Instandsetzung einer sehr alten italienischen Harmonika

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Ich hatte vor einigen Jahren bei Arezzo eine alte handgeschnitzte fast vollständige Harmonika mit meistenteils Messingzungen gefunden
und hatte versucht das Instrument ans laufen zu bringen was mir aber nicht gelang mangels der dazu nötigen Kenntnisse.
Daher hatte ich das Projekt verschoben auf später.
Ein Akkordeon Forum Kannte ich damals noch nicht aber hatte zumindest einige Arbeiten vorgenommen wie nachgebaute Federn und einen neuen Stimmstock und das Verdeck.
auf den ich zurückgreifen kann. Der Rest war technisch zugegeben Murks wie zB Ventile aus Gummi um nur ein Beispiel zu nennen.
IMG_20180405_192344.jpg

Der Vorbesitzer hatte aufgegeben aber alles im inneren verstaut.
Nur das Diskantverdeck fehlte.
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DSCN0032.jpg

Versuchsweise hatte ich mit Garagenmitteln erfolglos experimentiert aber viel Zeit investiert.
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Die Stimmzungen sind meistenteils, nicht alle aus Messing und derzeit in Aceton.
IMG_20230507_212538313[1].jpg

Jetzt gehe ich das etwas anders an. Der Diskant ist diatonisch, die Bässe chromatisch.
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Die Einlegearbeit ist eine Art Holzschnitt. Die schwarzen Linien sind tief und bleiben auch nach dem abschleifen erhalten.
Winklig oder gerade ist an dem Instrument nicht. Alles scheint wie mit dem Messer geschnitzt.
Günstigerweise ist der uralte Balg erstaunlich dicht.
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Ich denke dieses mal wirds gründlicher und besser aber ist noch viel Arbeit.
 
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Wil_Riker
  • Gelöscht von Wil_Riker
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Auf der Diskantseite dichten die Klappen sehr gut.
Im Bass sind die Wege der etwas arg dünnen Drähte länger.
Da sind dem optimalen Druckaufbau auch bei höherem Federdruck bauartlich Grenzen gesetzt.
Aber es wird schon reichen was raus zu kriegen wenn die Zungen gut eingestellt sind.
Mit neueren Handzuginstrumenten ist diese "Clavishebeltechnik" nicht zu vergleichen.
Sicher werde ich hier du da mal nachjustieren müssen.
Die dünnen Drähte an den äußeren Bassklappen scheinen mir momentander der konstruktiv schwächste Punkt.
Der alte Balg dagen ist leicht beweglich und absolut dicht.
Vielleicht werde ich (nur wenn nötig) die längeren Drähte später mit Epoxidharz ummanteln um da mehr Federdrruck effektiver bis an die Klappen bringen zu können.

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Immerhin a mano - Stimmen!
 
Immerhin a mano - Stimmen!
so kann man s auch nennen... wobei der Begriff damals glaube ich einfach bedeutete: so wie s der Harmonikabauer draufhatte, kamen die Stimmzungen raus :D

Vielleicht werde ich (nur wenn nötig) die längeren Drähte später mit Epoxidharz ummanteln um da mehr Federdrruck effektiver bis an die Klappen bringen zu können.
Nur mit Epoxidharz ummanteln bringt mehr Gewicht aber praktisch keine zusätzliche Steifigkeit. Wenn man mehr Steifigkeit erreichen will und die Originaldrähte nicht durch stabilere ersetzen mag, dann bekommt man eine Verbesserung der Steifigkeit, wenn man einen Glasfaser- oder Carbonfaserstrang entlang den Drähten anlaminiert - die kann man dann mit Epoxidharz binden. Das bringt dann wirklich mehr Steifigkeit.
 
Ich werde das an einem Versuchsdraht ausprobieren den nach oben hin etwas aufzubauen.
Das ähnlichste Instrument daß ich finden konnte habe ich in einem kleinen Buch - Le Fisarmoniche Piano-Accordeons - gefunden.
Es ist eine Diatonica von 1908 (Paolo Soprani).
Die Bilder sind auch im Netz unter https://valerio.com.br/valerio3/index.php/museu-do-acordeon
 
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Als ich vor einigen Jahren schon mal an den Stimmzungen dran war bewegte sich da gar nichts mehr.
Nach dem einigermaßenen Reinigen erkennt man das viel von Hand gefeilt wurde.
 
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Zum Test habe ich Viledaventile mit Folienstützen montiert und getestet.
Ich denke mit vernünftigen formstabileren Echtlederventilen werde ich mit dem Ergebniß noch zufriedener sein.
Das Material für die ersten Ventile dürfte der Erbauer für seine handgeschnitzte Harmonika bei einem richtigen Schuster bezogen haben.
Also werd ich das auch mal so versuchen.
 
Ich dachte ich geh einfach zum Schuster und such mir die Leder für die Ventile da passend aus aber weit gefehlt.
Der wollte mir von seinen Ledern gar nichts verkaufen da er da gerade selbst kaum da dran kommt.
So kamen wir wir ins Gespräch und ich doch noch an ein Leder da weiß gefärbt und er da eher keine Verwendung für hat.
Das beim Schuster etwas Leder zu besorgen so schwierig geworden ist hat mich verwundert.
 
Hallo @120;

der Frager könnte Dir senden:
☻ Ein kleines schwarzes "Leder"-Stücklein: 96×55×1,5 mm, nature und genarbt;
☻ sowie zwei hellbraune "Leder"-Fetzen: 140×185×0,5 mm
diese sind auf der einen Seite genarbt auf der anderen mit einem reissfesten Gewebe beklebt.

Dazu benötige ich aber Deine Postadresse.
Herzliche Grüsse vom Paul.
 
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Super.
Das ist sicher besser als meins vom Schuster
Ich plane natürlich das Leder in diesem Instrument zu verbauen.
Bald gibts weitere Bilder aber ich lasse mir mit dem Instrument Zeit da es doch dieses mal noch sehr viel Arbeit ist.
 
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