Jazz-Piano: Bitte um Hörempfehlungen

LaRate
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Hallo,

ich bin seit ca. einem Jahr Klavier-Anfänger und bin seit dem verständlicherweise deutlich affiner zu Klaviermusik geworden. Leider kenne ich mit in dem Genre gar nicht aus (höre sonst eher Alternative Rock), so dass ich nicht so recht weiß, wonach ich suchen kann.

Ich habe letzten Sommer ein tolles Konzert des Volker Braun Trios gesehen und mir deren CD (Bach and more) gekauft. Die drei interpretieren darauf Stücke von J. S. Bach in Jazz-Spielweise in einer Piano-Upright Bass-Percussion-Kombo. Die Musik gefällt mir unglaublich gut.

Meine Frage wäre nun, ob ihr mir Hörempfehlungen geben könntet die evtl. in eine ähnliche Richtung gehen. Damit meine ich nicht vorrangig uminterpretierte Klassik, sondern Jazz mit Betonung auf Piano, der aber auch rythmisch daherkommt. Vor allem sollte die Musik für das Anfänger-Ohr nicht zu schwer verdaulich sein, also nicht zu sehr auf freie Interpretation und wilde Rythmuswechsel setzen. ...ich hoffe ich drücke mich einigermaßen verständlich aus... :redface:

In jedem Fall bin ich für alle Hinweise dankbar.

Viele Grüße
LaRate
 
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Bach - Jazz - Klavier...
da kommt auf jeden Fall Jacques Loussier ins Spiel...:rolleyes::D

Ansonsten hör einfach mal bei den üblichen Verdächtigen rein, damit man Deinen Geschmack besser einordnen kann:
Oscar Peterson, Thelonious Monk, Dave Brubeck, Horace Silver, Bill Evans (Vorsicht, da gibts drei, aber nur einer spielt Klavier!), Keith Jarrett, Brad Mehldau, E.S.T., etc.

Und sag an, was mundet.
 
Ah wunderbar... So eine "Übliche-Verdächtigen-Liste" ist für den Einstieg genau das, was ich gesucht habe. :great:
Ich werde mich heute Abend mal mit etwas Muße (und einem guten Scotch) zum Probehören hinsetzen und dann berichten.

Vielen herzlichen Dank schon mal!

---------- Post hinzugefügt um 22:54:17 ---------- Letzter Beitrag war um 12:58:03 ----------

Okay also ich bin einfach mal die Namen durchgegangen und hab auf Youtube nach Hörbeispielen gesucht. Natürlich weiß ich nicht genau, ob das, was ich mir da so angehört hab wirklich repräsentativ für die Künstler gewesen ist...

Also am besten hat mir eigentlich das Bill Evans Trio gefallen - sowas wie "Waltz for Debby" (http://www.youtube.com/watch?v=dH3GSrCmzC8) meine ich. Oscar Peterson fand ich auch ganz gut, obwohl das irgendwie so ein bisschen mehr Blues-mäßig klingt (?? bitte steinigt mich nicht ob meiner Unkenntnis). Brad Mehldau fand ich eigentlich schon ziemlich cool (besonders dieses hier: http://www.youtube.com/watch?v=qR8iiDEF4ek) - streckenweise ist mir das aber auch echt zu abgefahren und komplex gewesen (siehe das Intro hier: http://www.youtube.com/watch?v=N4IFtgATxK0).

Thelonious Monk, Horace Silver, Dave Brubeck und Keith Jarrett waren (vom ersten Eindruck her) nicht so mein Fall, bei letzterem wusste ich aber nicht so recht, was da ein typisches Stück wäre.

E.S.T. war zwar nicht das, was ich gesucht habe, fand ich aber trotzdem sehr gut.

Fazit: Für weitere Namen oder auch bestimmte Stücke der oben Genannten bin ich nach wie vor offen und dankbar.
 
Bill Evans ist schon was Besonderes - ich habe sicherlich 100 CDs + LPs von ihm, wahrscheinlich sogar mehr...
Er hat so was Leichtes, trotzdem was Vollkommens, wird nie seicht oder "seltsam".

Versuch mal in Aufnahmen von Fred Hersch, Kenny Werner, Steve Kuhn, Paul Bley... reinzuhören.

