ENDLICH mein Trauminstrument? Frühe Morino V N in bedenklichem Zustand kaufen?

Liebe Leute,
Erst mal Danke für Eure Glückwünsche! Entschuldigt bitte meine späte Antwort! Bei uns ist (wie meistens) gerade familiär viel los. Außerdem suche ich für meine Frau gerade einen guten Flügel zum Üben und für den Unterricht. Da habe ich mich auch wieder voll hineingetigert...

@Frager:
Diese herrliche Begeisterung muss mit Hörbeispielen (über alle Register hinweg) bestätigt werden.

Das würde ich liebend gerne tun! Mme Morino hat mir aber gerade mal wieder meinen Stand gezeigt! Sie meint, daß ich da noch so einiges zum Üben hätte!
Außerdem wollte ich doch mal ein paar Aufnahmen von meiner Scandalli zwecks Verkauf(sförderung) machen. Aber die habe ich seit ich die Morino habe nicht mal mehr ausgepackt. Das wird wieder eine Riesen Umstellung. Aber mal sehen, was sich machen lässt. Eigentlich ist es ja eine ganz normale VN, für mich persönlich klingt sie halt so schön. Und: ich glaube Manfred Leuchter hat das mal gesagt: "Es ist so schön, die Vibrationen des Instruments an seinem Bäuchlein zu spüren" oder so ähnlich. Das geht mir genau so! Er hat´s allerdings auf seine Gola bezogen. Da bin ich anspruchsärmer.

Ich habe übrigens von einem andrer User eine sehr nette PN bekommen, in der er erzählt, daß er "meine" Morino vor einiger Zeit auch angeschaut hatte und vom Klang sehr begeistert war. Zu der Zeit hat wohl ein Balgnagel geklemmt, und man konnte sie nicht ohne weiteres öffnen. Außerdem hatten ihn das Geklapper und die vergilbten Register gestört. Insgesamt also zu viele Risikofaktoren. Hat mich aber sehr gefreut, seinen Bericht zu lesen, außerdem auch seine Einschätzung der Verkäuferin.

@Tobias R.:
Wenn ich das richtig verstanden habe, und du 1700,- € dafür bezahlt hast, dann kannst du damit nicht allzuviel falsch gemacht haben. Gründlich überarbeitete/aufgearbeitete/überholte VN oder VS gehen beim Händler ab 3000,-€ los, so dass du noch Luft hast, das ein oder andere zu machen.

Genau so sehe ich das auch. Danke auch für Deinen Tip bezgl. fränkischer Akkordeonwerkstatt. Ist ja dann doch evtl mal machbar.
Ventile, die zu lasch sind oder immer wieder kleben (letzteres könntest du evtl. mal angesichts des zögerlichen Anspracheverhaltens im mf- oder f-Bereich überprüfen lassen)

Das ist ein sehr spannender Punkt. Ich habe manchmal den Eindruck, daß sie zu wenig Luft bekommt und manchmal nicht ganz frei klingt. Zur Zeit meine ich zu beobachten, daß sich der 16´klanglich etwas befreit. Werden de Ventile wieder etwas beweglicher durchs Spielen? Kann man das selber überprüfen, ob sie kleben, und wenn ja: wie? Kann man eigentlich Ventile wechseln ohne die Stimmplatten auszubauen? Das müsste doch bei den innen liegenden Ventilen eine ziemliche Fummelei sein, denke ich mir. Aber ich kann mir gut vorstellen, daß sich das auch auf die Ansprache generell auswirken könnte. Habt Ihr da Erfahrungswerte?

Die Gewöhnungseffekte beim nach und nach nicht mehr neuen Instrument können in zwei Richtungen gehen: Man gewöhnt sich dran, wird gnädiger mit dem Instrument und behrrscht es zugleich besser, oder es stören einen bestimmte Dinge immer mehr.

Das kenne ich nur allzu gut! Ich hoffe, daß der Idealfall eintritt!
Im Idealfall ensteht aus großer Verliebtheit trotz Abnehmen der rosaroten Brille bald tiefe Liebe zu dem Instrument.


