Interminable winter drizzle blues (FAWM#1)

Manul
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Vorbemerkung: Dieser Text ist im Rahmen von FAWM (February Album Writing Month) entstanden. Die Idee ist, daß man in den 28 Tagen des Februar 14 Lieder schreibt. Ich hatte schon länger davon gehört und habe mich dieses Jahr zum ersten Mal angemeldet, um mich ein wenig aus der Lethargie der letzten Monate (die möglicherweise noch mit der Coronasituation zusammenhängt) herauszureißen. Ich bin gespannt, ob's funktioniert und wie viele Lieder wirklich entstehen werden. Meine erste Befürchtung, daß gar nichts rauskommt, hat sich schon mal nicht bewahrheitet.

Da die Kommunikation auf der FAWM-Seite hauptsächlich auf Englisch stattfindet, die Seite irgendwann nach Ende des Februar auch wieder für den nächsten Durchgang auf Null gesetzt wird, und nicht zuletzt, weil ich mich hier im Musiker-Board, auch wenn ich mich in letzter Zeit wenig beteiligt habe, doch seit Jahren sehr heimisch fühle, möchte ich die entstehenden Texte auch hier teilen und freue mich über Feedback.

Der erste Text basiert auf der Phrase "interminable drizzle", über die ich (ähnlich, mein Gedächtnis war da nicht völlig exakt) vor Jahren in einem Buch (weiß jemand, in welchem? ist nicht gänzlich unbekannt) gestolpert bin, die mir seitdem im Gedächtnis geblieben ist, und die mir in der letzten Zeit ständig in den Kopf kam, wenn es mal wieder dauernieselte. Der Refrain ist dann auf der Heimfahrt von der Arbeit mit dem Fahrrad durch den Nieselregen entstanden, der restliche Text am Abend des 1. Februar warm und trocken am Schreibtisch. Ich habe für FAWM auch eine grobe Demoaufnahme gemacht, bei Interesse kann ich die gerne verlinken, erst mal würde ich aber nur den Text reinstellen. Here goes:

Interminable winter drizzle blues

Monday morning 6 am it‘s dark outside
the room, my feet, my bones, my heart are cold
tryin‘ to find a reason to get up and out of bed
while I listen to the drum sounds on my window

Chorus
How I wish it would stop raining and get warm
How I long for sun and songs and joy and laughter
How I long for summer‘s heat on my skin
How I wish it would stop raining


winter‘s been too long and spring‘s too far away
the streets are full of strangers everybody their own island
huddled in damp clothes, not a single smile in sight
only cars and the rain‘s patter break the silence

Chorus

the sound track to a movie shot in black and white
grim faced actors all forgot their lines
playing for an audience both deaf and blind
skipping puddles on the grey and dreary sidewalks

Chorus

how I long to walk on sunny roads again
how I miss the sounds and colors of the summer
I‘m so tired of the cold and soppy darkness
worn down by that interminable drizzle

Chorus
How I wish it would stop raining and get warm
How I long for sun and songs and joy and laughter
How I long for summer‘s heat on my skin
I‘m so worn down by that interminable drizzle


How I wish it would stop raining
I‘m so worn down by that interminable drizzle
 
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Dieser Text ist im Rahmen von FAWM (February Album Writing Month) entstanden. Die Idee ist, daß man in den 28 Tagen des Februar 14 Lieder schreibt.

Interessantes Konzept, weil man sich eben nicht rausreden kann. Ein anderer User hatte sich auch mal an sowas beteiligt. Das Tolle: Es ist wie gemietete Studiozeit: Das Album zum Termin fertig werden, ob man will oder nicht.

Was soll ich zum Text sagen? Ich kann mir weder ein hysterisches WOW abringen, noch irgendwas Kritisches anmerken. Das Englisch ist für mein Empfinden auch okay. Für mich funktioniert der Text. Und da du durchschnittlich nur 2 Tage pro Song Zeit hast, ist das schon die halbe Miete.


...
 
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Interessantes Konzept, weil man sich eben nicht rausreden kann.
Kann man natürlich trotzdem, aber dann "verliert" man halt. ;) Noch hoffe ich, daß mir das nicht passiert. Ein großer Teil des Konzepts ist aus meiner Sicht aber auch tatsächlich, daß man aufgrund des selbstgewählten Zeitdrucks sich selbst motiviert, auch mal dann schon das Feilen am Text aufzugeben, wenn er erst "gut genug" und noch nicht "perfekt" ist. Insofern ist
Ich kann mir weder ein hysterisches WOW abringen, noch irgendwas Kritisches anmerken.
aus meiner Sicht schon eine sehr positive Rückmeldung. Wenn ich am Ende des Monats meine Kreativität wieder etwas angeregt habe, habe ich eigentlich schon das erreicht, weswegen ich teilnehme. Wenn dann sogar noch ein paar passable Songs bei rauskommen, die mir auch auf längere Zeit bleiben, umso besser. Wenn nicht ist aber auch gut.

