Finde ich auch ein sehr interessantes Thema! Also ich schließe mich da Mario Carrius an: Dein letztes Beispiel ist für mich definitiv Knödeln, auch wenn der Junge später etwas "ausrastet" ;-) Knödeln klingt für mich immer so, als hätte der Sänger/die Sängerin einen Kermit veschluckt. Wobei mir das Phänomen bei Tenören doch am häufigsten aufzutreten scheint (ist aber eine reine Vermutung).
Knödeln ist aber nicht nur die Persiflage auf klassischen Gesang, sondern einige Sänger machen das leider wirklich, weil sie meinen, dadurch klassischer zu klingen. Meines Wissens nach kommt das durch einen festen Zungengrund zu Stande, sprich: Die Zunge liegt nicht (wie sie sollte) locker im Mund, sondern der hintere Teil verkrampft sich, ist fest und wirkt dadurch auch auf den Kehlkopf, der nicht mehr flexibel ist und nicht mehr so tief stehen kann, wie er es sonst könnte und im Klassischen sollte. Wenn ich absichtlich ein Knödeln produziere, dann mache ich das jedenfalls so. Ich schaue aber auch noch mal bei Gelegenheit meine Bücher nach dem Thema durch.
Mal abgesehen davon, dass der Klang meiner Meinung nach nicht erstrebenswert ist, vermute ich auch, dass es für die Stimmfunktion auf Dauer eher belastend ist.
Von wegen Tobias Regner: Was fürn Stoffel! ;-) Der hat sich ja echt noch gemacht (egal ob man's mag oder nicht, aber das muss ich schon zugeben). Und wieder mal der Beweis für mich, dass die Auswahl der Kandidaten mehr oder weniger willkürlich verläuft und die Jury bei DSDS keine Ahnung von Stimmtechnik hat. Aber Knödeln ist das für mich auch nicht.
EDIT: Den wikipedia-Eintrag finde ich gar nicht schlecht:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kn%C3%B6deln