- Manche schwarze Tasten klingen bei den Cassotto Registern v. a. auf Druck total verstopft (in Spielposition), wenn man von vorne hört, fällt es nicht oder fast gar nicht auf. Ist da die Registermaschine im Weg?, oder woher kann das kommen?

Das ist schon komisch: Ich habe mich mit dem Handy (leider sehr schlechte Qualität) aufgenommen, und die Unterschiede im Klang fallen da kaum auf. Aber interessanterweise klingen Töne, die von meinem Ohr weiter weg sind, und die ich etwas verstimmt wahrnehme ziemlich sauber, während die, die näher an meinem Ohr absolut rein klingen, da nicht mehr so erscheinen... Die akustischen Phänomene sind schon sehr tricky!


Wenn möglich stell doch in der Tat mal einige Bilder (wegen Tasten und Registerschaltern) rein, ebenso einige Tonaufnahmen; bei aller Eisnchränkung, die Tonaufnahmen mitbringen, ein bisschen was an Unterschieden im Ansprachverhalten und unterschiedlichem Klang zwischen den Tönen kann man schon heraushören.

Hab jetzt gesehen, daß man die Registerdrücker für knapp 10 € das Stück nachkaufen kann... hmm. lieber hätte ich sie geputzt. Wenn Ihr da ein Hausmittel wüsstet... Die Vorbesitzerin hatte beiläufig erwähnt, daß man damals halt noch geraucht hätte. Aber wie gesagt, den Tasten hat´s offenbar nichts ausgemacht. Wenn ich bei Tageslicht mal zum fotografieren komme, kann ich´s ja mal reinstellen. Ist aber nicht sehr spektakulär. Für die Tonbeispiele übe ich noch ;).

Grüße Euch herzlich und freue mich über jede Anregung!

Accaruso
 
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Das ist ein sehr spannender Punkt. Ich habe manchmal den Eindruck, daß sie zu wenig Luft bekommt und manchmal nicht ganz frei klingt. Zur Zeit meine ich zu beobachten, daß sich der 16´klanglich etwas befreit. Werden de Ventile wieder etwas beweglicher durchs Spielen? Kann man das selber überprüfen, ob sie kleben, und wenn ja: wie? Kann man eigentlich Ventile wechseln ohne die Stimmplatten auszubauen? Das müsste doch bei den innen liegenden Ventilen eine ziemliche Fummelei sein, denke ich mir. Aber ich kann mir gut vorstellen, daß sich das auch auf die Ansprache generell auswirken könnte. Habt Ihr da Erfahrungswerte?
Besser werden die Ventile nicht mehr, dass sie sich mit der Zeit etwas frei spielen, halte ich für aber für möglich - vielleicht aber spielt man mit der Zeit auch nur etwas anders;) Was das angeht, haben Leute, wie @maxito (Materialkunde und -verständnis) und @Ippenstein (HZIMM) deutlich mehr Ahnung.
Hab jetzt gesehen, daß man die Registerdrücker für knapp 10 € das Stück nachkaufen kann... hmm. lieber hätte ich sie geputzt. Wenn Ihr da ein Hausmittel wüsstet... Die Vorbesitzerin hatte beiläufig erwähnt, daß man damals halt noch geraucht hätte. Aber wie gesagt, den Tasten hat´s offenbar nichts ausgemacht.
Dass die Tasten das weniger Nikotinfarbe annehmen als die Register, mag an daran liegen, dass sie mglw. aus einem anderen Kunststoff sind. Oder hast du eine der sehr frühen N-Morinos erwischt, bei denen gab es m.W. noch kleine Änderungen, anfangs gelbliche (gestreifte, eher gemaserte) Tasten und Register, aber eigentlich nur beides zusammen?!? Da haben Leute wie @morigol deutlich mehr Ahnung zu den einzelnen Ausführungen und Ausnahmen.

Gruß, Tobias
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber Tobias,
Ja, vielleicht schreiben die Fachleute was zu dem Thema Ventile. Ich weiß zwar einigermaßen Bescheid über die Funktion der Ventile, aber Genaueres darüber, auch z. B. eine Fehlereingrenzung (im Bezug auf Ansprache, Stimmung, Dynamik...) habe ich bis jetzt noch nicht gefunden. Würde mich sehr interessieren.