Auf jeden Fall vielen Dank für Dein Feedback.
 
Ich schreibe sehr viel, schon wenn ich aufwache, schreibe ich den ersten Satz oder eine Strophe, beim Spaziergang, überall lauert es.
Zur Anregung von Kreativität gibt es Bücher. Aber warum sollte das ein Bedürfnis sein? Die Ruhe ist doch herrlich.
Dein Text oben liest sich als sei er von ChatGPT geschrieben, mit Stichworten von Dir getriggert. Mein erster Gedanke war: Der will testen, wer das merkt...
Mich holt er nicht ab, finde weder Haken noch Projektionsfläche beim Lesen ohne Musik. Egal, Dir viel Erfolg. Nichts wollen, nichts zwingen, nichts und niemanden grämen und immer sofort zum Instrument greifen bzw. die Worte zum Lick notieren. Dann geht es zügig.
 
Auch Dir vielen Dank für Dein Feedback! Den Text habe ich tatsächlich komplett selbst geschrieben, interessant, daß Du die ChatGPT-Assoziation hast - ich habe bei einigen der Zeilen teilweise sehr konkrete (und natürlich individuelle) Bilder im Kopf.
 
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Zu erklären gibt's da wenig, aber zwei Beispiele nenne ich gerne:

- Ich schlafe unterm Dach. Da sind die Trommelgeräusche auf dem Fenster bei Regen natürlich besonders ausgeprägt. Gefühlt hatte ich das in den letzten Monaten sehr oft, daß die morgens das erste Geräusch waren, das ich wahrgenommen habe und dann dachte "nicht schon wieder" (bzw. immer noch).

- Bei der zweiten und dritten Strophe habe ich eine konkrete Stelle auf meinem Weg zur Arbeit im Kopf: Breite Straße, relativ viele Autos, meistens eher im Stop-and-Go-Verkehr ("only cars and the rain's patter break the silence"), mehr grau als grün, auf der einen Seite der hohe Betonrohbau einer mittlerweile wohl aufgegebenen Dauerbaustelle. Die Gehwege auch recht breit, sodass die wenigen Menschen, die einem zu Fuß begegnen relativ hohen Abstand voneinander haben ("strangers, everybody their own island"). Auf dem weiteren Weg dann noch ein paar Stellen mit vielen Pfützen bei Regenwetter ("skipping puddles").

Macht's das klarer?
 
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Macht's das klarer?
Tatsächlich fehlten mir beim Text die individuellen und konkreten Bilder. Mich hat interessiert, ob die rauskommen, wenn du frei reden kannst, ohne das Korsett eines Songtexts (Rhythmus, Form, Erwartungshaltung).
Teilweise ist es so. Was du erklärst, fasziniert mich jetzt nicht total, löst aber auf jeden Fall mehr Gefühle und Bilder aus und weckt mehr Interesse als der Text.

Insgesamt war ich vom Text also nicht sonderlich beeindruckt und fand dass man da mehr draus machen könnte, selbst bei der gegebenen zeitlichen Beschränkung.
Allerdings hab ich jetzt mal deine musikalische Umsetzung angehört und die finde ich richtig gut.
Das was ich beim Lesen des Texts als hölzern und flach empfinde, klingt bei der zurückgenommenen Art des Vortrags beinahe schon stimmig, gewollt und ironisch (so ganz sicher bin ich mir nicht, aber das ist ja schon wieder spannend).
Besonders hilfreich dabei:
Den Gesang find ich sehr gut und die Aussprache top, also sehr natürlich und muttersprachlich klingend.
 
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Danke, daß Du Dir so viel Zeit für meinen Versuch und Dein Feedback genommen hast. Ich finde das spannend und sehr hilfreich. Mir zumindest fällt es schwer, bei einem eigenen Text eine gewisse kritische Distanz zu wahren - und was mir gar nicht gelingt, ist, den Text zu lesen ohne die Melodie und die Umsetzung im Kopf zu haben, die sich beim Schreiben parallel zum Text entwickelt haben. Und meine Bilder habe ich natürlich beim Lesen auch immer im Kopf. Insofern vielen Dank für diese Außensicht - und natürlich auch für Deine positiven Worte zur musikalischen Umsetzung und meinem Gesang!
 
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