüllen.

Wegen Anmeldung.
Sicher sollte man die Dinger anmelden, doch bisher hatte ich noch nie eine Prüfung dessen.
Das Problem ist eben, dass wenn mal geprüft wird und man keine Lizenz zum Funken hat, dann kann die Funkanlage komplett konfiziert werden und es wartet ein entsprechendes Bußgeld auf den Betreiber.
Auch wenn es letztendlich eine Unverschämtheit in Bezug auf DD II und DD I sowieso ist, würde ich zähneknirschend Anmelden, um eben Ärger aus dem Weg zu gehen. Ich denke gerade jetzt, wo es wieder Eng wird um freie Frequenzen, kommen auch evtl. wieder Kontrollen auf. Kohle abschöpfen, aus welchen Quellen auch immer, ist für den Staat immer gut.

Ansonsten hat der onk ja alles geschrieben.
 
Super, vielen Dank für die weiteren Infos. Eine ganz eigene verwirrende Welt...

Da der Jahresbetrag jedoch mit 10 Euro relativ niedrig ist, sollte man vielleicht doch etwas im Bereich 470-694 MHz kaufen. Muss man ein Gerät neu anmelden, wenn man das andere nicht mehr nutzt? (was dann wieder eine weitere Anmeldegebühr wäre)

edit: Jetzt bin ich komplett verwirrt. Auf der Shure-Seite steht:

710 - 790 MHz (Touring)
470 - 862 MHz (feste Installationen, bzw. Kurzzeitzulassungen)

Warum sollte man fürs Touring 710-790 nutzen? Wozu braucht man verschiedene Lizenzen fürs Touring und fester Installation? Und warum sollte ich eine Frequenz wählen, die der DD 2 zum Opfer fallen wird? :ugly:

edit2: Ich hatte mich beim ersten Post vielleicht ungeschickt ausgedrückt. Ich meinte nicht W-Lan-Systeme, sondern digitale Systeme im 2,4 Ghz-Bereich. Oder war das klar und es ist wirklich Müll?
 
Hallo mariot,

außer der relativ geringen Jahresgebühr fällt auch immer eine einmalige Anmeldegebühr an, die Du mit einkalkulieren musst. Lies Dir am besten mal die entsprechenden Threads im Funkmikro-Subforum durch - das gilt sinngemäß auch alles für drahtloses IEM. Im Shure-Blog müsste es sogar erläuternde Videos von unserem Produktspezialisten Jürgen Schwörer dazu geben.
Die Begriffe 2.4 GHz und WLAN werden in diesem Zusammenhang gerne synonym verwendet. IEM-Systeme gibt's aus den bekannten und hier im Subforum oft genannten technischen Nachteilen bei dieser Welkenlänge nicht. Auch dazu bitte ein wenig stöbern!
 
Also wenn ich mir alles so anschaue, komme ich zum Schluss, dass bei anmeldepflichtigen Frequenzen der Bereich 710-790 für Touringsysteme maßgeblich ist. Und wenn dieser der DD 2 zum Opfer fällt, müssen die verantwortlichen Herren eine gute Ausrede haben, oder?
 
Nö, denn diese Damen und Herren haben die Macht und machen die Regeln. Das ist das was ich schon geschrieben habe und worüber sich die gesamte Branche erzürnt. Leider haben wir nicht die Lobby wie andere mögliche Nutzer.

Eigentlich sollte man es so halten wie in Frankreich. Den Sesselpupern, welche das eingefädelt haben, eine über die Rübe ziehen und wenn sie fragen warum gleich nochmal drauf.

Dennoch ist im Moment 700-800MHz das beste, weil man eben entsprechend viele Ausweichfrequenzen hat und man mehr als nur 4 Strecken betreiben kann.
 
Ok, was 2016 mit DD2 passiert, ignorieren wir jetzt einfach mal :ugly::weird::gruebel:

Dann wäre das Shure PSM 200 als Q-Variante ganz nett, oder? Könnte man entweder:

- JAM Hub + Splitter (für FoH Signal): zwei Transmitter für die Band (ohne sitzenden Schlagzeuger) holen, am Jam Hub mixt sich jeder, was er braucht und ab gehts in die 4 Kanäle der 2 Transmitter. Der Schlagzeuger holt sich alles per Kabel.
- ohne JAM Hub, FoH muss es richten: 5 Transmitter, der wurschtelt für jeden einen Bandmix auf einem Kanal und den jeweiligen 'Solo'-Kanal für more-me für den Mixed Mode.

Ist die Variante ohne JAM Hub absurd und utopisch, weil kein FoH auf größeren Stadtfesten so viele Ausgänge hat?
 
Also für den gängigen Brot-und-Butter FoH ist das zu mächtig. Du brauchst fünf AUXe für's Monitoring plus Direktausgänge für die zuzumischenden Einzelsignale und dann besteht noch das Problem, wie man die Gesangseffekte (zumindest Hall) für die Singenden rausspielt, die ja i.d.R. am FoH erstellt werden. Furztrockener Gesang auf'm IEM ist nämlich nicht jedermanns Sache... ;-)

Für IEM dieser Größenordnung wäre JamHub oder kleines digipult als Monitormischer angebracht.


domg
 
Danke dir! Da ein Jam Hub schon vorhanden ist, wäre die Anschaffung eines Digipult unnötig - oder bietet das Vorteile?

Hat jemand Erfahrungen mit Splittern, um das Signal auf der Bühne für den JAM Hub und den FoH zu teilen? Gibts da vernünftige günstige Lösungen oder sollte man hier viel bezahlen um ja ein ordentliches Signal dem Mischer geben zu können?

Die Fragen passen nicht mehr ganz zum IEM, gehören jedoch noch zum Gesamtproblem. Bitte melden, falls ich damit das Forum wechseln soll.

Viele Grüße!
 
Vorteile hat ein Digitalpult massig, denn der JamHub beschränkt sich überwiegend auf die Signalverteilung, während man mit einem Mischpult in Sachen Klangregelung und Dynamikbearbeitung (Stichwort Limiter bei IEM, aber auch Summenkompressor für mehr Druck im Ohr ohne hohe Pegel) viel mehr zu bieten hat.

In Sachen Splitter kommt's halt drauf an, wieviele Kanäle mit welchen Quellen gesplittet werden sollen. Andererseits gibt es auch Digitalpulte wie z.B. den Presonus Studiolive, der die Einzelkanäle nochmal an Multipin-Buchsen aufliegen hat, so daß man sich nur noch um die Kabellage kümmern muß für eine saubere Lösung.


domg
 
Nochmal in Sachen Sende-System: Für den geplanten Einsatz - eher ab und an usw. - werfe ich mal das LD G2 System ins Rennen. Das arbeitet in den beiden "freien" Bereichen 823 - 832 MHz und 863 - 865 MHz und ist für unter 200 EUR keine Rieseninvestition, so dass man ggf. auch zwei Systeme betreiben könnte.
 
Es wird auch ein LD G2 werden, und zwar das 1000er, welches im November rauskommt.

Danke an alle!
 

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