Oder hast du eine der sehr frühen N-Morinos erwischt, bei denen gab es m.W. noch kleine Änderungen, anfangs gelbliche (gestreifte, eher gemaserte) Tasten und Register.

Ja, mein Lieber, so eine war ja die "thread- strartende, besagte Morino. So eine hatte ich ja ursprünglich gewollt. Nun, jetzt ist es halt eine etwas "neuere" geworden, (wenn man bei BJ 72 von neu sprechen kann ;)). Es muß wirklich ein anderer Kunststoff als der der Tasten sein. Aber halt leider nicht der gestreifte. Den hat ja auch meine Sandalli (siehe Avatar).

Mit Dank und Grüßen

Accaruso
 
Registerdrücker für knapp 10 € das Stück nachkaufen kann... hmm. lieber hätte ich sie geputzt. Wenn Ihr da ein Hausmittel wüsstet...

Das wird schwierig werden. Meiner Erfahrung nach zieht das in den Kunststoff rein. Mit Glück kann man es abpolieren- kann aber auch sein, dass es einfach so tief reingezogen ist, das es nimmer geht.

Besser werden die Ventile nicht mehr, dass sie sich mit der Zeit etwas frei spielen, halte ich für aber für möglich - vielleicht aber spielt man mit der Zeit auch nur etwas anders;)

Wenn man das immer so genau wüsste! Bei den Ventilen kann vieles passieren. Lederventile sind ein Naturprodukt und zeigen schlicht ein gewisses "Eigenleben". Gern werden die bei längerem Nichtgebrauch auch etwas steifer. Bei regelmäßgem Spielen werden die aber immer wieder durchgewalkt. Da kann es tatsächlich vorkommen, das sich die wieder frei spielen. Speziell die tiefen Töne haben normal Lederventile. Von daher kann ich mir schon vorstellen, dass im 16-er der Effekt am deutlcihsten wahrnehmbar ist. Gleichzeitig kann es aber auch vorkommen, dass sich das Leder verzieht und so zu Klangverfärbungen führt - einfach so - iss halt ein Naturprodukt.

Kunststoffventile sind da etwas stabiler, können aber auch jede Menge Sauereien machen - z.B. hab ich schon erlebt, dass sich der Kunststoff einer Decklage verhärtet hat und das Ventil deshalb nicht mehr richtig aufmacht.

Es kann auch sein, dass sich die Ventile durch die lange Lagerzeit sehr gut an die Oberfläche angepasst haben und demzufolge so was ähnliches wie eine "Klebeeffekt " zeigen beim Anspielen.


Da kann vieles einen Einfluss haben, warum das grad mal passiert. Wobei die Stimmzungen normal nicht der Verursacher sind. Die Stimmzunge bleibt stabil und das ist gut so, denn wenn die sich etwas bewegt, dann immer zum Schlechten. Eine Stimmzugne kann man nicht "freispielen" - die iss, wie se iss... außer sie hat einen Defekt , dann verstimmt sie sich laufend.

Im Gegensatz dazu ist ein Ventil ein Teil dass eine gewisse Beweglichkeit hat und braucht. Und ein Ventil kann tatsächlich freigespielt werden. Drum meine Empfehlung - spiel erstmal soviel du kannst und amch das mal ne ganze Weile. Wenn das Instrument so lange gestanden hat, dann würd ich das erstmal ein paar Wochen kräftig bewegen, damit sich alles wieder aus dem Ruhezustand in den Betriebszustand versetzt und dann eventuell nochmal schauen. Außerdem gewöhnt sich der Spieler auch besser an das Instrument. Manchmal kommts auch vor (war bei mir zu Anfangzeiten als ich meine Morino noch ganz frisch hatte) dass man erstmal ne Weile braucht, bis man das Instrument richtig und gleichmäßig bedient. Z.B. hatte ich anfangs einfach zu leise gespielt und dann auf Druck mit zu wenig Kraft, weil ich das von meinem anderen Instrument so gewohnt war. Das waren aber für das Instrument nicht die richtigen Bedingungen. Erst als ich mich an die Balgkraft gewöhnt hatte und auch etwas herzhafter spielte, klang das alles so wie man sich eine Morino vorstellt.:redface:
 
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Lieber @maxito,
genau

so etwas habe ich gemeint:
vielleicht schreiben die Fachleute was zu dem Thema Ventile.

