irgendwann, irgendwo, irgendwie

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Hallo zusammen,

hier kommt mal wieder was neues von mir, immer noch Schicksals Bewältigung.....


Immer wieder Bilder vergangener Tage
und Momente bei denen ich mich frage
was hat die Zeit aus mir gemacht
was hat mein Weg mir gebracht

Ich such nach ankern der Erinnerung
hab so viel vergessen um mich herum
ich muss auch nicht jedes Detail sehen
ich muss den ganzen weg nicht noch Mal gehen

Refrain:
Ich habe gekämpft Tag für Tag jede Stunde
habe versucht irgendwas Gutes zu sehen
dem Ende einmal knapp entkommen
und dann versucht alles was kommt zu überstehen

Ich hab versucht an eine bessere Zeit zu glauben
doch statt Bergauf ging es nur weiter bergab
zu hoch hingen für mich die meisten Trauben
immer wieder einzustecken hatte ich satt

Ich dachte ich sei unten angekommen
doch der Tiefpunkt war noch lange nicht erreicht
irgendwo anders einen neuen Weg begonnen,
doch die Richtung meines Lebens die blieb gleich

Refrain:
Ich habe gekämpft Tag für Tag und jede Stunde
habe versucht irgendwas Gutes zu sehen
dem Ende einmal knapp entkommen
und dann versucht alles was kommt zu überstehen

die Jahre haben tiefe Spuren hinterlassen
von außen sind diese kaum zu sehen,
in inneren leer und zerrissen
ein Tränenmeer und kurz vorm untergehen

Wunden wurden Naben und verblassten
wirklich heilen können Sie wohl nie
und letzten Endes bleibt nur eine Frage
wann geh ich bei all dem in die Knie

und letzten Endes bleiben nur drei Fragen
irgendwann, irgendwo, irgendwie


(c) 2018 by Roland Born (Izelion)
 
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Hi Izelon,

tut mir leid. Ich hoff' nur das das eine Momentaufnahme deiner Gedanken ist. Es lässt mich gefühllos am Boden und vom Leben abgeschnitten zurück. Der Text ist, für mich, vereinnahmend und belastend. Wenn ich einen Schritt zurück gehe, sehe ich im Großen und Ganzen eine Kritik am Leben und am-Leben-sein aus deinen Zeilen. Ich weiss nicht, ob du das so beabsichtigt hast.

Gruss
Ikone
 
Für mich spricht aus dem Text nur eine persönliche Resignation, die zwar bedauerlich und traurig ist, von der ich mich aber sicher nicht vereinnahmen lasse.
Es irritiert ein wenig dass du in den ersten beiden Strophen in der Gegenwart bist und im Refrain dann aber mittels Perfekt bereits abgeschlossene Handlungen beschreibst und damit letztlich die Resignation unterstreichst. Ist das beabsichtigt?
Die letzte Zeile als verdrehtes und letztlich negiertes "Nena-Zitat" finde ich - zumindest für mich - sehr unpassend.

...immer noch Schicksals Bewältigung.....
Nun, ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner Schicksalsbewältigung, allerdings ist Resignation in meinen Augen eben gerade keine Bewältigung.

...ging es nur weiter bergab...
Da muss ich ja glatt an die Knef denken: "Von nun an gings bergab" .... aber das ist halt wunderschöne bitterböse Ironie ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, danke für die Rückmeldung,

@Ikone , es ist eher eine Vergangenheitsaufnahme, ein Rückblicken und ein Bewusstwerden von Paketen die ich noch immer trage und die im Laufe der Zeit nicht weniger geworden sind. Die Strophen sind mir aus der Hand geflossen, nur beim Ende habe ich ein wenig überlegen müssen. Den hier

@Primut habe ich tatsächlich darauf gewartet das der Bezug zu Nena kommt was unweigerlich war. Hier sollte der Reim auf nie gefunden werden, aber viel wichtiger, es sollte eine Hoffnung machende Antwort auf alle Strophen sein, ja sogar auf den Tod, denn vieleicht geht es irgendwann doch mal bergauf, vieleicht finde ich irgendwo auch mal Glück und evtl. Wird irgendwie doch alles noch gut? Zeit dafür wäre wenigstens mal...