Und irgendwo zwischen Peterson und Evans wären vielleicht Tommy Flanagan, Hank Jones, Kenny Barron... interessant?

Von Keith Jarrett hör mal in das "Köln Concert" rein. Wenn Dir Bach liegt, dann kannst Du dieses Album auch getrost kaufen.
 
Ich möchte den "üblichen Verdächtigen" noch 2 hinzufügen ... :

- Errol Garner
- Monty Alexander


Thomas
 
Zur Ehrrettung des E.S.T. möchte ich noch hinzufügen, dass sie sich im Laufe ihrer 15-Jährigen Bandgeschichte stark gewandelt haben. Mit der Zeit haben sie immer mehr mit Effektgeräten experimentiert, das letzte Album Leucocyte ist hierfür das extremste Beispiel. Im frühen Esbjörn Svensson höre ich hingegen sehr viel Bach-Einfluss und allgemein eine "klassische" Klangästhetik...
Sorry für diesen Lobespost, aber ist nun mal meine aktuelle Lieblingscombo.....:redface:

BTT:

Ich möchte hinzufügen:
- Michel Petrucciani (kleiner Mann ganz gross)
- Jan Johansson (hat skandinavische und russische Volksmusik gekonnt mit Jazz verbunden, mein Geheimtipp)

Jazz mit Betonung auf Piano, der aber auch rythmisch daherkommt.
Wenn ich das richtig interpretiere, wieso werden da nicht auch Chick Corea und Herbie Hancock genannt? Wobei die beiden vorallem für Rockjazz/Jazzfunk (oder wie mans auch immer nennt) bekannt sind und Herbie auch immer wieder mal für komerziellen Schwachsinn zu haben war;).
aber hier mal ein gutes akustisches Beispiel von Hancock: http://www.youtube.com/watch?v=XrgP1u5YWEg&feature=related

Und WilliamBasie hat recht, kauf dir unbedingt das "Koeln Concert" von Keith Jarret, mir hats meine Einstellung zu Musik und Klavier und meinen Spielstil um 180° gekehrt...:)
 
Noch ein Verdächtiger: McCoy Tyner.
Ich empfehle: Soliloquy

Höchste Kunst im Bereich Solo-Jazzpiano.
 
Ich möchte noch ein paar Links beisteuern.
Kenny Werner wurde ja schon erwähnt. Er beschreibt hier im Video wie seine musikalische Ausbildung eigentlich über das Fernsehen stattgefunden hat, echt witzig:

http://www.youtube.com/watch?v=zBO9baHBsgo&feature=player_embedded

Und wenn er in die Tasten greift ist das einfach wunderschön:

http://www.youtube.com/watch?v=KBQYc9sZq64&feature=player_embedded

http://kennywerner.com/media/videos

Hier findest du Videos in denen einige der oben erwähnten Pianisten erzählen und spielen:

http://jazzadvice.com/50-jazz-education-clips-that-rock/

Hier eine Seite im Prinzip wie YouTube, aber nur für Jazz:

http://www.internetjazzarchive.com/index.php

Beste Grüße, Robert
 
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Hm vielleicht ist auch Abdullah Ibrahim was für dich
http://www.youtube.com/watch?v=bWY8Qa-3Nbo&feature=related

Hab ihn vor Jahren mal Live in der Alten Oper Frankfurt gesehen, und was der gute Mann dort auf den
Tasten zum besten gegeben hat war wirklich ganz groß. Lohnt sich also wirklich ihn mal anzuhören.

Ansonsten wie schon gesagt wurde:
Hancock, Mccoy Tyner, Monk... die finde ich zumindestens wirklich gut!

Gruß
Christoph
 
Und hör dir mal Jacob Karlzon und Sebastian Sternal an, um mal noch zwei brandaktuelle Typen ins Spiel zu bringen.

Grüße
Philippe
 
Hiromi Uehara ist auch noch n' tipp, die Frau lebt auf der Bühne ihre Musik...:)
 
Wenn es nicht ganz so künstlerisch sein muss, dann empfehle ich Iiro Rantala und Giovanni Mirabassi mal anzuhören.
 

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