Instrument-Parts mit der Stimme erzeugen?

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Gast42893
Guest
Hallo Kollegen,

ich spiele auf Geburtstagen, kleinen Festen etc. Akustik-Gitarre zusammen mit einem Cajon-Spieler. Das Repertoire besteht aus so ziemlich allen Gassenhauern der letzten hundert Jahre.
Nun haben viele Songs entweder ein Solo, das der Hörer so erwartet, oder es gibt Intros/Interludes o.ä., die einfach kommen müssen (denkt z.B. an Peter Frampton - Show me the way). Zudem wirkt es - nach unserer Einschätzung - besser wenn ab und zu ich als Sänger die Klappe halte, und ein Motiv auf einem Instrument gespielt wird.

Jetzt zur Frage: Wie produziert man ein Solo, wenn man bereits mit beiden Hände an der Gitarre die Akkorde/Begleitung spielt?
(Ich schäme mich ein bisschen, aber bisher lösen wir das, indem wir das Motiv zweistimmig mit "La la la", "Du du du" o.ä. intonieren)

Einen Basser oder zweiten Gitarristen mitnehmen?
Das wäre am einfachsten und wohl auch am schönsten. Aber vieles wird komplizierter. Wir würden gerne zu zweit bleiben.


ChordSolo auf der Gitarre?
Habe ich oft und intensiv geübt. Kriege ich nicht so hin, dass ich zufrieden bin. Ich bin einfach kein Thommy Emmanuel.


Während des Songs auf'm Looper die Begleitung aufnehmen und dann beim Solo abspielen?
Auch schon probiert. Aber das Handling eines Loopers ist nicht gerade easy.


Mundharmonika?
Hmm, ich habe den Eindruck, da klingt alles sofort nach Neil Young, Bob Dylan, etc. Und das ist ja auch ein Instrument für sich, das man nicht mal nebenbei lernt.


TC Helicon VoiceToneSynth?
Da gibt es Synth Effekte, mit denen man ein gesungenes "Düdeldüü" nach Synthesizer klingen lassen kann. Allerdings ist die Auswahl so überschaubar, dass das evtl. schnell auf den Wecker gehen kann.

Voice2Midi + Expander?
... scheint es nur als PlugIn für RecordingSoftware zu geben - offensichtlich nicht als Hardware-Teil für den Live-Betrieb. Ich habe irgendwo mal bei YouTube ein Video gesehen, wo ein älterer Herr in ein Mundstück "summt" und der Ton kam dann monophon als Saxophon o.ä. aus'm Lautsprecher. Scheit aber nicht mehr angeboten zu werden.

Kazoo / Kazooka
Kazoo oder dieses elektronisch abgenommene Kazooka könnte man über Effektgeräte schicken. Aber um ehrlich zu sein, finde ich nicht, das das wirklich ein Instrument ist.

Hat jemand von euch dieses "Problem" schon gelöst? Wie?

Thnx & Gruß

Walter
 
Eigenschaft
 
Nun ja - du hast ja (fast) alle Möglichkeiten aufgezählt - was soll man da noch sagen? :nix:

Meine Favoriten:

(Ich schäme mich ein bisschen, aber bisher lösen wir das, indem wir das Motiv zweistimmig mit "La la la", "Du du du" o.ä. intonieren)

Leichte Abwandlung: ein Scat- Solo. Eventuell durch einen fiesen Effekt gejagt. Durch die Verfremdung verfliegt vielleicht auch die Hemmschwelle ein wenig. Hier mal ein Beispiel - Hendrix mit dem MUnd :

http://www.youtube.com/watch?v=fkeCd-QkA4k

Oder hier der klassische Scat ab Minute zwei:

http://www.youtube.com/watch?v=u8VxSOCMR-A

Oder:

Während des Songs auf'm Looper die Begleitung aufnehmen und dann beim Solo abspielen?
Auch schon probiert. Aber das Handling eines Loopers ist nicht gerade easy.

Alles ist Übungssache.

Wie du ja selbst schon festgestellt hast, gibt es viele Lösungern und alle Lösungen haben ihre Tücken und Hürden. Der Weg wäre, diese Hürden zu überwinden und das Ganze einfach mal in den Griff zu kriegen, anstatt zu sagen: Krieg ich hin, mag ich nicht, will ich nicht.

Es wird wird keine Lösung geben, die ohne Kompromisse oder Übung funktioniert.
 
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Ich hätte jetzt auf Anhieb, ohne deine einzelnen Vorschläge gesehen zu haben, Mundharmonika gesagt.
Eine gut gespielte Bluesharp klingt eigentlich überhaupt nicht mehr nach Young/Dylan. Ist auch gar nicht so schwer zu lernen - war jedenfalls bei mir so.
Zur Abwechslung auch mal Kazoo - macht dem Publikum sicher nichts aus , dass das "kein echtes Instrument" ist (bzw. die meisten werden das überhaupt nicht merken):D

Eine zweite Gitarre wäre natürlich ideal, aber wenn ihr zu zweit bleiben wollt, könnte vielleicht der Cajonspieler sich zusätzlich Gitarrengrundkenntnisse beibringen?

LG
Borgward
 
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IEine zweite Gitarre wäre natürlich ideal, aber wenn ihr zu zweit bleiben wollt, könnte vielleicht der Cajonspieler sich zusätzlich Gitarrengrundkenntnisse beibringen?

Ein Wechsel von Cajon zu Gitarre wäre etwas aufwendig mitten im Song und klänge auch seltsam - aber ein Cajon-Beat ließe sich einfacher als Loop realiseren und durchlaufen lassen. Insofern wäre es tatsächlich gut, wenn der Cajonist Gitarre spielen könnte.

Wenn er es allerdings erst lernen müsste, bestünde wieder dasselbe Problem wie bei allen anderen Lösungen.
 
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Was ich bei meinen Vorschlägen vergessen hatte:
mit diesen Lösungen könnt ihr weiter "unplugged" spielen, d.h. ohne jeden technischen Aufwand.
 
Die Stimme bietet noch ein paar mehr Möglichkeiten als "lalala" und "dududu" :rolleyes:. Hör dir mal ein paar Sachen von Bobby McFerrin oder das Album "Grebfruit" von Benny Greb an (und der ist nicht mal Sänger). Man kann die Stimme ohne Hilfsmittel wie ein Instrument klingen lassen und sie dann noch mit einem Multieffekt auf zig Arten verfremden, sodaß es auch nach etlichen Songs nicht langweilig wird. Kreativität gehört zum Job.

Ihr könnt auch Eagles-mäßig während solcher Melodiepassagen ein zweistimmiges uuuuuuh singen, während die Melodie/das Solo von der Gitarre gespielt wird - quasi die Begleitung singen.

Der ältere Herr bei youtube wird wohl einen Breath Controller benutzt haben. Das dürfte dir aber nicht weiterhelfen, soweit ich weiß hat das nix mit Tonhöhen zu tun, sondern nur mit den ADSR Werten - d.h. die Melodie mußt du trotzdem auf dem Keyboard spielen.
 
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Besten Dank für eure Beiträge.
Ich mache jetzt mal meinen Frieden mit unserer heutigen "Doo do doo"-Variante und werde mich - so wie ihr vorschlagt -zukünftig ein bisschen mehr trauen. Irgendwie hatte ich immer den Eindruck, dass wir so in die Abteilung "Trompetensound mit Gartenschlauch und Küchen-Trichter" abrutschen. Aber entscheidend ist wohl vorrangig wie's klingt und wie man's bringt...
Danke nochmal für den "kreativen Schubser".
 

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