Gruß vom Izelion
 
Vielen Dank für die Rückmeldung.
Habe ich allerdings vollkommen anders interpretiert und auf die vorhergehende Strophe bezogen: Sozusagen irgendwann, irgendwo, irgendwie in die Knie gehen.....
Und genau deswegen sprach ich ja auch vom "negierten" Nena-Zitat.
Wenn du es ebenso wie Nena zwar unbestimmt aber positiv meinst (was ich ja als Schluss schon angenehmer fände), denke ich, müsste auch ein positiver Bezug direkt im Text hergestellt werden und dann ist der Bezug zu Nena auch ok....
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich find's trotz der Schwere des Inhalts recht gut in Form und Vers gebracht und auch die Reime wirken natürlich, Rhythmus ist erkennbar. Bisschen feilen müsstest du noch.

und letzten Endes bleiben nur drei Fragen
irgendwann, irgendwo, irgendwie
Das Ende ist für mich noch etwas unrund.
Hier stolpere ich über "Fragen" - irgendwann, irgenwo, irgendwie? Hmmm, die Wörter an sich beinhalten für mich Hoffnung und Zweifel - aber werden selten als Frage gestellt sondern meist als ausweichende Antwort.
Oder vielleicht stört mich auch das "nur" - weil es so etwas Absolutes vor etwas Schwammiges setzt?
 
Hi Izelion,
da kann ich mich anschließen.

Die ganze Schwere, die das Lyrische Ich spürt, ist da und weicht nicht. Steht wie ein Monolith, man sieht förmlich die Risse, das Moos, über den Stein wachsend.

Mit dem Ende tue ich mich schwer, von der Form her und von dem her, was es sein soll.
Von der Form her sind es keine Fragen. Es sind Antworten. Die Fragen lauten: Wann? Wo? Wie?
Ich vermute mal, dass das die eine Sache ist, die unrund rüberkommt: Fragen, die keine Antworten sind. Antworten, die auszuweichen scheinen, vielleicht vertröstend (Wann sehen wir uns? Irgendwann.), vielleicht aber auch abweisend (Im Sinne von: ist doch egal. Frag nicht.).
Damit drücken sie auch für mich keinen Hoffnungsschimmer aus. Sie bleiben dafür zu nebulös.

Vielleicht ist es am Ende beim Schreiben nicht mehr so geflossen, weil Du eigentlich gar nicht die Wolken wegschieben wolltest?
Irgendwie (!) kommt es mir so vor, als sei Dir die Schwere selbst nicht so geheuer. Oder als dürftest Du das Lyrische Ich und die Zuhörer damit nicht alleine lassen.
Aber vielleicht geht es ja gerade darum: Es mal einfach so stehen zu lassen.
Vielleicht ist es ja mühsam, es immer wegschieben zu müssen.

Mich wundert selbst, was ich hier schreibe.
Für einen song von mir käme das irgendwie nicht in Betracht, ich würde immer mehrere Perspektiven aufbauen, weil ich denke, sie sind da. Immer. Es ist also nichts, das mir nahe liegt.
Aber vielleicht geht es ja um eine Momentaufnahme. Und um nichts weiter.

Bleibt mir nur eine Frage:
Warum die letzten beiden Zeilen?

x-Riff
 
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Hi @x-Riff,

Danke für deinen Beitrag. Ja du hast recht, ich möchte zum Ende irgendwie immer einen positiven Aspekt reinbringen. Und ja, es sind Aspekte die nie wirklich da waren und nur allein in der Hoffnung begründet liegen. Irgendwann geht es mir vielleicht besser (aber mein glaube daran fehlt) Irgendwo wird mein platz sein usw. Und ja, ich traue mich nicht oder ich will nicht diese meine Verletzlichkeit, meine Angst und die Hoffnungslosigkeit stehen lassen ich möchte selber glaube das es anders ist, auch wenn ich weiß das das nicht ist.

gruß vom Izelion
 
Keiner kann wissen, was sein wird.
Das ist die Magie des Möglichen und der Zauber der Zukunft.

x-Riff
 
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