in der Hand gehabt haben, um etwas raushören zu können. Jedenfalls sieht man kaum
was jetzt? ... In der Hand gehabt haben, oder bei ausgebildeten Spielern gesehen haben?
Jedenfalls sieht man kaum Virtuosen auf einem deutschen Instrument spielen.
Beweist das irgendwas? nee tut s nicht. Das einzige was ich hier rauslese, ist, dass diese Virtuosen bestimmte Instrumente mit bestimmten Ausstattungsdetails suchen, wie die in Italien von mehreren Firmen gebaut werden (wenngleich oftmals in sehr geringer Stückzahl) und bei den deutschen Herstellern eben nicht (mehr).
Das sagt aber rein gar nichts über die Qualität aus.
Ein Beispiel der anderen Sorte:
Vor ein paar Jahren hab ich mal ein kleineres Scandalli Akkordeon zum Überholen in den Händen gehabt. Einfaches Modell nichts besonders . Ein Modell das man Schülern üblicherweise zum Lernen gibt. 3 chörig, 34 Tasten , so irgendwas um die 72 Bässe.
Die Stimmplatten mit Ledeventilen und Stahldrahtspannrücken - wie bei den Italienern gern genommen. Aber nix abgestimmt auf die Stimmplatten- und Zungengröße. Mit dem Resultat, dass das Ansprechverhalten völlig unterschiedlich war mit deutlich spürbaren Sprüngen im Ansprechverhalten wenn von einer Ledergröße auf die nächste gewechselt wurde. Da war nichts mit Spielkltur!
Hätte auch so nicht funktioniert, denn die Diskantasten waren nicht ein Verbund mit den anderen Teilen der Taste - da waren die Tastenoberflächen nur mit einem Klecks Sekundenkleber auf den Holzstab drunter draufgeklebt. Mit dem Effekt dass sich alle naselang ne Taste gelockert hat, sich verschoben hat und geklemmt hat. Da durfte ich erstmal die komplette Tastatur auseinanderreißen und frisch aufbauen. Super Sache - da kommt richtig Freude auf. .. Also auch nix. Weder mit Spielkultur, noch mit mechanischer Qualität. Die gelobten Virtuosen hätten so ein Instrument vermutlich mit Fortefrotissimo im Wurfarm aus dem Fenster geworfen, so weit es geht!
So lausige Tastaturen bekommt man weder bei Hohenr, noch bei Weltmeister. Da mögen vielleicht die Tastaturen nach ein paar Jahrzehnten ausgeleiert sein, aber auseinanderfallen gibt s bei den nicht.
Bei der Aussage mit der Qualität dachte ich hauptsächlich an Gehäuse, Materialien usw. Für mich sind die deutschen Akkordeons einfach plumpig gebaut.
Auf einem unserer diversen Akkordeontreffen hab ich mal eine neue Scandalli Sueper VI umgeschnallt und ausprobiert. 4 Chöriges Instrument. Aber in das Gehäuse hätte man vermutlich auch gut 6 Chöre reinbauen können. Anschließend hab ich auf einer Gola 414 gespielt. Da kam mir die Gola im Vergleich zur Super VI wie ein Spielzeugakkordeon vor, so kompakt und handlich war das und die Scandalli wirkte wie ein tragbarer Wandschrank.
Und auch die Morinos der VM Serie sind recht kompakt gehaltene Instrumente. Die Nachfolgemodelle VN und VS sind dagegen allerdings schon deutlich voluminöser... aber gut... die wurden dann ja auch im Gegensatz zur VM in Italien gefertigt...
Ich habe mich viel mit dem Thema befasst und schon zig Akkordeons in der Hand gehabt unterschiedlichster Art. Ich vermute laut deinen Aussagen, das du das nicht kennst, nämlich gleiche Ansprechgeschwindigkeit, aber ,,Welten" bei der Qualität des Tones
Wieviele verschiedene Akkordeons ich mittlerweile ausprobiert gespielt und auch länger und schon öfter gespielt habe weiß ich gar nicht mehr - waren jedenfalls schon etliche. Von einfach bis Topliga alles querbeet was Rang und Namen hat und mir unter die Finger kam. Und klar ja, es fällt einem da auch sehr viel dabei an Unterschieden auf - Zwischen den Herstellern, zwischen den Modellreihen und sogar innerhalb der gleichen Baureihen. Deshalb bin ich mittlerweile vorsichtiger geworden mit pauschalen Aussagen.
Und auch mit Stimmzungen hab ich mich schon genauer auseinandergesetzt und auch schon etliche zur Instandsetzung bei mir gehabt, weil die nicht (mehr) richtig laufen wollten. Ein paar der Erfahrungen und Beobachtungen hab ich hier schon mal im Forum eingestellt:
https://www.musiker-board.de/threads/stimmplatteneffekte-stimmplattendefekte.566694/
Also von daher können wir uns gerne noch detaillierter über Stimmzungen und deren Eigenschaften unterhalten. Da findest du bei mir so gut wie immer ein offenes Diskussionsohr!
Aber so insgesamt nach den ganzen Testereien und ausprobierereien von all den Instrumenten bin ich mittlerweile eher der gleichen Ansicht, wie
@Akkordeonengel :
Das ist eine Frage, die eigentlich nicht beantwortet werden kann, weil schon ein subjektiver Ton darin liegt, wenn sie gestellt wird.
Beim Instrumentenwechsel spielt oft der „Rosa-Brille“-Effekt eine wichtige Rolle. So auch beim Wechsel der Lebenspartner des Menschen auf seinem Lebensweg. Für mich als Spieler ist es wichtig, was mir das Instrument bringt und wie meine spielerischen Qualitäten hervorstechen.
Jeder Spieler ist unterschiedlich und das beste Instrument für den jeweiligen Spieler ist das, was dessen Spiel am besten unterstützt und dessen Spiel besser wirken lässt.
Drum : ich kenne etliche italienische Instrumente die sind absolute Sahneschnitten und ich kenne einige italienische Instrumente die sind ihr Geld nicht mal ansatzweise wert. Und ich kenne Instrumente von deutschen Herstellern da könnten mir die Freudentränen kommen wenn ich die spielen kann (darf) so fein sind die und ich kennen ebenso welche, die würd ich grad mal als Fußstütze nehmen wollen.
Von den russischen kann ich bislang nix sagen - hatte ich selber noch keins in der Hand.
Von daher glaub ich , ist das eine brotlose Diskussion. Denn wer von denn Italienern, Weltmeisters, Hohners schwärmt, der sieht die gerne mal durch die tiefrosabrille und damit man über all die Unsauberkeiten hinwegsehen kann sucht man bei den anderen nach jedem Haar in der Suppe!
Prost Mahlzeit!