Vielen Dank, das ist nun wirklich erhellend.

Und ein Ventil kann tatsächlich freigespielt werden. Drum meine Empfehlung - spiel erstmal soviel du kannst und amch das mal ne ganze Weile. Wenn das Instrument so lange gestanden hat, dann würd ich das erstmal ein paar Wochen kräftig bewegen, damit sich alles wieder aus dem Ruhezustand in den Betriebszustand versetzt und dann eventuell nochmal schauen.

Das hatte ich gehofft! und siehe da, es tut sich jetzt schon einiges. Sie klingt immer besser und kräftiger. Der 16´wird von Tag zu Tag schöner und "smoother".

Außerdem gewöhnt sich der Spieler auch besser an das Instrument. Manchmal kommts auch vor (war bei mir zu Anfangzeiten als ich meine Morino noch ganz frisch hatte) dass man erstmal ne Weile braucht, bis man das Instrument richtig und gleichmäßig bedient.

Diese Erfahrung mache ich auch. Einige Sachen, die ich (in Punkto Ansprache) auf die Morino oder deren Ventile und Stimmplatten geschoben hatte, lagen wohl an mir. Wobei es da schwierig herauszufinden ist, ob ich allmählich exakter spiele, oder ob die Ansprache besser wird. Wahrscheinlich beides.

So, jetzt werde ich sie noch eine Weile in den Arm nehmen und sie so lange herzen, bis sie wunderschöne Töne von sich gibt. :)

Grüße Euch und nochmals danke!

Accaruso
 
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Liebe Leute, falls es noch jemanden interessiert...

Diese herrliche Begeisterung muss mit Hörbeispielen (über alle Register hinweg) bestätigt werden. Besten Dank im Voraus von Paul Frager.

https://www.musiker-board.de/threads/ratespiel.607092/page-259

#5177

Ich wollte eigentlich noch mindestens 10 Jahre üben, aber jetzt habe ich beim Musikrätsel den schwarzen Peter gezogen oder so ähnlich, jedenfalls musste ich ohne große Vorbereitung ran. Und da es ja ein Rätsel sein sollte, wollte ich auch nicht einen der Standards spielen, die ich zur Zeit übe. Deshalb einfach mal drauf los, ein paar takes genommen und den am wenigsten schlimmen eingestellt. Sind leider nur 3 Register, aber Achtung, habe mich an das in einem anderen Faden als "Schweineregister" bezeichneten "Tutti" rangewagt! Also wenn´s schlimm wird: Ohren zu! Ja, und das Geklapper und das schlecht ansprechende Piccolo ist auch wahrnehmbar. Da muß noch was gemacht werden. Von dem (Piccolo) und einer undichten Balgecke abgesehen bin ich ganz zufrieden und liebe sie noch mehr als am ersten Tag. Irgendwann steht dann halt mal die Überholung ins Haus.
Das Einspielen (Thema Ventile) hat sich wirklich sehr positiv ausgewirkt.
Grüße an alle!
Accaruso
 
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Guten Abend,

bin über Umwege in den Besitz einer Morino VN gekommen. Das Instrument ist im Dezember 1969 in den Handel gekommen. Es hat diese gestreiften gelblichen Tasten (habe hier im Forum schon mal etwas darüber gelesen). Ich habe ein paar Bilder angehängt, vielleicht kann ja jemand etwas zum (optischen) Zustand und vor allem zu den Stimmplatten sagen. Es klingt vom Diskant her sehr gut und stimmig. Der Bass erscheint mir etwas altersschwach. Ich habe noch eine Morino IV + da ist der Bass sehr, sehr kräftig. Vielleicht bin dadurch etwas verwöhnt. Ach ja, das Instrument ist vom Händler.
 

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